Trüby Trio

Wie der Wein, so die Musik.

Rainer Trüby, Christian Prommer und Roland Appel vom Trüby Trio über ihr Album "Elevator Music", brasilianische Einflüsse, Turnschuhe von Andre Agassi und einen badischen Grauburgunder

Trüby Trio

© Frederike Helwig / Compost Records

Rainer, Roland, Christian — anlässlich der Veröffentlichung eures Albums "Elevator Music" präsentiert ihr zusätzlich einen edlen Wein. Hat das bei euch Tradition?
Prommer: Ja, das ist eine Tradition. Aber da "Elevator Music" unser erstes Album ist, beginnen wir gerade erst mit dieser Tradition.

Wer hat denn den Wein ausgesucht?
Prommer: Der Rainer, der ist unser Weinkenner.
Trüby: Ja, das ist ein bisschen auf meinem Mist gewachsen, weil ich so ein Liebhaber der vergorenen Traube bin, aber auch in Baden wohnhaft bin, was ja eine große Weinregion ist. Da dachte ich mir, warum nicht so einen befreundetet Winzer fragen, ob er uns zum Album-Release einen Wein liefern könnte, der irgendwie zum Album passt.

Aber das Album wird nicht zusammen mit dem Wein ausgeliefert, oder?
Appel: Nein, leider nicht. Aber man kann ihn über die Website von Compost Records bestellen. Allerdings ist der limitiert, ich glaube auf 400 Flaschen — wenn der aus ist, ist er aus.

Und Roland und Christian kennen sich nicht so mit den Weinen aus?
Appel: Also, ‚auskennen‘ wäre jetzt wohl ein bisschen übertrieben. Sagen wir es mal so, wir stehen jedem Tropfen mit offenem Gaumen gegenüber. Und sonst, wie gesagt, verfügt der Rainer über das ganze Hintergrundwissen …
Trüby: … meine Tasche ist immer vollgestopft mit Wein-Magazinen, Wein-Führern und meine Agentur verbucht mich als DJ auch vorzugsweise in Wein-Anbau-Gebiete. (allgemeines Lachen)
Appel: Wir haben von dem Winzer jetzt wohl anderthalb Jahre diverse Weine durchprobiert, da gab es auch schon mal einen anderen, den wir als Release-Riesling geplant hatten.
Trüby: Der jetzt ist aber ein "Grauburgunder Kabinett trocken", ein typisch badischer Wein vom Kaiserstuhl. Der passt gut zu Spargel, auf die Sommerterrasse, ist aber auch ein guter Aufleg-Wein.

Wie passt der zum Album?
Trüby: Der Wein ist sehr erfrischend, gerade bei diesen heißen Sommertagen. Und das passt zum Album, weil da eigentlich kein Downer drauf ist, der die Stimmung drücken würde.
Prommer: Das ist ungefähr so, wie wenn du mit Freunden bei einem guten Glas Wein zusammen im Wohnzimmer sitzt — und im Hintergrund spielst du die CD. Die wird sich dann nicht zu sehr in den Vordergrund drängen, aber andererseits ist das nicht nur ein kurzer Spaß, sondern es gibt auch eine Menge an Inhalt.

Ausgegangen von euren früheren Veröffentlichungen — also hauptsächlich den Remixen und der "DJ Kicks" — habe ich eigentlich erwartet, dass ihr beim Debüt-Album vor allem mit schnellen Samba-Rhythmen aufwarten würdet. Doch nun habt ihr auf dem Album eine Reihe unterschiedlicher Stile untergebracht.
Appel: Also, "Elevator Music" ist halt ein Album. Das ist ganz was anderes, als wenn du jetzt einen Remix machst, oder eine Compilation zusammenstellst. Ein Album sollte eine eigene Dramaturgie besitzen, da kannst du nicht eine Haudrauf-Nummer an der anderen bringen.
Trüby: Es waren auch eben sehr verschiedene Musiker, mit denen wir gerne für dieses Album zusammen arbeiten wollten. Die kommen aus verschiedenen Regionen, auch musikalisch gesehen und deshalb hat das Album so seine verschiedenen Seiten. Wir haben versucht, eine gute Mischung zu schaffen, einerseits also Musik, die du im Wohnzimmer zu einem guten Wein hören kannst, andererseits Musik, die gut in die Clubs und auf die Tanzflächen passt.

Nun löst der Titel des Albums bei vielen Leuten – insbesondere Musikjournalisten – wohl einige Fragezeichen aus.
Prommer: Ja, die Frage nach dem Titel hat bereits schon einige Nullen dran. Aber wir beantworten sie gerne.
Appel: Also, ganz, ganz ehrlich: wir wussten keinen Titel und haben uns gedacht, es muss was provokantes sein, was mal die Leute vor den Kopf stößt. Dann meinte der Christian: Was ist los mit "Fahrstuhlmusik"? Das habe ich dann unserem Label-Chef vorgeschlagen. Der meinte allerdings, wir wären nicht ganz dicht, das kapiere niemand, das sei negativ besetzt, wir würden doch gar keine Fahrstuhlmusik machen, wir würden Journalisten nur Angriffsflächen geben. Aber wir haben uns zu dritt zusammen getan und wollten das einfach so. Blöderweise steht gleich um die Ecke von unserem Studio ein altes Bürohaus mit einem Paternoster drin, wo wir obendrein noch eine Foto-Session gemacht haben. Das passte dann wie die Faust aufs Auge. Und weil alle anderen Fotos, von anderen Locations brutal über- oder unterbelichtet waren und wir nur noch die Paternoster-Fotos hatten, haben wir uns gesagt: das ist ein Schicksalswink, wir machen "Elevator Music".
Trüby: Wir wollen ja jeden erreichen, jeder ist herzlich eingeladen, an unserer Musik zu partizipieren, ob das jetzt im Fahrstuhl ist, im Bahnhof, in der Shopping-Mall, im Yoga-Studio oder sonst wo. Auch im öffentlichen Radio gibt es ja einen großen Nachholbedarf bei dem Genre unserer Musik. Da werden halt die Charts der 80er ausgewertet, da hat auch keine gute neue Soul-Nummer Platz.
Appel: Es gibt kaum anständige Radiostationen, die jetzt mal was anderes spielen, als die Charts rauf und runter. Die Playlists werden größtenteils vom Computer erstellt, da passt außerhalb der gängigen Formate kaum etwas dazwischen.
Prommer: Die Radiomacher haben halt diese enorme Angst, mit neuer, oder anderer Musik einen Hörer zu verlieren, die kämpfen um jeden Einzelnen. Und wenn die keine neuen Hörer dazugewinnen können, dann wollen die wenigstens die alten erhalten. Wir haben schon mal so eine Radiotour gemacht, sind in die verschiedenen Sender gegangen. Da wurde uns echt deutlich, was es heißt, Radio zu machen, Hits servieren und die Werbung immer schön richtig einbetten.

Ihr habt das "Trüby Trio" bereits 1997 gegründet, wieso erscheit euer Debüt eigentlich erst jetzt?
Trüby: Die Sache musste einfach reifen, wie das eben auch bei einem guten Wein der Fall ist.
Prommer: Wir haben erst jetzt die Stimme gefunden, das zu erzählen, was wir wollen. Ich finde es auch eigentlich ganz gut, dass man nicht am Anfang gleich mit einem Album auf der Bildfläche erscheint. Das ist ja an unserer Szene das Gute, dass man diesen ungewöhnlichen Weg gehen kann und mit einer Maxi und ein paar Remixen schon so ein bisschen Wirbel machen und sich von da aus entwickeln kann.
Appel: Und dann kam natürlich auch dazu, dass wir bis vor kurzem noch zu sehr in unsere anderen Projekte eingespannt waren. Sprich Christian und ich bei "Fauna Flash", Rainer war viel als DJ unterwegs und dann gab es ja auch noch "Voom:Voom", wo Christian und ich mit Peter Kruder zusammen gearbeitet haben.

Wieso nennt ihr euch eigentlich "Trüby Trio" — weil der Namensgeber vielleicht der Älteste ist?
Trüby: Nein, im Gegenteil, ich bin der Jüngste.
Appel: Uns ist irgendwie kein anderer Name eingefallen.
Prommer: Eigentlich war das am Anfang auch nur so ein Off-Gedanke, wir wollten nur eine Maxi zusammen machen …
Appel: … wir haben dann erst mal mit einem Remix angefangen. Das war ja schon so gestört, dass wir nicht mit einer Maxi sondern einem Remix angefangen haben. Danach kam dann ein Beitrag für die "Future Sound of Jazz"-Reihe, das war unsere Nummer "Donaueschingen". Aber auch zu dem Zeitpunkt hatten wir noch nichts groß geplant. Wir haben uns so genannt Anlehnung an Namen von so Jazz-Trios. Und Rainer hatte sich gerade von seinem vorherigen Projekt "A Forest Mighty Black", insofern war sein Name frei und wir haben das "Rainer Trüby Trio" gegründet.
Trüby: Das wurde dann nach ein, zwei Jahren schon sehr namensfixiert, da haben wir noch überlegt, wie wir uns umbenennen und haben schließlich das "Rainer" weggelassen. Und jetzt das doch eine ganz schöne Alliteration: "Trüby Trio". Nichts desto trotz sind wir ein Trio, dass aus drei gleichberechtigten Musikern besteht.

Wie sprechen euch die Engländer und Amerikaner aus?
Trüby: "Truuby Trio".
Appel: Und die Japaner sagen zu uns übrigens "Taruby Tario".

Ihr seid inzwischen schon viel rumgekommen in der Welt. Was mich interessieren würde: Rainer, du hast dir insbesondere mit deiner Compilation-Reihe "Glücklich" einen Namen gemacht, auf der du brasilianische Musik von Bossa Nova über Samba bis MPB versammelt hast. Nun las ich in einem Artikel von 2001, dass du nie in Brasilien gewesen bist. Hat sich das inzwischen geändert?
Trüby: Ja, inzwischen bin ich da gewesen und habe an verschiedenen Orten aufgelegt. Ich habe unseren Sound gespielt, die neueren Produktionen, die ja teilweise Brasilien-beeinflusst sind. Gegen Ende habe ich dann meistens alte brasilianische Musik gespielt. Die Reaktionen der Leute waren unheimlich gut, das hat alles unheimlich Spaß gemacht. Dort haben die Kids durch Drum’n’Bass eine Art Brasil-Revival erlebt, also die jüngere Generation ist dort wieder mehr sensibilisiert worden für die Musik ihrer Eltern und Großeltern. Der Bossa Nova hat dadurch auch ein Revival erlebt.
Vor fünf bis zehn Jahren war es aber so, dass die europäischen DJs, die nach Brasilien eingeladen wurden, eher so etwas westeuropäisches zu bieten hatten, wie Trance oder Techno. Denen war es lange Zeit unvorstellbar, dass so ein deutscher Grünschnabel wie ich rüberkommt und Bossa Nova-Scheiben spielt.

Wie kam es dazu, dass die Compilation "Glücklich" getauft wurde? Klar, für uns ist das zum größten Teil Musik, die gute Stimmung verbreitet. Doch die brasilianische Musik entsteht ja meist in einem sozialen Umfeld, dass man kaum als "glücklich" bezeichnen kann.
Prommer: Ich denke, dass gerade die Leute in einem Umfeld aus Armut und Gewalt diese Musik brauchen, das ist genau das, was die Leute am Ende des Tages am Leben hält. Diese Musik hat so einen fröhlichen Vibe, dass brauchen die noch mehr als wir. Wenn die jetzt auch noch düstere Musik machen oder hören würden, dann würde das ganze doch noch viel schlimmer aussehen. Das ist doch wunderbar, dass die Menschen trotz ihrer schlimmen Situation ihre Musik so zelebrieren können, dass da dieser Lichtblick möglich ist.
Trüby: Und das war mit amerikanischer Soulmusik aus den 70ern nicht anders. Die Soul-Kapellen von damals waren ja auch nicht unbedingt reich, sie haben aber trotzdem irgendwie uplifting Musik gemacht.
Für mich persönlich ist dieses "Glücklich"-Ding aber folgendermaßen entstanden: da gab es Ende der 70er so eine Deutschrock-Kapelle mit Namen "To Be" irgendwo aus Norderstedt bei Hamburg. Das waren so ein paar Freaks, die auf so einem Krautrock-Label "Brain eine Jazzrock-Platte veröffentlicht haben. Auf der Platte ist ein Samba-Track drauf, der heißt "Glücklich". Der klingt auch total glücklich, der macht dich fröhlich, so eine Mitsumm-Melodie. Und so ist das mit dem größten Teil der brasilianischen Musik, diese MPB-Geschichten aus den 60ern, 70ern und 80ern, Boss Nova etc – diese Musik strahlt irgendwie eine positive Lebensstimmung aus.
Appel: Sicher, es gibt den Karneval, der auch politische Ansätze hat, in den ganzen Karnevals-Figuren auf den Wagen. Aber in erster Linie ist es doch schon Musik, die man hier mit Sonne, Zuckerhut und solchen Sachen assoziiert.
Ich finde es auch immer ein bisschen schwierig, wenn man das Umfeld, in dem die Musik entsteht, total auf die Musik projiziert. Schließlich ist doch die Musik ein Ausweg aus diesem Umfeld, Musik zu machen ist ja der Fluchtweg aus deiner Welt.

Wenn ich behaupten würde, dass ein Großteil der Clubmusik aus Europa oder den USA auf südamerikanischen Rhythmen basiert — würdet ihr mir zustimmen?
Prommer: Ja, auf jeden Fall. Ich glaube da gibt es gar keinen Rhythmus, der nicht auf den südamerikanischen basiert. Ich denke, selbst Rockmusik kannst du daraufhin zerlegen, es gibt kaum eine Musik, die nicht auf diesen Claves und den ganzen rhythmischen Formen basiert.
Bei uns bezieht sich das auch auf deren Klangästhetik, wir sind nicht so elektronisch in dem Sinn.
Trüby: Also, bei uns ist dieser Sound zusammen mit den Jazzanovas so Anfang, Mitte der 90er entstanden. Das geschah erst aus Liebe zu alter Jazz-, Soul- und Funk-Musik, bis wir dann dieses ganze Brasilien-, Bossa Nova-Ding entdeckt haben, womit sich vorher einfach noch niemand von uns befasst hatte. Das hat dann eine totale Faszination ausgelöst und diese Musik hat uns fortan umgeben. Wir haben viele Platten gesammelt, zum Teil sehr rare Brasil-Platten, wir haben die dann untereinander getauscht … Besonders die ersten Produktionen waren dann sehr von der Liebe zu dieser Musik geprägt.
Inzwischen muss man sagen, quillt diese Brasil-Schublade ein wenig über. Eben weil das heute fast jeder macht, die Industrie ist auf den Zug aufgesprungen, und sowieso wehen da viele Fähnchen im Wind, die vorher überhaupt nichts mit dieser Musik zu tun hatten. Tja, da hat dann vielleicht die Freundin nur gerade einen Portugiesisch-Kurs belegt …
Heute ist unsere Musik auch nicht mehr nur brasil-orientiert.
Prommer: Aber da liegen schon unsere Roots.
Trüby: Ja, das wird auch immer ein Einfluss bleiben. Und wenn wir Lust drauf haben, dann werden wir das auch ausleben. Aber mittlerweile hat sich unser musikalisches Spektrum auch verbreitert, das umreißt jetzt so eine Art von Neue Welt-Musik.

Roland und Christian, ihr beide seid früher als Drummer auf Partys aktiv gewesen — war das euer erster Schritt in die Clubszene?
Prommer: Ja, das war so Anfang der 90er Jahre, wo es in München noch diese großen 6000-Mann-Raves gab. Da haben wir öfters mit DJs zusammen gedrummt. Das war für uns eigentlich auch der erste Kontakt zu dieser Clubmusik, da bekam man mal den Impact von diesen monotonen Beats zu spüren, da kam es gar nicht so sehr auf die ganze Vielseitigkeit eines Schlagzeugers an. Das war schon eine sehr interessante Erfahrung.

Habt ihr denn überlegt, beim "Trüby Trio" wieder live Schlagzeug einzusetzen?
Trüby: Das war tatsächlich mal geplant, aber in der Umsetzung wäre das so ein riesiges Monster gewesen, wo wir dann ein bisschen Angst davor hatten. Also die verschiedenen Sänger und Sängerinnen und die ganze Musiker alle an einem Ort zusammen zu bringen …

Und was geschieht auf eurer Release-Tour, die ja schon im vollen Gange ist?
Appel: Wir betouren gerade die Welt als das Trio, wie wir hier sitzen. Schlicht und einfach als Plattendreher.

Rainer, irgendwo habe ich gelesen, dass du mal in einem Hotel gearbeitet hast, und dort zum Teil sehr prominente …
Trüby: Oh, das stimmt. Ich habe Al di Meola einmal die Gitarre getragen. Und einen Koffer von Prince habe ich auch schon geschleppt — ihn selbst habe ich allerdings nicht zu Gesicht bekommen.
Appel: In dem Koffer waren bestimmt seine hohen Plateau-Schuhe drin.
Trüby: Hm, es war schon ein recht schwerer Koffer.
Ich habe auch einmal von Andre Agassi Turnschuhe als Trinkgeld bekommen — er hatte sie ein Mal getragen.

Welches Hotel, wenn man fragen darf?
Trüby: Das war das Stuttgarter Steigenberger Hotel, Graf Zeppelin — erstes Haus am Platze, wie man so schön sagt. Ein sehr gediegenes Hotel.

Mit Musik im Fahrstuhl?
Trüby: Ja, und ich glaube, die war recht Streicher-lastig.

Und was haben Roland und Christian gemacht, während Rainer noch Koffer geschleppt hat?
Prommer: Wir haben damals unsere ersten Gigs mit Schulbands gehabt. Mit Funk, Soul, Rock haben wir auf diversen Schulfesten unsere ersten Live-Erfahrungen gesammelt.
Appel: Wir haben sozusagen noch geübt.

Lief denn der Einstieg in das Musikgeschäft für euch immer problemlos, oder habt ihr hin und wieder auch Existenz-Ängste gehabt?
Trüby: Also, ich schon, so Mitte der 90er. Ich war einerseits Soziologie-Student, habe das aber nur sehr halbherzig gemacht, auch wenn es mich eigentlich interessiert hat. Aber in den Vorlesungen habe ich dann meistens doch nur die Plattenlisten in den einschlägigen Magazinen studiert.
Prommer: Jetzt liest der Rainer während des Auflegens Weinlisten. (Und wieder allgemeines Lachen)
Trüby: Für mich hat sich damals natürlich schon die Frage gestellt, mache ich das eine oder das andere. Das Studium, was meine Eltern mir finanzieren, was ich nur so halbherzig betrieben habe, oder die Musik. Ich habe mich dann für die Musik entschieden, was ja glücklicherweise auch gut gegangen ist.

Aber deine Eltern haben dir nicht die Platten finanziert, oder?
Trüby: Naja, als der erste Zeitungsartikel an der Kaffeetafel die Runde machte hatte ich ihren Segen.
Prommer: Ich finde, die Frage nach den Existenz-Ängsten stellt sich ja oft gar nicht, weil man ja so in dem drin ist, was man macht. Man verfolgt nicht die Karriere in Hinblick darauf, dass sie zu einer wirtschaftlichen Existenz führt, sondern einfach als eine Künstler-Karriere, wo du deine Ideen verfolgst. Da vergeht einige Zeit und nachher weißt du schon gar nicht mehr, von was du in al den Jahren gelebt hast. Wenn ich heute darüber mit meinen Eltern rede, die erzählen mir dann immer, was damals so los war mit mir, ich selber habe das ja gar nicht so mitbekommen.

Unsere Schlussfrage: Das Leben ist ein Comic — welche Figuren seid ihr?
Appel: Oh, ich kenne mich da eher schlecht aus.
Trüby (zu Appel): Du bist Gustav Gans.
Appel: Nee, ich glaube ich bin diese Spinne, die immer im Bild hängt bei "Clever und Smart" … Hm, ich weiß nix.
Trüby: Eigentlich sind wir doch Tick, Trick und Track.
Appel: Aber sind die nicht auch so ein bisschen dämlich?
Trüby: Nein, also, dem Donald haben die zumindest immer was voraus.
Appel: Ich finde, der Rainer ist so etwas wie der Troubadix, den muss man halt manchmal an den Baum binden …
Trüby: Ich wollte ja eigentlich immer singen beim Trüby Trio, aber dann kommen die beiden immer sofort mit dem Klebeband …
Prommer: So ein bisschen wäre der Rainer aber auch der Ernie aus der Sesamstrasse.
Trüby (zu Prommer): Und du bist der Bert?
Prommer: Also, der Bert ist schon ein sehr harter Knochen. Aber das wäre ok für mich. Eigentlich wäre ich aber noch viel lieber der blaue Grover aus der Sesamstrasse.
Appel: Ich wollte früher immer der Koch aus der Muppet-Show sein.
Prommer: Aber bist du nicht eher der Drummer aus der Muppet-Show?
Appel: Also, wir tun uns mit dieser Frage gerade sauschwer, wie man merkt.
Trüby: Wie wäre das, wenn wir uns auf die Asterix-Comics begrenzen? Dann bin ich der Troubadix, Christian ist Asterix und Roland der Obelix.

Na also, geht doch. Da passt dann ja auch der Grauburgunder Release-Wein als Zaubertrank ganz gut dazu. Habt besten Dank für das Interview.

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