Fluch über der Schneider-VIlla: Warum will keiner die imposante Andreae-Immobilie haben?

1891 wurde die Villa Andreae für Bankier Albert Andreae de Neufville erbaut. Er verkaufte sie 1927

1891 wurde die Villa Andreae für Bankier Albert Andreae de Neufville erbaut. Er verkaufte sie 1927

Foto: Reinhard Roskaritz
Von: JESSICA FIRLEJ

Königstein – Die denkmalgeschützte Villa Andreae, einst Firmensitz von Ex-Baulöwe Jürgen Schneider (88), steht wieder zum Verkauf – für 10,5 Mio. Euro! Dafür gibt es 1520 qm Wohn- und Nutzfläche, 29 Zimmer und 17 613 qm Park drumherum.

1987 kaufte Immobilien-Mogul Schneider zum Beweis seines Erfolgs die historische, schlossähnliche Villa für 5 Mio. DM, restaurierte sie für 30 Mio. Er nutzte sie von 1989 bis zu seiner Milliarden-Pleite 1994 als repräsentativen Firmensitz seiner Immobiliengruppe.

Schneider hielt dort Hof, empfing im Speisesaal seine Kreditgeber.

1997 wurde die imposante Villa Andreae an Software-Unternehmer Hartmut Lademacher, verkauft. Ab 2009 stand sie wieder zum Verkauf, diente dann u.a. als Außenkulisse für den Jugendfilm „Hanni & Nanni“.

Der schillernde Bauunternehmer

Schneiders Mugshot ohne sein berühmtes Toupet nach seiner Verhaftung in Miami

Ohen sein berühmtes Toupet: Schneiders Mugshot nach seiner Verhaftung in Miami

Foto: picture-alliance / dpa

Von Poll Immobilien wollen mit diese

Von Poll Immobilien wollen mit diesem Aushang für die denkmalgeschützte Villa einen neuen Besitzer finden

Foto: Sönke Schulenburg
Blick in die historische Villa Andreae

Blick in die historische Villa Andreae

Foto: Von-Poll-Immobilien.de

2016 erwarb der Geschäftsmann Zhu Weiping aus Hongkong das Anwesen. Auch er will es jetzt loswerden – über „Von Poll Immobilien“. Die hingen den Aushang zum Verkauf aus, entfernten ihn nach BILD-Anfrage aber wieder. Begründung: Eine Besichtigung für Presse sei vom Eigentümer nicht gewünscht.

In der Nähe steht auch die historische Villa Abs (153,5 ha Grundstück, 15 Zimmer) des einstigen Deutsche-Bank-Chefs Hermann Josef Abs (1901-1994) zum Verkauf – nur zwei von mehreren historischen Villen, die im Taunus einen neuen Besitzer suchen.

Diese sind laut Immo-Profi Silvia Baudisch (Von Poll) zwar beeindruckende und weiträumige Traumhäuser: „Aber teuer zu unterhalten. Zudem kommt, dass sich Käufer nicht frei entfalten können und sie nicht so umgebaut werden können, wie sich das Käufer vorstellen, da diese Villen unter Denkmalschutz stehen. Das schreckt viele ab.“

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