Albert Einstein: Intelligent? Klug? Kreativ? Oder Begabt
Albert Einstein: Intelligent? Klug? Kreativ? Oder Begabt
Albert Einstein: Intelligent? Klug? Kreativ? Oder Begabt
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Inhaltsverzeichnis:<br />
Seite Titel Textart Rubrik<br />
3 Inhaltsverzeichnis<br />
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Ich weiß, dass ich nichts weiß ...<br />
Was ist Intelligenz?<br />
<strong>Klug</strong>heit- Begabung- <strong>Kreativ</strong>ität<br />
Tragische Genies<br />
Bildung und Wissen in Deutschland<br />
Wer hat Schuld an unseren Lernproblemen?<br />
Verblödung auf Knopfdruck<br />
Araber = Terroristen?<br />
Das Ende der Demokratie<br />
Thema Glauben<br />
Sind wir frei?<br />
Keine Moral, keine Seele, kein Gott?<br />
Tierische Intelligenz<br />
Tiere suchen ein Zuhause<br />
Interview im Tierheim<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
50 Wehrpflicht<br />
52<br />
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78<br />
81<br />
Was wissen die Ehemaligen?<br />
GISA 4<br />
Wissensspiele<br />
Grundwissen Rock<br />
Slang-Lexikon<br />
Wusstest du ...<br />
Kann es sein dass ...<br />
Lustige Städtenamen<br />
Late Registration<br />
Oldboy<br />
Eisfieber<br />
Quiz<br />
Psychotest Haustiere<br />
Psychotest Auflösung<br />
Impressum<br />
SEITE_03<br />
Hintergrund<br />
Bericht<br />
Bericht<br />
Bericht<br />
Bericht<br />
Bericht<br />
Kommentar<br />
Bericht<br />
Bericht<br />
Interview<br />
Bericht<br />
Kommentar<br />
Bericht<br />
Anzeigen<br />
Interview<br />
Bericht<br />
CARL<br />
Wissen<br />
Carlchen<br />
Umfrage Mixed<br />
Test<br />
GISA<br />
Bericht<br />
Hintergrund<br />
Hintergrund<br />
Hintergrund<br />
?<br />
Absurdistan<br />
CD-Kritik<br />
DVD-Kritik<br />
Buchkritik<br />
Entertainment
WISSEN CARL<br />
Isaac Newton, der berühmte britische Philosoph und Physiker sagte einst:<br />
„Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean.“<br />
Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem abstrakten Begriff „Wissen“?<br />
Obwohl er und alles, was wir mit ihm verbinden, für uns längst alltäglich<br />
und selbstverständlich geworden ist, sind sich die meisten Menschen des<br />
Einflusses des Wissen auf die Menschheit in Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Zukunft bei weitem nicht bewusst. Wir versuchen euch daher in unserer<br />
Herbstausgabe ein Bild von Geschichte, Bedeutung und Form eines so ungreifbaren<br />
und dennoch immer wichtiger werdenden Gutes der Menschheit<br />
zu verschaffen.<br />
Begriffsklärung<br />
Unser deutsches Wort „Wissen“ stammt vom althochdeutschen „wischan“ und bedeutet<br />
frei übersetzt „gesehen haben“.<br />
Dies verdeutlicht uns vor allem, dass die Begriffe „Wissen“ und „Erfahrung“ nahezu<br />
untrennbar miteinander verbunden sind und stets im Kontext stehen.<br />
Laut Lexikon bezeichnet Wissen grundsätzlich „die Gesamtheit aller organisierten<br />
Informationen und ihrer wechselseitigen Zusammenhänge, auf deren Grundlage ein<br />
vernunftbegabtes System handeln kann“.<br />
Vereinfacht gesagt können wir durch unser Wissen in einem System, das unsere<br />
persönliche Vernunft voraussetzt, sinnvoll und bewusst auf Reize von außen reagieren,<br />
um uns beispielsweise vor Gefahren zu schützen oder unsere gesetzten Ziele zu<br />
erreichen.<br />
Um aus bewältigten Situationen und dem durch sie gewonnenen Wissen Erkenntnisse,<br />
welche eine dauerhafte und sinnvolle Verfestigung der Informationen und<br />
Schlussfolgerungen darstellen, gewinnen zu können, müssen wir uns die Relevanz<br />
der Einzelinformationen für die Lösung des gegebenen Problems verdeutlichen, ansonsten<br />
ist das Wissen für uns unnütz.<br />
Man nennt diesem Prozess der Erkenntnisgewinnung Epistemologie.<br />
Ein pragmatisches Beispiel ist das folgende:<br />
Das gegebene Problem ist, einen warmen Topf von der Herdplatte zu nehmen. Wir<br />
wissen hierbei aus unserer Erfahrung, dass das Metall des Topfes die Wärme leitet<br />
und wir uns verbrennen könnten – was uns zu der Erkenntnis führt, dass wir einen<br />
Topflappen benötigen. Schlägt ein Teil des Prozesses fehl oder wurde die Erfahrung<br />
mit heißem Metall noch nicht abgespeichert, wird’s zwar einerseits lehrreich, andererseits<br />
aber auch schmerzhaft und wir gewinnen normalerweise einen Erfahrungswert<br />
daraus, eignen uns also neues Wissen an, das wir dann in Erkenntnis umsetzten<br />
können um den selben Fehler nicht noch einmal zu begehen.<br />
Eine sehr bekannter Definitionsversuch lautet auch : „Wissen ist gerechtfertigter,<br />
wahrer Glaube.“<br />
SEITE_4
WISSEN CARL<br />
Jedoch muss man hinzufügen, dass es für jede bekannte Definition Fälle gibt, in<br />
denen sie offensichtlich nicht das wiedergibt, was wir unter Wissen verstehen, und<br />
es letztlich jedem selbst überlassen bleibt, was Wissen für ihn darstellt – ähnlich wie<br />
bei der Erklärung der Worte „Freiheit“ oder „Geborgenheit“. Hier verfließt die wissenschaftliche<br />
Betrachtung in individueller Philosophie.<br />
Formen des Wissens<br />
Genau wie nie eine einheitliche Definition für den Begriff gefunden wurde, lassen<br />
sich auch seine Formen in unterschiedlichste Teilbereiche aufspalten.<br />
So gehören zur Kategorie des deklarativen Wissens, sprich dem Wissen über Fakten,<br />
beispielsweise numerische Fakten („die Zahl Pi ist 3,14159") und auch Propositionen<br />
wie „Der Wolf ist ein Raubtier".<br />
Weiterhin gibt es das Wissen über semantische Beziehungen, also Aussagen zu zwei<br />
oder mehreren Konzepten oder Vorstellungen, zu denen Teil-Von-Beziehungen (die<br />
Klinge ist Teil vom Schwert), zeitliche Beziehungen (etwas geschieht in chronologischer<br />
Abfolge oder gleichzeitig), räumliche Beziehungen (ein Behälter hat einen<br />
Inhalt) sowie Kausalbeziehungen (auf den Blitz folgt der Donner) zählen.<br />
Außerdem gibt es Wissen über Ereignisse und Handlungen und deren Unterschiede,<br />
wobei ein Ereignis eine Zustandsänderung eines Objektes zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt oder über ein Zeitintervall hinweg darstellt, eine Handlung hingegen ein<br />
Ereignis, das von einem Aktor absichtlich ausgelöst wurde.<br />
Eine weitere Form ist das Wissen über Regeln und einschränkende Bedingungen,<br />
sprich Wissen über die Unzulässigkeit von Zuständen oder Zustandsänderungen –<br />
beispielsweise wissen wir, dass die Schwerkraft auf unserer Erde die Menschen zumindest<br />
physisch am Boden hält und wir deshalb unmöglich schweben können.<br />
Die letzte und vielleicht wichtigste Form wird als Metawissen definiert und bezeichnet<br />
das „Wissen über Wissen“, wie z.B. Wissen über die Verlässlichkeit (Reliabilität)<br />
bzw. Güte (Validität) von Fakten oder anderen Wissensarten.<br />
Es ist also Wissen über Wissensqualität und ermöglicht es uns, unwichtige von wichtigen<br />
Daten abzugrenzen und die Erkenntnisgewinnung so zu beschleunigen und zu<br />
vereinfachen, sowie mittels einer Qualitätskontrolle der Informationen Schaden und<br />
Missgeschicke von uns abzuwenden.<br />
Kollektive Konstruktion von Wissen<br />
Angesichts der Globalisierung und der immer leichter verfügbaren Kommunikationsmitteln<br />
ist es den Menschen heutzutage möglich geworden, ihr Wissen zu bündeln<br />
und für das menschliche Kollektiv zugänglich zu machen.<br />
Vor- und Nachteile für jeden einzelnen liegen hierbei klar auf der Hand: Wissen<br />
kann zwar in großen Mengen gesammelt, kombiniert und einer Vielzahl von Menschen<br />
bereitgestellt werden, die somit ohne eigene oder nur mit wenigen Erfahrungswerten<br />
Erkenntnisse gewinnen können - es wird hierdurch aber für das einzelne<br />
Individuum immer komplizierter und aufwändiger, genau die Informationen zu<br />
erlangen, die es benötigt, da eine immer größere Menge an für den einzelnen an<br />
Validität und Reliabilität minderwertigem Wissen entsteht.<br />
SEITE_5
WISSEN CARL<br />
Fazit<br />
Was bleibt uns also zuletzt?<br />
Es bleibt uns die Erkenntnis, dass Wissen im Laufe der Jahrtausende immer wichtiger<br />
wurde, in unserer globalisierten Welt immer wichtiger wird und auch in ferner<br />
Zukunft immer wichtiger sein wird; es bleibt uns die Gewissheit, dass niemand genau<br />
sagen kann, wie Wissen wirklich definiert wird und dieses letztendlich jedem<br />
selbst überlassen bleibt; und wir können uns sicher sein, dass, wie Goethe sagt,<br />
„mit dem Wissen stets auch der Zweifel“ wächst.<br />
R.A.A.<br />
Schon René Descartes, Philosoph und Naturwissenschaftler, sagte im 16.<br />
Jahrhundert: „Nichts ist gleichmäßiger verteilt als die Intelligenz. Jeder<br />
glaubt, er habe genug davon.“<br />
Aber was ist das eigentlich, Intelligenz? Dass man sie messen kann, wissen<br />
wir spätestens seit diversen IQ-Tests im Fernsehen. Wird diese Fähigkeit<br />
vererbt oder kann man sie sich einfach aneignen? Und warum sind eigentlich<br />
manche angeblich intelligenter als andere?<br />
Intelligenz<br />
Eine genaue Definition von Intelligenz ist<br />
selbst unter Wissenschaftlern nach wie vor<br />
heiß diskutiert. Wenn wundert es da, dass<br />
sich das Lager der Forscher in zwei Seiten<br />
aufspaltet. Die einen meinen, die<br />
menschliche Intelligenz lasse sich auf eine<br />
einzige Zahl reduzieren, den sogenannte<br />
Generalfaktor. Menschen, die einen hohen<br />
Faktor besitzen, schneiden in allen<br />
Intelligenzbereichen (räumliches<br />
Vorstellungsvermögen, verbaler Ausdruck<br />
und abstraktes Denkvermögen) sehr gut ab.<br />
Andere wollen es aber auf einer solch<br />
relativ leicht nachzuvollziehenden Definition<br />
nicht beruhen lassen. Sie sind der Meinung,<br />
dass unsere Intelligenz ein ganzes Puzzle<br />
aus verschiedenen Teilen ist. Dazu gehören<br />
SEITE_6<br />
Kleiner IQ-Test: Was stimmt hier<br />
nicht?<br />
Grafik: www.quarks.de<br />
verbales Verständnis, Leichtigkeit der Wortfindung, schlussfolgerndes Denken,<br />
räumliches Vorstellungsvermögen, das Gedächtnis, Zahlenverständnis und Auffassungsgeschwindigkeit.<br />
Nach dieser Theorie kann eine Person also nicht grundlegend<br />
als „intelligent“ oder „unintelligent“ bezeichnet werden. Es ist vielmehr so, dass der<br />
Betreffende in manchen Bereichen besser zurecht kommt als in anderen.
WISSEN CARL<br />
Eine ganz andere Erklärung des Begriffes bietet folgendes Zitat: „Intelligenz ist das,<br />
was der Intelligenztest misst.“<br />
Der Intelligenzquotient<br />
Um herauszufinden, wie intelligent man im Vergleich zu anderen ist, nutzen viele<br />
die Möglichkeit eines IQ-Tests. Aber welche Schlüsse können wir aus einer Zahl, die<br />
angeblich aussagen soll, wie intelligent wir sind, eigentlich ziehen? Der IQ ist ein<br />
Maß für die Intelligenzunterschiede. Er steht als Abkürzung für eine Prozentzahl, die<br />
den statistischen Anteil der Bevölkerung, der weniger Testaufgaben gelöst hat, angibt<br />
(wenn man also einen IQ von 115 besitzt, haben rund 85% der Bevölkerung im<br />
Test schlechter abgeschnitten). Die Bereiche, mit denen der IQ am stärksten zusammenhängt,<br />
sind die schulischen und akademischen Leistungen. Daraus folgt,<br />
dass viele Angehörige von akademischen, prestigeträchtigen (und gut bezahlten)<br />
Berufen eher einen überdurchschnittlichen IQ haben. Das muss nun aber nicht heißen,<br />
dass z.B. ein Schüler mit eher durchschnittlichem IQ (welcher bei etwa 100<br />
liegt), mit größerer Wahrscheinlichkeit sitzen bleibt als einer mit höherem IQ. Denn<br />
auch andere Faktoren, wie Motivation, Beharrlichkeit und Aufgeschlossenheit, tragen<br />
entscheidend zur Intelligenz bei. Außerhalb von Schule und Studium, etwa im<br />
Berufsleben, hat der Intelligenzquotient überhaupt keine ausschlaggebende Wirkung,<br />
denn er kann weder das handwerkliche Geschick eines Schreiners noch die<br />
soziale Wärme eines Altenpflegers darstellen.<br />
Doch gibt es etwas, dass bestimmten Leuten einen höheren IQ verleiht als anderen?<br />
Anhand von Zwillingsforschungen lässt sich sagen, dass das Maß an Intelligenz zum<br />
einen von den angeborenen Fähigkeiten, zu einem weiteren Teil aber auch von der<br />
Umwelt der betreffenden Person abhängt. Es ist also zum Teil schon in unseren Genen<br />
festgelegt, kann aber deutlich von unserer Umgebung beeinflusst werden.<br />
Auch haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Frühgeborene, vor allem die,<br />
deren Mütter bei der Geburt Fieber hatten, später oft einen niedrigeren IQ haben.<br />
Unterschied Männer-Frauen<br />
Wie Forscher herausgefunden haben, verwenden Männer und Frauen unterschiedliche<br />
„Strategien“, um den selben Intelligenzquotienten zu erreichen. Sie nutzen dazu<br />
unterschiedliche Gehirnareale. Bei Männern ist vor allem die graue Gehirnmasse, die<br />
hauptsächlich aus den Zellkernen der Neuronen besteht, für die Intelligenz verantwortlich,<br />
bei Frauen hingegen die weiße Gehirnmasse, die zum größten Teil die Verbindungen<br />
der Nervenzellen untereinander enthält. Dadurch lässt sich auch erklären,<br />
dass Männer in den Aufgaben, die eine lokale Signalverarbeitung des Gehirns<br />
erfordern, wie z.B. Mathematik, bessere Leistungen erbringen, Frauen dafür aber<br />
integrativer und einfühlsamer sind, weil sie von den Nervenfortsätzen profitieren.<br />
Wer nun diesem Artikel nicht in allen Einzelheiten folgen konnte, dem soll gesagt<br />
sein:<br />
„Das menschliche Gehirn ist unvergleichlich komplexer als etwa ein Stern; und darum<br />
wissen wir auch so viel mehr über Sterne als über das menschliche Gehirn. Und<br />
der komplexeste Aspekt des menschlichen Gehirns ist seine Intelligenz.“ (Isaac Asimov)<br />
E.G.<br />
SEITE_7
WISSEN CARL<br />
<strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong>: <strong>Intelligent</strong>?<br />
<strong>Klug</strong>? <strong>Kreativ</strong>? <strong>Oder</strong> <strong>Begabt</strong><br />
Intelligenz – das ist ein weit gefächerter Begriff<br />
für eine noch komplexere Definition der geistigen<br />
Fähigkeiten.<br />
Intelligenz ist im weitesten Sinne die Fähigkeit<br />
eines Individuums Problemlösungen zu erkennen<br />
und bleibt laut der Biologie die Vielfalt von vielen<br />
mentalen Einzelleistungen. Als Maß für die<br />
geistige Beschaffenheit verwendet der Mensch<br />
nur einen einzigen Faktor: den Intelligenz-<br />
Quotienten (IQ). Wissenschaftler wollen diese<br />
sachliche Einteilung aber nicht ganz stehen<br />
lassen und bringen oftmals neben dem<br />
Denkvermögen, der schnellen Auffassungsgabe<br />
oder Ähnlichem auch <strong>Kreativ</strong>ität, musikalische<br />
oder sportliche Talente in die Definition der<br />
Intelligenz mit ein. Es gibt aber in dem Sinne<br />
Foto: http:// www.wdr5.de<br />
eigentlich kein „unintelligentes Wesen“, da jeder<br />
spezifische Stärken und Schwächen hat.<br />
<strong>Klug</strong>heit dagegen ist die Befähigung zum angemessenen Handeln in einer komplexen<br />
Situation, während man von Begabung oder Talent spricht, wenn ein Individuum eine<br />
oder mehrere überdurchschnittlich weit entwickelten Fähigkeiten besitzt. Eine<br />
Begabung ist angeboren und kann durch spezielles Training ausgeweitet werden.<br />
Nehmen wir an dieser Stelle ein bekanntes Beispiel auf: <strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong>, der Begründer<br />
der Relativitätstheorie, der als Prototyp eines Genies in unserer Welt bekannt ist. War<br />
er nun wirklich hochintelligent oder verfügte er über besondere Talente? Was hatte<br />
<strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong>, was andere intelligente Menschen nicht haben? <strong>Kreativ</strong>ität oder<br />
Energie? Durchsetzungskraft und Revoluzzer-Qualitäten?<br />
In mehreren Studien wurde versucht dieses Rätsel zu lösen, dennoch kam man immer<br />
öfters zu dem Ergebnis, dass auch <strong>Einstein</strong> nur einen normal überdurchschnittlichen<br />
IQ und kein „Super-Gen“ besaß, wie früher viele vermuteten. Seine angeborene hohe<br />
Begabung wurde durch die Schule gefördert, wobei er sich selbst an seine Grenzen<br />
führte, um seine Ziele zu erreichen. Seine Stärken in Physik und seine große Neugier<br />
verschafften ihm immer neue Ziele, trieben ihn zu immer Höherem.<br />
Keiner kann heute mehr nachvollziehen, wie sich das Physik-Genie den heutigen Kult-<br />
Status erworben hat. Der Mythos um <strong>Einstein</strong> kann von uns nicht ergründet werden,<br />
aber immerhin gut zu wissen ist doch: Ein Genie muss lernen. Und um so eines zu<br />
werden bedarf es nicht nur eines hohen IQs - mancher benötigt nur ein wenig Chaos!<br />
SEITE_8<br />
Sarah Schleiblinger
WISSEN CARL<br />
Tragische Genies<br />
Die Erde ist rund, der Fußball auch, und Zeit ist das, was wir von der Uhr ablesen. Um<br />
diese Erkenntnisse zu verstehen, muss man kein Universalgenie sein. Und doch sind<br />
schon Menschen umgebracht worden, die Ähnliches behaupteten. Die Rede ist von<br />
tragischen Genies: Geliebt, verhasst, gefürchtet ...<br />
Genies? Das Wort „Genie“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie<br />
„Anlage“ oder „Begabung“. Es gibt also keine Schule, die einem lehrt, ein Genie zu<br />
werden – entweder man ist es von Geburt an, oder man ist es nicht (wie wohl die<br />
meisten von uns ...). Veranlagung und Talent allein reicht aber nicht, um in die<br />
Geschichtsbücher einzugehen: Man muss auch etwas daraus machen, z.B. die<br />
Glühbirne erfinden, die Bibel ins Deutsche übersetzen oder weltberühmte<br />
Theaterstücke schreiben ...<br />
Hört sich ja alles toll an und riecht nach viel Geld, Ruhm und Ansehen. Nur leider ist<br />
auch in diesem „Metier“ nicht alles Gold, was glänzt. Nicht alle Genies waren so<br />
erfolgreich und beliebt wie beispielsweise Goethe oder da Vinci. Nicht jedem Herrscher<br />
gefielen seine aufklärerisch-rebellischen Schützlinge. Nicht die ganze Kirche war damit<br />
einverstanden, den Ablass abzuschaffen. Nicht alle Theologen wollten die<br />
Schöpfungslehre durch die Evolutionstheorie ersetzen ...<br />
Viele Genies wagten sich bis an die Grenzen dessen vor, was zu ihrer, meist von der<br />
Kirche geprägten, Lebenszeit öffentlich gesagt und geschrieben werden durfte. Viele<br />
überschritten diese Grenze auch und wurden dafür zu Unrecht verfolgt, gefoltert und<br />
hingerichtet ...<br />
Galileo Galilei<br />
www.nmm.ac.uk<br />
Einer, der der Inquisition und damit dem Tode gerade noch so<br />
entkam, war Galileo Galilei. Dieser mathematischnaturwissenschaftlich<br />
begabte und astronomisch interessierte<br />
Florentiner war ein starker Verfechter des kopernikanischen<br />
Weltbildes (= Erde dreht sich um sich selbst und um die Sonne,<br />
und eben nicht anders herum, wie früher behauptet wurde) und<br />
machte es sich zur Aufgabe, dieses zu beweisen. Trotz der besten<br />
Voraussetzungen, die man sich vorstellen kann – er war ein enger<br />
Vertrauter des damaligen Papstes - geriet er in die Klauen der<br />
Inquisition, obwohl er ja, wie wir heute wissen, mit seiner Theorie<br />
Recht hatte.<br />
Letztendlich konnte sich Galilei nur dadurch vor dem sicheren Tod bewahren, dass er<br />
„zugab“, sich geirrt zu haben. Es wird jedoch gemunkelt, er habe beim Verlassen des<br />
Gerichtssaals noch etwas vor sich hingemurmelt, das sich anhörte wie „Eppur si<br />
muove“ – „Und sie [die Erde] bewegt sich doch ...“!<br />
SEITE_9
WISSEN CARL<br />
Naturwissenschaftler wie Galilei hatten es in der Vergangenheit<br />
nicht leicht – immer wieder zogen sie durch anti-biblische<br />
Schriften und Bücher den Zorn der Kirche auf sich. Galileis<br />
Kollege, der Evolutionstheoretiker Charles Darwin, der das<br />
Licht der Welt knappe 250 Jährchen später erblickte, hatte<br />
allerdings zwei Vorteile: 1.) die fortgeschrittenere, modernere<br />
Zeit und 2.) die Tatsache, kein Christ zu sein.<br />
Der Widerstand der Theologen, Gläubigen und nicht zuletzt<br />
wiederum der Kirche war ihm trotzdem sicher: Sie alle sahen in<br />
seiner Evolutionstheorie, die vor allem auf dem Prinzip der<br />
natürlichen Auslese beruht (Selektion), einen Widerspruch zur<br />
Bibel, die von einem göttlichen Schöpfungsakt ausgeht.<br />
SEITE_10<br />
Charles Darwin<br />
www.swarthmore.edu<br />
Nicht nur damals wurde an Darwin schärfste Kritik geübt. Besonders heutzutage lebt<br />
der der Evolutionstheorie gegenüberstehende Kreationismus (= Gott hat die Welt<br />
erschaffen und zwar genau so, wie es in der Bibel steht, Darwin = Ketzer, der<br />
eigentlich hätte verbrannt werden sollen ...) wieder auf: In den USA geht dies sogar<br />
soweit, dass an Schulen der Evolutionsunterricht durch die Schöpfungslehre ersetzt<br />
wird. Dass Präsident George W. Bush ein treuer Anhänger des Kreationismus ist,<br />
dürfte einen dabei ja nicht allzu sehr verwundern ...<br />
Martin Luther<br />
www.awesomestories.com<br />
Nun geht es zeitlich aber wieder zurück ins 15.<br />
Jahrhundert, sozusagen von Darwin zu den großen<br />
Dichtern und Denkern der Aufklärung.<br />
Einer der ganz großen Genies zu dieser Zeit ist mit<br />
Sicherheit der, der damals in Wittenberg diese 95 Thesen<br />
angeschlagen hatte – die Rede ist natürlich von Martin<br />
Luther, dem großen Reformator. Eines seiner großen<br />
Verdienste war sicherlich die Übersetzung der Bibel in die<br />
Sprache des Volkes, sodass die einfacheren Leute, sofern<br />
sie denn lesen konnten, die Bibel selbst deuten und<br />
interpretieren konnten und sich nicht ständig von<br />
korrupten, geldgierigen Pfarrern, Bischöfen und Päpsten<br />
über den Tisch ziehen lassen mussten.<br />
Dass Luthers ablehnende Haltung gegenüber den ach so wichtigen Ablassbriefen<br />
(irgendwie musste man den Leuten das Geld doch aus der Tasche ziehen, um den<br />
Petersdom zu bauen ...!) bei der katholischen Kirche nicht unbedingt auf Gegenliebe<br />
stieß, ist wohl auch nachvollziehbar.<br />
Als sich nun also die Wolken am Horizont zusammenbrauten und sein Todesurteil<br />
schon fast beschlossene Sache war, da ermöglichte ihm der damalige Kurfürst<br />
Friedrich der Weise, seine Thesen auf dem Wormser Reichstag zurückzunehmen und<br />
damit dem Tod zu entgehen. Doch Luther lehnte vor dem versammelten Reichstag ab:<br />
„Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen.“ Obwohl er wusste, dass<br />
dies sehr wahrscheinlich sein Ende bedeuten würde – ein wahrer Held also ...
WISSEN CARL<br />
„Wilhelm Tell”, „Maria Stuart”, „Kabale und Liebe”: Jeder<br />
Schüler stolpert wohl im Laufe seiner „Schulkarriere“<br />
gelegentlich über Werke von Friedrich Schiller. Die meisten<br />
gehen wohl davon aus, dass Schiller schon damals, also im<br />
späten 18. Jahrhundert, so berühmt war wie heute, mehrere<br />
Villen besaß und Geld in seinem Leben keine Rolle spielte.<br />
Doch auch ein Schiller musste sich hocharbeiten und blieb von<br />
Rückschlägen nicht verschont. So wurde er vom damaligen<br />
Herzog gegen seinen Willen dazu gezwungen, in die<br />
Militärakademie einzutreten, die ihm wohl sehr zugesetzt hat<br />
– Berichte, die vom Bettnässer Schiller erzählen, bestätigen Friedrich Schiller<br />
dies. Ein Austritt aus der Akademie war nicht möglich, also utopia.utexas.edu<br />
blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Ausbildung zum<br />
Militärarzt zu beenden und sich in seiner Freizeit der Schreiberei zu widmen.<br />
Schiller ist nun also das erste unserer Genies, das mit der Kirche nicht auf Kriegsfuß<br />
steht. Dafür legte ihm ein ganz anderer Steine in den Weg: Der Herzog Karl Eugen,<br />
der ihm verbot, zur Uraufführung seiner „Räuber“ nach Mannheim zu fahren. Schiller<br />
widersetzte sich jedoch seinem Herrscher und fuhr trotzdem, woraufhin er für 14 Tage<br />
ins Gefängnis gesperrt wurde.<br />
Auch nach seiner Ausbildung schienen die Probleme kein Ende zu nehmen: Immer<br />
wieder ließen ihn Verleger oder Theaterintendanten im Stich – keine Arbeit, kein Geld.<br />
So nahm der große Schiller sogar eine Professur in Jena an, für die er niemals auch<br />
nur einen roten Heller erhielt!<br />
<strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong><br />
utf.mff.cuni.cz<br />
Die nächsten beiden Genies<br />
unterscheiden sich grundlegend von den<br />
bisherigen. Sie wurden weder von der<br />
Kirche noch von einem Herrscher<br />
gedemütigt oder verfolgt - die Tragik<br />
liegt eher in den Spätfolgen ihrer<br />
Erkenntnisse und Theorien. Karl Marx<br />
und <strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong> waren beide<br />
Idealisten, die gute Absichten hatten<br />
und deren Ziel es war, die Welt zu<br />
verbessern. Und doch war der eine der<br />
Begründer des<br />
SEITE_11<br />
Karl Marx<br />
www.stamokap.org<br />
Marxismus/Kommunismus, der im 20. Jahrhundert für Not und Elend gesorgt hat, und<br />
der andere lieferte die Voraussetzungen für die mächtigste Waffe der Welt, die<br />
Atombombe. Genies waren sie beide: Marx analysierte wirtschaftliche<br />
Zusammenhänge und den Kapitalismus wie keiner vor ihm. Sein Traum war eine<br />
gerechte Welt, in der alle Menschen gleich(gestellt) sind. Vom Prinzip her keine<br />
schlechte Idee: Keine Hungersnöte mehr, keine Armen, keine Benachteiligten. Dass<br />
er, gemeinsam mit dem Kommunismus/Sozialismus, am menschlichen Egoismus<br />
scheitern würde, konnte er damals noch nicht wissen. Alles in allem also gut gemeint,<br />
aber später schlecht ausgeführt.
WISSEN CARL<br />
Das Fazit, das <strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong> nach 1945 ziehen konnte, war da weitaus verheerender.<br />
Schließlich ließ sich nicht von der Hand weisen, dass über 140.000 Menschen ohne die<br />
Atombombe, für die der überzeugte Pazifist <strong>Einstein</strong> zum Teil die theoretische<br />
Grundlage lieferte, überlebt hätten ...<br />
Am Ende bleibt nur noch, denjenigen, die sich gerne noch mehr<br />
mit dem Thema beschäftigen möchten (aber natürlich auch allen<br />
anderen ...!), den Film „A beautiful mind – Genie und Wahnsinn“<br />
zu empfehlen. Dabei handelt es sich um die wahre<br />
Lebensgeschichte des 1994 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten<br />
hochbegabten Mathematikers John Nash (Russell Crowe). Nash ist<br />
nicht wie alle anderen, sondern hat ein Problem: Er leidet an<br />
Schizophrenie.<br />
„A beautiful mind“ ist ein sehr mitreißender, emotionaler Film, der<br />
allerdings nicht ganz leicht zu verstehen ist: Man erlebt alle<br />
Geschehnisse aus der Perspektive eines Schizophrenen und weiß<br />
bis zum Schluss nicht, was nun Einbildung und was Wahrheit ist<br />
...<br />
SEITE_12<br />
John Nash<br />
www.princeton.edu<br />
Marianna Henle
WISSEN CARL<br />
Die am 23. Mai 1949<br />
gegründete Bundesrepublik<br />
Deutschland ist ein föderal<br />
organisierter Bundesstaat.<br />
Dies bedeutet, dass es zwei<br />
politische Ebenen im<br />
System gibt. Zum einen die<br />
Bundesebene, die den<br />
Gesamtstaat nach außen<br />
vertritt, und die<br />
Länderebene, die in jedem<br />
Bundesland<br />
existiert.<br />
einzeln<br />
Eine Souveränität der<br />
Bundesländer ist das<br />
Bildungswesen, das zwar<br />
durch bundesweite<br />
Foto: img.web.de<br />
Konferenzen der jeweiligen<br />
Kultusminister koordiniert wird, dessen Inhalt letztlich aber von<br />
jedem der Länder selbst bestimmt wird.<br />
In allen Bundesländern besteht eine Schulpflicht von mindestens<br />
zwölf Jahren. Ab welchem Lebensjahr diese allgemeine Schulpflicht in Kraft tritt,<br />
variiert von Bundesland zu Bundesland. Im Regelfall findet die Einschulung aber Im<br />
Alter zwischen sechs und sieben Jahren statt. Die staatlichen, allgemeinbildenden<br />
Schulen sind unterteilt in Regelschulen und Sonderschulen. Letztere dienen für Kinder<br />
mit Lernbehinderungen. Des weiteren gibt es Privatschulen, die nicht vom Staat<br />
verwaltet werden. Auch haben Erwachsene die Möglichkeit durch einen sogenannten<br />
zweiten Bildungsweg (Abendrealschule, Abendgymnasium, Kolleg) den Abschluss einer<br />
Regelschule nachzuholen.<br />
Das deutsche Schulsystem ist in drei Teile gegliedert: Die Primärstufe, die<br />
Sekundärstufe I und die Sekundärstufe II. Die Primärstufe beinhaltet den Besuch der<br />
Grundschule, der meist von der ersten bis zur vierten Klasse andauert. Sonderfälle<br />
sind Berlin und Brandenburg, wo die Schüler bis zur sechsten Klasse in die<br />
Grundschule gehen. In dieser sog. flexiblen Schuleingangsphase steht es den Eltern<br />
frei ihre Kinder schon ein Jahr vor und in Sonderfällen erst nach Beginn der<br />
Schulpflicht einzuschulen.<br />
SEITE_13
WISSEN CARL<br />
Auf die Primärstufe folgt die Sekundärstufe I, die in Klasse 5 bzw. Klasse 7<br />
(Brandenburg, Berlin) beginnt. Diese besteht aus drei traditionellen Schultypen:<br />
- der Hauptschule, die nach der 9. bzw. 10. Klasse den Hauptschulabschluss<br />
mit sich bringt,<br />
- der Realschule die einen nach der 10. Klasse zur mittleren Reife führt, und<br />
- dem Gymnasium, das einem nach Beendigung der 10. Klasse ebenfalls die<br />
mittlere Reife bringt und die Möglichkeit offeriert die Sekundärstufe II, die<br />
gymnasiale Oberstufe, zu absolvieren. Diese beginnt ab der 11. Klasse und<br />
endet nach der 13. bzw. 12. Klasse, da einige Bundesländer die Schulzeit des<br />
Gymnasiums von 9 auf 8 Jahre herabgestuft haben. Am Ende der<br />
Gymnasialzeit steht die Abiturprüfung, nach deren bestehen man die<br />
Hochschulreife erwirbt. Welchen der drei Schultypen ein Schüler letztendlich<br />
beschreitet wird am Ende der Primärstufe entschieden.<br />
Nach der Schule besuchen nahezu alle Abgänger eine weiterführende<br />
Bildungseinrichtung. So besuchen Auszubildende, die in einem Betrieb tätig sind, an<br />
ein oder zwei Tagen pro Woche eine Berufsschule, wo ihnen bestimmte Inhalte des<br />
Lehrplans ihres jeweiligen Bundeslandes vermittelt werden. Dies wird als „duale<br />
Ausbildung“ bezeichnet und kommt auch in Österreich und der Schweiz zum Einsatz.<br />
Studierende können wählen, ob sie lieber eine Universität besuchen oder eine<br />
anwendungsorientierte Hochschule (Berufsakademie).<br />
In den letzten Jahren erntete die Bundesrepublik häufig Kritik von der OECD<br />
(Organisation for Economic Co-Operation and Development) für die Bildungspolitik.<br />
Speziell deren PISA-Studie löste einen wahren Schock unter der Bevölkerung aus.<br />
Insbesondere die ausländischen Bevölkerungsanteile wiesen deutliche schulische<br />
Mängel auf.<br />
Hinzu kommt, dass nach Angaben der OECD Deutschlands Ausgaben für Bildung im<br />
Vergleich mit 30 anderen Industrienationen der ersten Welt unter dem Durchschnitt<br />
liegen. Zudem sei in keinem anderen Land der schulische Erfolg so sehr von der<br />
Hilfeleistung des Elternhauses abhängig, da die schulische Förderung, insbesondere<br />
die Betreuung schwacher Schüler, schwer zu<br />
verbessern sei.<br />
Aber auch die universitäre Lehre sei<br />
verbesserungswürdig. Durch die PISA-Studie<br />
wurde zum ersten Mal deutlich, wie groß die<br />
Leistungsunterschiede zwischen den<br />
verschiedenen Bundesländern sind, weshalb<br />
man hier auch nicht von den „deutschen“<br />
Schülern sprechen darf, da eben jedes<br />
Bundesland sein eigenes Bildungssystem und<br />
somit auch jedes Bundesland einen anderen<br />
Bildungsstand hat. So leben laut der PISA E-<br />
Studie (Vergleich der Bundesländer<br />
untereinander) die klügsten Deutschen in<br />
Bayern, gefolgt von den Einwohnern Baden-<br />
SEITE_14
WISSEN CARL<br />
Württembergs. Schlusslicht ist Bremen, wo jede Schule die Abschlussprüfung selbst<br />
ausarbeitet und nicht - wie in anderen Bundesländern, etwae Baden- Württemberg -<br />
landesweit dieselbe Prüfung geschrieben wird.<br />
Ein großes Problem liegt hier besonders in der Zuständigkeit der finanziell schwachen<br />
Bundesländer für das Bildungssystem. Bei einem aktuellen Schuldenstand von 1,4<br />
Billionen € sind alle Länder gefordert Einsparungen durchzusetzen und ausgerechnet<br />
der Bildungsbereich bietet die beinahe einzige Möglichkeit (z.B. Studiengebühren)<br />
dazu. Doch ob man hier sparen darf, ist eine sehr kontroverse Frage, da ein an<br />
Bodenschätzen armes Land wie Deutschland kaum eine Ressource hat außer seiner<br />
trotz PISA-Studie nach wie vor weltweit angesehenen Fachkräfte. So glauben laut<br />
einer Umfrage des „Sterns“ mit 40% immer noch die meisten der 201 befragten<br />
ausländischen Unternehmen, dass die qualifiziertesten Fachkräfte aus Deutschland<br />
kommen, und mit 43% setzt die Mehrheit der Befragten das größte Vertrauen auf<br />
Forschung und Technologie „Made in Germany“.<br />
Quellen: www.stern.de, www.wikipedia.de, www.spiegel.de FK<br />
Wer hat Schuld an unseren<br />
Lernproblemen?????<br />
Wie gelangt etwas in unser Langzeitgedächtnis? Was ist Schuld daran, dass<br />
uns das Lernen so schwer fällt, und was können wir daran ändern? Warum<br />
lernen kleine Kinder schneller als ihre Großeltern und ist wirklich schon alles<br />
zu spät noch eine Fremdsprache richtig zu erlernen?<br />
All diese Fragen haben uns beschäftigt und wir haben Antworten darauf<br />
gesucht:<br />
Innerhalb der ersten 15 Lebensjahre verbinden sich 100 Billionen Nervenzellen<br />
(Synapsen), die wir bis zu unserem Lebensende nicht völlig mit Wissen belegt haben.<br />
Nach der Pubertät ist die Hirnreife weitestgehend abgeschlossen, unser Gehirn weiß<br />
schon dann, wie und an was es sich erinnern wird. Wenn wir Neues aufnehmen, kann<br />
dies nicht immer dauerhaft in unseren Köpfen gespeichert werden, da dafür<br />
Aufmerksamkeit nötig ist. Außerdem entscheidet das Gehirn selbst, was es für<br />
bedeutsam hält. Ebenso ist es mit dem Langzeitgedächtnis: das Hirn entscheidet<br />
innerhalb einer Zeitspanne von 24 bis 48 Stunden selbst, und meist im Schlaf, was es<br />
für so wichtig hält und in unserem Langzeitgedächtnis speichert.<br />
SEITE_15
WISSEN CARL<br />
Somit könnte man erklären, warum<br />
Kleinkinder z.B. schneller fremde<br />
Sprachen lernen; durch das viele<br />
Schlafen im Kleinkindalter können sie<br />
öfters etwas in ihrem<br />
Langzeitgedächtnis abspeichern. Ein<br />
anderer Faktor ist aber auch der<br />
enorme Wissenstrieb der Kinder,<br />
welcher mindestens bis zum<br />
Grundschulalter erhalten bleibt. In der<br />
Grundschule haben Kinder schon ein<br />
Gehirn wie ein Erwachsener.<br />
An weiterführenden Schulen wird<br />
daher auf das bereits vorhandene<br />
Wissen aufgebaut. Zwar können Kinder<br />
einfacher lernen, doch haben<br />
Erwachsenen den Vorteil, dass sie an<br />
bereits vorhandenes Wissen<br />
Grafik: www.grundschulmarkt.de/lachen.htm<br />
anknüpfen können, da das Gehirn Dinge, von denen es schon einmal etwas gehört<br />
hat, als wichtiger empfindet und somit oft dauerhaft abspeichert. Selbst im Alter ist<br />
man noch lernfähig, doch wird es von Jahr zu Jahr schwerer, vor allem vollkommen<br />
Neues aufzunehmen.<br />
Fördernd für die Wissensaufnahme ist genügend Schlaf, eigenes Ausprobieren und<br />
früher Forscherdrang, der uns Erfolge und Selbstbewusstsein einbringt und uns später<br />
hilft Hürden zu meistern. Und der alte Spruch: „Übung macht den Meister“ wird auch<br />
hier bestätigt. Zwar lernen <strong>Intelligent</strong>e schneller, doch durch Übung kann man vieles<br />
ausgleichen.<br />
Was uns dagegen nicht hilft ist der große Fernsehkonsum, der unser<br />
Langzeitgedächtnis mit zu vielen Informationen überfordert. Zu vieles und zu früh<br />
alles zu lernen ist auch nicht von großem Nutzen. Auch stures Pauken bringt uns nicht<br />
weiter, denn das Hirn nimmt nur dann neues auf, wenn es einem Spaß macht.<br />
Tatsächlich werden beim Lernen Glückshormone ausgestoßen; jedoch nur, wenn man<br />
etwas wirklich begriffen hat.<br />
Außerdem ist in unserer heutigen Zeit zu viel Wissen vorhanden um alles perfekt<br />
erlernen zu können. Es ist besser sich im Alter auf Fachgebiete zu konzentrieren, weil<br />
das Gehirn dann immer schon Zusammenhänge zu bereits vorhandenem Wissen<br />
herleiten kann.<br />
Was wir alle „natürlich“ schon längst wissen ist, dass auch unsere Lehrer und das<br />
Schulsystem an manchem von unseren Lernproblemen schuld sind. Denn ohne<br />
Schulleistungsdruck ließe es sich leichter und entspannter lernen.<br />
F.K.<br />
SEITE_16
SEITE_03
WISSEN CARL<br />
Warum es den Hirnzellen von Menschen ohne Fernseher besser geht<br />
Schaltet man in Frankreich den Fernseher ein, so begegnet man unter anderem dem<br />
Sender „la Cinquiéme“, dem „Wissenssender“, welcher seine Zuschauer durch nette,<br />
beschauliche Kurzbeiträge motiviert nie aufzuhören sich Wissen anzueignen.<br />
Schaltet man jedoch in Deutschland seinen Fernseher ein, so wird man regelrecht<br />
überflutet von Hirnlosigkeit.<br />
Da gibt es zum einen ehemalige Erfolgsschlager wie „Das Dschungelcamp“: man sieht<br />
eine bestimmte Anzahl deutscher Prominenter, (bei denen man sich fragt, weswegen<br />
sie überhaupt zu dieser elitären Gruppe zählen ...), welche tagtäglich Spinnen essen<br />
oder in Straußenfäkalien nach goldenen<br />
Schlüsseln suchen. Höchst ansprechend:<br />
Deutschland hat gejubelt, Deutschland hat<br />
gelacht.<br />
Zum anderen gibt es da aber noch als<br />
pädagogisch wertvoll getarnte Sendungen wie<br />
„Die Supernanny“, welche unfähigen Eltern dabei<br />
hilft ihre noch unfähigeren Kinder zum Schweigen<br />
zu bringen. Das einzige, was das Gehirn des<br />
Zuschauers beim Verfolgen jener Sendung noch<br />
wach zu halten vermag, ist die Frage, warum die<br />
alkoholabhängige Mutter nicht einen Entzug<br />
macht oder warum sie überhaupt Kinder hat?<br />
Ein weiteres schmerzliches Kapitel deutscher<br />
Fernsehgeschichte sind unzählige Richtershows, bei Bild: denen rtelli.rt.funpic.de<br />
die Schauspieler noch<br />
schlechter sind als die ausgedachten Stories.<br />
Was ist nur los hier, dass diese Fernsehkonzepte derartige Erfolge und hohe<br />
Zuschauerquoten vorzuweisen haben? Gefällt es den Leuten, nicht denken zu müssen?<br />
Wo bleibt denn da die Überlegenheit gegenüber dem<br />
Pantoffeltierchen?<br />
Aber bevor die Zuschauer sich diese Fragen stellen,<br />
haben die klugen Männer von RTL und CO. eine Idee:<br />
„Der große Wissenstest“!!<br />
Bild: www.freenet.de<br />
Einmal im Jahr wird den Zuschauern in altehrwürdiger<br />
RTL-Manier ein „Bildungshappen“<br />
vorgesetzt. Und nun runter damit! Doch der zählt<br />
natürlich auch eher zur leicht-verdaulichen Kost und<br />
erinnert eher an ein Gemeinschaftsspiel als an einen<br />
Bildungs-appetitanreger.<br />
Inzwischen erwartet man nichts anderes mehr von<br />
den privaten Sendern, doch selbst die „guten alten“<br />
öffentlich-rechtlichen jagen einem den Dolch in den<br />
SEITE_18
WISSEN CARL<br />
Rücken: Schaltete man um aufs Erste, so lief dort noch vor kurzem „Bianca, Wege<br />
zum Glück“.<br />
Auch dies war ein riesiger Erfolg, unglaublich ansprechend für Romantikfanatiker,<br />
welche es natürlich zuhauf gibt in einem Land mit Unmengen von Singles und derart<br />
hohen Scheidungsraten ...<br />
Alles schön und gut, doch wo kann man denn noch fernsehen, ohne dass das Gehirn<br />
gezwungenermaßen lahm gelegt wird?<br />
Bei ZDF! Doch von wegen „Mit dem Zweiten sieht man besser“, da läuft nämlich jetzt<br />
„Julia, Wege zum Glück“! Gleiches Konzept, anderer<br />
Name.<br />
Alle sprechen von der Vogelgrippe, doch die Verblödung,<br />
vor allem unserer Zukunft, kursiert schon viel länger.<br />
Darüber hinaus kann sie sich durch Fernsehübertragung<br />
in nahezu jedem Haushalt einnisten. Besonders junge<br />
Menschen sind sehr anfällig:<br />
Laut einer Untersuchung des Kriminologischen<br />
Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) macht<br />
Fernsehen nämlich wahrhaftig dumm: Es wurde<br />
festgestellt, dass der Nachwuchs desto dämlicher ist je<br />
höher der Fernsehkonsum ist.<br />
Jugendliche, die, beispielsweise eben übers Fernsehen,<br />
viel Gewalt<br />
konsumieren (s. u. a. sogar teilweise in RTL aktuell), Bild: www.lloxx.de<br />
haben erheblich höhere Probleme mit fehlender<br />
Intelligenz als andere.<br />
Fast 50% aller Jungen und ein Drittel aller Mädchen in Deutschland haben bereits<br />
einen eigenen Fernseher im Zimmer.<br />
Der KFN-Chef Christian Pfeiffer sagte darüber, die Kinder würden viele Stunden täglich<br />
vor dem Fernseher sitzen und dabei nebenher „dick, dumm, krank und traurig“<br />
werden.<br />
Es wurde ebenfalls festgestellt, dass Hauptschüler wesentlich mehr Zeit vor dem<br />
Fernseher verbringen als Gymnasiasten, daher meinen einige Forscher, wie zum<br />
Beispiel der aus Ulm stammende Hirnforscher Professor Manfred Spitzer, dass Kinder,<br />
welche den halben Tag vor dem Fernseher verbringen, dies auch im Erwachsenenalter<br />
tun würden und somit unterqualifiziert, bereits im Alter von 12 Jahren als potenzielle<br />
zukünftige Hartz IV-Empfänger heranwüchsen.<br />
Was ist geschehen mit den guten alten Klassikern, welche Kinder der letzten<br />
Generation anschauten?<br />
Man war glücklich mit der Sendung mit der Maus, oder Sesamstraße. Schließlich war<br />
einem selbst und auch den Eltern immer klar: ,,Wer nicht fragt bleibt dumm!“<br />
Welchen pädagogischen Wert haben chinesische Comics, welche heute offensichtlich<br />
die Jugend mehr ansprechen, in denen die Charaktere doch so offensichtlich größere<br />
Augen als Hirne haben?<br />
SEITE_19
WISSEN CARL<br />
Viele Sendungen existieren primär um die Kids an die Mattscheibe zu fesseln und sie<br />
damit ruhig zu stellen, vor allem geht es aber, wie so oft, nunmal um Geld.<br />
Bunte Farben, einfache Handlung, keine Hinterfragung und vor allem auch die<br />
Gleichgültigkeit so mancher Eltern, was ihre<br />
Sprösslinge da den lieben langen Tag so<br />
anschauen, ermöglichen RTL2 oder anderen<br />
Sendern mit ihren Kinderprogrammen hohe<br />
Zuschauerquoten.<br />
Aber natürlich gibt es auch Ausnahmen in<br />
der Fernsehwelt, welche sehr wohl auf<br />
Wissen bei Kindern setzen, „Wissen macht<br />
AH!“, auf dem Kinderkanal zum Beispiel:<br />
Witzig inszenierte Tricks die anschaulich<br />
physikalische Gesetze erklären oder - ganz<br />
im Zeichen der guten alten australischen<br />
„Curiosity Show“ aus den 80ern - Versuche<br />
zum Daheimausprobieren vormachen. Bild:img.stern.de<br />
Auch für Erwachsene gibt es immer noch<br />
Wissen und Kultur im Fernsehen, Beispielsweise Dokumentationen auf Phoenix, oder<br />
ARTE.<br />
Zwar schauen mehr Menschen RTL und sonstige Hirnlähmer, doch ist es nicht<br />
beruhigend zu wissen, dass sich wenigstens ein paar Sendungen wie „Löwenzahn“ für<br />
Kinder gehalten haben, bei denen eine Möglichkeit vorgeschlagen wird, der<br />
Verblödung zu entrinnen: „Abschalten!“<br />
SaS<br />
In der heutigen Zeit ist diese Gleichung ein weit verbreitetes Vorurteil<br />
westlichen Kulturkreisen wie Amerika, aber auch Europa. Allerdings ist es ein<br />
Vor–, bzw. Unwissenheits-Urteil: ein Blick in die Geschichte zeigt, dass sehr<br />
viele Dinge, die wir heute europäischen Ursprungs glauben, aus der<br />
arabischen Welt kommen.<br />
Der Grund für diese Übernahme von Arabischem in die europäische Kultur liegt, besser<br />
gesagt: lag in Spanien. Von ca. 711 bis 1492 n. Chr. herrschten Araber über die<br />
iberische Halbinsel. Während dieser Zeit konnten die christliche, muslimische und<br />
jüdische Kultur ungestört nebeneinander existieren. Es entstand eine einzigartige<br />
SEITE_20
WISSEN CARL<br />
Wörter arabischen Ursprungs<br />
Deutsch Arabisch Arab. Bedeutung<br />
Alchemie Al-kimya Chemie<br />
Algebra al-gabr Das arabische Wort ist eine<br />
Abkürzung von al-gabr wal-muqabala,<br />
dem Titel eines<br />
algebraischenLehrbuchs<br />
von Muhammad ibn Musa,<br />
dem Erfinder der Algebra<br />
Alkohol al-kuhl Weingeist<br />
Amulett hammala Tragband<br />
Arsenal<br />
Werkstatt,<br />
dar assina'a<br />
Haus, in dem Waffen<br />
hergestellt werden<br />
Kultur, in der Kunst und Wissenschaft<br />
auch aufgrund der Toleranz unter<br />
Gala hila Ehrengewand, das<br />
morgenländische<br />
Herrscher ihren<br />
Günstlingen schenkten<br />
den<br />
Religionen eine unvergleichliche<br />
Blüte<br />
erfuhren. Sowohl Forschung,<br />
als auch angewandte Forschung,<br />
Haschisch haschisch Gras<br />
sprich die Wirtschaft, florierten.<br />
Havarie 'awar Schaden<br />
Zeugnis dieses wirtschaftlichen<br />
Kabel habl Seil<br />
Aufschwunges ist Córdoba: Es hatte<br />
Karaffe garrafa Schhöpfgerät nach arabischen Quellen um etwa<br />
Koffer quffa Flechtkorb<br />
1000 nach Christus ungefähr eine<br />
Lila lilak Flieder<br />
halbe Million Einwohner in 113.000<br />
Magazin<br />
Matratze<br />
Monsun<br />
Mütze<br />
Razzia<br />
Risiko<br />
mahzan<br />
matrah<br />
mausim<br />
mustaqah<br />
gaziya<br />
rizq<br />
Speicher<br />
Platz, Kissen, Teppich<br />
Jahreszeit<br />
Mantel mit Kapuze<br />
Kriegszug<br />
von Gottes Gnade<br />
abhängig<br />
Häusern mit z. T. fließendem Wasser.<br />
Heute ist dieses selbstverständlich,<br />
aber in europäischen Städten erst<br />
seit etwa 100 Jahren verfügbar.<br />
Außerdem waren die Straßen in<br />
Córdoba gepflastert und nachts<br />
beleuchtet. Im übrigen Europa ist<br />
Safari safar Reise<br />
auch dies aber erst seit Beginn der<br />
schachmatt asch-scha der König ist Industrialisierung vorhanden.<br />
mata gestorben<br />
Weitere Gründe für diesen<br />
Sofa suffa Ruhebank<br />
unermesslichen Reichtum waren der<br />
Tara<br />
Tasse<br />
Watte<br />
Zenit<br />
Ziffer<br />
tarh<br />
tasa<br />
bitana<br />
samt<br />
sifr<br />
Verpackungsgewicht,<br />
vom arabischen<br />
taraha: wegwerfen<br />
Tasse<br />
lose Baumwolle<br />
Scheitelpunkt<br />
Null<br />
Handel mit Gewürzen, eine gerechte<br />
Besteuerung (20% Steuern für alle,<br />
vergleichbar mit den Vorschlägen von<br />
Herrn Kirchhoff, da eine höhere<br />
Besteuerung die Wirtschaft hemmt)<br />
und die kostenlose Bildung für<br />
jedermann. Dies war zwar teuer,<br />
sorgte aber für ein hohes wissenschaftliches Niveau.<br />
SEITE_21<br />
Córdoba, Foto: www.europatravelling.net<br />
Natürlich wollten sich auch die dort ansässigen Europäer ein Stück von dem Kuchen<br />
abschneiden und so entwickelten und verwendeten sie diese Wissenschaften<br />
gemeinsam weiter. Zur Verbreitung in Europa trugen auch die Bücher über diese<br />
Themen bei. Sie weckten dort wieder Interesse an der Wissenschaft, da diese durch
WISSEN CARL<br />
die Religion, vor allem in der Medizin, stark behindert worden war. Zum Beispiel war<br />
gelehrt worden, dass eine Krankheit das Resultat von Sünden sei, die demzufolge<br />
nicht behandelt wurde, so dass die Kranken in unhygienischen Baracken als<br />
Verdammte zusammengepfercht wurden. In Córdoba hingegen gab es 50<br />
Krankenhäuser, in denen alle, soweit möglich, gesund gepflegt wurden. Auch die<br />
Hygiene war in Europa, wo jeder seinen Dreck auf die Straße warf, nicht vergleichbar<br />
mit Córdoba, wo es 900 öffentliche Bäder gab.<br />
In der Mathematik verwendeten die Araber als<br />
erste Europäer unser heutiges Zahlensystem, in<br />
der mit den Ziffern 0 bis 9 beliebig große Zahlen<br />
gebildet werden können, im Gegensatz zum<br />
römischen System, in dem bestimmte Zeichen<br />
zusammengezählt werden. In diesem<br />
Zahlensystem entwickelten sie die<br />
Trigonometrie weiter und begründeten die<br />
Algebra.<br />
In der Astronomie beobachteten die Araber den<br />
Himmel sehr genau und erstellten Sternenkataloge<br />
mit den Positionen und Bah-nen der<br />
Sterne, die meistens zu den heutigen Sternennamen<br />
beigetragen haben. Ein wichtiges Gerät<br />
Astrolabium, Foto: www.wikipedia.de dabei war das Astrolabium, mit dem man<br />
entweder die Sterne „vermessen“ konnte oder<br />
die Position auf See bestimmen konnte, was später erst die Expedi-tionen von<br />
Kolumbus ermöglichte.<br />
Der größte Geograph des Mittelalters, Al-Idrisi, stammt ebenfalls aus Spanien und hat<br />
eine Beschreibung der Welt mit über 70<br />
Karten erstellt.<br />
Aber auch heute noch enthält das<br />
Spanische etwa 20% Wörter aus dem<br />
Arabischen. Auch „urspanische“ Tänze<br />
wie der Flamenco sind eine arabische<br />
Hinterlassenschaft, genauso wie die<br />
dazugehörenden Instrumente Gitarre<br />
und Laute.<br />
Ein Genuss für die Sinne war auch die<br />
arabische Küche: Das bekannteste<br />
Gericht ist der Karamellpudding.<br />
SEITE_22<br />
Markus Gruber
WISSEN CARL<br />
Döner + Ayran oder Eistee<br />
Kinderdöner 2,50€<br />
Normaler Döner 3,50€<br />
Großer Döner 4,80€<br />
Ohne Getränk<br />
1,90€<br />
2,90€<br />
3,90€<br />
Pizzaschnitte 1,50€<br />
Lahmacun + Ayran oder Eistee 3,50€<br />
Lahmacun mit Dönerfleisch<br />
+Ayran oder Eistee 5,00€<br />
Pide mit Pastrima, Champignons<br />
oder Käse 3,70€<br />
Börek mit Hackfleisch oder Käse 2,00€<br />
Pizzen Nr. 21-30 5,00€<br />
Hirten-, Bauern- und Chefsalate 3,50€<br />
Dönerteller mit Pommes oder Reis 5,90€<br />
SEITE_8
WISSEN CARL<br />
DAS ENDE DER DEMOKRATIE<br />
Am 24. Mai 1949 trat das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft.<br />
Zehn Jahre später kritisierte der deutsche Philosoph Theodor W. Adorno, dass das<br />
System der politischen Demokratie in Deutschland zwar als „ein Funktionierendes“<br />
akzeptiert werde, aber sich die Demokratie nicht derart eingebürgert habe, „dass sie<br />
die Menschen wirklich als ihre eigene Sache erfahren, sich selbst als Subjekte der<br />
politischen Prozesse wissen. Sie wird als ein System unter anderen empfunden, [...]<br />
nicht aber als identisch mit dem Volk selber, als Ausdruck seiner Mündigkeit.“ Laut<br />
einer Umfrage sind momentan 55% der Deutschen mit der Demokratie „eher unzufrieden“.<br />
Über 20% der wahlberechtigten Deutschen nahmen bei der letzten Bundestagswahl<br />
das Recht ihre Stimme abzugeben nicht war.<br />
Was ist diese Demokratie, die für Adorno eigentlich der Ausdruck der Mündigkeit<br />
des Volkes sein sollte?<br />
Zur Souveränität des Volkes<br />
Der Begriff Demokratie (griechisch für „Volksherrschaft“) wird erstmals im antiken<br />
Griechenland erwähnt, als die Bürger der Stadt Athen im fünften Jahrhundert vor<br />
Christus unmittelbar an den politischen Entscheidungen des Stadtstaates beteiligt<br />
wurden.<br />
Die moderne Demokratie heute unterscheidet sich wesentlich von der antiken Demokratie.<br />
Im 17. Jahrhundert wurden die Menschen von Fürsten und Königen regiert,<br />
welche ihre uneingeschränkte Souveränität mit der Ordnung des Gottesgnadentums<br />
rechtfertigten, wonach ein Herrscher von Gott eingesetzt sei.<br />
Durch die Reformation und die damit verbundenen Religions- und Bürgerkriege<br />
wurde die Macht des Fürsten in Frage gestellt. Die Forderung selbst entscheiden zu<br />
können, welcher Konfession man angehört, wurde die Grundlage des Kampfes für<br />
individuelle Freiheits- und Grundrechte. Auch die philosophische Bewegung der Aufklärung<br />
zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert forderte die „Befreiung des Menschen<br />
aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ (Immanuel Kant). Die Industrialisierung<br />
und das Bedürfnis der Menschen ihren durch Arbeit erlangten Besitz zu<br />
sichern trugen ebenfalls zum Untergang der Monarchie bei.<br />
Nach dem Ende des Gottesgnadentums musste jede politische Ordnung fortan den<br />
vernünftigen Grundsätzen der Aufklärung entsprechen, worunter die Prinzipien der<br />
Unveräußerlichkeit von Leben, Freiheit und Eigentum des Individuums fielen.<br />
Um den unterschiedlichen Interessen und Werten der Menschen gerecht zu werden,<br />
sollte die Macht des Herrschers eingeschränkt werden, die Staatsgewalt aufgeteilt<br />
werden und alle Souveränität vom Volke ausgehen. Durch Bürgerkriege und Revolutionen<br />
wurden diese Forderungen im 17. Jahrhundert zuerst in Großbritannien, später<br />
dann in den USA, in Frankreich und schließlich in Deutschland durchgesetzt.<br />
SEITE_24
WISSEN CARL<br />
Eine funktionierende Demokratie<br />
Zwar gibt es zu Beginn des 21. Jahrhunderts ca. 120 demokratisch geführte Länder<br />
auf der Welt, aber auf Grund der oft völlig unterschiedlichen Entstehungsbedingungen<br />
ist ein allgemeingültiges Modell für eine „ideale“ Demokratie noch nicht gefunden<br />
worden. Jedes dieser Länder unterscheidet sich in seiner demokratischen Verfassung<br />
von den anderen, und in manchen dieser Länder kann noch nicht einmal<br />
von einer funktionsfähigen Demokratie im eigentlichen Sinne gesprochen werden.<br />
Deutscher Bundestag / Foto: www.danielrued.com<br />
Ein Staat wird erst dann als funktionsfähige Demokratie bezeichnet, wenn mehrere<br />
Voraussetzungen erfüllt sind. So müssen Militär und Polizei eines Staates einer zivilen<br />
Kontrolle unterworfen sein, um Willkür und Gewaltanwendung zu verhindern und<br />
den freien politischen Willen der Bürger als Voraussetzung freier Wahlen zu gewährleisten.<br />
Des Weiteren darf in einer Demokratie keine Gruppe der Gesellschaft so<br />
mächtig werden, dass sie die andere beherrschen oder unterdrücken kann. Deshalb<br />
muss nicht nur die politische Macht in mehrere Institutionen aufgeteilt werden, die<br />
sich gegenseitig kontrollieren, sondern auch die gesellschaftlichen Machtmittel, wie<br />
der Zugang zu Arbeit, Bildung, Medien, an alle Bevölkerungsgruppen gleich verteilt<br />
werden. Zusammengefasst setzt eine funktionierende Demokratie so den Verfassungsstaat<br />
der Gewaltenteilung und den Rechtsstaat voraus, der die grundlegenden<br />
SEITE_25
WISSEN CARL<br />
Menschen- und Bürgerrechte wie den Schutz von Leben, Freiheit und Eigentum sowie<br />
das Recht auf Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit garantiert.<br />
Das für das Funktionieren einer Demokratie eine kapitalistische Marktwirtschaft vorausgesetzt<br />
wird ist umstritten, da diese auch in autoritären Regimes vorzufinden<br />
sind. Obwohl eine freie Wirtschaft Wohlstand schafft, was die Demokratisierung eines<br />
Landes unterstützen kann, besitzt sie ein hohes Potenzial dazu eine Demokratie<br />
zu gefährden. Die dynamische, kapitalistische Marktwirtschaft kann nicht nur zu<br />
sozialer Ungleichheit, sondern in Folge dessen auch zu einer enormen Machtkonzentrierung<br />
in großen Unternehmen und Monopolen führen, was beides negative<br />
Auswirkungen auf ein stabiles demokratisches System haben kann. Die weltweite<br />
Vernetzung von Finanz-, Waren- und Arbeitsmärkten durch die Globalisierung zeigt<br />
heute sehr deutlich, wie die Marktwirtschaft die Handlungsspielräume eines demokratischen<br />
Staates einschränken kann.<br />
Diesen Prozessen sind Demokratien allerdings nicht völlig schutzlos ausgeliefert. So<br />
konnten die negativen Auswirkungen des Kapitalismus des 19. Jahrhunderts durch<br />
staatliche Vorgaben und Eingriffe, wie Wettbewerbsgesetze, Arbeits-, Gesundheits-<br />
und Umweltnormen abgeschwächt und durch die Einrichtung eines sozialen Netzes<br />
aus Sozialversicherungen aufgefangen werden. Durch internationale Einrichtungen -<br />
wie die der WTO oder der Weltbank - sowie regionale politische Zusammenschlüsse<br />
- wie die der Europäische Union - versuchen die Demokratien auch in der Globalisierung<br />
ihre politische Handlungsfähigkeit zu erhalten.<br />
Schattenseiten<br />
Die Demokratie wird nicht nur von äußeren Prozessen gefährdet, sondern muss sich<br />
auch mit inneren Konflikten auseinandersetzen. So soll ein demokratischer Staat auf<br />
der einen Seite Probleme lösen und auf der anderen Seite die Bürger an den Entscheidungsprozessen<br />
beteiligen und deren Willen berücksichtigen, was natürlich zu<br />
Spannungen führt.<br />
Dies beginnt schon beim Kampf der Parteien und Politiker bei den Wahlen um die<br />
Stimmen der Bürger, bei denen die Parteien versuchen sich mit Versprechungen zu<br />
überbieten. Damit läuft die Demokratie Gefahr sich selbst zu überfordern, da der<br />
Bürger von einer Partei nach der Wahl mehr erwartet, als diese überhaupt zu leisten<br />
im Stande ist. Außerdem geraten die Politiker in Gefahr Probleme angesichts der<br />
nächsten Wahlen nur kurzfristig ohne Nachhaltigkeit zu lösen.<br />
Ein weiteres Problem der Demokratie ist die Trägheit, mit der politische Entscheidungen<br />
getroffen werden, da die Interessen der vielen Bürger und Verbände berücksichtigt<br />
werden müssen. Die Gewaltenteilung innerhalb der Demokratie, welche<br />
die Beteiligung verschiedener Institutionen nach sich zieht, vergrößert diese noch.<br />
Die größte Gefahr einer Demokratie ist allerdings immer noch der Bürger. Immer<br />
mehr Menschen vergessen, dass mit den Prinzipien der Demokratie, welche die individuelle<br />
Freiheit eines jeden Bürgers gewährleisten, gleichzeitig auch der Verlust<br />
von Sicherheit und die Übernahme von Verantwortung des Bürgers für sein Leben<br />
verbunden sind. Oft ist es deshalb üblich die Vorzüge der Freiheit zu genießen, die<br />
Verantwortung und das Bedürfnis nach allumfassender Sicherheit allerdings auf den<br />
Staat zu schieben. Durch dieses falsche demokratische Verständnis sehen viele den<br />
SEITE_26
WISSEN CARL<br />
Staat dafür verantwortlich dem Bürger Wohlstand und Reichtum sowie soziale Absicherung<br />
zu garantieren. Solche Erwartungen würden aber nicht nur jeden Staat<br />
überfordern, sondern erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, dass durch die Reduzierung<br />
der Demokratie auf deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den damit<br />
verbundenen Wohlstand jede wirtschaftliche Krise die Demokratie als solches in<br />
Frage stellt.<br />
Freiheit und Verantwortung<br />
Wie das Scheitern der Weimarer Republik zeigt, benötigt eine überlebensfähige Demokratie<br />
deshalb vor allem eine politisch aktive Bürgergesellschaft, welche die Demokratie<br />
akzeptiert und deren Grundsätze versteht. Durch die direkte Mitarbeit in<br />
Parteien, Vereinen, Verbänden und Bürgerinitiativen oder die Teilnahme an Unterschriftenaktionen,<br />
Demonstrationen und Kundgebungen können sich Bürger für ihre<br />
Interessen einsetzen und die zuständigen Politiker auf diese aufmerksam machen.<br />
So wird die direkte Beteiligung der<br />
Menschen am politischen<br />
Entscheidungsprozess gewährleistet und<br />
außerdem ein demokratisches Bewusstsein<br />
geschaffen. Der Bürger lernt sich<br />
eigenverantwortlich für seine Interessen<br />
einzusetzen und bei Konflikten<br />
gegebenenfalls durch sachliche<br />
Diskussionen und Kompromissfindung die<br />
beste Lösung für alle Beteiligten zu finden.<br />
So profitiert der Bürger nicht nur von den<br />
Vorteilen der Demokratie, sondern kann<br />
auch mit den Nachteilen, wie den schon<br />
erwähnten aufwendigen und langwierigen<br />
Entscheidungsverfahren, umgehen.<br />
Eine aktive politisch beteiligte Gesellschaft Demonstrationen in der Ukraine 2004/Foto: www.theorangerevolution.com<br />
kann in politischen und wirtschaftlichen<br />
Krisen sogar die bereits erwähnte Trägheit der demokratischen Abläufe überbrücken,<br />
da sich die Bürger nicht ausschließlich von staatlichen Lösungen und Leistungen<br />
abhängig machen, sondern ihren eigenen Beitrag leisten.<br />
Die schlechteste Regierungsform ...<br />
So gilt noch immer die Aussage des britischen Staatsmannes Winston Churchill:<br />
„Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den<br />
anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind“. Eine moderne Demokratie<br />
beinhaltet Gewaltenteilung, repräsentative Willens- und Entscheidungsbildung<br />
sowie Rechtsstaatlichkeit und die Bindung an eine Verfassung. Durch die garantierten<br />
Grundrechte auch für Minderheiten wird zudem der Diktatur der Mehrheit<br />
vorgebeugt, die immer wieder viele Kritiker in der Demokratie sahen, und die individuelle<br />
Freiheit des einzelnen größtmöglich gewahrt. Dass Demokratie nicht Herr-<br />
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WISSEN CARL<br />
schaft der Mehrheit bedeutet und an Recht und Verfassung gebunden ist, verhindert<br />
auch, dass die Mehrheit die Demokratie abschaffen kann.<br />
Zudem können Demokratien durch die Repräsentativität und Verantwortlichkeit ihrer<br />
Institutionen besser als nicht-demokratische Systeme auf Probleme und Konflikte<br />
innerhalb der Gesellschaft eingehen. So geht beispielsweise die Entwicklung des<br />
demokratischen Sozialstaates aus der Problematik der sozialen gesellschaftlichen<br />
Unterschiede hervor.<br />
In einer Demokratie geht alle Staatsgewalt vom Volke aus. Nur durch allgemeine,<br />
freie und faire Wahlen ist die Regierung dazu legitimiert Entscheidungen zu treffen.<br />
Dabei kann der Bürger nach seinen Interessen aus alternativen Parteien oder Kandidierenden<br />
wählen. Nur in der Demokratie ist es den Bürgern möglich über Wahlen<br />
Regierende zu sanktionieren oder abzuwählen, ohne das gesamte politische System<br />
beseitigen zu müssen. Durch transparente Entscheidungsprozesse, die Freiheit der<br />
Medien und die zeitliche Begrenzung eines Amtes ist Kontrolle möglich und wird<br />
Machtmissbrauch vorgebeugt.<br />
Schließlich sind die gewählten Politiker in Parlamenten und anderen Institutionen<br />
nur Volksvertreter, denen der Bürger Teile seiner Souveränität abgibt und die Regierungsverantwortung<br />
anvertraut. Im Gegenzug müssen diese die unterschiedlichen<br />
Interessen der Wähler und der anderen sozialen Gruppen, die etwa in Verbänden<br />
organisiert sind, nach bestem Wissen und Gewissen vertreten und zu deren<br />
Wohl handeln. Während der politische Wille den Menschen in totalitären Systemen<br />
von der herrschenden Klasse<br />
Deutsches Parlament / Foto: www.bund.de<br />
aufgezwungen wird, läuft in einer<br />
Demokratie der Prozess der<br />
Willensbildung im Idealfall umgekehrt<br />
von den Bürgern zu den Regierenden.<br />
Um dies zu gewährleisten sollte sich der<br />
eine oder andere Politiker vielleicht<br />
öfters daran erinnern, wie sein Handeln<br />
legitimiert wird. Damit die Demokratie<br />
den Menschen auch in Zukunft die für<br />
uns selbstverständlichen Rechte garantieren<br />
kann, sollte allerdings auch jeder<br />
Bürger seine Möglichkeiten<br />
dafür nutzen eigene Ideen einzubringen<br />
und am Allgemeinwohl mitzuarbeiten. Dazu gehört, über politische Abläufe und<br />
Sachverhalte informiert zu sein, Standpunkte kritisch zu hinterfragen und gewillt zu<br />
sein Verantwortung zu übernehmen. Der deutsche Politiker Kurt Biedenkopf hat dies<br />
einmal so ausgedrückt: „Freiheit ist nicht nur ein Recht. Freiheit ist eine permanente<br />
Aufgabe, ein dauerhafter Prozess.“<br />
Kontext: Bundeszentrale für politische Bildung ZA<br />
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WISSEN CARL<br />
„Das Leben ist schön - habt<br />
Mut, und fürchtet euch nicht!“<br />
CARL: Sehr geehrter Herr Pfarrer Hermann. Die nächste<br />
Ausgabe unserer Schülerzeitung CARL befasst sich mit dem<br />
Thema Wissen. In unserer aufgeklärten Gesellschaft, im<br />
alltäglichen Leben nimmt das Wissen eine immer wichtigere<br />
Rolle ein. Parallel dazu weichen die Religion und der Glaube<br />
an einen Gott immer mehr den rationalen<br />
Welterklärungsmodellen aus dem Bereich der<br />
Naturwissenschaften. Ziemlich wahrscheinlich wird der<br />
Mensch bald dazu in der Lage sein, mit Hilfe des Klonens<br />
einen Menschen künstlich zu erschaffen. Ist Gott im 21.<br />
Jahrhundert überflüssig?<br />
Pfarrer Hermann: Ein Welterklärungsmodell, nach dem Gott<br />
aus seiner Schöpfung zwingend auszuziehen hätte, hat<br />
bislang noch nicht von sich reden gemacht. Die jüngsten Forschungsergebnisse der<br />
Astrophysik im Umgang mit der Urknall-Theorie lassen eher das Gegenteil vermuten.<br />
Das Modell eines expandierenden Weltalls stammt übrigens von einem belgischen<br />
Jesuitenpater: Georges Lemaître.<br />
Pfarrer Hermann / Foto: Pfarramt<br />
Nein, um die Zukunft Gottes mache ich mir keine Sorgen; sehr wohl aber um die<br />
Zukunft des Menschen. Hans Magnus Enzensberger beschreibt diese Gefahr so:<br />
„Selbst in reichen Gesellschaften kann morgen jeder von uns überflüssig werden.<br />
Wohin mit ihm?"<br />
CARL: Aus welchem Grund lohnt es sich für das Leben eines nüchtern rational denkenden<br />
Menschen an einen Gott zu glauben, obwohl dessen Existenz nicht beweisbar<br />
ist?<br />
Pfarrer Hermann: Sollte dieser „nüchtern rational denkende Mensch" beispielsweise<br />
Gefallen an der eingangs von mir erwähnten Astrophysik finden können, dann hätte<br />
er zumindest eine Möglichkeit mehr, im Bedenken der Wirklichkeit auf Gott als<br />
Schöpfer der Welt zu stoßen.<br />
Was für das Leben gilt, gilt übrigens auch für den Glauben: man muss eine Landschaft<br />
durchwandern, will man sie sich erschließen. Die Begegnung mit Gott ist deshalb<br />
immer auch eine Frage der menschlichen Erfahrung.<br />
CARL: Was entgegnen Sie Kritikern wie dem Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche,<br />
welcher der Auffassung war, Gott sei einzig eine illusionistische Erfindung der<br />
Menschen, um ihrem sinnlosen Leben Halt zu geben?<br />
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WISSEN CARL<br />
Pfarrer Hermann: Als Nihilist setzte Nietzsche nicht nur hinter Gott ein Fragezeichen,<br />
sondern hinter alle und alles. Dementsprechend müssen sich Nietzsche und<br />
jene, die sich auf ihn berufen, umgekehrt fragen lassen, ob sie mit ihrer Betrachtungsweise<br />
- vom Schicksal Gottes einmal abgesehen - nicht zuerst und zuletzt dem<br />
Menschen Fallstricke gelegt haben.<br />
Den schlagenden Beweis dafür, dass die innere Anrührung eines Menschen durch<br />
Gott nichts weiter als eine Illusion sei, blieben er und andere bis heute schuldig.<br />
Ob und inwiefern der Glaube an Gott tatsächlich etwas Unvernünftiges oder gar Widervernünftiges<br />
ist, muss deshalb gerechterweise offenbleiben. Die Maxime "in dubio<br />
pro reo" (im Zweifel für den Angeklagten) darf auch Gott für sich in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Fest steht aber, dass der Mensch sich eine Frage ist, auf die er selbst keine Antwort<br />
geben kann, und dass sein Geheimnis an ein noch tieferes und noch größeres Geheimnis<br />
grenzt, das in der Sprache der Religionen Gott heißt.<br />
CARL: Es gibt verschiedene Interpretationen des Weltgeschehens und der menschlichen<br />
Existenz; sowohl religiöser (Islam/Judentum/Buddhismus) als auch philosophischer<br />
Art (Marx/ Nietzsche/Relativismus). Wie begründet die katholische Kirche ihren<br />
Universalanspruch, ihr Wahrheitsmonopol?<br />
Pfarrer Hermann: Seit seinen Anfängen pflegt das Christentum ein kritisches Verhältnis<br />
im Umgang mit weltlichen und religiösen Fragen - Selbstkritik ganz selbstverständlich<br />
mit eingeschlossen. Die Auseinandersetzung mit den großen Philosophen<br />
der antiken Welt war hierbei von entscheidender Bedeutung, und bis heute<br />
kennt nur das Christentum eine Theologie, deren Gegenüber und Gefährte die Philosophie<br />
ist.<br />
Solche religiöse Religionskritik ist dem Christentum unverwechselbar zu eigen, ebenso<br />
das fortschreitende Bemühen, die Wahrheit mit Erkenntnis zu durchdringen.<br />
Die große und weltweit prägende Tradition der Kultur- und Geistesgeschichte Europas<br />
mit ihren Universitäten und ihrem Verständnis von Wissenschaft beispielsweise<br />
ist eng damit verbunden.<br />
Erinnern möchte ich aber auch an das christliche Doppelgebot der Gottes- und<br />
Nächstenliebe. Diese Grundhaltung, Gott als Kraft der Liebe ganz persönlich ansprechen<br />
und erfahren zu können, ausnahmslos in jedem Menschen ihn zu erkennen<br />
und ihm zu begegnen, verleiht dem Christentum seine besondere Stärke im gesellschaftlichen<br />
Miteinander und lässt überhaupt verstehen, warum die Würde des Menschen<br />
tatsächlich unantastbar ist. Das weltweit einmalige nationale und internationale<br />
politische Engagement der christlichen Kirchen, wenn es um Schwache und<br />
Randständige geht, wäre anders gar nicht nachzuvollziehen.<br />
Das Christentum verbindet so auf einzigartige Weise Vernunft, Glaube und Leben.<br />
CARL: Was halten Sie von der heute immer üblicheren Praxis, dass sich die Menschen<br />
aus verschiedenen Kulturen und Religionen ihre eigene Religion zusammenmischen?<br />
So werden Elemente aus dem Christentum, dem Buddhismus, der Esote-<br />
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WISSEN CARL<br />
rik, dem germanischen Fruchtbarkeitskult oder der ägyptischen Mythologie zusammengesetzt,<br />
ganz nach dem Motto: „Was mein Gott ist, bestimme ich.“<br />
Pfarrer Hermann: Seit meiner Priesterweihe begleitet mich als persönliches Leitwort<br />
der Vers 16 aus dem Kapitel 15 des Johannesevangeliums. Ein Wort Jesu an seine<br />
Jünger: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,<br />
dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann<br />
wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet".<br />
Heute wie damals bewegt mich die Frage: Was soll das für ein Gott sein, den ich<br />
gebrauchen will? Und ich sage mir: Gott braucht mich für seine Welt!<br />
Nicht ich nehme Gott, sondern er nimmt mich in die Pflicht. Nicht ich ziehe Gott in<br />
mich hinein, sondern er führt mich aus mir heraus.<br />
Zu glauben könnte man deshalb auch als ein Ringen mit Gott verstehen. Ich glaube<br />
nicht an einen Gott für die Westentasche!<br />
CARL: Lässt sich der Glaube an den allwissenden, allmächtigen, allliebenden christlichen<br />
Gott angesichts unserer schlechten, von Terror und Katastrophen geprägten<br />
Welt überhaupt rechtfertigen?<br />
Pfarrer Hermann: Die Welt heute ist so gut und so schlecht wie wir Menschen gut<br />
und schlecht sind. Terror, ja selbst bestimmte Katastrophen - denken wir nur an die<br />
Folgen menschlicher Eingriffe in das natürliche Gleichgewicht - sind zunächst einmal<br />
eine Frage an den Menschen.<br />
„Warum lässt Gott das zu?", ist also das eine; das andere aber ist: „Warum handeln<br />
wir Menschen zuweilen wider besseres Wissen?", „Warum sind wir oft so träge und<br />
ist uns so vieles gleichgültig?", „Warum lassen wir es nicht selten an Aufmerksamkeit<br />
und Feingefühl fehlen?"<br />
Es ist deshalb gerade der Glaube an Gott, der uns auch an den Menschen glauben<br />
lässt!<br />
CARL: Nach der Auffassung zahlreicher Neurobiologen ist der freie Wille einzig „eine<br />
nützliche Illusion“, eine nachträgliche Begründung für Zustandsveränderungen, die<br />
ohnehin erfolgt wären. Wenn der Mensch wirklich „willenlos“ von seiner Umgebung<br />
abhängig wäre, wie eine Art Automat, dann wäre der Mensch auch nicht mehr für<br />
sein Handeln verantwortlich – es gäbe kein Gut und Böse mehr, keine Schuld und<br />
keine Einsicht. Somit wäre jede Ethik und jede Religion hinfällig. Was würden Sie<br />
einem solchen Neurobiologen entgegnen?<br />
Pfarrer Hermann: Sollte der freie Wille tatsächlich eine "nützliche Illusion" sein und<br />
menschliches Fühlen und Denken nichts weiter als das willkürliche Ereignis biochemischer<br />
Prozesse, dann müsste es doch gehörig verwundern, wie sich aus solchen<br />
Prozessen in der Summe der Kosmos menschlicher Genialität hat entwickeln können.<br />
Hätte dann vielleicht gerade auch hier nicht derjenige seine Finger im Spiel, den wir<br />
als Schöpfer der Welt kennen?<br />
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WISSEN CARL<br />
Nein, der Mensch ist frei - zumindest so frei, dass mögliche biochemische Automatismen<br />
nicht den Ausschlag geben müssen!<br />
CARL: Wenn es einen Gott gibt, warum können wir nur an ihn glauben, ohne sicher<br />
von seiner Existenz zu wissen? Wenn der Mensch die Verbindung zu Gott sucht, und<br />
Gott den Menschen, warum gibt es zwischen Gott und den Menschen überhaupt eine<br />
Trennung?<br />
Pfarrer Hermann: Ist Gott ewig und<br />
vollkommen, sterblich und fehlbar der<br />
Mensch, dann sind sie einander zwar<br />
entgegengesetzt, bilden aber zugleich ein<br />
Gegenüber - wie die zwei Pole eines<br />
Magnetfeldes. Nicht Trennung, sondern<br />
Spannung zeichnet deshalb ihr Verhältnis<br />
aus.<br />
Es liegt nun an jedem einzelnen von uns,<br />
ob er diese Spannung wahrnehmen will und<br />
inwiefern er sie wahrnehmen kann.<br />
Dabei als Mensch weder sich selbst noch<br />
den anderen aufzugeben, sondern vielmehr<br />
Gott ebenso frei wie bewusst treu zu<br />
bleiben, gibt dem Verhältnis zu Gott seinen<br />
Gewinn und der menschlichen Geschichte<br />
ihre Bedeutung.<br />
CARL: Was ist aus christlicher Sicht der<br />
Sinn des Lebens?<br />
Pfarrer Hermann: Als Motto für heute<br />
formuliert: In Gott eintauchen, beim Armen<br />
auftauchen - und umgekehrt!<br />
Jesus-Statue in Rio de Janeiro / Foto: www.biblia.com<br />
CARL: Wie kann ich als Gläubiger ein<br />
gottgefälliges Leben führen, und den Willen Gottes erkennen ohne Gefahr zu laufen,<br />
meinen eigenen Willen als den Willen Gottes zu verkaufen?<br />
Pfarrer Hermann: Gibt es keine Partnerschaft und kein Miteinander, gibt es keine<br />
Ehe, keine Familie. Das Leben pflanzt sich in den Bahnen der Gemeinschaft fort.<br />
Dort erfährt es auch Halt und Ausrichtung.<br />
Das gilt nicht weniger für den Glauben. Die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden<br />
über die Generationen dieser Welt hinweg ist deshalb auch für jedes einzelne ihrer<br />
Glieder der Bezugsrahmen, an dem verlässlich Maß genommen werden kann.<br />
CARL: Viele sehen es als eine Einschränkung ihrer individuellen Freiheit an, sich<br />
dem Willen Gottes zu unterwerfen – was würden sie diesen Menschen entgegnen?<br />
SEITE_32
WISSEN CARL<br />
Pfarrer Hermann: Als Menschen haben wir nicht nur die Freiheit, uns von etwas oder<br />
jemandem loszusagen oder fernzuhalten, sondern ebenso, uns an etwas oder jemanden<br />
zu binden. Jede dieser Entscheidungen zieht auf ganz unterschiedliche Weise<br />
ebenso Gewinn wie Verlust nach sich.<br />
Die Bindung an etwas oder jemanden kann in vielen Fällen sogar ein Mehr an Freiheit<br />
bedeuten oder zumindest ein bestimmtes Maß an Freiheit bewahren helfen.<br />
Man denke nur an ein Kind beim Laufen Lernen an der Hand eines Erwachsenen,<br />
oder daran, sich an bestimmte Vereinbarungen zu halten, auch wenn sie einem augenblicklich<br />
zum Nachteil gereichen.<br />
Sich für etwas oder jemanden zu entscheiden und daran festzuhalten, macht gerade<br />
in den bedeutenden Fragen des Lebens die Größe des Menschen aus - auch auf die<br />
mahnende Gefahr hin, dabei möglicherweise zu irren oder zu scheitern. Beispiel<br />
politischer Widerstand.<br />
CARL: Zwar glauben noch immer zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland, dass<br />
Gott oder ein höheres Wesen existiert, doch die Zahl der Kirchenaustritte steigt in<br />
den letzten Jahren unaufhaltsam. Spricht die Botschaft Christi die Menschen nicht<br />
mehr an oder liegt die Schuld daran bei den Kirchen?<br />
Pfarrer Hermann: Jede einzeln und alle zusammen haben sich die Kirchen nicht nur<br />
in Krisenzeiten tatsächlich aufrichtig zu fragen - und kein einziges ihrer Glieder ist<br />
davon ausgenommen -, ob und inwieweit sie selbst Jesus Christus und seiner Botschaft<br />
im Wege stehen.<br />
Erlaubt sei zugleich die Gegenfrage, ob eine mögliche Schuld nur bei den Kirchen<br />
liegen muss oder ob auch andere gesellschaftliche Faktoren entweder aus Nachlässigkeit<br />
oder gar aus Berechnung ihren Anteil daran haben können.<br />
Die Gretchen-Frage zu stellen - "Nun sag', wie hast du's mit der Religion?" - und die<br />
Entwicklung der Kirchenaustritte zu verfolgen, ist auf verschiedene Weise aufschlussreich.<br />
Denn derlei Erkenntnisse sagen nicht nur etwas über die Verfassung<br />
der Kirchen aus, sondern ebenso über die Verfassung der Gesellschaft insgesamt.<br />
Dass die Botschaft Christi unverändert Menschen ansprechen, begeistern und gewinnen<br />
kann, hat der Weltjugendtag in Köln diesen Sommer beispielhaft gezeigt.<br />
Eine Million einhunderttausend Jugendliche und junge Erwachsene als Gottesdienstgemeinde<br />
an einem Sonntagmorgen im Herzen Deutschlands, das ist zumindest ein<br />
Zeichen der Hoffnung und der Ermutigung.<br />
CARL: Was sagen sie zu der Behauptung: „Um ein guter Christ zu sein muss ich<br />
nicht in die Kirche gehen“?<br />
Pfarrer Hermann: Ein Christ, ja ein guter Christ zu sein, entscheidet sich tatsächlich<br />
nicht beim "in die Kirche-Gehen". Mit anderen den Glauben genauso wie das Leben<br />
zu teilen und sich darin zu bestärken, steht dem Christ sein aber auch nicht entgegen.<br />
Schon Jesus und durch ihn der Kirche wurde die wöchentliche Versammlung<br />
aller Gläubigen in die Wiege gelegt.<br />
SEITE_33
WISSEN CARL<br />
Deshalb - darf ich's sagen? - die herzliche Einladung, die Eucharistie am Sonntag<br />
mitzufeiern, und natürlich auch die Schülergottesdienste nicht zu vergessen!<br />
CARL: Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod? Was muss ein Mensch dafür leisten?<br />
Pfarrer Hermann: Ja. - Vorrangig ist dabei nicht, dass ein Mensch Gott gegenüber<br />
gesetzlich etwas zu leisten hätte; vielmehr kommt es darauf an, sich Tag für Tag,<br />
Stunde für Stunde zu leisten, mit Gott aus Liebe in Beziehung zu bleiben.<br />
CARL: Was hat sie persönlich dazu gebracht, ihr Leben dem Glauben, und dem<br />
Dienst an Gott zu verschreiben?<br />
Pfarrer Hermann: Die Neugier im Umgang mit den Dingen dieser Welt, und das<br />
Staunen über eine Kirche, die den Völkern und Kulturen der Jahrhunderte und Kontinente<br />
ein unzerstörbares Ansehen und eine gemeinsame Zukunft zuspricht.<br />
CARL: Haben Sie in ihrer Zeit als Priester jemals an ihrem Glauben gezweifelt, und<br />
hatten Sie, damit verbunden, Angst davor in den Menschen Hoffnungen zu wecken,<br />
die sich irgendwann vielleicht als falsch herausstellen könnten? Bereuen Sie ihre<br />
Entscheidung?<br />
Pfarrer Hermann: Die Notwendigkeit zu entscheiden reicht weiter als die Möglichkeit<br />
zu erkennen, sagte einmal Immanuel Kant. Das gilt gerade auch bei den großen<br />
Fragen menschlichen Lebens, und nicht weniger in Glaubensfragen.<br />
Mit diesem Vorbehalt habe ich mich bis zum heutigen Tag immer wieder neu entschieden<br />
zu glauben und Priester zu sein - bei allen Zweifeln, die dazugehören und<br />
einer Entscheidung erst ihren Wert verleihen.<br />
CARL: Wollen Sie zum Ende den Schülerinnen und Schülern des Carl-Laemmle-<br />
Gymnasiums noch etwas mit auf den Weg geben?<br />
Pfarrer Hermann: Das Leben ist mehr, das Leben ist anders, das Leben ist schön.<br />
Deshalb - mit den Worten Jesu gesprochen - habt Mut, und fürchtet euch nicht!<br />
Vielen Dank für das Interview.<br />
SEITE_34<br />
Z.A./R.A.A.
WISSEN CARL<br />
Sind wir frei?<br />
Im vergangenen Jahrzehnt gab es wohl kaum eine Frage, die Wissenschaftler<br />
und Philosophen, Biologen, Physiker und Geistliche der ganzen Welt mit<br />
derart harten Bandagen gegeneinander antreten ließ wie die Diskussion über<br />
die Existenz des freien menschlichen Willens.<br />
Es herrscht Krieg<br />
Es passiert jedem von uns jeden Tag tausende Male, ohne dass wir es jemals<br />
hinterfragen oder überhaupt beachten – wir entscheiden uns.<br />
Wir bestimmen unser Leben selbst. Doch sind wir tatsächlich Herr unseres eigenen<br />
Willens oder lediglich die Marionetten unserer Bedürfnisse und Gefühle?<br />
Neurobiologen behaupten, unsere Entscheidungen seien bereits festgelegt, bevor wir<br />
sie bewusst treffen, und lassen so den Menschen in ganz neuem Licht erscheinen.<br />
Denn existierte kein freier Wille und somit keine Verantwortung jedes einzelnen für<br />
sein Handeln, wären Gut und Böse hinfällig, es gäbe weder Schuld noch Einsicht - der<br />
Mensch wäre nicht mehr als ein Roboter, ein Es-gesteuerter Organismus, der für<br />
keines seiner Verbrechen und keine seiner Taten verantwortlich wäre.<br />
1980 begann genau an diesem Punkt der nicht enden wollende, jahrelang erbittert<br />
geführte Krieg zwischen Neurobiologen und Philosophen um nichts Geringeres als das<br />
Selbstverständnis des Menschen.<br />
In den 90er Jahren erlangte das Thema schließlich durch das Aufkeimen der<br />
Neurowissenschaften und die damit verbundenen neuen Techniken auch in der<br />
Öffentlichkeit bisher ungeahnte Brisanz.<br />
Die Hirnforschung strebte zu dieser Zeit, vorrangig in den USA, mit unbändigem<br />
Enthusiasmus und immensen staatlichen Fördergeldern den Rang der menschlichen<br />
Leitwissenschaft an, wollte das alte Menschenbild umstürzen und auf eine neue<br />
Grundlage setzten - Kopernikus und Darwin in den Schatten stellen.<br />
Die Wissenschaftler hatten ihre Rechnung jedoch ohne die Philosophen gemacht, die<br />
sich unermüdlich der Vorwürfe und Behauptungen erwehrten.<br />
Mittlerweile sind die Gegner müde geworden, die Fronten verhärtet und die Positionen<br />
klar dargestellt - die Entscheidung, auf welche Seite man sich nun schlägt, bleibt<br />
freilich jedem selbst überlassen.<br />
Kann man die Moral zerstören?<br />
Gerne wird von Gegnern des freien Willens ein Vorfall aus dem Jahre 1848 zitiert. Ein<br />
Bahnarbeiter aus Vermont, USA, bekam durch einen Unfall einen 112 cm langen<br />
Eisenstab durch den Kopf geschossen. Der vorher als freundlich und höflich bekannte<br />
Mann überlebte wie durch ein Wunder und konnte wieder vollständig genesen - jedoch<br />
war sein vorderes Stirnhirn nahezu völlig zerstört. Die signifikanteste Veränderung war<br />
sein Verhalten; aus dem umgänglichen Kollegen war mit einem Schlag ein<br />
rücksichtsloser und unmoralischer Mensch geworden. Ähnliches konnte man übrigens<br />
SEITE_35
WISSEN CARL<br />
auch bei einem Mann beobachten, dem im Säuglingsalter ein Tumor aus besagter<br />
Hirnregion entfernt werden musste. Auch er verfügte im späteren Leben über keine<br />
Moral, empfand weder Reue noch Mitleid. Später fand man heraus, dass auch bei<br />
Strafgefangenen dieses „Moralzentrum“ weniger ausgeprägt ist als bei normalen<br />
Menschen . Diese Verkümmerung kann, laut Bernhard Bogerts, einem Magdeburger<br />
Psychiater, ihre Ursache in einer lieblose Kindheit und falschen Erziehung haben.<br />
Das Experiment von Libet<br />
Der Stein des Anstoßes der gesamten Debatte ist ein Experiment des<br />
Neurophysiologen Benjamin Libet.<br />
Er setzte Versuchspersonen vor eine Scheibe, die, wie das Zifferblatt einer Uhr, in<br />
gleichmäßige Abschnitte unterteilt war. Auf die Scheibe wurde ein Punkt projiziert, der<br />
die Scheibe in einem gewissen Zeitintervall umrundete. Die Hirnströme der<br />
Versuchspersonen wurden mittels Elektroden aufgezeichnet.<br />
Die Probanden mussten nun lediglich den Finger bewegen, wann sie es wollten und<br />
sich die Position des Punktes auf der Scheibe merken, sobald sie den Willensimpuls<br />
verspürten.<br />
Libet fand heraus, dass die Personen 350-400 Millisekunden bevor sie den Finger<br />
bewegen wollten Hirnströme verzeichneten. Er nannte dies „Aktion des Gehirns“,<br />
wofür diese jedoch steht, deutete er nicht.<br />
Ist der freie Wille also lediglich eine Illusion, etwas, das unser Gehirn uns vorgaukelt?<br />
Libets weitere Ergebnisse widersprechen dieser Behauptung, da er 150 ms vor der<br />
eigentlichen Handlung eine erneute Aktivität, mit der die Versuchspersonen die<br />
eingeleitete Handlung stoppen können, feststellte - falls ihnen die Handlung<br />
unmoralisch oder falsch erscheint. Wir können also das Resultat unseres Willens<br />
steuern, ein Veto einlegen, falls nötig. Dies bildet die Grundlage für jegliche religiöse<br />
und ethische Mahnung. Es ist die Fähigkeit instinktiven Wüschen zu widerstehen.<br />
Praktischer Nutzen<br />
Könnte man die Unfreiheit des Menschen beweisen, seine Gefühle und Entscheidungen<br />
auf lenkbare Stoffwechselvorgänge im Gehirn reduzieren, wäre diese Erkenntnis,<br />
ähnlich der Entdeckung des Genoms, Gold wert. Durch Medikamente oder Operationen<br />
könnte man so einen Menschen unbewusst zu einer Entscheidung zwingen oder<br />
Entschlüsse löschen. Angstgefühle könnten einfach dauerhaft abgetötet, Glücksgefühle<br />
per Tablette verabreicht werden. Man könnte sogar Hirnregionen stilllegen, um<br />
Straftaten präventiv zu verhindern.<br />
SEITE_36
WISSEN CARL<br />
Doch hier ist es einmal mehr die moralische Instanz, die dem technisch Möglichen eine<br />
Grenze setzt. Selbst einigen prominenten Neurobiologen geht eine derartige<br />
Beeinflussung des Menschen zu weit, der Wille des Menschen sei schließlich ein<br />
unveräußerliches Kennzeichen des Menschseins.<br />
Fata morgana<br />
Neurobiologen sehen den freien Willen hauptsächlich als eine nützliche Illusion an. Sie<br />
stützen ihre Behauptung auf einen Versuch an menschlichen Gehirnen. Hierbei wurden<br />
bestimmte Regionen des zentralen Nervensystems elektrisch stimuliert, wodurch die<br />
Probanden dazu veranlasst wurden, eine Gliedmaße zu bewegen. Bei einer<br />
nachgehenden Befragung behaupteten sie jedoch, es sei ihr freier Wille gewesen.<br />
Hirnforscher schlossen daraus, dass des freie Wille also eine nachträgliche Begründung<br />
einer Zustandsveränderung ist, die ohnehin erfolgt wäre und somit also eine<br />
Legitimation unseres Handelns bei uns selbst darstellt.<br />
Schlussfolgerung<br />
Das wissenschaftliche Fazit der Neurobiologie fällt eindeutig aus – sie erteilt der<br />
religiösen Vorstellung eines möglichen, rein geistlichen Wesens eine Absage und<br />
reduzieren den freien Willen auf eine menschliche Illusion, die unsere triebbedingten<br />
Handlungen im Nachhinein begründet. Mit der letzten chemischen Reaktion wäre so<br />
das Leben ein für alle Mal beendet, kein Paradies, keine Seele.<br />
Philosophen entgegnen dem, dass vor der Ausführung des Willens eine moralische<br />
Instanz, das Veto unseres Gewissens, steht, das die motorische Handlung notfalls<br />
verhindern kann. Dies mache den Menschen zu mehr als einem bloßen Opfer seiner<br />
Triebe – er könne frei nach seinem Gewissen über seine Handlungen entscheiden. Auf<br />
welche Seite stellt ihr euch? Entscheidet selbst.<br />
R.A.A.<br />
SEITE_37
WISSEN CARL<br />
Keine Moral, keine Seele, kein Gott?<br />
Falls der Mensch keinen freien Willen hat, was bleibt von ihm übrig?<br />
Ist es nicht gerade der freie Wille, der den Menschen zu dem macht, was er ist?<br />
Schließlich gründet doch nur darauf sein Anspruch über allen anderen Lebewesen zu<br />
stehen – in der Fähigkeit nach seinem Gewissen entscheiden zu können.<br />
Jeder, der behauptet, der freie Wille existiere nicht, nimmt sich selbst diesen Status,<br />
er erklärt sich zu einer bloßen Hülle, ohne Sinn und ohne Seele.<br />
Er leugnet, dass es ein Richtig und ein Falsch gibt und macht den Menschen zu einem<br />
Triebtäter, entbindet ihn von seiner Verantwortung.<br />
Er widersagt jeglicher Religion, Moral und Ethik.<br />
Doch sind die Menschen wirklich so?<br />
Gibt es nicht genügend Beispiele, die uns zeigen, dass die Menschen mehr sind als ihr<br />
biologischer Wert – manche sogar Märtyrer für andere?<br />
Schon einmal wurden in unserem Land Menschen mit Tieren auf gleiche Ebene<br />
gestellt.<br />
Uns wurde schmerzlich gezeigt, dass solches Denken die grausamsten Verbrechen der<br />
Menschheit hervorbringt.<br />
Wer den freien Willen leugnet, legitimiert die Zerstörung aller Werte, die wir jahrelang<br />
durch Grundgesetze zu schützen versuchten.<br />
Es gilt dann wieder das Recht des Stärkeren, das Recht dessen, der seine Interessen<br />
rücksichtsloser durchsetzen kann.<br />
Es herrscht Anarchie und Sozialdarwinismus.<br />
Wer glaubt, dass es keinen freien Willen gibt, zeigt, dass er nichts gelernt hat.<br />
SEITE_38<br />
R.A.A.
TIERE CARLCHEN<br />
Tierische Intelligenz<br />
Kann der Mensch behaupten, Tiere seien nicht so intelligent wie er selbst? Dürfen wir,<br />
der Homo Sapiens, andere Tiere derart abwerten, obwohl wir nicht einmal annähernd<br />
alles über deren Lebensweise und mentalen Zustand wissen?<br />
Ja und nein. Da der Mensch auch die Intelligenz der Tiere testen möchte, kann er sich<br />
hauptsächlich auf Beobachtungen stützen, die Abstufungen im Tierreich hinsichtlich<br />
ihrer Intelligenz erlauben. <strong>Oder</strong> nicht? Sind Tiere schlauer als Menschen und können<br />
uns dies einfach nicht so deutlich zeigen, weil wir eine andere Sprache sprechen?<br />
Allgemein sind soziale Tiere intelligenter als nichtsoziale, sprechende intelligenter als<br />
nichtsprechende und Tiere, die ihr Verhalten planen, sind intelligenter als solche, die<br />
nicht planen und vorausberechnen.<br />
Wahrlich „tierische Intelligenz“ beobachtet man bei Delfinen, die aus ihrem einst angeborenen<br />
Spieltrieb Menschen in<br />
Seenot retten. Delfine haben eine<br />
auffallende emotionale Intelligenz.<br />
Aus Therapien mit Delfinen und<br />
behinderten, insbesondere kommunikationsgestörten<br />
Kindern deutet<br />
man, dass Delfine ein Gespür für<br />
Schwächere haben. Mit Kraft und<br />
Energie vermögen sie außerdem<br />
positiv auf den Genesungsprozess<br />
einzuwirken. Therapeuten schreiben<br />
oftmals von großen Besserungen des<br />
Verhaltens der Kinder binnen<br />
kürzester Zeit, die mit üblichen<br />
jahrelangen Therapien nicht zu erzie-<br />
Bild: www.festomuvesz.hu<br />
len waren.<br />
Ein anderes Beispiel für den Mythos<br />
der Intelligenz von Tieren ist die Katze. Abstammend vom wilden Tiger (gemeint ist<br />
die afrikanische Wildkatze) verwandelte sie sich zum friedlichen Haustier. Das Tier<br />
kann Zusammenhänge und Erfahrungen begreifen und sich Informationen und vor<br />
allem Orte merken. Sie ist sowohl als junges Tier, aber auch noch als ausgewachsene<br />
Katze sehr gut lernfähig. Das Lernen erfolgt nicht wie bei den meisten Tierarten durch<br />
das Versuchen, sondern auch durch bloßes Zusehen. Katzen schmollen wie auch der<br />
Mensch - nur eben nicht aus gekränkter Eitelkeit, sondern das Abwenden soll vielmehr<br />
ihre soziale Unterlegenheit zeigen. Darüber hinaus spricht man Katzen die Fähigkeit<br />
zu, Erdbeben vorausahnen zu können. Wieso sie diese Fähigkeit haben ist zwar noch<br />
nicht geklärt, aber es wäre möglich, dass Katzen ein Vorwarnsystem besitzen oder<br />
dass sie auf die dramatische Erhöhung der statischen Elektrizität reagieren, die Erdbeben<br />
vorausgeht. Uns ist es nicht möglich solche Signale zu deuten, wohingegen Katzen<br />
sich schon nach einem geeigneten Versteck umsehen.<br />
SEITE_39
TIERE CARLCHEN<br />
Katzen kann man nicht erziehen. Durch ihre erhöhte Lernfähigkeit sind sie sich bewusst,<br />
dass sie ihr Leben selbst gut bestreiten können. Eine Katze weiß, wie sie sich<br />
verhalten muss, um im Zusammenleben<br />
mit dem Menschen<br />
Vorteile zu erfahren.<br />
All denen trotzend, die den<br />
Menschen als intelligentestes<br />
Wesen darstellen, müssen wir<br />
Menschen aber vielleicht auch<br />
einfach den Tieren zuhören<br />
und uns von ihnen leiten lassen,<br />
um deren wirkliche Intelligenz<br />
verstehen zu können.<br />
Vielleicht können auch wir<br />
noch etwas dazulernen.<br />
Sarah Schleiblinger Foto: rassekatzen.pixeltrends.com<br />
Tiere suchen ein Zuhause<br />
Name: 5 Mischlings-Welpen<br />
Alter: 3 Monate<br />
Was wir alles brauchen: Eine gute Erziehung, viel Auslauf, einen<br />
warmen Platz zum Schlafen, Nass- und Trockenfutter und als<br />
besonderen Leckerbissen Schweineohren oder andere Leckereien.<br />
So sollten unsere Familien sein: Es wäre schön, wenn ihr viel Zeit<br />
für uns hättet. Ihr müsst geduldig mit uns sein. Da wir, wenn wir<br />
ausgewachsen sind, eine stattliche Größe erreichen und ca. 40 kg<br />
schwer werden, wäre ein großer Garten wichtig.<br />
Über kleine Spielgefährten zum Toben wären wir glücklich.<br />
SEITE_40
TIERE CARLCHEN<br />
Name: Molly<br />
Alter: 12 – 14 Jahre<br />
Was ich brauche: Ein gemütliches Körbchen, viel Platz,<br />
ein ruhiges Zuhause, viel Freilauf.<br />
So sollte meine Familie sein: Meine Familie sollte mich<br />
nicht lange alleine lassen. Ich bin gerne bei den<br />
Menschen, aber vor wilden Kindern habe ich Angst.<br />
Streicheleinheiten wären mir sehr willkommen.<br />
Name: Daisy (Perserkatze)<br />
Alter: Unbekannt, aber nicht mehr ganz jung<br />
Was ich alles brauche: Eine ruhige Familie, Auslauf, Körbchen.<br />
So sollte meine Familie sein: Ich möchte gerne die einzige Katze<br />
im Hause sein und liebe es, wenn ich gestreichelt werde.<br />
Name: 10 Dsungarische Zwerghamster<br />
Alter: 2 Monate<br />
Was wir alles brauchen: Bewegung, Nahrung: Körner, Samen<br />
und ab und zu Obst und Gemüse.<br />
So sollten unsere Familien sein: Wir sind nachtaktiv, wir<br />
möchten einzeln gehalten werden.<br />
Name: Weiße Ratte<br />
Alter: Unbekannt<br />
Was ich brauche: Viel Bewegung und einen<br />
großen Käfig.<br />
So sollte meine Familie sein: Sie sollte viel Zeit<br />
für mich haben, mindestens 7 Jahre alt sollten<br />
meine Spielkameraden sein.<br />
Reporter: Anja Wiedemann und Eva-Maria Scheerer<br />
SEITE_41
CARL
TIERE CARLCHEN<br />
„40% aller Igel sterben<br />
im Winterschlaf!“<br />
Interview mit Frau Schwarzkopf vom Tierheim Biberach<br />
Wir befinden uns auf irgendeinem Weg, nahe am Rand vom Biberacher Wald. An der<br />
steinigen Straße, sieht man dann ein Haus, das sich „Tierheim Arche Noah " nennt .<br />
Rechts das Haus, links die Sommerzwinger der Hunde und ein großes Taubenhäuschen.<br />
Unsere Juniorreporter gehen durch die Eingangspforte und kommen in einen<br />
sehr warmen, größeren Raum, in dem es nach Hund riecht. Die beiden Reporter<br />
schnappen sich Frau Schwarzkopf und fragen sie Löcher in den Bauch ...<br />
CARLchen: Frau Schwarzkopf, wieviele Tiere haben<br />
Sie eigentlich hier?<br />
Frau Schwarzkopf: Das ist unterschiedlich. Im<br />
Moment haben wir über 50 Hunde hier. Die meisten<br />
sind zurzeit draußen untergebracht, da es noch<br />
ziemlich warm ist. Wir werden die Hunde aber bald<br />
hereinholen, weil die Nachrichten sagen, dass es kalt<br />
werden soll.<br />
CARLchen: Aha, und haben Sie auch noch andere<br />
Tiere hier?<br />
Frau Schwarzkopf: Oh, ja, natürlich, wir haben an<br />
die 60 Katzen, die im zweiten Stockwerk<br />
untergebracht sind. Vögel haben wir ca. 55 hier. Aber auch kleinere Tiere, wie Kaninchen,<br />
Meerschweinchen, Ratten und Chinchillas.<br />
CARLchen: Ist das für Chinchillas überhaupt die richtige Luft hier, wir meinen, zwischen<br />
den ganzen anderen Tieren?<br />
Frau Schwarzkopf: Naja, gerade das Allerbeste ist es für sie zwar nicht, aber besser<br />
als misshandelt zu werden ist es allemal. Außerdem mögen es Chinchillas ja auch<br />
warm.<br />
CARLchen: Wo wir gerade von Misshandlung sprechen, was war für Sie das schlimmst<br />
zugerichtete Tier, das Sie je aufgenommen haben?<br />
Frau Schwarzkopf: Da gibt es zweierlei. Das erste war eine Dogge, die auf der Straße<br />
aufgelesen wurde. Erst nach etwa einem Monat haben wir sie wieder aufpäppeln kön-<br />
SEITE_43
TIERE CARLCHEN<br />
nen. Die zweite Sache war, dass ich selbst vier abgemagerte Meerschweinchen im<br />
Wald gefunden habe. Noch dazu war es Winter und eiskalt. Auch in diesem Fall haben<br />
wir sehr lange gebraucht, bis sie wieder okay waren."<br />
CARLchen: Da können die Tiere einem ja echt leid tun. Doch Sie sprechen immer von<br />
‚wir'. Wer ist denn das, ‚wir'?<br />
Frau Schwarzkopf: Wir, das sind 8 feste Angestellte und ein paar Ehrenamtliche. Damit<br />
wir die ganze Arbeit schaffen können, müssen wir natürlich in Schichten arbeiten.<br />
Wenn es einem Tier besonders schlecht geht, muss man sogar die ganze Nacht über<br />
wach bleiben und auf es aufpassen!"<br />
CARLchen: Wow, nur so wenige Helfer und gleich sooo viele verschiedene Tiere. Wird<br />
das nicht manchmal zu viel mit Gassi gehen und so weiter?<br />
Frau Schwarzkopf: Nee, eigentlich nicht. Es können auch Teens<br />
und Erwachsene über16 Jahren zu uns kommen und mit ihrem<br />
,Wunschtier' Gassi gehen. Nur manchmal, wenn so gar keine<br />
Leute kommen wollen, wird' s stressig!<br />
CARLchen: Und wo kommen die Tiere hin, wenn sie zu Ihnen<br />
kommen?<br />
Frau Schwarzkopf: Erst einmal müssen sie zum Tierarzt. Wenn es nicht gerade mitten<br />
in der Nacht ist. Und das ist kein Scherz. Es sind schon Leute mitten in der Nacht mit<br />
gefundenen Tieren vor der Tür gestanden. Dann kommen die Kleinen erst mal in ein<br />
Zimmer, weg von den anderen Tieren. Damit, wenn sie krank sind, die anderen Tiere<br />
bloß nicht angesteckt werden. Am darauf olgenden Tag sollte man das Aufgelesene<br />
sofort zum Tierarzt bringen. Apropos ,auflesen': Bei uns überwintern auch Igel.<br />
CARLchen: Aber halten es die Igel hier denn überhaupt aus?<br />
Frau Schwarzkopf: Na, das ist wie bei den Chinchillas. Das Beste ist es zwar nicht,<br />
aber es sterben schon 40% aller Igel im Winterschlaf und da wollen wir es nicht noch<br />
mehr werden lassen. Und so kamen wir auf die Idee, die Kleinen bei uns überwintern<br />
zu lassen. Jetzt haben wir uns auch einen Schuppen angeschafft.<br />
CARLchen: Wieso steht gar kein Futter in den Boxen- oder ist das extra?<br />
Frau Schwarzkopf: Ihr habt es erfasst! Damit die Igel sich nicht überfressen oder etwas<br />
ähnliches, sorgen wir dafür, dass sie nur zu geregelten Zeiten etwas zu essen<br />
bekommen.<br />
SEITE_44
TIERE CARLCHEN<br />
CARLchen: Sie sagen gerade, überfressen’ - wie meinen Sie das?<br />
Frau Schwarzkopf: Das ist so, wenn die Igel zu schnell essen oder das Falsche, könnten<br />
sie krank werden. Und deshalb bekommen die Igel nur ein Frühstück, eine Zwischenmahlzeit,<br />
Mittagessen, eine Zwischenmahlzeit und Abendbrot.<br />
CARLchen: Wieso sagen Sie denn ,nur'? Das ist doch eine ganze Menge!<br />
Frau Schwarzkopf: Normalerweise ist das ja auch viel, aber die Igel müssen sich auf<br />
die Phase des Winterschlafes vorbereiten und deshalb bekommen sie auch nicht gerade<br />
mangelhaftes Futter.<br />
Frau Schwarzkopf: Hallo, ihr wollt ein bisschen was von hier<br />
sehen? Gut, dann empfangen euch hier an die 30 Kleintiere!<br />
CARLchen: Wow, welche Tierarten sind denn hier untergebracht?<br />
Frau Schwarzkopf: Mhm ... Da gibt es Ratten, Mäuse,<br />
Riesenkaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas! Soll ich euch<br />
ein bisschen über die Chinchillas erzählen?<br />
CARLchen: Danke, nein, darüber haben wir schon etwas erfahren, aber wie steht es<br />
denn um die Ratten?<br />
Frau Schwarzkopf: Nun, ob ihr' s glauben werdet oder nicht, die werden hier einfach<br />
abgeliefert!<br />
CARLchen: Aber wenn ständig neue Ratten kommen, wie kommen die denn dann alle<br />
unter ein Dach?!"<br />
Frau Schwarzkopf: Das ist ja das Problem! Meistens erkundigen sich die Leute nicht,<br />
ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist. Wenn sie dann bei uns ihre Tiere abgeben<br />
und die bekommen Junge, dann müssen wir leider die Kleinen wieder zurückgeben<br />
und sagen: ,Nein, tut uns leid, wir haben keinen Platz mehr!' Und so läuft das pro Monat<br />
etwa zweimal! Schrecklich, diese Leute!<br />
CARLchen: Eine andere Pflegerin hat uns davon erzählt, dass hier viele Ehrenamtliche<br />
arbeiten. Arbeiten Sie auch ehrenamtlich?<br />
Frau Schwarzkopf: Ja, ich war früher wie heute gern mit Tieren zusammen und da ich<br />
nun Zeit habe, kümmere ich mich um Kleintiere!<br />
CARLchen: Logisch. Doch Futter, Putzzeug und Pflegesachen kommen ja auch nicht<br />
vom Himmel gefallen. Wie finanziert sich das Tierheim eigentlich?<br />
SEITE_45
TIERE CARLCHEN<br />
Frau Schwarzkopf: Selbst ich finde es noch erstaunlich, dass sich dieses Tierheim nur<br />
von Spenden finanziert. Aber je mehr Mitglieder wir hier haben, desto mehr Geld haben<br />
wir auch zur Verfügung, weil das Heim nicht nur durch Spenden finanziert wird,<br />
sondern auch von Mitgliedsbeiträgen!<br />
CARLchen: Vergeben Sie auch Tierpatenschaften?<br />
Frau Schwarzkopf: Na klar! Es gibt eine Patenschaftserklärung. Dort kann man sich<br />
dann ein Tier aussuchen und um das sollte man sich regelmäßig kümmern.<br />
CARLchen: Klasse, und ab welchem Alter darf man eine Patenschaft übernehmen?<br />
Frau Schwarzkopf: Das ist ab 16 Jahren erlaubt!<br />
CARLchen: Frau Schwarzkof, vielen Dank für das Interview!<br />
SEITE_46<br />
S.B./Fotos J.M.<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
„Das einzige Mittel gegen Aberglauben ist Wissenschaft.“, sagte der englische<br />
Kunsthistoriker Thomas Buckle einst, doch wo liegen die Grenzen der<br />
Forschung?<br />
Im Jahre 2001 wurde der erste gentechnisch<br />
veränderte Affe im Primatenforschungszentrum<br />
der Oregon Universität in Portland<br />
vorgestellt, 2004 gelang es amerikanischen<br />
Genetikern, anhand des angeblich ältesten<br />
Mäuserichs der Welt, „Yoda“ mit seinen 4<br />
Mäusejahren (das entspricht immerhin 136<br />
Menschenjahren!), Leben zu verlängern und<br />
inzwischen ist es Forschern in Amerika sogar<br />
gelungen, tote Schweine wieder zum Leben<br />
zu erwecken, indem man die Adern der Tiere<br />
nach einem Herzstillstand mit einer<br />
Kochsalzlösung füllt, welche beim<br />
Wiederbelebungsprozess erneut durch das<br />
aufgehobene Blut der Tiere ersetzt wird.<br />
Die Wissenschaft ist ein Bestandteil unserer<br />
Kultur. Sie zeichnet uns aus als überlegene
TIERE CARLCHEN<br />
Spezies, da wir nicht alles hinnehmen, sondern nachforschen. Der Drang zu forschen<br />
ist uns Menschen wohl angeboren, da bereits Kleinkinder ihre Umgebung genau erkunden<br />
und Menschen im allgemeinen über ihre eigene Existenz reflektieren.<br />
Durch Wissenschaft und Forschung haben wir Menschen uns weiterentwickelt und einen<br />
hohen Lebensstandard erlangt. Doch wann immer es neue Erkenntnisse gab, gab<br />
es auch Kritiker, die die Frage stellten, wo die Grenzen der Wissenschaft gezogen werden<br />
sollten.<br />
Bereits Christopher Columbus wurde für seine Erkenntnis eines neuen Weltbildes als<br />
Narr beschimpft und Leonardo Da Vinci nutzte für seine Anatomieforschungen heimlich<br />
Leichen vom Friedhof, da das Sezieren von Menschen geächtet war.<br />
Trotz des Wissens über die Erkenntnisse, welche uns die Wissenschaft in der Vergangenheit<br />
bereits lieferte, aber auch mit dem Wissen über vergangenen Machtmissbrauch<br />
im Dienste der Forschung, beispielsweise zu Zeiten der Nazis, verurteilen viele<br />
die heutige Stammzellenforschung im Sinne der Krebsheilung als unmoralisch und<br />
schlecht.<br />
Die Menschen ergreifen Partei für das unschuldige Zellhäufchen, welches unter Umständen<br />
ein Mensch werden könnte, und lassen dabei außer Acht, wem diese Stammzellenforschung<br />
zu Gute kommen könnte, nämlich beispielsweise Alzheimer-Patienten,<br />
MS-Kranken oder gelähmten Kindern, welche genauso unschuldig sind wie das Häufchen<br />
Zelle, dem die Aussicht auf Leben versagt wird.<br />
Die Frage, inwieweit es moralisch korrekt oder falsch ist, mit „zukünftigen Menschen“<br />
Forschung zu betreiben, bleibt offen, da es fraglich ist, inwieweit der Mensch über Leben<br />
und Tod entscheiden darf, doch sollte man sich vor Augen halten, dass diese Zellhäufchen<br />
nur unter bestimmten Bedingungen „zukünftige Menschen“ werden, noch<br />
kein Nervensystem besitzen und es noch weitere, eindeutig realere Opfer der Forschung<br />
gibt: die Tiere, welche als existente Wesen ein bereits voll ausgebildetes Nervensystem<br />
besitzen.<br />
Die Tierversuche, das steht<br />
fest, haben<br />
Forschungsergebnisse<br />
übertragbar gemacht auf<br />
das wahre Leben: Insulin,<br />
welches für Diabetiker<br />
lebensrettend ist und -<br />
nebenbei bemerkt - das<br />
erste gentechnisch<br />
hergestellte Medikament<br />
war, wurde zuerst an Hunden<br />
getestet, und auch das<br />
Verschwinden der<br />
Kinderlähmung verdanken<br />
wir einem Medikament,<br />
welches zunächst an Affen getestet wurde.<br />
Bild:www.tierrechte.de<br />
Bleibt festzuhalten ob es moralisch korrekt ist, wenn Tiere, welche sich nicht wehren<br />
können, für unsere Zwecke derart ausgenutzt werden.<br />
SEITE_47
TIERE CARLCHEN<br />
Tiere empfinden mit ziemlicher Sicherheit, genau wie Menschen, Schmerz und haben<br />
vermutlich noch größere Angst bei diesen Versuchen als es Menschen hätten, da sie<br />
nicht verstehen können, warum sie derartig gequält werden. Im Gegensatz zu Menschen<br />
kann man ihnen schließlich nicht erklären, welchen Nutzen diese Quälerei haben<br />
könnte.<br />
Warum sollen die Tiere<br />
herhalten für<br />
beispielsweise<br />
medizinische Erfolge,<br />
von denen sie keinen<br />
Vorteil erlangen?<br />
Insulin wurde an<br />
Hunden getestet, doch<br />
Menschen ziehen<br />
einen Vorteil daraus.<br />
Qualen sind nicht<br />
erwünscht beim<br />
Menschen und darum<br />
sollten sich Menschen<br />
nicht opfern müssen.<br />
Das geht schließlich<br />
gegen die Menschenrechte.<br />
Bild:www.gpunktfinderin.com („Was hab ich euch getan, dass ihr<br />
Viele Menschen mich einsperrt“)<br />
halten fest an ihrer<br />
Religion und schauen auf zu Gott, doch keiner würde selbst den Märtyrer spielen. Tiere<br />
empfinden ebenfalls Schmerzen, doch sie können sich nicht wehren, können sich nicht<br />
selbstständig auf irgendwelche Rechte und Gesetze berufen und genau da liegt der<br />
Vorteil für den Menschen: „Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi ...“, sagte bereits<br />
Isaac Bashevis Singer, ein jüdischer Autor und Nobelpreisträger.<br />
Natürlich ist es gewagt, Tiere mit Menschen gleichzustellen, doch muss man beachten<br />
dass das Ergebnis des „Verbrechens“ dasselbe ist. Die Tiere spüren vermutlich denselben<br />
Schmerz und dieselbe Angst wie Menschen, wenn sie eng zusammengepfercht<br />
leben müssen und tagtäglich in sterilen Räumen gequält werden, bis eines Tages,<br />
während eines Versuchs, das Tier, welches eigentlich wie der Mensch geboren wurde<br />
um zu leben, stirbt, nachdem es ein mit der religiösen Vorstellung der Hölle vergleichbares<br />
Leben führen musste.<br />
Viele verschließen die Augen vor den zum Teil auch sinnlosen Grausamkeiten, welche<br />
Tieren im Dienste der Wissenschaft angetan werden:<br />
"Sie werden verbrannt, verbrüht, erdrosselt, eingefroren und wieder aufgetaut, erstickt,<br />
mit Elektroschocks traktiert, Hitze und Kälte sowie Hunger- und Durstversuchen<br />
ausgesetzt, rauschgiftsüchtig gemacht, mit Protonen bestrahlt, bis ihre Augen regelrecht<br />
zu kochen beginnen, geköpft, ihnen wird das Genick gebrochen, man benutzt sie<br />
als Zielscheibe, um die Rasanz von Geschossen zu erproben, ... man entnimmt ihnen<br />
einen Augapfel und unterbindet die Blutgefäße im Gehirn, jungen Tieren werden die<br />
SEITE_48
TIERE CARLCHEN<br />
Augen zugenäht, sie werden von ihren Müttern isoliert und in Dunkelhaft gehalten,<br />
man elektrifiziert ihre Futternäpfe, was zur völligen seelischen Zerstörung führt, in ihr<br />
Gehirn verbringt man Wattebäusche, um einen Wasserkopf mit fünffachem Hirndruck<br />
zu erzeugen, ... man zerquetscht ihnen die Gliedmaßen, pumpt ihnen Parfum in den<br />
Magen, vergiftet sie mit Chemikalien, was Schüttelkrämpfe, Erbrechen, Fieber, Durchfall,<br />
Lähmungen, unerträgliche Schmerzen und schließlich den Tod zur Folge hat, ihnen<br />
werden die Knochen gebrochen, man trennt ihren Kopf vom Rumpf ... und versucht<br />
dann, den Kopf zu reanimieren."<br />
Nach diesen Angaben der Tierversuchsgegner Nordrhein-Westfalen gibt es wirklich<br />
keine Grausamkeit, die den Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Ratten<br />
und Affen nicht angetan wird, obwohl es noch nicht einmal sicher ist, dass Medikamente,<br />
die für Tiere verträglich sind, es auch für den Menschen sind. So gab es beispielsweise<br />
den Contergan-Skandal in den 60ern. Durch das Medikament Contergan<br />
traten bei 95% der Versuchstiere keine Missbildungen auf, während das Medikament,<br />
als es auf den Markt kam, bei Neugeborenen, deren Mütter Contergan eingenommen<br />
hatten, starke Missbildungen hervorrief.<br />
Trotzdem werden im Sinne der Forschung und des Fortschritts die Quälerei und die<br />
Grausamkeit gegenüber nicht-menschlichen Lebewesen in Kauf genommen, schließlich<br />
profitieren die einen oder anderen<br />
möglicherweise doch an bestimmten<br />
Medikamenten der Zukunft oder an<br />
ersten Ergebnissen der Krebsforschung.<br />
Interessant erscheint aber die große<br />
Empfindlichkeit, wenn es darum geht,<br />
mit Zellhaufen zu experimentieren,<br />
oder wenn es ums Klonen geht, was<br />
großteils ebenfalls im Sinne der<br />
Krebsforschung geschieht. Denn<br />
Bild:www.tierversuchsgegner.org<br />
„menschliche Ersatzteillager“ seien<br />
verständlicherweise zu verachten und<br />
gehören verboten, während aber die Quälerei an Tieren, welche als eindeutig existente<br />
Wesen mit Nervensystemen Schmerzen empfinden, legitim bleibt.<br />
Die Tierversuche, welche aktiv in das Leben der Tiere eingreifen und es letztlich zerstören,<br />
werden weitaus weniger kritisch gesehen als das Eingreifen in die Entstehung<br />
eines Lebens in Form von Zellen.<br />
Wenn die Stammzellenforschung es jedoch dennoch bewerkstelligen sollte, ihre Hindernisse<br />
aus dem Weg zu räumen und auch das unschuldige Zellhäuflein den bösen<br />
Wissenschaftlern zum Opfer fällt, ohne dass jemand Widerstand leistet, könnten der<br />
Egoismus und die Unersättlichkeit des Menschen ihm selbst das Genick brechen.<br />
<strong>Oder</strong> sind Unersättlichkeit und Egoismus nicht eigentlich „Tugenden“, welche den Menschen<br />
in seiner Überlegenheit auszeichnen und seine zukünftige Existenz mit all den<br />
Luxusgütern wie Fernsehern und Kühlschränke sowie Make-up und Aspirin sichern?<br />
SEITE_49<br />
SaS
MIXED CARL<br />
Wehrpflicht?!<br />
Für viele 13-er stellt sich bald die Frage, ob sie zum Bund gehen oder Zivildienst<br />
leisten. CARL hat hierzu einige Schüler befragt.<br />
Trotz des nicht immer sehr guten Umgangs mit unseren Umfragebögen und den<br />
teilweise einsilbigen Antworten möchten wir uns bei allen befragten 13-ern für ihre<br />
„tatkräftige“ Unterstützung bedanken.<br />
Samuel Vollmer wird nach dem Abi, sofern er gemustert<br />
wird, Zivildienst leisten, weil er meint, dass es nicht so hart<br />
ist und mehr Geld einbringt. Seine Erwartungen an den<br />
Zivildienst sind Spaß, Geld und Abwechslung. Auf die Frage,<br />
ob er Wehrdienst gut findet, meinte er: „Nein, ein<br />
verschwendetes Jahr!“<br />
Jan Simon Elsässer wird auch den Zivildienst antreten.<br />
Als Begründung gibt er an: „Keine Ahnung, was ich sonst<br />
machen sollte“. Vom Zivildienst erwartet auch er wenig<br />
Arbeit und viel Geld. Die Wehrpflicht selber findet er nicht<br />
gut.<br />
Mr. Unbekannt Dafür ist er aber auch der einzige unserer Befragten der schon weiß,<br />
dass er zum Bund gehen wird (wollte er deshalb nicht erkannt werden?). Seine<br />
Entscheidung begründete er wie folgt: „Mir war egal, was ich mache.“ Seine<br />
Erwartungen sind eine harte Grundausbildung, aber danach ein lockeres Leben. Er<br />
findet es gut, dass es Wehrpflicht gibt.<br />
Jonas Hertenberger (Die kürzesten Antworten<br />
seid es Umfragen gibt)<br />
CARL: „Gehst du nach dem Abi zum Bund oder zum<br />
Zivildienst?“<br />
Jonas: „ Nein!“<br />
CARL: „ Begründe deine Entscheidung“<br />
Jonas: „T5.“<br />
CARL: „ Findest du es gut, dass es Wehrpflicht<br />
gibt?“<br />
Jonas: „Ja.“ ☺<br />
SEITE_50
MIXED CARL<br />
Daniel Augustin gehört auch zu der Zivi-Fraktion. Seine Begründung für diese<br />
Entscheidung und seine Erwartungen sind; mehr Geld, weniger Arbeit, mehr Freizeit.<br />
Er fände es gut, wenn die Wehrpflicht für alle gelten würde.<br />
Christian Gerke ist noch Unentschieden<br />
darüber, ob er zum Bund oder zum<br />
Zivildienst geht. Er hat aber an beides<br />
keine sonderlich großen Erwartungen.<br />
Carl: „ Findest du es gut dass es<br />
Wehrpflicht gibt?“<br />
Chrisian: „ Nein, weil eine reine<br />
Berufsarmee besser für Deutschland<br />
wäre - sie ist moderner, mobiler und<br />
besser ausgebildet. Eine Art ‚soziales<br />
Jahr’ wäre jedoch anstatt der Wehrpflicht<br />
denkbar, aber nur unter der Bedingung,<br />
dass jeder Jugendliche; auch Mädchen,<br />
dieses ableisten.“<br />
SEITE_51<br />
Bonnie Linke
ENTERTAINMENT CARL<br />
Wissenstest bei den Ehemaligen<br />
Da sich in dieser Ausgabe alles um das Thema „Wissen“ dreht und es der Sinn<br />
einer Schule ist, dieses zu vermitteln, wollten wir testen, was bei unseren Ex-<br />
Abiturienten hängen geblieben ist. Die Fragen beschränken sich hauptsächlich<br />
auf das Gebiet „Allgemeinwissen“ aus den Klassenstufen 5 – 10, also auf<br />
alles, was ein Abiturient eigentlich wissen sollte. Die Ergebnisse seht ihr hier:<br />
Interviewt wurden von Svenja Barring:<br />
Alissa Schilling, 20, Abi 2005, studiert Zahnmedizin � Al.S.<br />
Stefan Schellhorn, 20, Abi 2005, Zivi � S.S.<br />
Evelyn Deubler, 19, Abi 2005, studiert Deutsch und Biologie � E.D.<br />
Melanie Schick, 20, Abi 2005, absolviert gerade ein Praktikum� M.S.<br />
Stefan Ehrhardt, 21, Abi 2003, studiert Informatik � S.E.<br />
Andreas Schnell, 19, Abi 2005, Zivi � 3, An.S.<br />
Julia Gerteis, 20, Abi 2005, studiert Spanisch und Englisch � J.G.<br />
Konstantin Schädler, 20, Abi 2004, studiert Physik und Englisch � K.S<br />
CARL: Wie groß ist die Zahl Pi?<br />
Lösung� 3,14<br />
Al.S. � 2,45<br />
S.S. � 3,12<br />
E.D. � 3,14<br />
M.S. � 2,6<br />
S.E. � 3,14<br />
An.S. � irgendwas<br />
J.G. � 3,14<br />
K.S. � 3,14<br />
CARL: Was ist Photosynthese?<br />
Lösung � Unter Einwirkung von Licht<br />
können grüne Pflanzenzellen aus Wasser<br />
und Kohlenstoffdioxid Stärke aufbauen.<br />
Die chemische Energie der Stärke ist<br />
somit gespeicherte Sonnenenergie. Bei<br />
diesem Prozess wird Sauerstoff frei.<br />
(kurz: Umwandlung von CO2 in O2)<br />
Al.S. � Pflanzen nehmen CO2 auf,<br />
geben Sauerstoff ab, wir nehmen den<br />
Sauerstoff auf und geben CO2 ab.<br />
S.S. � Umwandlung von CO2 in O2<br />
E.D. � Energiegewinnung bei Pflanzen.<br />
<strong>Oder</strong> Umwandlung von Sonnenlicht in<br />
Glukose bei Pflanzen?<br />
SEITE_52<br />
M.S. � Lichtaufnahme der Blätter, oder...<br />
nein, lassen wir es dabei.<br />
S.E. � Umwandlung von Licht und CO2<br />
in Stärke und Sauerstoff<br />
An.S. � Energiegewinnung aus Sonnenenergie<br />
von Blättern. Aus Licht wird Zucker.<br />
J.G. � ein biologischer Vorgang<br />
K.S. � Pflanzen verarbeiten CO2 in O2<br />
und gewinnen dadurch Energie.<br />
CARL: Wie lautet die Mitternachtsformel?<br />
Lösung: �<br />
2<br />
− b ± b − 4ac<br />
2ab<br />
Al.S. � weiß nicht<br />
S.S. � richtig<br />
E.D. � richtig<br />
M.S. � richtig<br />
S.E. � nach kurzer Zeit komplizierten<br />
Umformens einer Formel kam er auf<br />
die ihm entfallene Lösung. Informatiker<br />
eben<br />
An.S. � richtig<br />
J.G. � richtig<br />
K.S. � richtg.
ENTERTAINMENT CARL<br />
Nach kurzem oder auch längerem Überlegen<br />
kamen dann doch noch fast alle<br />
darauf.<br />
CARL: Aus welchem berühmten<br />
Schauspiel von Schiller stammt die<br />
Apfelschussszene?<br />
Lösung � Wilhelm Tell<br />
Al.S. � Wilhelm Tell<br />
S.S. � Wilhelm Tell<br />
E.D. � Wilhelm Tell<br />
M.S. � aus dem Tell<br />
S.E. � Wilhelm Tell<br />
An.S. � Tell<br />
J.G. � Wilhelm Tell<br />
K.S. � Wilhelm Tell.<br />
Das scheint die Ex-Schülerschaft noch<br />
einwandfrei behalten zu haben. Vielleicht<br />
war aber auch nur die Frage zu einfach.<br />
CARL: In welchem Jahr entdeckte<br />
Columbus Amerika?<br />
Lösung � 1492<br />
Al.S. � 1492<br />
S.S. � 1563?<br />
E.D. � so um 1500. <strong>Oder</strong> 1600?<br />
M.S. � 1492<br />
S.E. � 1492<br />
An.S. � 1492<br />
J.G. � 1492<br />
K.S. � 1492<br />
Wer vertonte das Werk „Carmina<br />
Burana“?<br />
Lösung � Carl Orff<br />
Al.S. � Offenbach war's nicht...oder?<br />
S.S. � Carl Orff<br />
E.D. � das war doch was aus dem<br />
Mittelalter... aus dem Kloster, oder? Also<br />
Mönche? (der Ansatz war schon garnichtmal<br />
so schlecht...)<br />
M.S. � Carl Orff<br />
SEITE_53<br />
S.E. � weiß ich nicht<br />
An.S. � was, bitte? Kann ich einen<br />
Telefonjoker haben??<br />
J.G. � Carl Orff<br />
K.S. � Orff. Die Betonung liegt<br />
übrigens auf dem ersten “a” von<br />
“Carmina”. (Okay, hier besteht kein<br />
Zweifel. Er wusste worum es geht.)<br />
CARL: In welchem Jahr fiel die Mauer?<br />
Lösung � 1989<br />
Das wusste wirklich jeder. Ohne lange<br />
zu überlegen.<br />
CARL: Wann war die Wiedervereinigung?<br />
Lösung � 3.10.1990<br />
Auch das war kein Problem. Viele wussten<br />
auch das genauere Datum.<br />
CARL: Mit welcher Formel berechnet<br />
man die Stromstärke I?<br />
Lösung �I= P/U oder I = U / R (bei<br />
Widerstand)<br />
Al.S. � keine Ahnung<br />
S.S. � keine Ahnung... war da nicht<br />
irgendwas mit Ampère? (Ampère ist die<br />
Einheit...)<br />
E.D. � Spannung, nein ... Ohm, ...<br />
keine Ahnung.<br />
M.S. � nach laaaaangem Überlegen<br />
wusste sie: I = U / R<br />
S.E. � I = P / U oder I = U / R. (So<br />
ist das natürlich perfekt.)<br />
An.S. � auch er kannte beide<br />
Formeln.<br />
J.G. � I = U / S ?? (naja, fast... der<br />
Ansatz stimmte ja.)<br />
K.S. � auch er ist Mathe- und<br />
Physikstudent. Die Frage, ob er die<br />
Antwort kannte, erübrigt sich.<br />
Svenja Barring
ENTERTAINMENT CARL<br />
SEITE_34
ENTERTAINMENT CARL<br />
GISA 4 – Wer weiß was?<br />
CARL war wieder unterwegs und erstellte den vierten Teil der Gymi-Internen<br />
SchülerAbfragung. Zum Thema „Wissen“ wollte er wissen, wieviel CLG –<br />
Schüler/innen wissen. Deshalb gab es diesmal kein festes Thema, sondern<br />
einfach ein paar gemischte Fragen, die alle mehr oder weniger<br />
alltagsorientiert waren. Jedenfalls sind die<br />
Resultate so gut wie noch nie!<br />
Foto: www.mr-vorarlberg.at<br />
• Wer schrieb Herr der Ringe?<br />
Alle kennen Tolkien: Jipih!<br />
• Wie heißt die Zentrale des<br />
Nervensystem?<br />
Manchmal schauten mich zwar große, fragende<br />
Augen an, begleitet von einem „Häh?“. Aber im<br />
Großen und Ganzen wussten alle, dass unser<br />
Denkapparat gemeint ist, der „Gehirn“ heißt.<br />
„Synapse“ ist nur die Verbindung zwischen zwei<br />
Nervenzellen und ich hoffe nicht, dass euer<br />
Gehirn nur aus einer Synapse besteht.<br />
• Was ist der Unterschied zwischen Döner und Gyros?<br />
Es liegt nicht daran, ob es „in so einem Semmel-Teil“ ist oder nicht, und es hat<br />
auch nichts damit zu tun, dass „Döner mehr Fleisch hat als Gyros“. Gyros ist<br />
einfach die griechische Antwort auf die türkische Variante.<br />
Es nicht zu wissen, weil man „immer nur zum BurgerKing“ geht, ist eine lasche<br />
Entschuldigung!<br />
• Woraus wird Biodiesel gemacht?<br />
Bis auf eine Gruppe Siebtlässler, die erst einmal erstaunt „Bio- was?“ fragten und<br />
mit dem Begriff gar nichts anfangen konnten, gibt es wohl doch einige Ököfreaks<br />
am CLG. Schon mal die ganzen gelben Felder im Sommer bemerkt? Gut, sie<br />
riechen etwas streng, aber das ist Raps und aus Rapsöl kann man Kraftstoff<br />
machen, den man Biodiesel nennt. „Getreide“ ist schon nah dran, aber „Kuhmist“<br />
(6) kann man höchstens zum Düngen oder Verfeuern nehmen.<br />
• Wieviel °C hat ein Kühlschrank?<br />
Richtig, zwischen +2°C und +9°C. Schaut mal auf euren Lebensmitteln nach,<br />
manchmal sagt da ein schlauer Text: „Bei max. 8°C mind. haltbar bis ...“ Wusste<br />
erfreulicherweise jeder der Befragten.<br />
SEITE_55
ENTERTAINMENT CARL<br />
• Wie heißen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender?<br />
Auch im TV kennt ihr euch aus: Es sind ZDF, ARD und regionale Sender, bei uns<br />
das Süd-West-Fernsehen. Der „Kinderkanal“ gehört zwar meines Wissens zu<br />
ARD, ist aber trotzdem kein gesetzlicher Sender.<br />
• Wie lange geht in Deutschland die Schulpflicht?<br />
Die Pflicht ist nicht, wie die meisten dachten, mit „16“ durch das Alter beschränkt,<br />
sondern geht bis Ende der 9. Klasse.<br />
Also an alle Zehnt-, Elft, Zwölftklässler und die Abiturienten: Beschwert euch nicht<br />
über die Schule, denn ihr seid alle freiwillig da!<br />
• In welchem Land wurden Pommes Frites<br />
erfunden?<br />
Es ist nicht Amerika, auch wenn das wegen<br />
McDonald’s und Co naheliegt. Der Englische<br />
Name „French Fries“ (Französische Fritten)<br />
verrät, dass es die Franzosen waren. Wie<br />
einige von euch auf „Holland“ und<br />
•<br />
„Schweden“ kamen, wird mir immer ein<br />
Rätsel bleiben.<br />
Die netteste Antwort war übrigens: „Weiß<br />
nicht mehr wo, aber es war Käpt’n Blaubär,<br />
als er einen Pfeifer mit Mundkrampf füttern<br />
musste. Der wäre sonst verhungert, weil er<br />
seinen Mund nicht mehr aufmachen konnte,<br />
nur einen Spalt.“<br />
Ist die Antarktis am Nord- oder Südpol?<br />
Foto: www.stressballworld.com<br />
Wenn man auch ungeografische Antworten wie „Unten“ mitzählt, dann wusste<br />
(oder hat richtig geraten) über die Hälfte, dass sie am Südpol ist. „Weiß net, ich<br />
war da noch nie!“, ist zwar eine glaubhafte, aber keine gute Ausrede.<br />
• Für was ist PC die Abkürzung?<br />
Personal Computer wäre richtig, alle anderen Wortkreationen wie „Personal<br />
Connections“, „Programmier-Chip“ oder „Perfect Computer“ sind zwar interessant,<br />
aber doch eher seltsam.<br />
• Was ist der kürzeste Tag im Jahr?<br />
Immerhin war allen klar, dass er „irgendwann im Dezember oder Januar“ sein<br />
muss und mit „Weihnachten“ lagt ihr schon gut. Es ist der 22. Dezember.<br />
• Wie viele Planeten hat unser Sonnensystem?<br />
Kurz und schmerzlos: 9, das wussten alle.<br />
SEITE_56
ENTERTAINMENT CARL<br />
• Was passiert, wenn man eine mit Wasser gefüllte Glasflasche in die<br />
Tiefkühltruhe stellt, und wieso?<br />
Wenn „gar nix, warum?“ passiert, hat man Glück gehabt, aber häufig „explodiert“<br />
die Flasche oder bekommt zumindest einen Sprung. Soweit ging’s noch, aber bei<br />
der Frage nach der Ursache wurde es heikel: Wasser dehnt sich aus, wenn es<br />
gefriert. Mit physikalischen<br />
Begriffen sollte man sparsam sein,<br />
wenn man eigentlich keine<br />
Ahnung hat. Die „Dichte nimmt<br />
...“ nämlich nicht „zu“ (Dichte<br />
berechnet man mit Gewicht pro<br />
Größe und wenn etwas größer<br />
wird, aber gleich schwer bleibt,<br />
dann wird die Dichte kleiner,<br />
deshalb schwimmt Eis auch),<br />
sondern ab. Und es hat auch<br />
nichts mit dem „Radius von<br />
Wasser“ zu tun.<br />
• Was stellt L’Oreal her?<br />
Foto: www.betzgi.ch<br />
„Schminke“, „Shampoo“, meinetwegen auch „Zeug zum Aufmotzen für die ganzen<br />
Girlies“ ist alles richtig und fällt unter den Begriff „Kosmetik“.<br />
• Wieso tut man Chlor ins Schwimmbad?<br />
Genau, um „Keime und Bakterien zu töten“ und nicht „weil es gut für die Haut ist“<br />
(ganz im Gegenteil) und auch nicht „gegen Kalkablagerungen“. Auch wenn es ein<br />
bisschen unappetitlich ist, man chlort das Wasser auch, „falls jemand rein kackt“.<br />
Schon gewusst: 200g Stuhlgang (entspricht einer kleineren „Wurst“) haben sich in<br />
der durchschnittlichen Chlorlösung eines öffentlichen Bades nach 3-4 Stunden<br />
komplett aufgelöst. Die Badekleidung löst sich übrigens mit der Zeit auch auf.<br />
Meine zumindest ...<br />
• Wie viele Wochen hat das Jahr?<br />
Bis auf einen, der wohl nicht zugehört hat oder Wochen nicht von Tagen unterscheiden<br />
kann und deshalb auf „365“ kommt, wussten alle, dass es 52 sind.<br />
• Was ist ein Schaltjahr?<br />
„Der Februar ist einen Tag länger“, „es gibt einen 29. Februar“, „das letzte war<br />
2004“ ist alles zutreffend. Weniger richtig dagegen Aussagen wie „Der Februar<br />
hat nur 28 statt 31 Tage“ oder „Dasselbe wie Millenium“.<br />
SEITE_57
ENTERTAINMENT CARL<br />
• Welchen lebensnotwendigen Stoff produzieren grüne Pflanzen?<br />
Hilfe! Nein es ist nicht „Kohlenstoffdioxid“, wir würden alle ersticken! Und es ist<br />
auch nicht „H2O“. „Sauerstoff“ ist die Lösung, die zum Glück doch etwa der Hälfte<br />
einfiel.<br />
• Warum ist man im Weltall schwerelos?<br />
„Es gibt keine Erdanziehung“ oder wie manche Formelfanatiker sich ausdrücken:<br />
„g=0 und deshalb ist G=m*g=0!“ Bis auf ein Schulterzucken bekam ich aber<br />
überall sonst eine richtige Antwort.<br />
• Und was ist HIV?<br />
Die Aids-Vorsorge war an unserer Schule anscheinend erfolgreich. Alle wussten<br />
zumindest, dass es „etwas mit Aids zu tun hat“.<br />
Genauer: Es ist das Aids Virus. HIV zu haben, bedeutet also infiziert zu sein und<br />
somit andere auch anstecken zu können. Es bedeutet aber nicht, dass die<br />
Krankheit schon ausgebrochen ist, oft kann es Monate oder sogar Jahre bis zum<br />
Ausbruch dauern.<br />
Insgesamt war es ein ordentliches Ergebnis, findet CARL. Und noch etwas war<br />
erfreulich: Die Bereitschaft mitzumachen war dieses Mal sehr hoch. Es gab nicht (wie<br />
bei den letzten Befragungen) Schüler/innen die keine Lust hatten! Jeder hat<br />
bereitwillig mitgemacht.<br />
Also weiter so!<br />
Wissensspiele<br />
Die Jugend wird, wenn man der PISA-Studie glauben darf, immer dümmer.<br />
Dabei kann man doch viel dagegen tun, Lesen zum Beispiel. Doch auch für<br />
die, die jetzt sagen: ,,Lesen?! Ich hab für so was keine Zeit. Ich bin den<br />
ganzen Tag vorm PC.´´, gibt es eine Möglichkeit, auch einmal die grauen<br />
Zellen anzustrengen, nebenbei den Wissensstand zu steigern und sich mit<br />
anderen zu messen. Denn es gibt zum Glück auch Wissensspiele im Internet.<br />
CARL stellt euch drei dieser kostenlosen Spiele vor.<br />
Wissensduell<br />
(http://www.calcoolator.de/start.php?bundesland=all&jumpto=wissensduell&action=&id= )<br />
Für das Wissensduell von Texas Instruments ist, wie bei allen anderen Wissensspielen<br />
auch, eine Registration nötig, um sich einzuklinken. Auf der Startseite des Spiels kann<br />
man andere Spieler durch die Auswahl von einer Liste, die Angabe des Spielernamens<br />
oder die Angabe der Email-Adresse zum Duell herausfordern. In einem Duell werden<br />
SEITE_58<br />
V.K.
ENTERTAINMENT CARL<br />
durch Zufall ausgewählte<br />
Fragen aus verschieden<br />
Kategorien, zum Beispiel<br />
Mathematik, gestellt. Diese<br />
müssen unter Zeitdruck<br />
beantwortet werden. Die<br />
beiden Duellanten müssen<br />
allerdings ihren Teil des<br />
Quiz’ nicht zeitgleich<br />
bewältigen. Die<br />
Schwierigkeit der Fragen<br />
schwankt zwischen<br />
,machbar‘ und ,nur-für-<br />
Fachleute‘. Darum ist es für<br />
Jüngere oft schwierig,<br />
Screenshot: calcoolator.de<br />
obwohl das Interface eher diese<br />
anspricht.<br />
Das motivierende am Wissensduell ist auf jeden Fall die Rangliste. Durch die Duelle<br />
bekommt man Punkte, die zum Aufstieg in der Highscore-Liste führen. Es ist, meinen<br />
Erfahrungen nach, aber sehr schwer sich auf einer Platzierung zu halten. Es wird<br />
übrigens unter allen Spielern monatlich ein Preis verlost.<br />
Fazit:<br />
Mich persönlich hat das Wissensduell überzeugt. Bis auf die, wie gesagt, oft etwas<br />
schweren Fragen gibt es kein weiteres Kontra. Es ist auf jeden Fall eine Empfehlung<br />
wert.<br />
Wer wird Millionär?<br />
(http://www.rtl.de/quiz/quiz_werwirdmillionaer.php)<br />
Auf der Seite von „Wer wird Millionär?“ gibt es zwei Spiele. Das Live-Spiel, das parallel<br />
zu jeder Sendung läuft, und ein Spiel namens „Allein gegen Jauch“. Letzteres ist<br />
allerdings nicht umsonst. Ich habe es zwar nicht ausprobiert, aber ich will niemanden,<br />
der mit seinem Geld nichts Sinnvolleres anzufangen hat, davon abhalten es zu testen.<br />
Das Live-Spiel ist eigentlich ein ganz normales Wissensspiel. Die Fragen werden aber,<br />
wie gesagt, parallel zu denen aus der Sendung gestellt. Das ist für die, die einen<br />
Fernseher im gleichen Zimmer haben und so die Show nebenher sehen können, eine<br />
lustige Angelegenheit.<br />
So kann man gleich mitraten, und die ewigen „Die-Frage-hätt-ich-jetzt-gewusst-<br />
Diskussionen“ fallen auch weg. Auf der anderen Seite ist das Spiel für diejenigen ohne<br />
Fernseher wegen den sehr langen Wartezeiten zwischen den Fragen, oft langweilig.<br />
Die Schwierigkeit der Fragen steigt, wie bekannt, mit der Zeit an, wobei alle aber eher<br />
von allgemeinbildender Natur sind.<br />
SEITE_59
ENTERTAINMENT CARL<br />
Fazit:<br />
Mit Fernseher macht das Live-Spiel wirklich viel Spaß. Wer allerdings nicht die<br />
Möglichkeit hat, die Sendung zu sehen, sollte besser ein anderes Wissensspiel spielen.<br />
Test-Wissen<br />
(http://test-wissen.de)<br />
Eines vorneweg: Beim Test-Wissen<br />
lernt man ganz klar am meisten.<br />
Zunächst wählt man aus einer Liste<br />
von Tests einen heraus. Vertreten<br />
sind zum Beispiel die<br />
Bundesrepublik Deutschland oder<br />
Biowissen. Durch die Vielfalt an<br />
Themen kann man mit Test-Wissen<br />
auch für Klassenarbeiten lernen.<br />
Die Fragen, die in den Tests<br />
gestellt werden, sind meist von<br />
mittlerer Schwierigkeit, aber<br />
trotzdem fordernd. Am Ende jeden<br />
Tests sieht man das eigene<br />
Abschneiden, das<br />
Durchschnittsergebnis von allen<br />
teilnehmenden Männern oder<br />
Frauen und auch ein<br />
Gesamtergebnis von allen<br />
Teilnehmern. Diese vier Statistiken<br />
Screenshot: test-wissen.de<br />
sind auch auf der Startseite zu<br />
sehen, dort stehen sie allerdings für den Durchschnitt aus allen Tests.<br />
Wie im Wissensduell bekommt man für jeden absolvierten Test Punkte. Diese führen<br />
allerdings nicht zu einem Aufstieg in einer Highscore-Liste, sondern können gegen<br />
Gutscheine eingetauscht werden. Das hört sich zwar motivierend an, aber es bewegte<br />
mich persönlich nicht zum Weiterspielen. Es sind eher die Tests und, auch wenn es<br />
sich langweilig anhört, die Statistiken, die motivieren. Leider ist die Seitengestaltung<br />
in tristen Grau- und Blautönen gehalten. Es muss ja nicht knallig bunt sein, aber etwas<br />
optisch ansprechender hätte es schon sein dürfen.<br />
Fazit:<br />
Da man bei dem Test-Wissen am meisten lernt, ist es am ehesten ein Wissensspiel.<br />
Zum Lernen auf Klassenarbeiten ist es, falls der passende Test vorhanden ist, ideal<br />
geeignet. Allerdings hat mir das Wissensduell mehr Spaß gemacht.<br />
SEITE_60<br />
G.S.
ENTERTAINMENT CARL<br />
Neben Hip Hop ist Rockmusik wohl die zurzeit meistgehörte Musikrichtung.<br />
Allerdings lässt sich Rock nicht eindeutig definieren. Es ist eigentlich eine<br />
Ansammlung verschiedenster Stilrichtungen, die oft sehr wenig gemeinsam<br />
haben. Trotzdem gibt es ein paar Grundbegriffe, die für dieses musikalische<br />
Sammelbecken gelten. Hier sind einige der wichtigsten Stile.<br />
Rock’n’Roll: Er entstand in den USA um 1954 als Mischung des ‚Rhythm & Blues‘ der<br />
Schwarzen und der Musikstile der Weißen, wie zum Beispiel Countrymusic oder Schlager.<br />
Aus dem Rock’n’Roll entstanden nicht nur alle Stile des Rocks, sondern er war<br />
auch verantwortlich für alle Entwicklungen der heute populären Musik.<br />
Beatmusik: Die Beatmusik war von 1960 bis 1965 am populärsten. Sie entstand in<br />
den Arbeitermilieus von London und Liverpool. Die Musik drückte die Gedanken der<br />
Jugendlichen aus, die gegen die bürgerlichen Werte rebellierten. Die Bands der Beatmusik<br />
waren die ersten Rockbands, wie wir sie heute kennen. Die berühmtesten dieser<br />
Bands waren die Beatles und anfänglich auch die Rolling Stones.<br />
Hardrock/Heavy Metal: Diese<br />
beiden Stile entstanden Anfang<br />
der 70er. Allerdings lassen sich sie<br />
nicht eindeutig auseinanderhalten,<br />
da beide Genres fast die gleichen<br />
Merkmale haben. Dazu gehören<br />
zum Beispiel die Dominanz des<br />
Sängers, die stark verzerrten<br />
Klänge, die extreme Lautstärke<br />
und die Beschränkung auf das<br />
Bluesschema. Einer der wenigen<br />
Unterschiede ist das ‚grimmige‘<br />
Auftreten der Heavy Metal-Bands.<br />
In den Späten 90er Jahren<br />
entstand auch der Nu (new) Metal.<br />
Bild: nrk.no<br />
Seine Merkmale sind der teils aggressive, teils melodische Gesang, die provokante<br />
Grundhaltung und die oft sehr intensive Laut/Leise-Dynamik. Bekannte Vertreter dieser<br />
Gattung sind Korn und Slipknot.<br />
SEITE_61
ENTERTAINMENT CARL<br />
Punkrock: Er verursachte die Punkbewegung ab 1976. Diese kam in England als aufsehenerregende<br />
soziale Anklage auf. Ihre Anhänger verpönten geradezu die Kommerzialisierung<br />
der Musik und spielten meist nur Livemusik mit vielen Interpretationen.<br />
Punkrock zeichnete sich durch aggressive Texte und harte, oft gewollt unmelodiöse<br />
Musik aus, dazu gemacht, von der hoffnungslosen Lage vieler arbeitsloser Jugendlicher<br />
zu erzählen.<br />
New Wave: New Wave entstand ungefähr zeitgleich mit dem Punkrock. Es wird auch<br />
als verfeinerte Version des Punks bezeichnet, deshalb gibt es auch die Bezeichnung<br />
Post Punk. Die hohen Tempi, karge Instrumentalbegleitung und die manchmal<br />
minimalistischen Harmonien sind charakteristisch für New<br />
Wave, aber insgesamt wirkte die Musik intellektueller und<br />
musikalisch ambitionierter als Punkrock. 1980 fand die New<br />
Wave sogar einen Deutschen Ableger: die Neue Deutsche<br />
Welle ( Nein, nicht die von Fler ...).<br />
Grunge: Grunge ist bis jetzt die letzte deutliche<br />
Entwicklungsstufe der Rockmusik. Er entstand Ende der<br />
80er Jahre in Seattle in den USA. Er wird als Mischung aus<br />
Punkrock und Hardrock angesehen. Der raue Klang und die<br />
halbverzerrten Gitarrensoli sind charakteristisch für diesen<br />
Stil. Die bekannteste Band des Grunge ist ohne Zweifel<br />
Nirvana.<br />
Hier kommt nun noch eine Sammlung der Begriffe,<br />
die für den Rock ebenso wichtig waren wie seine<br />
verschiedenen Stile. Bild: board.verycd.com<br />
Pogo: Ein Tanz, der während der Punkbewegung (siehe Punkrock ) als Gegenstück<br />
des Diskotanzes entstand. Er besteht eigentlich nur aus ständigem Hochspringen und<br />
Anrempeln auf Konzerten, weshalb er für Außenstehende eher nach einer Massenschlägerei<br />
aussieht. Beim Pogo geht es ausschließlich um Spaß. So wird zu Boden gefallenen<br />
Konzertbesuchern sofort wieder aufgeholfen. Das ist ungeschriebenes Gesetz.<br />
Aus dem Pogo entstand das beliebte Crowd-Surfing und er wird zu den meisten härteren<br />
Rockbands getanzt.<br />
Instrumente: Die meisten Rockbands benutzen, schon seit den Tagen der Beatmusik,<br />
die gleichen Instrumente: Schlagzeug, E-Bass und E-Gitarre, wobei letztere wohl das<br />
am meisten gespielte und auch das wichtigste Instrument der Rockmusik ist. Alle Instrumente,<br />
die im Rock verwendet werden, werden elektrisch verstärkt.<br />
Bild: uncrate.com<br />
E-Gitarre: Die E-Gitarre ist, wie der Name schon sagt,<br />
eine elektrisch verstärkte Gitarre. Sie hat meist 6 Saiten<br />
( gestimmt in E A d g h e ) und mehrere Tonabnehmer.<br />
In der Rockmusik wird die E-Gitarre oft verzerrt (engl.<br />
distorted; distortion) oder der Klang wird durch Effekte<br />
SEITE_62
ENTERTAINMENT CARL<br />
verändert. In den meisten Bands gibt es zwei Gitarristen: Den Leadgitarristen, der die<br />
Melodie spielt, und den Rhythmusgitarristen, der den Rhythmus erzeugt oder unterstützt.<br />
Schlagzeug: Allgemein gesagt ist es eine Gruppe von Trommeln und Becken, die von<br />
einem Musiker gespielt werden. In den meisten Rockbands gibt es nur einen Schlagzeuger.<br />
E-Bass: Der E-Bass hat meistens 4 oder 5 Saiten und klingt sehr tief. Die Hauptaufgabe<br />
des Bassisten einer Rockband ist es, mit dem Schlagzeuger den Rhythmus zu unterstützen.<br />
Allerdings kann der Bass auch eine dominantere Rolle innerhalb der Band<br />
spielen. Es gibt so gut wie immer nur einen Bassisten in einer Rockband.<br />
Laupheim<br />
Brezelstüble<br />
Gymnasiumstraße 1<br />
Tel 07392 / 10765<br />
SEITE_63<br />
Laupheim<br />
Hasenstraße 16<br />
Tel 07392 / 4644<br />
G.S.<br />
Laupheim<br />
Kapellenstraße 73<br />
Tel 07392 / 150961
ENTERTAINMENT CARL<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Der folgende Artikel konfrontiert den Leser<br />
mit teilweise obszönen und anstößigen<br />
Inhalten.<br />
Er soll weder Ausdrucksformen des unter<br />
Kindern und Jugendlichen populären<br />
Musikstils „HipHop“ verherrlichen, noch auf<br />
irgendeine Weise bewerten – sondern einzig<br />
über deren Bedeutung aufklären und so<br />
verschärfend zu einer kritischen<br />
Auseinandersetzung mit den vermittelten<br />
Inhalten beitragen.<br />
SEITE_64<br />
Grafik: www.umusic.dk<br />
- - - - S-H-I-T-T-A-L-K - - - -<br />
Wir schreiben das Jahr 2005: Rapmusik ist endgültig im Mainstream angekommen!<br />
R-A-P oder P-O-P, wie wird das noch mal buchstabiert? Was bedeutet das denn jetzt<br />
genau? Ähnliche Fragen werden sich viele Hörer wohl auch stellen, angesichts von<br />
Texten, die in puncto Verständlichkeit weit anspruchsvoller sind als in puncto Inhalt.<br />
Denn während in den meisten Musikrichtungen ein starker Jargon meist als lächerlich<br />
oder gar störend empfunden wird, ist er im - seit jeher sehr herkunftsbetonten -<br />
Rapspiel fast schon unerlässlich; ebenso natürlich das entsprechende Vokabular:<br />
1 1-8-7 amerik. Polizeifunkcode für Mord (“It´s still 1-8-7 on a motherfuckin´ cop”<br />
– Snoop Doggy Dogg”)<br />
4´s Felgen der Marke “Vogues” (seit `84 erhältlich)<br />
A A-T-L; A-Town Atlanta, Georgia<br />
B belly bottoms Brüste<br />
bloods Gegenstück zu den Crips; rot gekleidet<br />
(to be) bout it am Start sein, dabei sein<br />
(the) box Knast brawl Massenschlägerei<br />
brick 500 g, Maßeinheit, gewöhnlich für Drogen (“You got<br />
your bitch movin´<br />
bricks - that´s that G-shit” – Tony Yayo)<br />
C Cakalaka Carolina<br />
candy painted mit auffallenden Lackfarben bedeckt (Autos)<br />
Ca$hville, Ten-A-Kee Nashville, Tennesse; ten-a-kee<br />
ist<br />
von “ten a key” = 10 pro “key” (siehe auch key) abgewandelt,<br />
und stellt den dortige Preis (10.000 $) für<br />
1 kg einer bestimmten Droge dar; die Bezeichnung geht<br />
auf den ortsansässigen Rapper Young Buck zurück<br />
crunk juice<br />
Foto: www.bodyconcept.com
ENTERTAINMENT CARL<br />
Cee Lo Würfelspiel, das um Geld auf dem Bürgersteig<br />
gespielt wird<br />
Cee rolls aufgerollte Geldscheinbündel (zum Zocken)<br />
choppers 26-Zoll-Felgen; Kugeln<br />
Compton Viertel in South-Central L.A., aus dem viele<br />
große Gangsta-Rapper stammen<br />
crip Zuhause, Haus<br />
crips Einer von L.A.s beiden großen verfeindeten Gang-<br />
verbänden; erkennbar an “cripwalk” und blauer Kleidung<br />
(“I keep a blue flag hangin´ on my backside, but only on<br />
the left side, yeah, that´s the crip side” – Snoop Dogg)<br />
Crunk Südstaatenrap-Subgenre aus Atlanta; 808-Beats<br />
und simple, meist gebrüllte Lyrics; bekannt durch z. B.<br />
Lil´ Jon & The Eastside Boyz; = crazy+drunk; man trinkt<br />
z. B. crunk juice (alkohol. Mixgetränk), dreht Musik auf<br />
und flippt aus<br />
crunk (adj.) ausgeflippt; Mischung aus crazy und drunk;<br />
get crunk! = dreh durch.<br />
cRunk´n´B Mischung aus crunkigen 808-Beats und R´n´B-Gesang; z. B. Ciara<br />
crunk´n´Roll Mischung aus Rocksamples und Crunk-Lyrics<br />
D Daytons Daytona-Speichenfelgen für Lowrider<br />
to be dippin´ siehe to be tippin´<br />
Dirty South Fish Hook Anmerkung der Redaktion: Die Bedeutung dieser<br />
Begrifflichkeit kann beim Autor erfragt werden.<br />
(to be) down with sth. etwas mögen, mit etwas einverstanden sein<br />
drive-by(-shootin´) einer fährt, der Rest schießt aus den Wagenfenstern<br />
dubs 20-Zoll-Felgen; das DUB-magazine ist ein amerik. Hip Hop/Auto-Magazin<br />
F fo´ fo´ 44er Magnum<br />
four pound Revolver Kaliber 45<br />
G gat Waffe, gun<br />
gators Stiefel aus Krokoleder<br />
gold digger Frau, der es bei Männern nur um Geld<br />
geht (“I ain´t sayin, she a gold digger, but she ain´t<br />
messin´ with no broke niggas” – Kanye West)<br />
goonies homies, whodies<br />
to go south on someone jemanden oral befriedigen<br />
grill Zähne; Mund; schmückender Zahnaufsatz aus<br />
Gold, Platin oder Diamanten (“Rose gold in my grill, I<br />
got a dirty mouth and a bitch with a fat ass from the<br />
dirty Dirty South“ – The Game)<br />
grown men 24-Zoll-Felgen<br />
grill<br />
Foto: www.lowmentality.homestead.com<br />
SEITE_65
ENTERTAINMENT CARL<br />
H head buster/head bussa harter Schläger<br />
hoe Hure, bitch, Mädel<br />
homies Kumpels, Freunde<br />
hood = neighborhood; Viertel, Gegend im Ghetto<br />
hoopty alte, klapprige Karre<br />
H-Town Houston, Texas<br />
hustler Dealer<br />
to hustle dealen; Geld auf der Straße machen<br />
I Ice Diamanten (“The ice in my teeth keep the<br />
Crystal cold“ – Young Buck)<br />
J jordans 23-Zoll-Felgen<br />
K key 1000 g, Maßeinheit, hauptsächlich für Drogen<br />
L lo-lo/low-low Lowrider<br />
M M-I-A Miami, Florida<br />
motherfucker Ursprünglich Schimpfwort, heute fast schon normaler Umgangston<br />
(“You sexy motherfucker“ – Prince)<br />
N Nola = New Orleans, Louisiana<br />
P pimp Zuhälter<br />
(to) pimp sth. (up) etwas aufmotzen; geprägt durch die MTV-Show Pimp my<br />
ride (“There´s a pimp in my ride, no need to pimp up my ride” – Cam´ron)<br />
pinky ring Ring für den kleinen Finger<br />
to popp sth. vielseitig einsetzbares Verb; hier einige Möglichkeiten:<br />
poppin´ pills Pillen schmeißen / einwerfen<br />
poppin´ tags Preisschilder abreißen = Geld ausgeben<br />
poppin´ dem/them thangs Waffen abfeuern (siehe thangs)<br />
poppin´ yang Mist labern<br />
(the) projects Armenviertel, Slums<br />
purple stuff siehe sizzurp<br />
R ride Auto; Karre<br />
(to) ride (Auto) fahren<br />
rims Felgen<br />
roll call Shout-Out; Rundruf, um Leute zusammen zu trommeln (“Niggas know,<br />
when it´s “roll”, the whole hood ride” – Young Buck)<br />
S shawtie Südstaatenpendant zu shorty, inzwischen eher für junge Männer und<br />
Halbstarke gebräuchlich<br />
shocker Dirty South Fish Hook andersrum<br />
shorty junge Frau<br />
sizzurp = syrup (Sirup); Bestandteil von Hustensaft, der zum Mischen von<br />
Rauschgetränken verwendet wird<br />
skeet Sperma<br />
to skeet ejakulieren<br />
to snitch on sbd. Jemanden (bei den Cops) verpfeifen<br />
spinners Felgen, mit frei rotierenden Elementen (“I´m in the club, while my<br />
chrome still spinnin´” – R. Kelly)<br />
S-T-L; St. Loui St. Louis<br />
stunner/stunna Poser; siehe to stunt<br />
SEITE_66
ENTERTAINMENT CARL<br />
to stunt hart Auto fahren, um Leute zu beeindrucken (“I´ll teach you how to<br />
stunt“ – G Unit)<br />
T Tech 9 Maschinenpistole (“My Tech 9´ll make ya… jump, jump” – Juelz Santana)<br />
thangs Teile, Dinge; “drop them thangs“; Waffen (“We be poppin´ them thangs”<br />
– G Unit)<br />
(to be) tippin´ rumfahren, cruisen<br />
throw dem bows Tanzbewegung, bei der die Ellbogen (bows = elbows)<br />
asynchron bewegt werden; eine Schlägerei anfangen<br />
to throw it up Hände in die Luft werfen und representen (“If you´re scared to<br />
throw it up, get the fuck out the club” – Lil´ Jon)<br />
to be tippin´ rumfahren, cruisen<br />
trap Knast<br />
trey pound Magnum Kaliber 357<br />
trill Kombination aus true und real; Ergo: “MEGA-ECHT“, NICHT fake... (“We to<br />
trill, my nigga!“ – Lil´ Jon)<br />
trippin´ überreagieren; ausrasten; Scheiße bauen; besoffen oder high werden<br />
und durchdrehen; “Nah, he be just trippin´”<br />
twanks 22-Zoll-Felgen<br />
to twurk sth. Südstaatenpendant zu work; onanieren; sich wie eine<br />
Stripperin an der Stange bewegen (“Work that ass, twurk that ass” – Lil´ Jon)<br />
W weed Gras, Marihuana<br />
whip Karre, ride, Schlitten<br />
whodie Kumpel, homie<br />
woodgrain Innenverkleidung eines Autos<br />
to work sth. schnelle Körperbewegungen; meist aus der Hüfte; sich an etwas<br />
reiben<br />
N.S.M.<br />
SEITE_67
ENTERTAINMENT CARL<br />
... dass es unmöglich ist den eigenen Ellbogen zu lecken?<br />
... dass man sich, wenn man zu fest niest, eine Rippe brechen kann?<br />
... und wenn du versuchen würdest das Niesen zu unterdrücken, ein Blutgefäss im<br />
Kopf oder Hals reißen könnte und du sterben würdest?<br />
... und wenn du versuchst, während den Niesens die Augen offen zu halten, dass sie<br />
heraus gedrückt werden können?<br />
... dass es für Schweine (körperlich) unmöglich ist in den Himmel hinauf zu sehen?<br />
... dass 50% der Weltbevölkerung nie telefoniert hat?<br />
... dass sich Pferde und Ratten nicht übergeben können?<br />
... dass wenn du nur eine Stunde Kopfhörer trägst, sich die Anzahl der Bakterien in<br />
deinem Ohr um 700% erhöht?<br />
... dass das Feuerzeug vor dem Streichholz erfunden wurde?<br />
... dass das Quaken der Ente kein Echo erzeugt und niemand weiß warum?<br />
... dass die häufigste Ursache (23%) von Photokopiererschäden weltweit Leute sind,<br />
die darauf sitzen um ihren Hintern zu kopieren?<br />
... dass du in deinem ganzen Leben, während des Schlafens, ungefähr 70 Insekten<br />
und 10 Spinnen essen wirst? (lecker!)<br />
... dass Urin unter Schwarzlicht leuchtet?<br />
... dass Zungenabdrücke, genau wie Fingerabdrücke, einmalig sind?<br />
... dass über 75% aller Leute (ich auch), die das hier lesen, versuchen werden, ihren<br />
Ellbogen zu lecken? Es geht echt nicht! :)<br />
... dass wenn Du 8 Jahre, 7 Monate und 6 Tage schreien würdest, du genug Energie<br />
produziert hättest um eine Tasse Kaffee zu erwärmen? (Lohnt sich das?)<br />
... dass wenn du deinen Kopf gegen die Wand schlägst, du 150 Kalorien verbrauchst.<br />
... dass eine Kakerlake 9 Tage ohne Kopf überlebt bevor sie verhungert? (Entsetzlich,<br />
grausam, pfui)<br />
... dass Elefanten die einzigen Tiere sind, die nicht springen können ...<br />
... dass das Auge eines Straußes größer ist als sein Gehirn.<br />
... dass Seesterne kein Gehirn haben?<br />
... dass Polarbären Linkshänder sind?<br />
... dass Coca-Cola ursprünglich grün war?<br />
... dass Männer kleinere Schriften besser lesen können als Frauen, Frauen dagegen<br />
besser hören?<br />
... dass intelligente Menschen mehr Zink und Kupfer in ihren Haaren haben?<br />
... dass das erste Paar, das zur Primetime im Fernsehen zusammen im Bett gezeigt<br />
wurde, Fred und Wilma Feuerstein waren?<br />
... dass 111.111.111 x 111.111.111 12.345.678.987.654.321 ergibt?<br />
... dass die jüngsten Eltern 8 und 9 Jahre alt waren und um 1910 in China lebten?<br />
... dass der jüngste Papst 11 Jahre alt war?<br />
... dass kugelsichere Westen, Feuerausgänge, Scheibenwischer und Laserdrucker allesamt<br />
von Frauen erfunden wurden?<br />
... dass jeder König in einem Kartenspieldeck einen König aus der Geschichte darstellt?<br />
Pik: König David; Herz: Charlemagne; Karo: Julius Cäsar; Kreuz: Alexander<br />
der Große<br />
... dass GOLF für „Gentlemen Only - Ladies Forbidden" steht und in Schottland erfunden<br />
wurde?<br />
SEITE_6 8<br />
J.M
ENTERTAINMENT CARL<br />
Kann es sein dass,...<br />
Was gleich vorneweg genommen werden sollte:<br />
die Lehrer die in diesem Artikel des öfteren<br />
bemerken, dass es sich um Zitate von ihnen<br />
selbst handelt, sollten dies nicht falsch<br />
verstehen. Ich bitte jedoch darum sich in<br />
Zukunft einfach zuerst zu überlegen, was man<br />
im Unterricht von sich lässt, denn so manch<br />
Schüler wäre bei solchen (und ähnlichen<br />
Sätzen) schon manchmal gern aufgestanden<br />
und gegangen. Überhaupt sollten so manche<br />
Teile dieses Artikels ernster genommen werden<br />
als andere. ☺<br />
Kann es sein dass,...<br />
... der Herbst begonnen hat?<br />
Bild: www.asew.de<br />
... die Heizungen im Schulhaus nicht gehen?<br />
... 10-Klässler dumm sind?<br />
... sie sich deshalb durchs Schulsystem geschmuggelt haben müssen?<br />
... es Lehrern seit neustem gestattet ist Schüler zu beschimpfen?<br />
... es in den Klassenzimmern kalt ist?<br />
... manche Lehrer trotzdem die Fenster aufreißen, solang der Rest der Klasse friert?<br />
... wir letztes Jahr gelernt haben höflich zu sein und schön zu jedem „Guten Tag“ und<br />
„Hallo“ zu sagen?<br />
... Lehrer das eigentlich auch gelernt haben?<br />
... sie es aber trotzdem nicht tun?<br />
... die Stadt zu wenig Geld hat?<br />
... vielleicht deshalb die Heizungen nicht gehen?<br />
... viele Schüler trotz großer Pause noch Hunger haben und NICHT essen dürfen?<br />
... Kaugummikauen ein oraler Akt ist?<br />
... wir frieren?<br />
... manch Lehrer die seltsame Eigenschaft hat seinen Schülern dumme bzw. seltsame<br />
Namen, aus Spaß an der Freude, zu geben?<br />
... die meisten Schüler das aber nicht sehr lustig finden?<br />
... die Jungs von heute an kollektiver Schlappschwanzmentalität leiden?<br />
... in vielen Räumen die Lautsprecheranlage nicht funktioniert?<br />
... so vieles in unserem Schulhaus nicht funktioniert?<br />
... wir uns unsere „Speckröllchen“ erfrieren?<br />
... DIE HEIZUNG NICHT FUNKTIONIERT????<br />
Johanna B. u. Corinna S.<br />
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ENTERTAINMENT CARL<br />
Bild: http://www.cyrus.ruhr.de<br />
SEITE_70
ENTERTAINMENT CARL<br />
SEITE_34
ENTERTAINMENT CARL<br />
KanYeWest - Late Registration<br />
Bild: www.uncrate.com<br />
Um eins gleich vorweg zu nehmen: Nein, Kanye hat keine kriminelle Vergangenheit,<br />
war in seiner Jugend weder Drogendealer noch haben ihm Hater acht Kugeln in den<br />
Körper geschossen. In seinen Videos tanzen selten heiße Ladys in knappen Outfits und<br />
seine Texte sind meist jugendfrei. Und er hat keinen muskulösen Sixpack ... eher<br />
einen kleinen Bauchansatz und einen auffällig hervorstehenden Kiefer. Seine Beats<br />
werden nicht von Dre, Pharrell, Missy oder Timbaland produziert. Nein, Kanye<br />
produziert sie selbst. Und das so gut wie kein anderer, was durch mehrere Millionen<br />
verkaufter Exemplare seines ersten Albums "The College Dropout" und 10<br />
Nominierungen bei der letzten Grammy-Verleihung nochmals deutlich wird.<br />
Ja, Mr. West hat die HipHop-Welt gewissermaßen Yevolutioniert.<br />
KanYe (Swaheli für „der Einzige“) stammt aus einer religiösen Familie aus Chicago und<br />
wurde durch häufige Kirchenbesuche stark vom Gospel- und Soulsound beeinflusst.<br />
Bereits früh fing er an Songs zu schreiben und erste Beats zu produzieren, was so weit<br />
führte, dass er das College abbrach. Doch er knüpfte schnell Kontakte zu den richtigen<br />
Leuten und schließlich zu Jay-Z, dem er den finalen Karriereschub zu verdanken hat.<br />
Sieht man sich das neue Album des Louis Vuitton Dons nun an, bemerkt man gleich<br />
Parallelen zum Erstlingswerk: das Bärchen auf dem Cover, das College-Thema und vor<br />
allem die „outstanding Features“.<br />
SEITE_72
ENTERTAINMENT CARL<br />
Hilfe beim Produzieren leistete Jon Brion, der auch bei dem ersten Song des Albums,<br />
"Heard `Em Say", einer klassisch- verträumten Soulschnulze mit Adam Levine von<br />
Maroon 5, seine Finger im Spiel hatte. Genial!<br />
Ebenso genial: "Roses", ein herzergreifender Song über Kanyes im Sterbebett liegende<br />
Oma (Kanye: "They want her to live, and she´s trying, I´m arguing like what kind of<br />
doctor can we fly in").<br />
Ein weiterer Höhepunkt des Albums: "Bring me down" mit Brandy und einem 29köpfigen<br />
Orchester, ein R´n´B- Song mit Gänsehautgarantie, wie man ihn in dieser<br />
Art noch nie gehört hat. Auf "Gold Digger" feat. Jamie Foxx behandelt Kanye eines<br />
seiner Lieblingsthemen über einem genialen jazzigen Beat: die geldgeilen Frauen<br />
(Kanye: “I ain´t sayin´ she´s a gold digger, but she ain´t messin´ with no broke<br />
niggaz"). "Drive Slow" mit GLC und Paul Wall ist straight HipHop, auch hier mit<br />
auffällig souligem Beat. Freunde des Conscious-Rap und Jiggy-Rap-Verfechter<br />
kommen voll auf ihre Kosten. Noch besser: "Crack Music" mit The Game. (The Game:<br />
"That's that crack music nigga, that real black music nigga!"). Black Power auf<br />
Marschtrommel-Beat. Tight! Und auch "We Major" mit Nas und "Gone" mit<br />
Consequence & Cam´ron spielen in derselben Liga. Doch es wird noch besser!<br />
"Addiction" ist düster-traurig und behandelt (Drogen-)Abhängigkeit und zwar so fresh<br />
wie selten. ("Why everything that's supposed to bad, make me feel so good?<br />
Everything they told me not to is exactly what I would; Man I tried to stop man I tried<br />
the best I could ...). Viele werden sich mit dem Text indentifizieren können. Sehr<br />
sweet dagegen: "Hey Mama" eine Liebeserklärung an Mutti bei der Kanye seine<br />
sängerischen Qualitäten zum Besten gibt. ("Hey Mama, I wanna scream so loud for<br />
you, cuz I'm so proud of you"). Mein persönliches<br />
Highlight ist allerdings der "Diamonds from Sierra<br />
Leone"-Remix mit Jay-Z, weil sich hier sowohl<br />
Kanyes Talent als Producer und Rapper perfekt<br />
mischen. Einfach dope, was Kanye hier aus einen<br />
Sample des Shirley-Bassey-Klassikers "Diamonds<br />
are forever" und einem Textbaustein aus Outkasts<br />
"Ms.Jackson" gezaubert hat.<br />
Foto: www.images.zap2it.com<br />
Zusammenfassend: 17 Tracks (und 4 absolut<br />
hörenswerte Skits) verteilt auf über 70 Minuten<br />
Spielzeit, und jeder Track für sich ein Meisterwerk.<br />
Kanye überzeugt mich zum ersten Mal auch als<br />
Rapper und nicht nur als Produzent (wo ihm sowieso<br />
kaum einer das Wasser reichen kann), was vor allem<br />
an seiner speziellen Art liegt Themen/Probleme<br />
anzugehen und zu verarbeiten und was seine Texte<br />
so einzigartig macht. Nicht nur für HipHop-Fans<br />
absolut empfehlenswert!<br />
SEITE_73<br />
J.M.
ENTERTAINMENT CARL<br />
DVD-Tipp<br />
Oldboy<br />
(Action-Drama, Südkorea 2003)<br />
Regie: Chan-Wook Park<br />
Drehbuch: Jo-Yun Hwang, Chun-Hyeong Lim<br />
Schauspieler: Min-Sik Choi, Ji-Tae Yoo, Hye-Jung Gang, Dae-Han Chi, Dal-Su Oh,<br />
Byoung-Ok Kim, Seung-Shin Lee, Jin-Seo Yoon, Dae-Yun Lee, Tae-Gyung Oh, Yeon-<br />
Suk Ahn, Il-Han Yoo<br />
Wer schon Alexandre Dumas’ „Der Graf von Monte<br />
Cristo“ gelesen hat, der hat eine leise Ahnung, wie die<br />
Charakterzüge eines Menschen sich verändern<br />
können, wenn dieser über Jahre seinem Umfeld und<br />
seiner Freiheit beraubt wird und den essentiellen<br />
Kontakt mit Gleichartigen verliert. Zudem wird es für<br />
einen solchen „Verdammten“ völlig egal, wie er<br />
beraubt wird, wann er seine Habe wieder zurück<br />
bekommt oder ob er sie überhaupt zurück bekommt.<br />
Für ihn zählt nur die Antwort auf die Frage nach dem Warum?<br />
Er forscht in seinem Gedächtnis nach Feinden, die er früher in seiner Freiheit nicht<br />
erkannt hatte, und schmiedet Flucht- und Rachepläne gegen diese. Und am Ende<br />
bekommt er oftmals die „wohlverdiente“ Rache.<br />
So oder so ähnlich könnte man die Handlung zum Script von „Oldboy“ umreißen. Ein<br />
einfacher verheirateter Vater wird scheinbar ohne Grund 15 Jahre in einem kleinen<br />
Zimmer eingesperrt, während die Isolation und die Einsamkeit seine Seele langsam<br />
auflösen. Doch schon in der ersten Szene wird dem Publikum klar, dass Oh Dae-Su<br />
(Min-Sik Choi) kein unbeschriebenes Blatt ist. Er trinkt exzessiv und scheint sich einen<br />
Dreck für sein Umfeld zu interessieren. Wüste Beleidigungen und ein kleinkindhaftes<br />
Verhalten charakterisieren die andere Seite des Familienvaters. Doch trotzdem sieht<br />
sich Oh Dae-Su vor dem Spiegel als ganz normalen Mann, ohne jede Besonderheit.<br />
Diese Tatsache, die Oh Dae-Su sich selbst einbläut, macht es für ihn noch viel<br />
unverständlicher, seine Frage nach dem „Warum?“ zu beantworten. Tag für Tag, die er<br />
in „Gefangenschaft“ und in seinem kleinen Zimmer<br />
verbringt, alleine, verlassen und isoliert, schreibt er<br />
seine Gedanken und seine Lebensgeschichte, Kapitel<br />
für Kapitel, nieder, in der Hoffnung der Antwort und<br />
seinem Verlangen nach Gewissheit näher zu kommen.<br />
Die anfängliche Verzweiflung und das drängende<br />
Verlangen nach Freiheit werden langsam von Oh Dae-<br />
Sus Willen in sein Unterbewusstsein abgeschoben.<br />
SEITE_74
ENTERTAINMENT CARL<br />
Ablenkung von seiner Unruhe und einen Kontakt zur Außenwelt findet Oh Dae-Su im<br />
Fernsehgerät, das für ihn zu einem sprechenden Wegbegleiter wird (sogar zu seiner<br />
einzigen Liebschaft). So nimmt die Handlung ihren Lauf. Der Protagonist härtet, mit<br />
seinem bloßen menschlichen Willen, seinen anfangs zerbrechlichen und schwachen<br />
Körper ab und trainiert für seine Rache, die seinen Peiniger mit unbarmherziger Härte<br />
treffen soll. Dies scheint sich zu erfüllen, als Oh Dae-Su in die Freiheit kommt. Dort<br />
lernt er Mido (Hye-Jung Gang), eine Sushiköchin, kennen und lieben. Sie schließt sich<br />
ihm an und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem mysteriösen<br />
Hintermann. Schnell wird jedoch klar, dass beide, Mido und Oh Dae-Su in einem Katzund-Maus-Spiel<br />
die Rolle der kleinen Maus übernehmen.<br />
Diese eigentlich simple Handlung wird jedoch mit einem sehr surrealen Ton gemischt,<br />
der teilweise den Zuschauer, durch Einblenden von bizarren Sequenzen, in eine<br />
scheinbare Traumwelt befördert, z.B. eine Szene, in der Oh Dae-Su von innen heraus<br />
von Ameisen bedrängt wird. Die Optik gewinnt dadurch erheblichen Schwung und es<br />
entsteht ein Kontrast zwischen schlichten Sets und einer bedrückenden unwirklichen<br />
Scheinwelt. Doch keine Sorge. Um nicht zuviel vorweg zu nehmen: „Oldboy“ ist kein<br />
Sci-Fi-Stoff á la „Matrix“, sondern soll eine asiatische Neuauflage von bekannten<br />
westlichen Stories, wie „Der Graf von Monte Cristo“ oder etwa „Vertigo“, sein.<br />
Demnach ist die Story zwar beladen mit Überraschungen, jedoch fallen keine<br />
altbekannten Wörter, wie etwa: „Welcome, to the real<br />
world.“<br />
Eine Klasse für sich beanspruchen auch die Darsteller.<br />
Ein Min-Sik Choi oder ein Ji-Tae Yoo oder eine Hye-<br />
Jung Gang scheinen zwar namentlich nicht sehr viel<br />
reißen zu können, aber die schauspielerische<br />
Darstellung ihrer Charaktere lässt nichts zu wünschen<br />
übrig. Die Gestik und die Mimik von allen<br />
Protagonisten unterstreichen die vielfältige Wandelbarkeit der einzelnen Schauspieler<br />
und sorgen zeitweise für eine düstere Gänsehautstimmung.<br />
Diese Düsternis gepaart mit der Härte und Brutalität mancher Szenen mögen für den<br />
westlichen Geschmack ein bisschen übertrieben wirken, aber nichtsdestotrotz wird die<br />
psychische Verfassung der Charaktere damit mehr als deutlich gezeigt.<br />
Doch schlussendlich hat Regisseur Chan-Wook Park (Joint Security Area und<br />
Sympathy for Mr. Vengeance; ebenfalls absolute Spitzenklasse) wieder einmal alles<br />
richtig gemacht. Von seiner Besetzung über die Sets bis hin zur Kameraführung in den<br />
Kampfszenen und den ruhigeren Szenen hat er alles in einer passenden Harmonie<br />
zusammengefügt und nichts unbedacht gelassen.<br />
Akustisch (wirklich herausragende klassische Untermalung) und optisch gesehen ist<br />
„Oldboy“ ein kleiner Geniestreich. Doch verbunden mit der neo-dramatischen<br />
Actionstory, der man ein wenig romantischen Touch nicht absprechen kann, ist<br />
„Oldboy“ ein Muss für alle, die sich vom langweiligen konventionellen Kino abgewendet<br />
haben oder sich noch abwenden wollen.<br />
Ein Meisterwerk, das im Westen nichts Neues sieht und uns aus der Misere hilft ...<br />
„Remember this: Be it a rock or a grain of sand, in water they sink as the same.“<br />
SEITE_75<br />
H.C.M.C.V.N.<br />
Fotos: www.filmstarts.de
ENTERTAINMENT CARL<br />
Ken Follett – „Eisfieber“<br />
Im Hochsicherheitslabor der kleinen pharmazeutischen<br />
Firma Oxenford Medical, ansässig in der Nähe von<br />
Edinburgh, ereignen sich innerhalb weniger Tage zwei<br />
folgenschwere Zwischenfälle. Zuerst entführt ein<br />
Mitarbeiter ein mit dem tödlichen Madoba 2-Virus<br />
infiziertes Kaninchen und stirbt einen grausamen Tod.<br />
Die Presse beginnt sofort mit einer völlig übertriebenen<br />
Berichterstattung.<br />
Antonia Gallo, Sicherheitschefin, und Stanley Oxenford,<br />
Chef der Einrichtung, gelingt es schließlich, die Presse zu<br />
beruhigen und eine Massenpanik zu verhindern. Das<br />
Image des Konzerns scheint gerettet.<br />
Doch einen Tag später, am 1. Weihnachtsfeiertag,<br />
geschieht das Unfassbare.<br />
Ein Gangstertrio verschafft sich mit Hilfe Kit Oxenfords,<br />
eines Sprössling Stanleys und ehemaligem Mitarbeiter<br />
des Unternehmens, Zugang zu Proben des Virus, das bei<br />
Verbreitung eine Epidemie schlimmer als die Pest<br />
Foto: www.barthbuch.ch auslösen könnte. Ihr Ziel: der Verkauf des<br />
todbringenden Mittels an einen Unbekannten, der es,<br />
aller Voraussicht nach, zu Terrorzwecken einsetzen wird. on der Polizei nicht ernst<br />
genommen, versucht Toni Gallo, mit einem sensationssüchtigen Journalisten und ihrer<br />
geistig verwirrten Mutter im Schlepptau, die drohende Katastrophe abzuwenden ...<br />
Ken Follett ist es wieder gelungen, einen Thriller voller Spannung zu verfassen, der,<br />
dank aufwendiger Recherchen des Autors, einen Einblick hinter die geschlossenen<br />
Türen eines Hochsicherheitslabors bietet. Aber nicht nur Aspekte der heutigen<br />
Virenforschung, auch der Einfluss der Medien auf die Bevölkerung wird deutlich<br />
herausgearbeitet.<br />
In der heutigen Zeit, die geprägt ist von Terroranschlägen in allen Teilen der Welt, gilt<br />
es längst nicht mehr als unwahrscheinlich, dass tödliche Viren in die Hände von<br />
Terroristen gelangen könnten.<br />
Die gesamte Handlung des Wissenschaftsthrillers spielt sich an drei Tagen ab. Es ist<br />
trotzdem etwas Geduld beim Lesen notwenig, bis der eigentlich spannende Teil des<br />
Buches beginnt. Dieser etwas zähe Anfang wird allerdings durch eine dramatische und<br />
vor allem ereignisreiche zweite Hälfte wieder vollkommen ausgeglichen.<br />
Auch wenn „Eisfieber“ meiner Meinung nach nicht in der gleichen Liga wie Folletts<br />
Weltbestseller „Die Säulen der Erde“ oder „Die Nadel“ spielt, sollte man sich diesen<br />
Thriller auf keinen Fall vorenthalten.<br />
SEITE_76<br />
E.G.
ENTERTAINMENT CARL<br />
Quiz<br />
Wollt Ihr Euer Wissen testen? Dann seid Ihr hier genau richtig!<br />
Für die Unterstufe:<br />
Früher dachten die Menschen die<br />
Erde wäre …<br />
A. … ein Dreieck<br />
B. … eine Scheibe<br />
C. … ein Viereck<br />
Warum heißen Indianer<br />
„Indianer“?<br />
A. Weil Columbus dachte, er sei in<br />
Indien, als er sie entdeckte<br />
B. Weil sie aus Indien nach Amerika<br />
kamen<br />
C. Weil sie in Indien lebten<br />
Für die Oberstufe:<br />
Wie entsteht ein Tornado?<br />
A. Wenn es stark regnet<br />
B. Wenn warme Luft und kalte Luft<br />
zusammenkommen<br />
Welches Tier lebt NICHT in<br />
Madagaskar?<br />
A. Sunda-Koboldmaki<br />
B. Vari<br />
C. Katta<br />
SEITE_77<br />
Welches Tier ist wirbellos?<br />
A. Frosch<br />
B. Eidechse<br />
C. Krebs<br />
Wo ist es bei Nacht kalt und am<br />
Tag sehr heiß?<br />
A. Im Dschungel<br />
B. In der Wüste<br />
C. Am Südpol<br />
Welche Sturm ist der stärkste von<br />
allen?<br />
A. Der Tornado (Wirbelsturm)<br />
B. Der Orkan<br />
C. Der Hurrikan<br />
Wer fand den Ötzi?<br />
A. Ein Wissenschaftler<br />
B. Ein Bergsteiger<br />
C. Zwei Radfahrer<br />
Italien und Östereich stritten sich<br />
darum, auf welcher Seite nun der<br />
Ötzi war. Wo war er?<br />
A. In Italien<br />
B. In Östereich<br />
C. Er war genau an der Grenze<br />
Jasmin
ENTERTAINMENT CARL<br />
1. Du sollst dein Tier füttern, was bekommt es?<br />
♫) Erdnüsse<br />
@) Alles, was auch ich esse<br />
☼) Natürlich nur gesundes OBST!<br />
☺) Schuhe<br />
2. Was muss dein Tier unbedingt können?<br />
☺) Mein Zimmer aufräumen und mir Essen machen.<br />
☼) Es muss verdammt cool sein und ich will mit ihm angeben können.<br />
@) Es muss lecker schmecken.<br />
♫) Ich will auf ihm reiten können!!!<br />
3. Wie würdest du dein (männliches)<br />
Tier am ehesten nennen?<br />
♫) Batman<br />
☼) Franky, Eddy oder Mike<br />
☺) Räummeinzimmerauf, Machmiressen<br />
oder Dustinkst<br />
@) Heinz, Herbert oder Siegfried<br />
4. Wo schläft dein Tier nachts?<br />
@) In seinem Stall<br />
♫) Im Garten<br />
☺) Im Zimmer nebenan<br />
☼) In meinem Zimmer<br />
SEITE_78<br />
Foto: www.tatradoghouse.com<br />
5. Was passiert mit deinem Tier, wenn du in Urlaub fahren möchtest?<br />
♫) Ich reite auf ihm in den Sonnenuntergang und brauche schätzungsweise 2<br />
Wochen länger um mein Ziel zu erreichen als die Personen, die mit mir in den<br />
Urlaub fahren.<br />
@) Ich esse es vorher.<br />
☺) Es wird in einem Tierheim abgegeben.<br />
☼) Ich nehme es mit, was sonst?
ENTERTAINMENT CARL<br />
6. Wie spielst du mit deinem Tier?<br />
@) Wir machen einen Im-Matsch-suhl-Wettbewerb<br />
☼) Wir spielen PlayStation, Poker, schauen uns ein Fußballspiel an oder<br />
fahren mit lauter Musik und heruntergekurbelten Fenstern durch die<br />
Mittelstraße.<br />
☺) Ich nehme ihm Sachen weg und halte sie so hoch, dass es hinspringen<br />
muss und doch nicht rankommt und lache es aus.<br />
♫) Wir spielen verstecken und ich gewinne immer.<br />
7. Mit welcher Unart könntest du bei deinem Tier am ehesten leben?<br />
♫) Seine großen Geschäfte definieren das Wort „groß“ vollkommen neu.<br />
@) Es stinkt.<br />
☼) Es laust mich.<br />
☺) Es ist mit mir verwandt.<br />
Foto: www.hossa.net<br />
SEITE_79<br />
8. Wie sollen deine Freunde<br />
dein Tier finden?<br />
♫) Sehr groß<br />
☼) Menschlich<br />
@) Lecker<br />
☺) Nervig<br />
9. Wie bestrafst du dein Tier<br />
wenn es etwas getan hat, was<br />
es nicht soll?<br />
@) Ich esse es.<br />
♫) Gar nicht, ich zieh da den<br />
Kürzeren.<br />
☺) Ich hau ihm eine rein und<br />
lache es aus.<br />
☼) Ich knote es mit seinem<br />
Schwanz an meine<br />
Autoantenne und fahr herum.<br />
A.J.
ENTERTAINEMNT CARL<br />
Laupheim, Neue Welt 15,<br />
Leibnitzstraße 5<br />
Lange Straße 6<br />
88471 Laupheim<br />
Telefon: (07392)911317<br />
Telefax: SEITE_81 (07392)911319<br />
ANWR-Mitgl.-Nr. 453192
ENTERTAINMENT CARL<br />
Auflösung des Psychotestes Seite 78:<br />
- Schau nach, welches Zeichen zu den von dir gewählten Antworten<br />
gehört.<br />
- Ermittle das Zeichen, dass du am häufigsten gewählt hast.<br />
- Lies die entsprechende Beschreibung dazu!<br />
DAS OPTIMALE TIER FÜR DICH IST:<br />
@ = ein Schwein :<br />
Das perfekte Tier für dich ist ein Schwein! Schweine essen so ziemlich alles und sind<br />
relativ leicht zu halten und genau das willst du auch. Den Rest vom gestrigen<br />
Abendessen oder die ekligen Süßigkeiten von deiner Oma, die du aus Höflichkeit<br />
annehmen musstest, sind schnell entsorgt und das Tier ist gleichzeitig versorgt. Noch<br />
dazu hast du den entscheidenden Vorteil, dass, wenn du dein Tier leid bist, du es<br />
einfach essen kannst! Gegen lecker Schweinefilets hat noch keiner was gesagt!<br />
♫ = ein Elefant :<br />
Dein Tier muss groß, gelassen und ein Erdnussjunky sein! Der Elefant stellt eine<br />
optimale Wahl für jeden dar, der in seiner Freizeit gerne durch die Gegend reitet und<br />
sich Kämpfe mit Rüsseln liefert. Einziger Nachteil ist, dass du deinen Elefanten nicht<br />
erziehen kannst, da er bis zu 100mal so schwer werden kann als du. Aber immerhin<br />
hast du einen großen Gefährten, der alles platt macht, was ihm in die Quere kommt.<br />
Na dann auf in den Sonnenuntergang! Einsamer Cowboy …<br />
☺ = eines deiner jüngeren Geschwister:<br />
Du wirst dich schwer tun ein Tier zu finden, dass dein Zimmer aufräumt, dir Essen<br />
macht, dir gehorcht und dir auch noch unterlegen ist. Aber das brauchst du auch<br />
nicht, wozu hat man schließlich jüngere Geschwister? Die kannst du<br />
herumkommandieren, ärgern, zum Heulen bringen und mit Schuhen füttern, du musst<br />
lediglich aufpassen, dass deine Mutter das nicht aktiv mitbekommt, dann hast du ein<br />
super pflegeleichtes Haustier, das all die nervigen Haushaltssachen für dich erledigt!<br />
Eine gute Wahl!<br />
☼ = ein Affe:<br />
Affen sind verdammt cool. Man kann immens viele Sachen mit ihnen machen. Sie<br />
schauen mit dir fern, fahren mit dir Auto, holen die Kekse vom Schrank, die deine<br />
Mum dort platziert hat und wenn du Glück hast geben sie dir auch welche ab. Hier<br />
eine Banane und dort einen Apfel, Affen haben einfach Stil. Du kannst ihnen<br />
Baseballcaps aufziehen und ihnen T-Shirts deiner Lieblingsband anziehen und wenn er<br />
böse ist, wird er mit dem Schwanz irgendwo rangeknotet und ist entsorgt. Fehlt nur<br />
noch der Dauerauftrag mit dem Bananenlieferanten.<br />
Lösungen des Quiz Seite 77:<br />
Unterstufe: 1. b 2. a 3. c 4. b 5. c<br />
Oberstufe: 1. b 2. a 3. b 4. b<br />
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Chefredakteure: Tobias Thanner (ZA)<br />
Sarah Schmid (SaS)<br />
Redakteure: Sibel Baran<br />
Sarah Bittner<br />
Jessica Holzner<br />
Jasmin Kilic<br />
Katharina Sander<br />
Eva Scheerer<br />
Anja Wiedemann<br />
Michelle Ortlieb<br />
Corinna Sandmaier<br />
Gregor Schuster<br />
Johanna Birk<br />
Markus Gruber<br />
Bonnie Linke<br />
Anne Jantzen<br />
Joanna Müller<br />
Nicolas Mönnig (N.S.M.)<br />
Anne Jantzen (Anne J.)<br />
Tobias Thanner (Z.A.)<br />
The Vinh Nguyen (H.C.M.C.V.N.)<br />
Sarah Schmid (SaS)<br />
Fabian Klöckler (F.K.)<br />
Richard Alt (R.A.A.)<br />
Eva Güthner (E.G.)<br />
Sarah Schleiblinger<br />
Vanessa Kunz (V.K.)<br />
The-Vinh Nguyen (H.C.M.C.V.N.)<br />
Layout: Nicolas Mönnig<br />
Anne Jantzen<br />
Tobias Thanner<br />
Richard Alt<br />
Sarah Schmid<br />
Anca Sfärlea<br />
Gastredakteure Svenja Barring<br />
Marianna Henle<br />
Betreuung: Ulf Petersohn<br />
Auflage: 400 Exemplare<br />
(DIN A5 schwarz-weiß)<br />
Druck: Süddeutscher Pädagogischer Verlag<br />
(SPV) Gmbh Stuttgart<br />
Special Thanks to: God<br />
CARL<br />
Die Autoren der einzelnen Artikel äußern lediglich ihre persönliche<br />
Meinung, die nicht zwangsläufig mit der der Redaktion übereinstimmen<br />
muss. Für Meinungsäußerungen und konstruktive Kritik sind wir auf der<br />
Homepage des CLG (www.clg-online.de) jederzeit erreichbar.<br />
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