Patent Ochsner-Frontmann Büne Huber spricht über den Tod

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«My Last Goodbye»Patent Ochsner-Frontmann Büne Huber spricht über den Tod

Der Mundart-Sänger war im Podcast «My Last Goodbye» zu Gast. Dort berichtete er vom Ableben seines Vaters und was er über das Sterben im Allgemeinen denkt.

Darum gehts

  • Büne Huber (61) sprach im Rahmen des Podcasts «My Last Goodbye» über ein Thema, das die Gesellschaft öfters totschweigt. 

  • Der Podcast von Radiomoderatorin Franziska von Grünigen dreht sich ums Sterben und wie sich die Gesprächspartner ihr eigenes Ableben vorstellen.  

  • Doch der Patent-Ochsner-Frontmann teilt keine Vorstellungen vom eigenen Begräbnis, dafür Erlebnisse, die ihm äusserst nah gegangen sind. 

Hätte er noch wenige Stunden zu leben, würde er seine Familie um sich scharen und am Tisch sitzen. Das offenbart Büne Huber, Künstler und Mundartsänger im Podcast «My Last Goodbye» mit Radiomoderatorin Franziska von Grünigen. Beim Mitmach-Podcast waren schon Promis wie Rapper Gimma (43), Moderatorin Gülsha Adilji (38) und Komiker Karpi (38) zu Gast. Und nun eben kürzlich der Frontmann der Berner Mundartband Patent Ochsner. 

Begegnungen mit dem Tod hatte er in verschiedenen Formen. Einst wurden er und Gitarrist Disu von einer Familie gebeten, an der Beerdigung eines achtjährigen Jungen Musik zu machen. Sie wünschten sich den Song «Git's über üs e Himu?». «Ich bin so rührselig und dünnhäutig, ich habe erst drei, viermal an einer Beerdigung gespielt. Es kann nicht sein, dass derjenige, der Trost spenden soll, grännet», sagt Huber im Podcast. Er habe Betablocker nehmen müssen, was er zuvor noch nie getan habe. Geholfen habe es aber.

Büne Huber: «Bin näher am Thema dran, als meine jüngere Frau»

Innerhalb der Familie halte sich Büne Huber mit Gesprächen über den Tod zurück. «Meine Frau wird sehr traurig, wenn ich es allzu sehr thematisiere». Das habe mit dem Altersunterschied zu tun. Der Sänger und Künstler ist 18 Jahre älter als seine Partnerin. Ein Tabuthema sei es aber keines, auch nicht bei seinen Kindern. Gerade sein Sohn Max sei in dieser Hinsicht schon sehr abgeklärt, schlau und eloquent. «Jemand, der schon einmal auf dieser Erde gewesen sein könnte», so Huber.

Er sei es gewesen, der immer diesen Mann in der Wohnung gesehen habe, der einfach da war und geraucht habe. «Er störte sich nicht an ihm», erzählt Huber, «nur hat er irgendwann offenbar gefragt, ob Max mit ihm kommen wolle». Er habe dann dem Unsichtbaren klargemacht, dass er nie wieder zu seinem Sohn so etwas sagen soll. Von da an habe der rauchende Mann nicht mehr mit Max gesprochen. 

Denkst du über deinen Tod nach?

«Ich habe keinen Bock auf Testament, sollte es aber mal machen»

Dem Tod steht der 61-Jährige, zumindest in bürokratischer Sicht, noch gelassen gegenüber. «Ich habe noch kein Testament. Ich habe so kein Bock darauf.» Dennoch wisse er, dass er es in Angriff nehmen müsse. Er schweigt jedoch eisern darüber, wie seine Beerdigung einmal aussehen soll. «Man sollte sich nicht so ernst nehmen», findet er. Es sei ihm egal, ob er verstreut, begraben oder eingeäschert werde. Das Umfeld müsse das tun, was ihm Trost bringe. 

Sein Bild des Todes geprägt und verändert habe das Ableben seines Vaters. «Er starb in meinen Armen, Stirn an Stirn», erinnert er sich. «Sein vorletzter Atemzug hat nicht gleich gerochen wie sein letzter». Das letzte Ausatmen sei in Form einer warmen Welle zu ihm hingetragen worden. «Das hatte – in all dem Schmerz – auch eine Schönheit, etwas so elegantes, zartes und befreiendes». 

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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