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Albert Einstein: Intelligent? Klug? Kreativ? Oder Begabt

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Inhaltsverzeichnis:<br />

Seite Titel Textart Rubrik<br />

3 Inhaltsverzeichnis<br />

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Ich weiß, dass ich nichts weiß ...<br />

Was ist Intelligenz?<br />

<strong>Klug</strong>heit- Begabung- <strong>Kreativ</strong>ität<br />

Tragische Genies<br />

Bildung und Wissen in Deutschland<br />

Wer hat Schuld an unseren Lernproblemen?<br />

Verblödung auf Knopfdruck<br />

Araber = Terroristen?<br />

Das Ende der Demokratie<br />

Thema Glauben<br />

Sind wir frei?<br />

Keine Moral, keine Seele, kein Gott?<br />

Tierische Intelligenz<br />

Tiere suchen ein Zuhause<br />

Interview im Tierheim<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

50 Wehrpflicht<br />

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78<br />

81<br />

Was wissen die Ehemaligen?<br />

GISA 4<br />

Wissensspiele<br />

Grundwissen Rock<br />

Slang-Lexikon<br />

Wusstest du ...<br />

Kann es sein dass ...<br />

Lustige Städtenamen<br />

Late Registration<br />

Oldboy<br />

Eisfieber<br />

Quiz<br />

Psychotest Haustiere<br />

Psychotest Auflösung<br />

Impressum<br />

SEITE_03<br />

Hintergrund<br />

Bericht<br />

Bericht<br />

Bericht<br />

Bericht<br />

Bericht<br />

Kommentar<br />

Bericht<br />

Bericht<br />

Interview<br />

Bericht<br />

Kommentar<br />

Bericht<br />

Anzeigen<br />

Interview<br />

Bericht<br />

CARL<br />

Wissen<br />

Carlchen<br />

Umfrage Mixed<br />

Test<br />

GISA<br />

Bericht<br />

Hintergrund<br />

Hintergrund<br />

Hintergrund<br />

?<br />

Absurdistan<br />

CD-Kritik<br />

DVD-Kritik<br />

Buchkritik<br />

Entertainment


WISSEN CARL<br />

Isaac Newton, der berühmte britische Philosoph und Physiker sagte einst:<br />

„Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean.“<br />

Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem abstrakten Begriff „Wissen“?<br />

Obwohl er und alles, was wir mit ihm verbinden, für uns längst alltäglich<br />

und selbstverständlich geworden ist, sind sich die meisten Menschen des<br />

Einflusses des Wissen auf die Menschheit in Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Zukunft bei weitem nicht bewusst. Wir versuchen euch daher in unserer<br />

Herbstausgabe ein Bild von Geschichte, Bedeutung und Form eines so ungreifbaren<br />

und dennoch immer wichtiger werdenden Gutes der Menschheit<br />

zu verschaffen.<br />

Begriffsklärung<br />

Unser deutsches Wort „Wissen“ stammt vom althochdeutschen „wischan“ und bedeutet<br />

frei übersetzt „gesehen haben“.<br />

Dies verdeutlicht uns vor allem, dass die Begriffe „Wissen“ und „Erfahrung“ nahezu<br />

untrennbar miteinander verbunden sind und stets im Kontext stehen.<br />

Laut Lexikon bezeichnet Wissen grundsätzlich „die Gesamtheit aller organisierten<br />

Informationen und ihrer wechselseitigen Zusammenhänge, auf deren Grundlage ein<br />

vernunftbegabtes System handeln kann“.<br />

Vereinfacht gesagt können wir durch unser Wissen in einem System, das unsere<br />

persönliche Vernunft voraussetzt, sinnvoll und bewusst auf Reize von außen reagieren,<br />

um uns beispielsweise vor Gefahren zu schützen oder unsere gesetzten Ziele zu<br />

erreichen.<br />

Um aus bewältigten Situationen und dem durch sie gewonnenen Wissen Erkenntnisse,<br />

welche eine dauerhafte und sinnvolle Verfestigung der Informationen und<br />

Schlussfolgerungen darstellen, gewinnen zu können, müssen wir uns die Relevanz<br />

der Einzelinformationen für die Lösung des gegebenen Problems verdeutlichen, ansonsten<br />

ist das Wissen für uns unnütz.<br />

Man nennt diesem Prozess der Erkenntnisgewinnung Epistemologie.<br />

Ein pragmatisches Beispiel ist das folgende:<br />

Das gegebene Problem ist, einen warmen Topf von der Herdplatte zu nehmen. Wir<br />

wissen hierbei aus unserer Erfahrung, dass das Metall des Topfes die Wärme leitet<br />

und wir uns verbrennen könnten – was uns zu der Erkenntnis führt, dass wir einen<br />

Topflappen benötigen. Schlägt ein Teil des Prozesses fehl oder wurde die Erfahrung<br />

mit heißem Metall noch nicht abgespeichert, wird’s zwar einerseits lehrreich, andererseits<br />

aber auch schmerzhaft und wir gewinnen normalerweise einen Erfahrungswert<br />

daraus, eignen uns also neues Wissen an, das wir dann in Erkenntnis umsetzten<br />

können um den selben Fehler nicht noch einmal zu begehen.<br />

Eine sehr bekannter Definitionsversuch lautet auch : „Wissen ist gerechtfertigter,<br />

wahrer Glaube.“<br />

SEITE_4


WISSEN CARL<br />

Jedoch muss man hinzufügen, dass es für jede bekannte Definition Fälle gibt, in<br />

denen sie offensichtlich nicht das wiedergibt, was wir unter Wissen verstehen, und<br />

es letztlich jedem selbst überlassen bleibt, was Wissen für ihn darstellt – ähnlich wie<br />

bei der Erklärung der Worte „Freiheit“ oder „Geborgenheit“. Hier verfließt die wissenschaftliche<br />

Betrachtung in individueller Philosophie.<br />

Formen des Wissens<br />

Genau wie nie eine einheitliche Definition für den Begriff gefunden wurde, lassen<br />

sich auch seine Formen in unterschiedlichste Teilbereiche aufspalten.<br />

So gehören zur Kategorie des deklarativen Wissens, sprich dem Wissen über Fakten,<br />

beispielsweise numerische Fakten („die Zahl Pi ist 3,14159") und auch Propositionen<br />

wie „Der Wolf ist ein Raubtier".<br />

Weiterhin gibt es das Wissen über semantische Beziehungen, also Aussagen zu zwei<br />

oder mehreren Konzepten oder Vorstellungen, zu denen Teil-Von-Beziehungen (die<br />

Klinge ist Teil vom Schwert), zeitliche Beziehungen (etwas geschieht in chronologischer<br />

Abfolge oder gleichzeitig), räumliche Beziehungen (ein Behälter hat einen<br />

Inhalt) sowie Kausalbeziehungen (auf den Blitz folgt der Donner) zählen.<br />

Außerdem gibt es Wissen über Ereignisse und Handlungen und deren Unterschiede,<br />

wobei ein Ereignis eine Zustandsänderung eines Objektes zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt oder über ein Zeitintervall hinweg darstellt, eine Handlung hingegen ein<br />

Ereignis, das von einem Aktor absichtlich ausgelöst wurde.<br />

Eine weitere Form ist das Wissen über Regeln und einschränkende Bedingungen,<br />

sprich Wissen über die Unzulässigkeit von Zuständen oder Zustandsänderungen –<br />

beispielsweise wissen wir, dass die Schwerkraft auf unserer Erde die Menschen zumindest<br />

physisch am Boden hält und wir deshalb unmöglich schweben können.<br />

Die letzte und vielleicht wichtigste Form wird als Metawissen definiert und bezeichnet<br />

das „Wissen über Wissen“, wie z.B. Wissen über die Verlässlichkeit (Reliabilität)<br />

bzw. Güte (Validität) von Fakten oder anderen Wissensarten.<br />

Es ist also Wissen über Wissensqualität und ermöglicht es uns, unwichtige von wichtigen<br />

Daten abzugrenzen und die Erkenntnisgewinnung so zu beschleunigen und zu<br />

vereinfachen, sowie mittels einer Qualitätskontrolle der Informationen Schaden und<br />

Missgeschicke von uns abzuwenden.<br />

Kollektive Konstruktion von Wissen<br />

Angesichts der Globalisierung und der immer leichter verfügbaren Kommunikationsmitteln<br />

ist es den Menschen heutzutage möglich geworden, ihr Wissen zu bündeln<br />

und für das menschliche Kollektiv zugänglich zu machen.<br />

Vor- und Nachteile für jeden einzelnen liegen hierbei klar auf der Hand: Wissen<br />

kann zwar in großen Mengen gesammelt, kombiniert und einer Vielzahl von Menschen<br />

bereitgestellt werden, die somit ohne eigene oder nur mit wenigen Erfahrungswerten<br />

Erkenntnisse gewinnen können - es wird hierdurch aber für das einzelne<br />

Individuum immer komplizierter und aufwändiger, genau die Informationen zu<br />

erlangen, die es benötigt, da eine immer größere Menge an für den einzelnen an<br />

Validität und Reliabilität minderwertigem Wissen entsteht.<br />

SEITE_5


WISSEN CARL<br />

Fazit<br />

Was bleibt uns also zuletzt?<br />

Es bleibt uns die Erkenntnis, dass Wissen im Laufe der Jahrtausende immer wichtiger<br />

wurde, in unserer globalisierten Welt immer wichtiger wird und auch in ferner<br />

Zukunft immer wichtiger sein wird; es bleibt uns die Gewissheit, dass niemand genau<br />

sagen kann, wie Wissen wirklich definiert wird und dieses letztendlich jedem<br />

selbst überlassen bleibt; und wir können uns sicher sein, dass, wie Goethe sagt,<br />

„mit dem Wissen stets auch der Zweifel“ wächst.<br />

R.A.A.<br />

Schon René Descartes, Philosoph und Naturwissenschaftler, sagte im 16.<br />

Jahrhundert: „Nichts ist gleichmäßiger verteilt als die Intelligenz. Jeder<br />

glaubt, er habe genug davon.“<br />

Aber was ist das eigentlich, Intelligenz? Dass man sie messen kann, wissen<br />

wir spätestens seit diversen IQ-Tests im Fernsehen. Wird diese Fähigkeit<br />

vererbt oder kann man sie sich einfach aneignen? Und warum sind eigentlich<br />

manche angeblich intelligenter als andere?<br />

Intelligenz<br />

Eine genaue Definition von Intelligenz ist<br />

selbst unter Wissenschaftlern nach wie vor<br />

heiß diskutiert. Wenn wundert es da, dass<br />

sich das Lager der Forscher in zwei Seiten<br />

aufspaltet. Die einen meinen, die<br />

menschliche Intelligenz lasse sich auf eine<br />

einzige Zahl reduzieren, den sogenannte<br />

Generalfaktor. Menschen, die einen hohen<br />

Faktor besitzen, schneiden in allen<br />

Intelligenzbereichen (räumliches<br />

Vorstellungsvermögen, verbaler Ausdruck<br />

und abstraktes Denkvermögen) sehr gut ab.<br />

Andere wollen es aber auf einer solch<br />

relativ leicht nachzuvollziehenden Definition<br />

nicht beruhen lassen. Sie sind der Meinung,<br />

dass unsere Intelligenz ein ganzes Puzzle<br />

aus verschiedenen Teilen ist. Dazu gehören<br />

SEITE_6<br />

Kleiner IQ-Test: Was stimmt hier<br />

nicht?<br />

Grafik: www.quarks.de<br />

verbales Verständnis, Leichtigkeit der Wortfindung, schlussfolgerndes Denken,<br />

räumliches Vorstellungsvermögen, das Gedächtnis, Zahlenverständnis und Auffassungsgeschwindigkeit.<br />

Nach dieser Theorie kann eine Person also nicht grundlegend<br />

als „intelligent“ oder „unintelligent“ bezeichnet werden. Es ist vielmehr so, dass der<br />

Betreffende in manchen Bereichen besser zurecht kommt als in anderen.


WISSEN CARL<br />

Eine ganz andere Erklärung des Begriffes bietet folgendes Zitat: „Intelligenz ist das,<br />

was der Intelligenztest misst.“<br />

Der Intelligenzquotient<br />

Um herauszufinden, wie intelligent man im Vergleich zu anderen ist, nutzen viele<br />

die Möglichkeit eines IQ-Tests. Aber welche Schlüsse können wir aus einer Zahl, die<br />

angeblich aussagen soll, wie intelligent wir sind, eigentlich ziehen? Der IQ ist ein<br />

Maß für die Intelligenzunterschiede. Er steht als Abkürzung für eine Prozentzahl, die<br />

den statistischen Anteil der Bevölkerung, der weniger Testaufgaben gelöst hat, angibt<br />

(wenn man also einen IQ von 115 besitzt, haben rund 85% der Bevölkerung im<br />

Test schlechter abgeschnitten). Die Bereiche, mit denen der IQ am stärksten zusammenhängt,<br />

sind die schulischen und akademischen Leistungen. Daraus folgt,<br />

dass viele Angehörige von akademischen, prestigeträchtigen (und gut bezahlten)<br />

Berufen eher einen überdurchschnittlichen IQ haben. Das muss nun aber nicht heißen,<br />

dass z.B. ein Schüler mit eher durchschnittlichem IQ (welcher bei etwa 100<br />

liegt), mit größerer Wahrscheinlichkeit sitzen bleibt als einer mit höherem IQ. Denn<br />

auch andere Faktoren, wie Motivation, Beharrlichkeit und Aufgeschlossenheit, tragen<br />

entscheidend zur Intelligenz bei. Außerhalb von Schule und Studium, etwa im<br />

Berufsleben, hat der Intelligenzquotient überhaupt keine ausschlaggebende Wirkung,<br />

denn er kann weder das handwerkliche Geschick eines Schreiners noch die<br />

soziale Wärme eines Altenpflegers darstellen.<br />

Doch gibt es etwas, dass bestimmten Leuten einen höheren IQ verleiht als anderen?<br />

Anhand von Zwillingsforschungen lässt sich sagen, dass das Maß an Intelligenz zum<br />

einen von den angeborenen Fähigkeiten, zu einem weiteren Teil aber auch von der<br />

Umwelt der betreffenden Person abhängt. Es ist also zum Teil schon in unseren Genen<br />

festgelegt, kann aber deutlich von unserer Umgebung beeinflusst werden.<br />

Auch haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Frühgeborene, vor allem die,<br />

deren Mütter bei der Geburt Fieber hatten, später oft einen niedrigeren IQ haben.<br />

Unterschied Männer-Frauen<br />

Wie Forscher herausgefunden haben, verwenden Männer und Frauen unterschiedliche<br />

„Strategien“, um den selben Intelligenzquotienten zu erreichen. Sie nutzen dazu<br />

unterschiedliche Gehirnareale. Bei Männern ist vor allem die graue Gehirnmasse, die<br />

hauptsächlich aus den Zellkernen der Neuronen besteht, für die Intelligenz verantwortlich,<br />

bei Frauen hingegen die weiße Gehirnmasse, die zum größten Teil die Verbindungen<br />

der Nervenzellen untereinander enthält. Dadurch lässt sich auch erklären,<br />

dass Männer in den Aufgaben, die eine lokale Signalverarbeitung des Gehirns<br />

erfordern, wie z.B. Mathematik, bessere Leistungen erbringen, Frauen dafür aber<br />

integrativer und einfühlsamer sind, weil sie von den Nervenfortsätzen profitieren.<br />

Wer nun diesem Artikel nicht in allen Einzelheiten folgen konnte, dem soll gesagt<br />

sein:<br />

„Das menschliche Gehirn ist unvergleichlich komplexer als etwa ein Stern; und darum<br />

wissen wir auch so viel mehr über Sterne als über das menschliche Gehirn. Und<br />

der komplexeste Aspekt des menschlichen Gehirns ist seine Intelligenz.“ (Isaac Asimov)<br />

E.G.<br />

SEITE_7


WISSEN CARL<br />

<strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong>: <strong>Intelligent</strong>?<br />

<strong>Klug</strong>? <strong>Kreativ</strong>? <strong>Oder</strong> <strong>Begabt</strong><br />

Intelligenz – das ist ein weit gefächerter Begriff<br />

für eine noch komplexere Definition der geistigen<br />

Fähigkeiten.<br />

Intelligenz ist im weitesten Sinne die Fähigkeit<br />

eines Individuums Problemlösungen zu erkennen<br />

und bleibt laut der Biologie die Vielfalt von vielen<br />

mentalen Einzelleistungen. Als Maß für die<br />

geistige Beschaffenheit verwendet der Mensch<br />

nur einen einzigen Faktor: den Intelligenz-<br />

Quotienten (IQ). Wissenschaftler wollen diese<br />

sachliche Einteilung aber nicht ganz stehen<br />

lassen und bringen oftmals neben dem<br />

Denkvermögen, der schnellen Auffassungsgabe<br />

oder Ähnlichem auch <strong>Kreativ</strong>ität, musikalische<br />

oder sportliche Talente in die Definition der<br />

Intelligenz mit ein. Es gibt aber in dem Sinne<br />

Foto: http:// www.wdr5.de<br />

eigentlich kein „unintelligentes Wesen“, da jeder<br />

spezifische Stärken und Schwächen hat.<br />

<strong>Klug</strong>heit dagegen ist die Befähigung zum angemessenen Handeln in einer komplexen<br />

Situation, während man von Begabung oder Talent spricht, wenn ein Individuum eine<br />

oder mehrere überdurchschnittlich weit entwickelten Fähigkeiten besitzt. Eine<br />

Begabung ist angeboren und kann durch spezielles Training ausgeweitet werden.<br />

Nehmen wir an dieser Stelle ein bekanntes Beispiel auf: <strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong>, der Begründer<br />

der Relativitätstheorie, der als Prototyp eines Genies in unserer Welt bekannt ist. War<br />

er nun wirklich hochintelligent oder verfügte er über besondere Talente? Was hatte<br />

<strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong>, was andere intelligente Menschen nicht haben? <strong>Kreativ</strong>ität oder<br />

Energie? Durchsetzungskraft und Revoluzzer-Qualitäten?<br />

In mehreren Studien wurde versucht dieses Rätsel zu lösen, dennoch kam man immer<br />

öfters zu dem Ergebnis, dass auch <strong>Einstein</strong> nur einen normal überdurchschnittlichen<br />

IQ und kein „Super-Gen“ besaß, wie früher viele vermuteten. Seine angeborene hohe<br />

Begabung wurde durch die Schule gefördert, wobei er sich selbst an seine Grenzen<br />

führte, um seine Ziele zu erreichen. Seine Stärken in Physik und seine große Neugier<br />

verschafften ihm immer neue Ziele, trieben ihn zu immer Höherem.<br />

Keiner kann heute mehr nachvollziehen, wie sich das Physik-Genie den heutigen Kult-<br />

Status erworben hat. Der Mythos um <strong>Einstein</strong> kann von uns nicht ergründet werden,<br />

aber immerhin gut zu wissen ist doch: Ein Genie muss lernen. Und um so eines zu<br />

werden bedarf es nicht nur eines hohen IQs - mancher benötigt nur ein wenig Chaos!<br />

SEITE_8<br />

Sarah Schleiblinger


WISSEN CARL<br />

Tragische Genies<br />

Die Erde ist rund, der Fußball auch, und Zeit ist das, was wir von der Uhr ablesen. Um<br />

diese Erkenntnisse zu verstehen, muss man kein Universalgenie sein. Und doch sind<br />

schon Menschen umgebracht worden, die Ähnliches behaupteten. Die Rede ist von<br />

tragischen Genies: Geliebt, verhasst, gefürchtet ...<br />

Genies? Das Wort „Genie“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie<br />

„Anlage“ oder „Begabung“. Es gibt also keine Schule, die einem lehrt, ein Genie zu<br />

werden – entweder man ist es von Geburt an, oder man ist es nicht (wie wohl die<br />

meisten von uns ...). Veranlagung und Talent allein reicht aber nicht, um in die<br />

Geschichtsbücher einzugehen: Man muss auch etwas daraus machen, z.B. die<br />

Glühbirne erfinden, die Bibel ins Deutsche übersetzen oder weltberühmte<br />

Theaterstücke schreiben ...<br />

Hört sich ja alles toll an und riecht nach viel Geld, Ruhm und Ansehen. Nur leider ist<br />

auch in diesem „Metier“ nicht alles Gold, was glänzt. Nicht alle Genies waren so<br />

erfolgreich und beliebt wie beispielsweise Goethe oder da Vinci. Nicht jedem Herrscher<br />

gefielen seine aufklärerisch-rebellischen Schützlinge. Nicht die ganze Kirche war damit<br />

einverstanden, den Ablass abzuschaffen. Nicht alle Theologen wollten die<br />

Schöpfungslehre durch die Evolutionstheorie ersetzen ...<br />

Viele Genies wagten sich bis an die Grenzen dessen vor, was zu ihrer, meist von der<br />

Kirche geprägten, Lebenszeit öffentlich gesagt und geschrieben werden durfte. Viele<br />

überschritten diese Grenze auch und wurden dafür zu Unrecht verfolgt, gefoltert und<br />

hingerichtet ...<br />

Galileo Galilei<br />

www.nmm.ac.uk<br />

Einer, der der Inquisition und damit dem Tode gerade noch so<br />

entkam, war Galileo Galilei. Dieser mathematischnaturwissenschaftlich<br />

begabte und astronomisch interessierte<br />

Florentiner war ein starker Verfechter des kopernikanischen<br />

Weltbildes (= Erde dreht sich um sich selbst und um die Sonne,<br />

und eben nicht anders herum, wie früher behauptet wurde) und<br />

machte es sich zur Aufgabe, dieses zu beweisen. Trotz der besten<br />

Voraussetzungen, die man sich vorstellen kann – er war ein enger<br />

Vertrauter des damaligen Papstes - geriet er in die Klauen der<br />

Inquisition, obwohl er ja, wie wir heute wissen, mit seiner Theorie<br />

Recht hatte.<br />

Letztendlich konnte sich Galilei nur dadurch vor dem sicheren Tod bewahren, dass er<br />

„zugab“, sich geirrt zu haben. Es wird jedoch gemunkelt, er habe beim Verlassen des<br />

Gerichtssaals noch etwas vor sich hingemurmelt, das sich anhörte wie „Eppur si<br />

muove“ – „Und sie [die Erde] bewegt sich doch ...“!<br />

SEITE_9


WISSEN CARL<br />

Naturwissenschaftler wie Galilei hatten es in der Vergangenheit<br />

nicht leicht – immer wieder zogen sie durch anti-biblische<br />

Schriften und Bücher den Zorn der Kirche auf sich. Galileis<br />

Kollege, der Evolutionstheoretiker Charles Darwin, der das<br />

Licht der Welt knappe 250 Jährchen später erblickte, hatte<br />

allerdings zwei Vorteile: 1.) die fortgeschrittenere, modernere<br />

Zeit und 2.) die Tatsache, kein Christ zu sein.<br />

Der Widerstand der Theologen, Gläubigen und nicht zuletzt<br />

wiederum der Kirche war ihm trotzdem sicher: Sie alle sahen in<br />

seiner Evolutionstheorie, die vor allem auf dem Prinzip der<br />

natürlichen Auslese beruht (Selektion), einen Widerspruch zur<br />

Bibel, die von einem göttlichen Schöpfungsakt ausgeht.<br />

SEITE_10<br />

Charles Darwin<br />

www.swarthmore.edu<br />

Nicht nur damals wurde an Darwin schärfste Kritik geübt. Besonders heutzutage lebt<br />

der der Evolutionstheorie gegenüberstehende Kreationismus (= Gott hat die Welt<br />

erschaffen und zwar genau so, wie es in der Bibel steht, Darwin = Ketzer, der<br />

eigentlich hätte verbrannt werden sollen ...) wieder auf: In den USA geht dies sogar<br />

soweit, dass an Schulen der Evolutionsunterricht durch die Schöpfungslehre ersetzt<br />

wird. Dass Präsident George W. Bush ein treuer Anhänger des Kreationismus ist,<br />

dürfte einen dabei ja nicht allzu sehr verwundern ...<br />

Martin Luther<br />

www.awesomestories.com<br />

Nun geht es zeitlich aber wieder zurück ins 15.<br />

Jahrhundert, sozusagen von Darwin zu den großen<br />

Dichtern und Denkern der Aufklärung.<br />

Einer der ganz großen Genies zu dieser Zeit ist mit<br />

Sicherheit der, der damals in Wittenberg diese 95 Thesen<br />

angeschlagen hatte – die Rede ist natürlich von Martin<br />

Luther, dem großen Reformator. Eines seiner großen<br />

Verdienste war sicherlich die Übersetzung der Bibel in die<br />

Sprache des Volkes, sodass die einfacheren Leute, sofern<br />

sie denn lesen konnten, die Bibel selbst deuten und<br />

interpretieren konnten und sich nicht ständig von<br />

korrupten, geldgierigen Pfarrern, Bischöfen und Päpsten<br />

über den Tisch ziehen lassen mussten.<br />

Dass Luthers ablehnende Haltung gegenüber den ach so wichtigen Ablassbriefen<br />

(irgendwie musste man den Leuten das Geld doch aus der Tasche ziehen, um den<br />

Petersdom zu bauen ...!) bei der katholischen Kirche nicht unbedingt auf Gegenliebe<br />

stieß, ist wohl auch nachvollziehbar.<br />

Als sich nun also die Wolken am Horizont zusammenbrauten und sein Todesurteil<br />

schon fast beschlossene Sache war, da ermöglichte ihm der damalige Kurfürst<br />

Friedrich der Weise, seine Thesen auf dem Wormser Reichstag zurückzunehmen und<br />

damit dem Tod zu entgehen. Doch Luther lehnte vor dem versammelten Reichstag ab:<br />

„Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen.“ Obwohl er wusste, dass<br />

dies sehr wahrscheinlich sein Ende bedeuten würde – ein wahrer Held also ...


WISSEN CARL<br />

„Wilhelm Tell”, „Maria Stuart”, „Kabale und Liebe”: Jeder<br />

Schüler stolpert wohl im Laufe seiner „Schulkarriere“<br />

gelegentlich über Werke von Friedrich Schiller. Die meisten<br />

gehen wohl davon aus, dass Schiller schon damals, also im<br />

späten 18. Jahrhundert, so berühmt war wie heute, mehrere<br />

Villen besaß und Geld in seinem Leben keine Rolle spielte.<br />

Doch auch ein Schiller musste sich hocharbeiten und blieb von<br />

Rückschlägen nicht verschont. So wurde er vom damaligen<br />

Herzog gegen seinen Willen dazu gezwungen, in die<br />

Militärakademie einzutreten, die ihm wohl sehr zugesetzt hat<br />

– Berichte, die vom Bettnässer Schiller erzählen, bestätigen Friedrich Schiller<br />

dies. Ein Austritt aus der Akademie war nicht möglich, also utopia.utexas.edu<br />

blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Ausbildung zum<br />

Militärarzt zu beenden und sich in seiner Freizeit der Schreiberei zu widmen.<br />

Schiller ist nun also das erste unserer Genies, das mit der Kirche nicht auf Kriegsfuß<br />

steht. Dafür legte ihm ein ganz anderer Steine in den Weg: Der Herzog Karl Eugen,<br />

der ihm verbot, zur Uraufführung seiner „Räuber“ nach Mannheim zu fahren. Schiller<br />

widersetzte sich jedoch seinem Herrscher und fuhr trotzdem, woraufhin er für 14 Tage<br />

ins Gefängnis gesperrt wurde.<br />

Auch nach seiner Ausbildung schienen die Probleme kein Ende zu nehmen: Immer<br />

wieder ließen ihn Verleger oder Theaterintendanten im Stich – keine Arbeit, kein Geld.<br />

So nahm der große Schiller sogar eine Professur in Jena an, für die er niemals auch<br />

nur einen roten Heller erhielt!<br />

<strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong><br />

utf.mff.cuni.cz<br />

Die nächsten beiden Genies<br />

unterscheiden sich grundlegend von den<br />

bisherigen. Sie wurden weder von der<br />

Kirche noch von einem Herrscher<br />

gedemütigt oder verfolgt - die Tragik<br />

liegt eher in den Spätfolgen ihrer<br />

Erkenntnisse und Theorien. Karl Marx<br />

und <strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong> waren beide<br />

Idealisten, die gute Absichten hatten<br />

und deren Ziel es war, die Welt zu<br />

verbessern. Und doch war der eine der<br />

Begründer des<br />

SEITE_11<br />

Karl Marx<br />

www.stamokap.org<br />

Marxismus/Kommunismus, der im 20. Jahrhundert für Not und Elend gesorgt hat, und<br />

der andere lieferte die Voraussetzungen für die mächtigste Waffe der Welt, die<br />

Atombombe. Genies waren sie beide: Marx analysierte wirtschaftliche<br />

Zusammenhänge und den Kapitalismus wie keiner vor ihm. Sein Traum war eine<br />

gerechte Welt, in der alle Menschen gleich(gestellt) sind. Vom Prinzip her keine<br />

schlechte Idee: Keine Hungersnöte mehr, keine Armen, keine Benachteiligten. Dass<br />

er, gemeinsam mit dem Kommunismus/Sozialismus, am menschlichen Egoismus<br />

scheitern würde, konnte er damals noch nicht wissen. Alles in allem also gut gemeint,<br />

aber später schlecht ausgeführt.


WISSEN CARL<br />

Das Fazit, das <strong>Albert</strong> <strong>Einstein</strong> nach 1945 ziehen konnte, war da weitaus verheerender.<br />

Schließlich ließ sich nicht von der Hand weisen, dass über 140.000 Menschen ohne die<br />

Atombombe, für die der überzeugte Pazifist <strong>Einstein</strong> zum Teil die theoretische<br />

Grundlage lieferte, überlebt hätten ...<br />

Am Ende bleibt nur noch, denjenigen, die sich gerne noch mehr<br />

mit dem Thema beschäftigen möchten (aber natürlich auch allen<br />

anderen ...!), den Film „A beautiful mind – Genie und Wahnsinn“<br />

zu empfehlen. Dabei handelt es sich um die wahre<br />

Lebensgeschichte des 1994 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten<br />

hochbegabten Mathematikers John Nash (Russell Crowe). Nash ist<br />

nicht wie alle anderen, sondern hat ein Problem: Er leidet an<br />

Schizophrenie.<br />

„A beautiful mind“ ist ein sehr mitreißender, emotionaler Film, der<br />

allerdings nicht ganz leicht zu verstehen ist: Man erlebt alle<br />

Geschehnisse aus der Perspektive eines Schizophrenen und weiß<br />

bis zum Schluss nicht, was nun Einbildung und was Wahrheit ist<br />

...<br />

SEITE_12<br />

John Nash<br />

www.princeton.edu<br />

Marianna Henle


WISSEN CARL<br />

Die am 23. Mai 1949<br />

gegründete Bundesrepublik<br />

Deutschland ist ein föderal<br />

organisierter Bundesstaat.<br />

Dies bedeutet, dass es zwei<br />

politische Ebenen im<br />

System gibt. Zum einen die<br />

Bundesebene, die den<br />

Gesamtstaat nach außen<br />

vertritt, und die<br />

Länderebene, die in jedem<br />

Bundesland<br />

existiert.<br />

einzeln<br />

Eine Souveränität der<br />

Bundesländer ist das<br />

Bildungswesen, das zwar<br />

durch bundesweite<br />

Foto: img.web.de<br />

Konferenzen der jeweiligen<br />

Kultusminister koordiniert wird, dessen Inhalt letztlich aber von<br />

jedem der Länder selbst bestimmt wird.<br />

In allen Bundesländern besteht eine Schulpflicht von mindestens<br />

zwölf Jahren. Ab welchem Lebensjahr diese allgemeine Schulpflicht in Kraft tritt,<br />

variiert von Bundesland zu Bundesland. Im Regelfall findet die Einschulung aber Im<br />

Alter zwischen sechs und sieben Jahren statt. Die staatlichen, allgemeinbildenden<br />

Schulen sind unterteilt in Regelschulen und Sonderschulen. Letztere dienen für Kinder<br />

mit Lernbehinderungen. Des weiteren gibt es Privatschulen, die nicht vom Staat<br />

verwaltet werden. Auch haben Erwachsene die Möglichkeit durch einen sogenannten<br />

zweiten Bildungsweg (Abendrealschule, Abendgymnasium, Kolleg) den Abschluss einer<br />

Regelschule nachzuholen.<br />

Das deutsche Schulsystem ist in drei Teile gegliedert: Die Primärstufe, die<br />

Sekundärstufe I und die Sekundärstufe II. Die Primärstufe beinhaltet den Besuch der<br />

Grundschule, der meist von der ersten bis zur vierten Klasse andauert. Sonderfälle<br />

sind Berlin und Brandenburg, wo die Schüler bis zur sechsten Klasse in die<br />

Grundschule gehen. In dieser sog. flexiblen Schuleingangsphase steht es den Eltern<br />

frei ihre Kinder schon ein Jahr vor und in Sonderfällen erst nach Beginn der<br />

Schulpflicht einzuschulen.<br />

SEITE_13


WISSEN CARL<br />

Auf die Primärstufe folgt die Sekundärstufe I, die in Klasse 5 bzw. Klasse 7<br />

(Brandenburg, Berlin) beginnt. Diese besteht aus drei traditionellen Schultypen:<br />

- der Hauptschule, die nach der 9. bzw. 10. Klasse den Hauptschulabschluss<br />

mit sich bringt,<br />

- der Realschule die einen nach der 10. Klasse zur mittleren Reife führt, und<br />

- dem Gymnasium, das einem nach Beendigung der 10. Klasse ebenfalls die<br />

mittlere Reife bringt und die Möglichkeit offeriert die Sekundärstufe II, die<br />

gymnasiale Oberstufe, zu absolvieren. Diese beginnt ab der 11. Klasse und<br />

endet nach der 13. bzw. 12. Klasse, da einige Bundesländer die Schulzeit des<br />

Gymnasiums von 9 auf 8 Jahre herabgestuft haben. Am Ende der<br />

Gymnasialzeit steht die Abiturprüfung, nach deren bestehen man die<br />

Hochschulreife erwirbt. Welchen der drei Schultypen ein Schüler letztendlich<br />

beschreitet wird am Ende der Primärstufe entschieden.<br />

Nach der Schule besuchen nahezu alle Abgänger eine weiterführende<br />

Bildungseinrichtung. So besuchen Auszubildende, die in einem Betrieb tätig sind, an<br />

ein oder zwei Tagen pro Woche eine Berufsschule, wo ihnen bestimmte Inhalte des<br />

Lehrplans ihres jeweiligen Bundeslandes vermittelt werden. Dies wird als „duale<br />

Ausbildung“ bezeichnet und kommt auch in Österreich und der Schweiz zum Einsatz.<br />

Studierende können wählen, ob sie lieber eine Universität besuchen oder eine<br />

anwendungsorientierte Hochschule (Berufsakademie).<br />

In den letzten Jahren erntete die Bundesrepublik häufig Kritik von der OECD<br />

(Organisation for Economic Co-Operation and Development) für die Bildungspolitik.<br />

Speziell deren PISA-Studie löste einen wahren Schock unter der Bevölkerung aus.<br />

Insbesondere die ausländischen Bevölkerungsanteile wiesen deutliche schulische<br />

Mängel auf.<br />

Hinzu kommt, dass nach Angaben der OECD Deutschlands Ausgaben für Bildung im<br />

Vergleich mit 30 anderen Industrienationen der ersten Welt unter dem Durchschnitt<br />

liegen. Zudem sei in keinem anderen Land der schulische Erfolg so sehr von der<br />

Hilfeleistung des Elternhauses abhängig, da die schulische Förderung, insbesondere<br />

die Betreuung schwacher Schüler, schwer zu<br />

verbessern sei.<br />

Aber auch die universitäre Lehre sei<br />

verbesserungswürdig. Durch die PISA-Studie<br />

wurde zum ersten Mal deutlich, wie groß die<br />

Leistungsunterschiede zwischen den<br />

verschiedenen Bundesländern sind, weshalb<br />

man hier auch nicht von den „deutschen“<br />

Schülern sprechen darf, da eben jedes<br />

Bundesland sein eigenes Bildungssystem und<br />

somit auch jedes Bundesland einen anderen<br />

Bildungsstand hat. So leben laut der PISA E-<br />

Studie (Vergleich der Bundesländer<br />

untereinander) die klügsten Deutschen in<br />

Bayern, gefolgt von den Einwohnern Baden-<br />

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WISSEN CARL<br />

Württembergs. Schlusslicht ist Bremen, wo jede Schule die Abschlussprüfung selbst<br />

ausarbeitet und nicht - wie in anderen Bundesländern, etwae Baden- Württemberg -<br />

landesweit dieselbe Prüfung geschrieben wird.<br />

Ein großes Problem liegt hier besonders in der Zuständigkeit der finanziell schwachen<br />

Bundesländer für das Bildungssystem. Bei einem aktuellen Schuldenstand von 1,4<br />

Billionen € sind alle Länder gefordert Einsparungen durchzusetzen und ausgerechnet<br />

der Bildungsbereich bietet die beinahe einzige Möglichkeit (z.B. Studiengebühren)<br />

dazu. Doch ob man hier sparen darf, ist eine sehr kontroverse Frage, da ein an<br />

Bodenschätzen armes Land wie Deutschland kaum eine Ressource hat außer seiner<br />

trotz PISA-Studie nach wie vor weltweit angesehenen Fachkräfte. So glauben laut<br />

einer Umfrage des „Sterns“ mit 40% immer noch die meisten der 201 befragten<br />

ausländischen Unternehmen, dass die qualifiziertesten Fachkräfte aus Deutschland<br />

kommen, und mit 43% setzt die Mehrheit der Befragten das größte Vertrauen auf<br />

Forschung und Technologie „Made in Germany“.<br />

Quellen: www.stern.de, www.wikipedia.de, www.spiegel.de FK<br />

Wer hat Schuld an unseren<br />

Lernproblemen?????<br />

Wie gelangt etwas in unser Langzeitgedächtnis? Was ist Schuld daran, dass<br />

uns das Lernen so schwer fällt, und was können wir daran ändern? Warum<br />

lernen kleine Kinder schneller als ihre Großeltern und ist wirklich schon alles<br />

zu spät noch eine Fremdsprache richtig zu erlernen?<br />

All diese Fragen haben uns beschäftigt und wir haben Antworten darauf<br />

gesucht:<br />

Innerhalb der ersten 15 Lebensjahre verbinden sich 100 Billionen Nervenzellen<br />

(Synapsen), die wir bis zu unserem Lebensende nicht völlig mit Wissen belegt haben.<br />

Nach der Pubertät ist die Hirnreife weitestgehend abgeschlossen, unser Gehirn weiß<br />

schon dann, wie und an was es sich erinnern wird. Wenn wir Neues aufnehmen, kann<br />

dies nicht immer dauerhaft in unseren Köpfen gespeichert werden, da dafür<br />

Aufmerksamkeit nötig ist. Außerdem entscheidet das Gehirn selbst, was es für<br />

bedeutsam hält. Ebenso ist es mit dem Langzeitgedächtnis: das Hirn entscheidet<br />

innerhalb einer Zeitspanne von 24 bis 48 Stunden selbst, und meist im Schlaf, was es<br />

für so wichtig hält und in unserem Langzeitgedächtnis speichert.<br />

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WISSEN CARL<br />

Somit könnte man erklären, warum<br />

Kleinkinder z.B. schneller fremde<br />

Sprachen lernen; durch das viele<br />

Schlafen im Kleinkindalter können sie<br />

öfters etwas in ihrem<br />

Langzeitgedächtnis abspeichern. Ein<br />

anderer Faktor ist aber auch der<br />

enorme Wissenstrieb der Kinder,<br />

welcher mindestens bis zum<br />

Grundschulalter erhalten bleibt. In der<br />

Grundschule haben Kinder schon ein<br />

Gehirn wie ein Erwachsener.<br />

An weiterführenden Schulen wird<br />

daher auf das bereits vorhandene<br />

Wissen aufgebaut. Zwar können Kinder<br />

einfacher lernen, doch haben<br />

Erwachsenen den Vorteil, dass sie an<br />

bereits vorhandenes Wissen<br />

Grafik: www.grundschulmarkt.de/lachen.htm<br />

anknüpfen können, da das Gehirn Dinge, von denen es schon einmal etwas gehört<br />

hat, als wichtiger empfindet und somit oft dauerhaft abspeichert. Selbst im Alter ist<br />

man noch lernfähig, doch wird es von Jahr zu Jahr schwerer, vor allem vollkommen<br />

Neues aufzunehmen.<br />

Fördernd für die Wissensaufnahme ist genügend Schlaf, eigenes Ausprobieren und<br />

früher Forscherdrang, der uns Erfolge und Selbstbewusstsein einbringt und uns später<br />

hilft Hürden zu meistern. Und der alte Spruch: „Übung macht den Meister“ wird auch<br />

hier bestätigt. Zwar lernen <strong>Intelligent</strong>e schneller, doch durch Übung kann man vieles<br />

ausgleichen.<br />

Was uns dagegen nicht hilft ist der große Fernsehkonsum, der unser<br />

Langzeitgedächtnis mit zu vielen Informationen überfordert. Zu vieles und zu früh<br />

alles zu lernen ist auch nicht von großem Nutzen. Auch stures Pauken bringt uns nicht<br />

weiter, denn das Hirn nimmt nur dann neues auf, wenn es einem Spaß macht.<br />

Tatsächlich werden beim Lernen Glückshormone ausgestoßen; jedoch nur, wenn man<br />

etwas wirklich begriffen hat.<br />

Außerdem ist in unserer heutigen Zeit zu viel Wissen vorhanden um alles perfekt<br />

erlernen zu können. Es ist besser sich im Alter auf Fachgebiete zu konzentrieren, weil<br />

das Gehirn dann immer schon Zusammenhänge zu bereits vorhandenem Wissen<br />

herleiten kann.<br />

Was wir alle „natürlich“ schon längst wissen ist, dass auch unsere Lehrer und das<br />

Schulsystem an manchem von unseren Lernproblemen schuld sind. Denn ohne<br />

Schulleistungsdruck ließe es sich leichter und entspannter lernen.<br />

F.K.<br />

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WISSEN CARL<br />

Warum es den Hirnzellen von Menschen ohne Fernseher besser geht<br />

Schaltet man in Frankreich den Fernseher ein, so begegnet man unter anderem dem<br />

Sender „la Cinquiéme“, dem „Wissenssender“, welcher seine Zuschauer durch nette,<br />

beschauliche Kurzbeiträge motiviert nie aufzuhören sich Wissen anzueignen.<br />

Schaltet man jedoch in Deutschland seinen Fernseher ein, so wird man regelrecht<br />

überflutet von Hirnlosigkeit.<br />

Da gibt es zum einen ehemalige Erfolgsschlager wie „Das Dschungelcamp“: man sieht<br />

eine bestimmte Anzahl deutscher Prominenter, (bei denen man sich fragt, weswegen<br />

sie überhaupt zu dieser elitären Gruppe zählen ...), welche tagtäglich Spinnen essen<br />

oder in Straußenfäkalien nach goldenen<br />

Schlüsseln suchen. Höchst ansprechend:<br />

Deutschland hat gejubelt, Deutschland hat<br />

gelacht.<br />

Zum anderen gibt es da aber noch als<br />

pädagogisch wertvoll getarnte Sendungen wie<br />

„Die Supernanny“, welche unfähigen Eltern dabei<br />

hilft ihre noch unfähigeren Kinder zum Schweigen<br />

zu bringen. Das einzige, was das Gehirn des<br />

Zuschauers beim Verfolgen jener Sendung noch<br />

wach zu halten vermag, ist die Frage, warum die<br />

alkoholabhängige Mutter nicht einen Entzug<br />

macht oder warum sie überhaupt Kinder hat?<br />

Ein weiteres schmerzliches Kapitel deutscher<br />

Fernsehgeschichte sind unzählige Richtershows, bei Bild: denen rtelli.rt.funpic.de<br />

die Schauspieler noch<br />

schlechter sind als die ausgedachten Stories.<br />

Was ist nur los hier, dass diese Fernsehkonzepte derartige Erfolge und hohe<br />

Zuschauerquoten vorzuweisen haben? Gefällt es den Leuten, nicht denken zu müssen?<br />

Wo bleibt denn da die Überlegenheit gegenüber dem<br />

Pantoffeltierchen?<br />

Aber bevor die Zuschauer sich diese Fragen stellen,<br />

haben die klugen Männer von RTL und CO. eine Idee:<br />

„Der große Wissenstest“!!<br />

Bild: www.freenet.de<br />

Einmal im Jahr wird den Zuschauern in altehrwürdiger<br />

RTL-Manier ein „Bildungshappen“<br />

vorgesetzt. Und nun runter damit! Doch der zählt<br />

natürlich auch eher zur leicht-verdaulichen Kost und<br />

erinnert eher an ein Gemeinschaftsspiel als an einen<br />

Bildungs-appetitanreger.<br />

Inzwischen erwartet man nichts anderes mehr von<br />

den privaten Sendern, doch selbst die „guten alten“<br />

öffentlich-rechtlichen jagen einem den Dolch in den<br />

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WISSEN CARL<br />

Rücken: Schaltete man um aufs Erste, so lief dort noch vor kurzem „Bianca, Wege<br />

zum Glück“.<br />

Auch dies war ein riesiger Erfolg, unglaublich ansprechend für Romantikfanatiker,<br />

welche es natürlich zuhauf gibt in einem Land mit Unmengen von Singles und derart<br />

hohen Scheidungsraten ...<br />

Alles schön und gut, doch wo kann man denn noch fernsehen, ohne dass das Gehirn<br />

gezwungenermaßen lahm gelegt wird?<br />

Bei ZDF! Doch von wegen „Mit dem Zweiten sieht man besser“, da läuft nämlich jetzt<br />

„Julia, Wege zum Glück“! Gleiches Konzept, anderer<br />

Name.<br />

Alle sprechen von der Vogelgrippe, doch die Verblödung,<br />

vor allem unserer Zukunft, kursiert schon viel länger.<br />

Darüber hinaus kann sie sich durch Fernsehübertragung<br />

in nahezu jedem Haushalt einnisten. Besonders junge<br />

Menschen sind sehr anfällig:<br />

Laut einer Untersuchung des Kriminologischen<br />

Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) macht<br />

Fernsehen nämlich wahrhaftig dumm: Es wurde<br />

festgestellt, dass der Nachwuchs desto dämlicher ist je<br />

höher der Fernsehkonsum ist.<br />

Jugendliche, die, beispielsweise eben übers Fernsehen,<br />

viel Gewalt<br />

konsumieren (s. u. a. sogar teilweise in RTL aktuell), Bild: www.lloxx.de<br />

haben erheblich höhere Probleme mit fehlender<br />

Intelligenz als andere.<br />

Fast 50% aller Jungen und ein Drittel aller Mädchen in Deutschland haben bereits<br />

einen eigenen Fernseher im Zimmer.<br />

Der KFN-Chef Christian Pfeiffer sagte darüber, die Kinder würden viele Stunden täglich<br />

vor dem Fernseher sitzen und dabei nebenher „dick, dumm, krank und traurig“<br />

werden.<br />

Es wurde ebenfalls festgestellt, dass Hauptschüler wesentlich mehr Zeit vor dem<br />

Fernseher verbringen als Gymnasiasten, daher meinen einige Forscher, wie zum<br />

Beispiel der aus Ulm stammende Hirnforscher Professor Manfred Spitzer, dass Kinder,<br />

welche den halben Tag vor dem Fernseher verbringen, dies auch im Erwachsenenalter<br />

tun würden und somit unterqualifiziert, bereits im Alter von 12 Jahren als potenzielle<br />

zukünftige Hartz IV-Empfänger heranwüchsen.<br />

Was ist geschehen mit den guten alten Klassikern, welche Kinder der letzten<br />

Generation anschauten?<br />

Man war glücklich mit der Sendung mit der Maus, oder Sesamstraße. Schließlich war<br />

einem selbst und auch den Eltern immer klar: ,,Wer nicht fragt bleibt dumm!“<br />

Welchen pädagogischen Wert haben chinesische Comics, welche heute offensichtlich<br />

die Jugend mehr ansprechen, in denen die Charaktere doch so offensichtlich größere<br />

Augen als Hirne haben?<br />

SEITE_19


WISSEN CARL<br />

Viele Sendungen existieren primär um die Kids an die Mattscheibe zu fesseln und sie<br />

damit ruhig zu stellen, vor allem geht es aber, wie so oft, nunmal um Geld.<br />

Bunte Farben, einfache Handlung, keine Hinterfragung und vor allem auch die<br />

Gleichgültigkeit so mancher Eltern, was ihre<br />

Sprösslinge da den lieben langen Tag so<br />

anschauen, ermöglichen RTL2 oder anderen<br />

Sendern mit ihren Kinderprogrammen hohe<br />

Zuschauerquoten.<br />

Aber natürlich gibt es auch Ausnahmen in<br />

der Fernsehwelt, welche sehr wohl auf<br />

Wissen bei Kindern setzen, „Wissen macht<br />

AH!“, auf dem Kinderkanal zum Beispiel:<br />

Witzig inszenierte Tricks die anschaulich<br />

physikalische Gesetze erklären oder - ganz<br />

im Zeichen der guten alten australischen<br />

„Curiosity Show“ aus den 80ern - Versuche<br />

zum Daheimausprobieren vormachen. Bild:img.stern.de<br />

Auch für Erwachsene gibt es immer noch<br />

Wissen und Kultur im Fernsehen, Beispielsweise Dokumentationen auf Phoenix, oder<br />

ARTE.<br />

Zwar schauen mehr Menschen RTL und sonstige Hirnlähmer, doch ist es nicht<br />

beruhigend zu wissen, dass sich wenigstens ein paar Sendungen wie „Löwenzahn“ für<br />

Kinder gehalten haben, bei denen eine Möglichkeit vorgeschlagen wird, der<br />

Verblödung zu entrinnen: „Abschalten!“<br />

SaS<br />

In der heutigen Zeit ist diese Gleichung ein weit verbreitetes Vorurteil<br />

westlichen Kulturkreisen wie Amerika, aber auch Europa. Allerdings ist es ein<br />

Vor–, bzw. Unwissenheits-Urteil: ein Blick in die Geschichte zeigt, dass sehr<br />

viele Dinge, die wir heute europäischen Ursprungs glauben, aus der<br />

arabischen Welt kommen.<br />

Der Grund für diese Übernahme von Arabischem in die europäische Kultur liegt, besser<br />

gesagt: lag in Spanien. Von ca. 711 bis 1492 n. Chr. herrschten Araber über die<br />

iberische Halbinsel. Während dieser Zeit konnten die christliche, muslimische und<br />

jüdische Kultur ungestört nebeneinander existieren. Es entstand eine einzigartige<br />

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WISSEN CARL<br />

Wörter arabischen Ursprungs<br />

Deutsch Arabisch Arab. Bedeutung<br />

Alchemie Al-kimya Chemie<br />

Algebra al-gabr Das arabische Wort ist eine<br />

Abkürzung von al-gabr wal-muqabala,<br />

dem Titel eines<br />

algebraischenLehrbuchs<br />

von Muhammad ibn Musa,<br />

dem Erfinder der Algebra<br />

Alkohol al-kuhl Weingeist<br />

Amulett hammala Tragband<br />

Arsenal<br />

Werkstatt,<br />

dar assina'a<br />

Haus, in dem Waffen<br />

hergestellt werden<br />

Kultur, in der Kunst und Wissenschaft<br />

auch aufgrund der Toleranz unter<br />

Gala hila Ehrengewand, das<br />

morgenländische<br />

Herrscher ihren<br />

Günstlingen schenkten<br />

den<br />

Religionen eine unvergleichliche<br />

Blüte<br />

erfuhren. Sowohl Forschung,<br />

als auch angewandte Forschung,<br />

Haschisch haschisch Gras<br />

sprich die Wirtschaft, florierten.<br />

Havarie 'awar Schaden<br />

Zeugnis dieses wirtschaftlichen<br />

Kabel habl Seil<br />

Aufschwunges ist Córdoba: Es hatte<br />

Karaffe garrafa Schhöpfgerät nach arabischen Quellen um etwa<br />

Koffer quffa Flechtkorb<br />

1000 nach Christus ungefähr eine<br />

Lila lilak Flieder<br />

halbe Million Einwohner in 113.000<br />

Magazin<br />

Matratze<br />

Monsun<br />

Mütze<br />

Razzia<br />

Risiko<br />

mahzan<br />

matrah<br />

mausim<br />

mustaqah<br />

gaziya<br />

rizq<br />

Speicher<br />

Platz, Kissen, Teppich<br />

Jahreszeit<br />

Mantel mit Kapuze<br />

Kriegszug<br />

von Gottes Gnade<br />

abhängig<br />

Häusern mit z. T. fließendem Wasser.<br />

Heute ist dieses selbstverständlich,<br />

aber in europäischen Städten erst<br />

seit etwa 100 Jahren verfügbar.<br />

Außerdem waren die Straßen in<br />

Córdoba gepflastert und nachts<br />

beleuchtet. Im übrigen Europa ist<br />

Safari safar Reise<br />

auch dies aber erst seit Beginn der<br />

schachmatt asch-scha der König ist Industrialisierung vorhanden.<br />

mata gestorben<br />

Weitere Gründe für diesen<br />

Sofa suffa Ruhebank<br />

unermesslichen Reichtum waren der<br />

Tara<br />

Tasse<br />

Watte<br />

Zenit<br />

Ziffer<br />

tarh<br />

tasa<br />

bitana<br />

samt<br />

sifr<br />

Verpackungsgewicht,<br />

vom arabischen<br />

taraha: wegwerfen<br />

Tasse<br />

lose Baumwolle<br />

Scheitelpunkt<br />

Null<br />

Handel mit Gewürzen, eine gerechte<br />

Besteuerung (20% Steuern für alle,<br />

vergleichbar mit den Vorschlägen von<br />

Herrn Kirchhoff, da eine höhere<br />

Besteuerung die Wirtschaft hemmt)<br />

und die kostenlose Bildung für<br />

jedermann. Dies war zwar teuer,<br />

sorgte aber für ein hohes wissenschaftliches Niveau.<br />

SEITE_21<br />

Córdoba, Foto: www.europatravelling.net<br />

Natürlich wollten sich auch die dort ansässigen Europäer ein Stück von dem Kuchen<br />

abschneiden und so entwickelten und verwendeten sie diese Wissenschaften<br />

gemeinsam weiter. Zur Verbreitung in Europa trugen auch die Bücher über diese<br />

Themen bei. Sie weckten dort wieder Interesse an der Wissenschaft, da diese durch


WISSEN CARL<br />

die Religion, vor allem in der Medizin, stark behindert worden war. Zum Beispiel war<br />

gelehrt worden, dass eine Krankheit das Resultat von Sünden sei, die demzufolge<br />

nicht behandelt wurde, so dass die Kranken in unhygienischen Baracken als<br />

Verdammte zusammengepfercht wurden. In Córdoba hingegen gab es 50<br />

Krankenhäuser, in denen alle, soweit möglich, gesund gepflegt wurden. Auch die<br />

Hygiene war in Europa, wo jeder seinen Dreck auf die Straße warf, nicht vergleichbar<br />

mit Córdoba, wo es 900 öffentliche Bäder gab.<br />

In der Mathematik verwendeten die Araber als<br />

erste Europäer unser heutiges Zahlensystem, in<br />

der mit den Ziffern 0 bis 9 beliebig große Zahlen<br />

gebildet werden können, im Gegensatz zum<br />

römischen System, in dem bestimmte Zeichen<br />

zusammengezählt werden. In diesem<br />

Zahlensystem entwickelten sie die<br />

Trigonometrie weiter und begründeten die<br />

Algebra.<br />

In der Astronomie beobachteten die Araber den<br />

Himmel sehr genau und erstellten Sternenkataloge<br />

mit den Positionen und Bah-nen der<br />

Sterne, die meistens zu den heutigen Sternennamen<br />

beigetragen haben. Ein wichtiges Gerät<br />

Astrolabium, Foto: www.wikipedia.de dabei war das Astrolabium, mit dem man<br />

entweder die Sterne „vermessen“ konnte oder<br />

die Position auf See bestimmen konnte, was später erst die Expedi-tionen von<br />

Kolumbus ermöglichte.<br />

Der größte Geograph des Mittelalters, Al-Idrisi, stammt ebenfalls aus Spanien und hat<br />

eine Beschreibung der Welt mit über 70<br />

Karten erstellt.<br />

Aber auch heute noch enthält das<br />

Spanische etwa 20% Wörter aus dem<br />

Arabischen. Auch „urspanische“ Tänze<br />

wie der Flamenco sind eine arabische<br />

Hinterlassenschaft, genauso wie die<br />

dazugehörenden Instrumente Gitarre<br />

und Laute.<br />

Ein Genuss für die Sinne war auch die<br />

arabische Küche: Das bekannteste<br />

Gericht ist der Karamellpudding.<br />

SEITE_22<br />

Markus Gruber


WISSEN CARL<br />

Döner + Ayran oder Eistee<br />

Kinderdöner 2,50€<br />

Normaler Döner 3,50€<br />

Großer Döner 4,80€<br />

Ohne Getränk<br />

1,90€<br />

2,90€<br />

3,90€<br />

Pizzaschnitte 1,50€<br />

Lahmacun + Ayran oder Eistee 3,50€<br />

Lahmacun mit Dönerfleisch<br />

+Ayran oder Eistee 5,00€<br />

Pide mit Pastrima, Champignons<br />

oder Käse 3,70€<br />

Börek mit Hackfleisch oder Käse 2,00€<br />

Pizzen Nr. 21-30 5,00€<br />

Hirten-, Bauern- und Chefsalate 3,50€<br />

Dönerteller mit Pommes oder Reis 5,90€<br />

SEITE_8


WISSEN CARL<br />

DAS ENDE DER DEMOKRATIE<br />

Am 24. Mai 1949 trat das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft.<br />

Zehn Jahre später kritisierte der deutsche Philosoph Theodor W. Adorno, dass das<br />

System der politischen Demokratie in Deutschland zwar als „ein Funktionierendes“<br />

akzeptiert werde, aber sich die Demokratie nicht derart eingebürgert habe, „dass sie<br />

die Menschen wirklich als ihre eigene Sache erfahren, sich selbst als Subjekte der<br />

politischen Prozesse wissen. Sie wird als ein System unter anderen empfunden, [...]<br />

nicht aber als identisch mit dem Volk selber, als Ausdruck seiner Mündigkeit.“ Laut<br />

einer Umfrage sind momentan 55% der Deutschen mit der Demokratie „eher unzufrieden“.<br />

Über 20% der wahlberechtigten Deutschen nahmen bei der letzten Bundestagswahl<br />

das Recht ihre Stimme abzugeben nicht war.<br />

Was ist diese Demokratie, die für Adorno eigentlich der Ausdruck der Mündigkeit<br />

des Volkes sein sollte?<br />

Zur Souveränität des Volkes<br />

Der Begriff Demokratie (griechisch für „Volksherrschaft“) wird erstmals im antiken<br />

Griechenland erwähnt, als die Bürger der Stadt Athen im fünften Jahrhundert vor<br />

Christus unmittelbar an den politischen Entscheidungen des Stadtstaates beteiligt<br />

wurden.<br />

Die moderne Demokratie heute unterscheidet sich wesentlich von der antiken Demokratie.<br />

Im 17. Jahrhundert wurden die Menschen von Fürsten und Königen regiert,<br />

welche ihre uneingeschränkte Souveränität mit der Ordnung des Gottesgnadentums<br />

rechtfertigten, wonach ein Herrscher von Gott eingesetzt sei.<br />

Durch die Reformation und die damit verbundenen Religions- und Bürgerkriege<br />

wurde die Macht des Fürsten in Frage gestellt. Die Forderung selbst entscheiden zu<br />

können, welcher Konfession man angehört, wurde die Grundlage des Kampfes für<br />

individuelle Freiheits- und Grundrechte. Auch die philosophische Bewegung der Aufklärung<br />

zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert forderte die „Befreiung des Menschen<br />

aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ (Immanuel Kant). Die Industrialisierung<br />

und das Bedürfnis der Menschen ihren durch Arbeit erlangten Besitz zu<br />

sichern trugen ebenfalls zum Untergang der Monarchie bei.<br />

Nach dem Ende des Gottesgnadentums musste jede politische Ordnung fortan den<br />

vernünftigen Grundsätzen der Aufklärung entsprechen, worunter die Prinzipien der<br />

Unveräußerlichkeit von Leben, Freiheit und Eigentum des Individuums fielen.<br />

Um den unterschiedlichen Interessen und Werten der Menschen gerecht zu werden,<br />

sollte die Macht des Herrschers eingeschränkt werden, die Staatsgewalt aufgeteilt<br />

werden und alle Souveränität vom Volke ausgehen. Durch Bürgerkriege und Revolutionen<br />

wurden diese Forderungen im 17. Jahrhundert zuerst in Großbritannien, später<br />

dann in den USA, in Frankreich und schließlich in Deutschland durchgesetzt.<br />

SEITE_24


WISSEN CARL<br />

Eine funktionierende Demokratie<br />

Zwar gibt es zu Beginn des 21. Jahrhunderts ca. 120 demokratisch geführte Länder<br />

auf der Welt, aber auf Grund der oft völlig unterschiedlichen Entstehungsbedingungen<br />

ist ein allgemeingültiges Modell für eine „ideale“ Demokratie noch nicht gefunden<br />

worden. Jedes dieser Länder unterscheidet sich in seiner demokratischen Verfassung<br />

von den anderen, und in manchen dieser Länder kann noch nicht einmal<br />

von einer funktionsfähigen Demokratie im eigentlichen Sinne gesprochen werden.<br />

Deutscher Bundestag / Foto: www.danielrued.com<br />

Ein Staat wird erst dann als funktionsfähige Demokratie bezeichnet, wenn mehrere<br />

Voraussetzungen erfüllt sind. So müssen Militär und Polizei eines Staates einer zivilen<br />

Kontrolle unterworfen sein, um Willkür und Gewaltanwendung zu verhindern und<br />

den freien politischen Willen der Bürger als Voraussetzung freier Wahlen zu gewährleisten.<br />

Des Weiteren darf in einer Demokratie keine Gruppe der Gesellschaft so<br />

mächtig werden, dass sie die andere beherrschen oder unterdrücken kann. Deshalb<br />

muss nicht nur die politische Macht in mehrere Institutionen aufgeteilt werden, die<br />

sich gegenseitig kontrollieren, sondern auch die gesellschaftlichen Machtmittel, wie<br />

der Zugang zu Arbeit, Bildung, Medien, an alle Bevölkerungsgruppen gleich verteilt<br />

werden. Zusammengefasst setzt eine funktionierende Demokratie so den Verfassungsstaat<br />

der Gewaltenteilung und den Rechtsstaat voraus, der die grundlegenden<br />

SEITE_25


WISSEN CARL<br />

Menschen- und Bürgerrechte wie den Schutz von Leben, Freiheit und Eigentum sowie<br />

das Recht auf Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit garantiert.<br />

Das für das Funktionieren einer Demokratie eine kapitalistische Marktwirtschaft vorausgesetzt<br />

wird ist umstritten, da diese auch in autoritären Regimes vorzufinden<br />

sind. Obwohl eine freie Wirtschaft Wohlstand schafft, was die Demokratisierung eines<br />

Landes unterstützen kann, besitzt sie ein hohes Potenzial dazu eine Demokratie<br />

zu gefährden. Die dynamische, kapitalistische Marktwirtschaft kann nicht nur zu<br />

sozialer Ungleichheit, sondern in Folge dessen auch zu einer enormen Machtkonzentrierung<br />

in großen Unternehmen und Monopolen führen, was beides negative<br />

Auswirkungen auf ein stabiles demokratisches System haben kann. Die weltweite<br />

Vernetzung von Finanz-, Waren- und Arbeitsmärkten durch die Globalisierung zeigt<br />

heute sehr deutlich, wie die Marktwirtschaft die Handlungsspielräume eines demokratischen<br />

Staates einschränken kann.<br />

Diesen Prozessen sind Demokratien allerdings nicht völlig schutzlos ausgeliefert. So<br />

konnten die negativen Auswirkungen des Kapitalismus des 19. Jahrhunderts durch<br />

staatliche Vorgaben und Eingriffe, wie Wettbewerbsgesetze, Arbeits-, Gesundheits-<br />

und Umweltnormen abgeschwächt und durch die Einrichtung eines sozialen Netzes<br />

aus Sozialversicherungen aufgefangen werden. Durch internationale Einrichtungen -<br />

wie die der WTO oder der Weltbank - sowie regionale politische Zusammenschlüsse<br />

- wie die der Europäische Union - versuchen die Demokratien auch in der Globalisierung<br />

ihre politische Handlungsfähigkeit zu erhalten.<br />

Schattenseiten<br />

Die Demokratie wird nicht nur von äußeren Prozessen gefährdet, sondern muss sich<br />

auch mit inneren Konflikten auseinandersetzen. So soll ein demokratischer Staat auf<br />

der einen Seite Probleme lösen und auf der anderen Seite die Bürger an den Entscheidungsprozessen<br />

beteiligen und deren Willen berücksichtigen, was natürlich zu<br />

Spannungen führt.<br />

Dies beginnt schon beim Kampf der Parteien und Politiker bei den Wahlen um die<br />

Stimmen der Bürger, bei denen die Parteien versuchen sich mit Versprechungen zu<br />

überbieten. Damit läuft die Demokratie Gefahr sich selbst zu überfordern, da der<br />

Bürger von einer Partei nach der Wahl mehr erwartet, als diese überhaupt zu leisten<br />

im Stande ist. Außerdem geraten die Politiker in Gefahr Probleme angesichts der<br />

nächsten Wahlen nur kurzfristig ohne Nachhaltigkeit zu lösen.<br />

Ein weiteres Problem der Demokratie ist die Trägheit, mit der politische Entscheidungen<br />

getroffen werden, da die Interessen der vielen Bürger und Verbände berücksichtigt<br />

werden müssen. Die Gewaltenteilung innerhalb der Demokratie, welche<br />

die Beteiligung verschiedener Institutionen nach sich zieht, vergrößert diese noch.<br />

Die größte Gefahr einer Demokratie ist allerdings immer noch der Bürger. Immer<br />

mehr Menschen vergessen, dass mit den Prinzipien der Demokratie, welche die individuelle<br />

Freiheit eines jeden Bürgers gewährleisten, gleichzeitig auch der Verlust<br />

von Sicherheit und die Übernahme von Verantwortung des Bürgers für sein Leben<br />

verbunden sind. Oft ist es deshalb üblich die Vorzüge der Freiheit zu genießen, die<br />

Verantwortung und das Bedürfnis nach allumfassender Sicherheit allerdings auf den<br />

Staat zu schieben. Durch dieses falsche demokratische Verständnis sehen viele den<br />

SEITE_26


WISSEN CARL<br />

Staat dafür verantwortlich dem Bürger Wohlstand und Reichtum sowie soziale Absicherung<br />

zu garantieren. Solche Erwartungen würden aber nicht nur jeden Staat<br />

überfordern, sondern erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, dass durch die Reduzierung<br />

der Demokratie auf deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den damit<br />

verbundenen Wohlstand jede wirtschaftliche Krise die Demokratie als solches in<br />

Frage stellt.<br />

Freiheit und Verantwortung<br />

Wie das Scheitern der Weimarer Republik zeigt, benötigt eine überlebensfähige Demokratie<br />

deshalb vor allem eine politisch aktive Bürgergesellschaft, welche die Demokratie<br />

akzeptiert und deren Grundsätze versteht. Durch die direkte Mitarbeit in<br />

Parteien, Vereinen, Verbänden und Bürgerinitiativen oder die Teilnahme an Unterschriftenaktionen,<br />

Demonstrationen und Kundgebungen können sich Bürger für ihre<br />

Interessen einsetzen und die zuständigen Politiker auf diese aufmerksam machen.<br />

So wird die direkte Beteiligung der<br />

Menschen am politischen<br />

Entscheidungsprozess gewährleistet und<br />

außerdem ein demokratisches Bewusstsein<br />

geschaffen. Der Bürger lernt sich<br />

eigenverantwortlich für seine Interessen<br />

einzusetzen und bei Konflikten<br />

gegebenenfalls durch sachliche<br />

Diskussionen und Kompromissfindung die<br />

beste Lösung für alle Beteiligten zu finden.<br />

So profitiert der Bürger nicht nur von den<br />

Vorteilen der Demokratie, sondern kann<br />

auch mit den Nachteilen, wie den schon<br />

erwähnten aufwendigen und langwierigen<br />

Entscheidungsverfahren, umgehen.<br />

Eine aktive politisch beteiligte Gesellschaft Demonstrationen in der Ukraine 2004/Foto: www.theorangerevolution.com<br />

kann in politischen und wirtschaftlichen<br />

Krisen sogar die bereits erwähnte Trägheit der demokratischen Abläufe überbrücken,<br />

da sich die Bürger nicht ausschließlich von staatlichen Lösungen und Leistungen<br />

abhängig machen, sondern ihren eigenen Beitrag leisten.<br />

Die schlechteste Regierungsform ...<br />

So gilt noch immer die Aussage des britischen Staatsmannes Winston Churchill:<br />

„Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den<br />

anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind“. Eine moderne Demokratie<br />

beinhaltet Gewaltenteilung, repräsentative Willens- und Entscheidungsbildung<br />

sowie Rechtsstaatlichkeit und die Bindung an eine Verfassung. Durch die garantierten<br />

Grundrechte auch für Minderheiten wird zudem der Diktatur der Mehrheit<br />

vorgebeugt, die immer wieder viele Kritiker in der Demokratie sahen, und die individuelle<br />

Freiheit des einzelnen größtmöglich gewahrt. Dass Demokratie nicht Herr-<br />

SEITE_27


WISSEN CARL<br />

schaft der Mehrheit bedeutet und an Recht und Verfassung gebunden ist, verhindert<br />

auch, dass die Mehrheit die Demokratie abschaffen kann.<br />

Zudem können Demokratien durch die Repräsentativität und Verantwortlichkeit ihrer<br />

Institutionen besser als nicht-demokratische Systeme auf Probleme und Konflikte<br />

innerhalb der Gesellschaft eingehen. So geht beispielsweise die Entwicklung des<br />

demokratischen Sozialstaates aus der Problematik der sozialen gesellschaftlichen<br />

Unterschiede hervor.<br />

In einer Demokratie geht alle Staatsgewalt vom Volke aus. Nur durch allgemeine,<br />

freie und faire Wahlen ist die Regierung dazu legitimiert Entscheidungen zu treffen.<br />

Dabei kann der Bürger nach seinen Interessen aus alternativen Parteien oder Kandidierenden<br />

wählen. Nur in der Demokratie ist es den Bürgern möglich über Wahlen<br />

Regierende zu sanktionieren oder abzuwählen, ohne das gesamte politische System<br />

beseitigen zu müssen. Durch transparente Entscheidungsprozesse, die Freiheit der<br />

Medien und die zeitliche Begrenzung eines Amtes ist Kontrolle möglich und wird<br />

Machtmissbrauch vorgebeugt.<br />

Schließlich sind die gewählten Politiker in Parlamenten und anderen Institutionen<br />

nur Volksvertreter, denen der Bürger Teile seiner Souveränität abgibt und die Regierungsverantwortung<br />

anvertraut. Im Gegenzug müssen diese die unterschiedlichen<br />

Interessen der Wähler und der anderen sozialen Gruppen, die etwa in Verbänden<br />

organisiert sind, nach bestem Wissen und Gewissen vertreten und zu deren<br />

Wohl handeln. Während der politische Wille den Menschen in totalitären Systemen<br />

von der herrschenden Klasse<br />

Deutsches Parlament / Foto: www.bund.de<br />

aufgezwungen wird, läuft in einer<br />

Demokratie der Prozess der<br />

Willensbildung im Idealfall umgekehrt<br />

von den Bürgern zu den Regierenden.<br />

Um dies zu gewährleisten sollte sich der<br />

eine oder andere Politiker vielleicht<br />

öfters daran erinnern, wie sein Handeln<br />

legitimiert wird. Damit die Demokratie<br />

den Menschen auch in Zukunft die für<br />

uns selbstverständlichen Rechte garantieren<br />

kann, sollte allerdings auch jeder<br />

Bürger seine Möglichkeiten<br />

dafür nutzen eigene Ideen einzubringen<br />

und am Allgemeinwohl mitzuarbeiten. Dazu gehört, über politische Abläufe und<br />

Sachverhalte informiert zu sein, Standpunkte kritisch zu hinterfragen und gewillt zu<br />

sein Verantwortung zu übernehmen. Der deutsche Politiker Kurt Biedenkopf hat dies<br />

einmal so ausgedrückt: „Freiheit ist nicht nur ein Recht. Freiheit ist eine permanente<br />

Aufgabe, ein dauerhafter Prozess.“<br />

Kontext: Bundeszentrale für politische Bildung ZA<br />

SEITE_28


WISSEN CARL<br />

„Das Leben ist schön - habt<br />

Mut, und fürchtet euch nicht!“<br />

CARL: Sehr geehrter Herr Pfarrer Hermann. Die nächste<br />

Ausgabe unserer Schülerzeitung CARL befasst sich mit dem<br />

Thema Wissen. In unserer aufgeklärten Gesellschaft, im<br />

alltäglichen Leben nimmt das Wissen eine immer wichtigere<br />

Rolle ein. Parallel dazu weichen die Religion und der Glaube<br />

an einen Gott immer mehr den rationalen<br />

Welterklärungsmodellen aus dem Bereich der<br />

Naturwissenschaften. Ziemlich wahrscheinlich wird der<br />

Mensch bald dazu in der Lage sein, mit Hilfe des Klonens<br />

einen Menschen künstlich zu erschaffen. Ist Gott im 21.<br />

Jahrhundert überflüssig?<br />

Pfarrer Hermann: Ein Welterklärungsmodell, nach dem Gott<br />

aus seiner Schöpfung zwingend auszuziehen hätte, hat<br />

bislang noch nicht von sich reden gemacht. Die jüngsten Forschungsergebnisse der<br />

Astrophysik im Umgang mit der Urknall-Theorie lassen eher das Gegenteil vermuten.<br />

Das Modell eines expandierenden Weltalls stammt übrigens von einem belgischen<br />

Jesuitenpater: Georges Lemaître.<br />

Pfarrer Hermann / Foto: Pfarramt<br />

Nein, um die Zukunft Gottes mache ich mir keine Sorgen; sehr wohl aber um die<br />

Zukunft des Menschen. Hans Magnus Enzensberger beschreibt diese Gefahr so:<br />

„Selbst in reichen Gesellschaften kann morgen jeder von uns überflüssig werden.<br />

Wohin mit ihm?"<br />

CARL: Aus welchem Grund lohnt es sich für das Leben eines nüchtern rational denkenden<br />

Menschen an einen Gott zu glauben, obwohl dessen Existenz nicht beweisbar<br />

ist?<br />

Pfarrer Hermann: Sollte dieser „nüchtern rational denkende Mensch" beispielsweise<br />

Gefallen an der eingangs von mir erwähnten Astrophysik finden können, dann hätte<br />

er zumindest eine Möglichkeit mehr, im Bedenken der Wirklichkeit auf Gott als<br />

Schöpfer der Welt zu stoßen.<br />

Was für das Leben gilt, gilt übrigens auch für den Glauben: man muss eine Landschaft<br />

durchwandern, will man sie sich erschließen. Die Begegnung mit Gott ist deshalb<br />

immer auch eine Frage der menschlichen Erfahrung.<br />

CARL: Was entgegnen Sie Kritikern wie dem Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche,<br />

welcher der Auffassung war, Gott sei einzig eine illusionistische Erfindung der<br />

Menschen, um ihrem sinnlosen Leben Halt zu geben?<br />

SEITE_29


WISSEN CARL<br />

Pfarrer Hermann: Als Nihilist setzte Nietzsche nicht nur hinter Gott ein Fragezeichen,<br />

sondern hinter alle und alles. Dementsprechend müssen sich Nietzsche und<br />

jene, die sich auf ihn berufen, umgekehrt fragen lassen, ob sie mit ihrer Betrachtungsweise<br />

- vom Schicksal Gottes einmal abgesehen - nicht zuerst und zuletzt dem<br />

Menschen Fallstricke gelegt haben.<br />

Den schlagenden Beweis dafür, dass die innere Anrührung eines Menschen durch<br />

Gott nichts weiter als eine Illusion sei, blieben er und andere bis heute schuldig.<br />

Ob und inwiefern der Glaube an Gott tatsächlich etwas Unvernünftiges oder gar Widervernünftiges<br />

ist, muss deshalb gerechterweise offenbleiben. Die Maxime "in dubio<br />

pro reo" (im Zweifel für den Angeklagten) darf auch Gott für sich in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Fest steht aber, dass der Mensch sich eine Frage ist, auf die er selbst keine Antwort<br />

geben kann, und dass sein Geheimnis an ein noch tieferes und noch größeres Geheimnis<br />

grenzt, das in der Sprache der Religionen Gott heißt.<br />

CARL: Es gibt verschiedene Interpretationen des Weltgeschehens und der menschlichen<br />

Existenz; sowohl religiöser (Islam/Judentum/Buddhismus) als auch philosophischer<br />

Art (Marx/ Nietzsche/Relativismus). Wie begründet die katholische Kirche ihren<br />

Universalanspruch, ihr Wahrheitsmonopol?<br />

Pfarrer Hermann: Seit seinen Anfängen pflegt das Christentum ein kritisches Verhältnis<br />

im Umgang mit weltlichen und religiösen Fragen - Selbstkritik ganz selbstverständlich<br />

mit eingeschlossen. Die Auseinandersetzung mit den großen Philosophen<br />

der antiken Welt war hierbei von entscheidender Bedeutung, und bis heute<br />

kennt nur das Christentum eine Theologie, deren Gegenüber und Gefährte die Philosophie<br />

ist.<br />

Solche religiöse Religionskritik ist dem Christentum unverwechselbar zu eigen, ebenso<br />

das fortschreitende Bemühen, die Wahrheit mit Erkenntnis zu durchdringen.<br />

Die große und weltweit prägende Tradition der Kultur- und Geistesgeschichte Europas<br />

mit ihren Universitäten und ihrem Verständnis von Wissenschaft beispielsweise<br />

ist eng damit verbunden.<br />

Erinnern möchte ich aber auch an das christliche Doppelgebot der Gottes- und<br />

Nächstenliebe. Diese Grundhaltung, Gott als Kraft der Liebe ganz persönlich ansprechen<br />

und erfahren zu können, ausnahmslos in jedem Menschen ihn zu erkennen<br />

und ihm zu begegnen, verleiht dem Christentum seine besondere Stärke im gesellschaftlichen<br />

Miteinander und lässt überhaupt verstehen, warum die Würde des Menschen<br />

tatsächlich unantastbar ist. Das weltweit einmalige nationale und internationale<br />

politische Engagement der christlichen Kirchen, wenn es um Schwache und<br />

Randständige geht, wäre anders gar nicht nachzuvollziehen.<br />

Das Christentum verbindet so auf einzigartige Weise Vernunft, Glaube und Leben.<br />

CARL: Was halten Sie von der heute immer üblicheren Praxis, dass sich die Menschen<br />

aus verschiedenen Kulturen und Religionen ihre eigene Religion zusammenmischen?<br />

So werden Elemente aus dem Christentum, dem Buddhismus, der Esote-<br />

SEITE_30


WISSEN CARL<br />

rik, dem germanischen Fruchtbarkeitskult oder der ägyptischen Mythologie zusammengesetzt,<br />

ganz nach dem Motto: „Was mein Gott ist, bestimme ich.“<br />

Pfarrer Hermann: Seit meiner Priesterweihe begleitet mich als persönliches Leitwort<br />

der Vers 16 aus dem Kapitel 15 des Johannesevangeliums. Ein Wort Jesu an seine<br />

Jünger: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,<br />

dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann<br />

wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet".<br />

Heute wie damals bewegt mich die Frage: Was soll das für ein Gott sein, den ich<br />

gebrauchen will? Und ich sage mir: Gott braucht mich für seine Welt!<br />

Nicht ich nehme Gott, sondern er nimmt mich in die Pflicht. Nicht ich ziehe Gott in<br />

mich hinein, sondern er führt mich aus mir heraus.<br />

Zu glauben könnte man deshalb auch als ein Ringen mit Gott verstehen. Ich glaube<br />

nicht an einen Gott für die Westentasche!<br />

CARL: Lässt sich der Glaube an den allwissenden, allmächtigen, allliebenden christlichen<br />

Gott angesichts unserer schlechten, von Terror und Katastrophen geprägten<br />

Welt überhaupt rechtfertigen?<br />

Pfarrer Hermann: Die Welt heute ist so gut und so schlecht wie wir Menschen gut<br />

und schlecht sind. Terror, ja selbst bestimmte Katastrophen - denken wir nur an die<br />

Folgen menschlicher Eingriffe in das natürliche Gleichgewicht - sind zunächst einmal<br />

eine Frage an den Menschen.<br />

„Warum lässt Gott das zu?", ist also das eine; das andere aber ist: „Warum handeln<br />

wir Menschen zuweilen wider besseres Wissen?", „Warum sind wir oft so träge und<br />

ist uns so vieles gleichgültig?", „Warum lassen wir es nicht selten an Aufmerksamkeit<br />

und Feingefühl fehlen?"<br />

Es ist deshalb gerade der Glaube an Gott, der uns auch an den Menschen glauben<br />

lässt!<br />

CARL: Nach der Auffassung zahlreicher Neurobiologen ist der freie Wille einzig „eine<br />

nützliche Illusion“, eine nachträgliche Begründung für Zustandsveränderungen, die<br />

ohnehin erfolgt wären. Wenn der Mensch wirklich „willenlos“ von seiner Umgebung<br />

abhängig wäre, wie eine Art Automat, dann wäre der Mensch auch nicht mehr für<br />

sein Handeln verantwortlich – es gäbe kein Gut und Böse mehr, keine Schuld und<br />

keine Einsicht. Somit wäre jede Ethik und jede Religion hinfällig. Was würden Sie<br />

einem solchen Neurobiologen entgegnen?<br />

Pfarrer Hermann: Sollte der freie Wille tatsächlich eine "nützliche Illusion" sein und<br />

menschliches Fühlen und Denken nichts weiter als das willkürliche Ereignis biochemischer<br />

Prozesse, dann müsste es doch gehörig verwundern, wie sich aus solchen<br />

Prozessen in der Summe der Kosmos menschlicher Genialität hat entwickeln können.<br />

Hätte dann vielleicht gerade auch hier nicht derjenige seine Finger im Spiel, den wir<br />

als Schöpfer der Welt kennen?<br />

SEITE_31


WISSEN CARL<br />

Nein, der Mensch ist frei - zumindest so frei, dass mögliche biochemische Automatismen<br />

nicht den Ausschlag geben müssen!<br />

CARL: Wenn es einen Gott gibt, warum können wir nur an ihn glauben, ohne sicher<br />

von seiner Existenz zu wissen? Wenn der Mensch die Verbindung zu Gott sucht, und<br />

Gott den Menschen, warum gibt es zwischen Gott und den Menschen überhaupt eine<br />

Trennung?<br />

Pfarrer Hermann: Ist Gott ewig und<br />

vollkommen, sterblich und fehlbar der<br />

Mensch, dann sind sie einander zwar<br />

entgegengesetzt, bilden aber zugleich ein<br />

Gegenüber - wie die zwei Pole eines<br />

Magnetfeldes. Nicht Trennung, sondern<br />

Spannung zeichnet deshalb ihr Verhältnis<br />

aus.<br />

Es liegt nun an jedem einzelnen von uns,<br />

ob er diese Spannung wahrnehmen will und<br />

inwiefern er sie wahrnehmen kann.<br />

Dabei als Mensch weder sich selbst noch<br />

den anderen aufzugeben, sondern vielmehr<br />

Gott ebenso frei wie bewusst treu zu<br />

bleiben, gibt dem Verhältnis zu Gott seinen<br />

Gewinn und der menschlichen Geschichte<br />

ihre Bedeutung.<br />

CARL: Was ist aus christlicher Sicht der<br />

Sinn des Lebens?<br />

Pfarrer Hermann: Als Motto für heute<br />

formuliert: In Gott eintauchen, beim Armen<br />

auftauchen - und umgekehrt!<br />

Jesus-Statue in Rio de Janeiro / Foto: www.biblia.com<br />

CARL: Wie kann ich als Gläubiger ein<br />

gottgefälliges Leben führen, und den Willen Gottes erkennen ohne Gefahr zu laufen,<br />

meinen eigenen Willen als den Willen Gottes zu verkaufen?<br />

Pfarrer Hermann: Gibt es keine Partnerschaft und kein Miteinander, gibt es keine<br />

Ehe, keine Familie. Das Leben pflanzt sich in den Bahnen der Gemeinschaft fort.<br />

Dort erfährt es auch Halt und Ausrichtung.<br />

Das gilt nicht weniger für den Glauben. Die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden<br />

über die Generationen dieser Welt hinweg ist deshalb auch für jedes einzelne ihrer<br />

Glieder der Bezugsrahmen, an dem verlässlich Maß genommen werden kann.<br />

CARL: Viele sehen es als eine Einschränkung ihrer individuellen Freiheit an, sich<br />

dem Willen Gottes zu unterwerfen – was würden sie diesen Menschen entgegnen?<br />

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WISSEN CARL<br />

Pfarrer Hermann: Als Menschen haben wir nicht nur die Freiheit, uns von etwas oder<br />

jemandem loszusagen oder fernzuhalten, sondern ebenso, uns an etwas oder jemanden<br />

zu binden. Jede dieser Entscheidungen zieht auf ganz unterschiedliche Weise<br />

ebenso Gewinn wie Verlust nach sich.<br />

Die Bindung an etwas oder jemanden kann in vielen Fällen sogar ein Mehr an Freiheit<br />

bedeuten oder zumindest ein bestimmtes Maß an Freiheit bewahren helfen.<br />

Man denke nur an ein Kind beim Laufen Lernen an der Hand eines Erwachsenen,<br />

oder daran, sich an bestimmte Vereinbarungen zu halten, auch wenn sie einem augenblicklich<br />

zum Nachteil gereichen.<br />

Sich für etwas oder jemanden zu entscheiden und daran festzuhalten, macht gerade<br />

in den bedeutenden Fragen des Lebens die Größe des Menschen aus - auch auf die<br />

mahnende Gefahr hin, dabei möglicherweise zu irren oder zu scheitern. Beispiel<br />

politischer Widerstand.<br />

CARL: Zwar glauben noch immer zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland, dass<br />

Gott oder ein höheres Wesen existiert, doch die Zahl der Kirchenaustritte steigt in<br />

den letzten Jahren unaufhaltsam. Spricht die Botschaft Christi die Menschen nicht<br />

mehr an oder liegt die Schuld daran bei den Kirchen?<br />

Pfarrer Hermann: Jede einzeln und alle zusammen haben sich die Kirchen nicht nur<br />

in Krisenzeiten tatsächlich aufrichtig zu fragen - und kein einziges ihrer Glieder ist<br />

davon ausgenommen -, ob und inwieweit sie selbst Jesus Christus und seiner Botschaft<br />

im Wege stehen.<br />

Erlaubt sei zugleich die Gegenfrage, ob eine mögliche Schuld nur bei den Kirchen<br />

liegen muss oder ob auch andere gesellschaftliche Faktoren entweder aus Nachlässigkeit<br />

oder gar aus Berechnung ihren Anteil daran haben können.<br />

Die Gretchen-Frage zu stellen - "Nun sag', wie hast du's mit der Religion?" - und die<br />

Entwicklung der Kirchenaustritte zu verfolgen, ist auf verschiedene Weise aufschlussreich.<br />

Denn derlei Erkenntnisse sagen nicht nur etwas über die Verfassung<br />

der Kirchen aus, sondern ebenso über die Verfassung der Gesellschaft insgesamt.<br />

Dass die Botschaft Christi unverändert Menschen ansprechen, begeistern und gewinnen<br />

kann, hat der Weltjugendtag in Köln diesen Sommer beispielhaft gezeigt.<br />

Eine Million einhunderttausend Jugendliche und junge Erwachsene als Gottesdienstgemeinde<br />

an einem Sonntagmorgen im Herzen Deutschlands, das ist zumindest ein<br />

Zeichen der Hoffnung und der Ermutigung.<br />

CARL: Was sagen sie zu der Behauptung: „Um ein guter Christ zu sein muss ich<br />

nicht in die Kirche gehen“?<br />

Pfarrer Hermann: Ein Christ, ja ein guter Christ zu sein, entscheidet sich tatsächlich<br />

nicht beim "in die Kirche-Gehen". Mit anderen den Glauben genauso wie das Leben<br />

zu teilen und sich darin zu bestärken, steht dem Christ sein aber auch nicht entgegen.<br />

Schon Jesus und durch ihn der Kirche wurde die wöchentliche Versammlung<br />

aller Gläubigen in die Wiege gelegt.<br />

SEITE_33


WISSEN CARL<br />

Deshalb - darf ich's sagen? - die herzliche Einladung, die Eucharistie am Sonntag<br />

mitzufeiern, und natürlich auch die Schülergottesdienste nicht zu vergessen!<br />

CARL: Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod? Was muss ein Mensch dafür leisten?<br />

Pfarrer Hermann: Ja. - Vorrangig ist dabei nicht, dass ein Mensch Gott gegenüber<br />

gesetzlich etwas zu leisten hätte; vielmehr kommt es darauf an, sich Tag für Tag,<br />

Stunde für Stunde zu leisten, mit Gott aus Liebe in Beziehung zu bleiben.<br />

CARL: Was hat sie persönlich dazu gebracht, ihr Leben dem Glauben, und dem<br />

Dienst an Gott zu verschreiben?<br />

Pfarrer Hermann: Die Neugier im Umgang mit den Dingen dieser Welt, und das<br />

Staunen über eine Kirche, die den Völkern und Kulturen der Jahrhunderte und Kontinente<br />

ein unzerstörbares Ansehen und eine gemeinsame Zukunft zuspricht.<br />

CARL: Haben Sie in ihrer Zeit als Priester jemals an ihrem Glauben gezweifelt, und<br />

hatten Sie, damit verbunden, Angst davor in den Menschen Hoffnungen zu wecken,<br />

die sich irgendwann vielleicht als falsch herausstellen könnten? Bereuen Sie ihre<br />

Entscheidung?<br />

Pfarrer Hermann: Die Notwendigkeit zu entscheiden reicht weiter als die Möglichkeit<br />

zu erkennen, sagte einmal Immanuel Kant. Das gilt gerade auch bei den großen<br />

Fragen menschlichen Lebens, und nicht weniger in Glaubensfragen.<br />

Mit diesem Vorbehalt habe ich mich bis zum heutigen Tag immer wieder neu entschieden<br />

zu glauben und Priester zu sein - bei allen Zweifeln, die dazugehören und<br />

einer Entscheidung erst ihren Wert verleihen.<br />

CARL: Wollen Sie zum Ende den Schülerinnen und Schülern des Carl-Laemmle-<br />

Gymnasiums noch etwas mit auf den Weg geben?<br />

Pfarrer Hermann: Das Leben ist mehr, das Leben ist anders, das Leben ist schön.<br />

Deshalb - mit den Worten Jesu gesprochen - habt Mut, und fürchtet euch nicht!<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

SEITE_34<br />

Z.A./R.A.A.


WISSEN CARL<br />

Sind wir frei?<br />

Im vergangenen Jahrzehnt gab es wohl kaum eine Frage, die Wissenschaftler<br />

und Philosophen, Biologen, Physiker und Geistliche der ganzen Welt mit<br />

derart harten Bandagen gegeneinander antreten ließ wie die Diskussion über<br />

die Existenz des freien menschlichen Willens.<br />

Es herrscht Krieg<br />

Es passiert jedem von uns jeden Tag tausende Male, ohne dass wir es jemals<br />

hinterfragen oder überhaupt beachten – wir entscheiden uns.<br />

Wir bestimmen unser Leben selbst. Doch sind wir tatsächlich Herr unseres eigenen<br />

Willens oder lediglich die Marionetten unserer Bedürfnisse und Gefühle?<br />

Neurobiologen behaupten, unsere Entscheidungen seien bereits festgelegt, bevor wir<br />

sie bewusst treffen, und lassen so den Menschen in ganz neuem Licht erscheinen.<br />

Denn existierte kein freier Wille und somit keine Verantwortung jedes einzelnen für<br />

sein Handeln, wären Gut und Böse hinfällig, es gäbe weder Schuld noch Einsicht - der<br />

Mensch wäre nicht mehr als ein Roboter, ein Es-gesteuerter Organismus, der für<br />

keines seiner Verbrechen und keine seiner Taten verantwortlich wäre.<br />

1980 begann genau an diesem Punkt der nicht enden wollende, jahrelang erbittert<br />

geführte Krieg zwischen Neurobiologen und Philosophen um nichts Geringeres als das<br />

Selbstverständnis des Menschen.<br />

In den 90er Jahren erlangte das Thema schließlich durch das Aufkeimen der<br />

Neurowissenschaften und die damit verbundenen neuen Techniken auch in der<br />

Öffentlichkeit bisher ungeahnte Brisanz.<br />

Die Hirnforschung strebte zu dieser Zeit, vorrangig in den USA, mit unbändigem<br />

Enthusiasmus und immensen staatlichen Fördergeldern den Rang der menschlichen<br />

Leitwissenschaft an, wollte das alte Menschenbild umstürzen und auf eine neue<br />

Grundlage setzten - Kopernikus und Darwin in den Schatten stellen.<br />

Die Wissenschaftler hatten ihre Rechnung jedoch ohne die Philosophen gemacht, die<br />

sich unermüdlich der Vorwürfe und Behauptungen erwehrten.<br />

Mittlerweile sind die Gegner müde geworden, die Fronten verhärtet und die Positionen<br />

klar dargestellt - die Entscheidung, auf welche Seite man sich nun schlägt, bleibt<br />

freilich jedem selbst überlassen.<br />

Kann man die Moral zerstören?<br />

Gerne wird von Gegnern des freien Willens ein Vorfall aus dem Jahre 1848 zitiert. Ein<br />

Bahnarbeiter aus Vermont, USA, bekam durch einen Unfall einen 112 cm langen<br />

Eisenstab durch den Kopf geschossen. Der vorher als freundlich und höflich bekannte<br />

Mann überlebte wie durch ein Wunder und konnte wieder vollständig genesen - jedoch<br />

war sein vorderes Stirnhirn nahezu völlig zerstört. Die signifikanteste Veränderung war<br />

sein Verhalten; aus dem umgänglichen Kollegen war mit einem Schlag ein<br />

rücksichtsloser und unmoralischer Mensch geworden. Ähnliches konnte man übrigens<br />

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WISSEN CARL<br />

auch bei einem Mann beobachten, dem im Säuglingsalter ein Tumor aus besagter<br />

Hirnregion entfernt werden musste. Auch er verfügte im späteren Leben über keine<br />

Moral, empfand weder Reue noch Mitleid. Später fand man heraus, dass auch bei<br />

Strafgefangenen dieses „Moralzentrum“ weniger ausgeprägt ist als bei normalen<br />

Menschen . Diese Verkümmerung kann, laut Bernhard Bogerts, einem Magdeburger<br />

Psychiater, ihre Ursache in einer lieblose Kindheit und falschen Erziehung haben.<br />

Das Experiment von Libet<br />

Der Stein des Anstoßes der gesamten Debatte ist ein Experiment des<br />

Neurophysiologen Benjamin Libet.<br />

Er setzte Versuchspersonen vor eine Scheibe, die, wie das Zifferblatt einer Uhr, in<br />

gleichmäßige Abschnitte unterteilt war. Auf die Scheibe wurde ein Punkt projiziert, der<br />

die Scheibe in einem gewissen Zeitintervall umrundete. Die Hirnströme der<br />

Versuchspersonen wurden mittels Elektroden aufgezeichnet.<br />

Die Probanden mussten nun lediglich den Finger bewegen, wann sie es wollten und<br />

sich die Position des Punktes auf der Scheibe merken, sobald sie den Willensimpuls<br />

verspürten.<br />

Libet fand heraus, dass die Personen 350-400 Millisekunden bevor sie den Finger<br />

bewegen wollten Hirnströme verzeichneten. Er nannte dies „Aktion des Gehirns“,<br />

wofür diese jedoch steht, deutete er nicht.<br />

Ist der freie Wille also lediglich eine Illusion, etwas, das unser Gehirn uns vorgaukelt?<br />

Libets weitere Ergebnisse widersprechen dieser Behauptung, da er 150 ms vor der<br />

eigentlichen Handlung eine erneute Aktivität, mit der die Versuchspersonen die<br />

eingeleitete Handlung stoppen können, feststellte - falls ihnen die Handlung<br />

unmoralisch oder falsch erscheint. Wir können also das Resultat unseres Willens<br />

steuern, ein Veto einlegen, falls nötig. Dies bildet die Grundlage für jegliche religiöse<br />

und ethische Mahnung. Es ist die Fähigkeit instinktiven Wüschen zu widerstehen.<br />

Praktischer Nutzen<br />

Könnte man die Unfreiheit des Menschen beweisen, seine Gefühle und Entscheidungen<br />

auf lenkbare Stoffwechselvorgänge im Gehirn reduzieren, wäre diese Erkenntnis,<br />

ähnlich der Entdeckung des Genoms, Gold wert. Durch Medikamente oder Operationen<br />

könnte man so einen Menschen unbewusst zu einer Entscheidung zwingen oder<br />

Entschlüsse löschen. Angstgefühle könnten einfach dauerhaft abgetötet, Glücksgefühle<br />

per Tablette verabreicht werden. Man könnte sogar Hirnregionen stilllegen, um<br />

Straftaten präventiv zu verhindern.<br />

SEITE_36


WISSEN CARL<br />

Doch hier ist es einmal mehr die moralische Instanz, die dem technisch Möglichen eine<br />

Grenze setzt. Selbst einigen prominenten Neurobiologen geht eine derartige<br />

Beeinflussung des Menschen zu weit, der Wille des Menschen sei schließlich ein<br />

unveräußerliches Kennzeichen des Menschseins.<br />

Fata morgana<br />

Neurobiologen sehen den freien Willen hauptsächlich als eine nützliche Illusion an. Sie<br />

stützen ihre Behauptung auf einen Versuch an menschlichen Gehirnen. Hierbei wurden<br />

bestimmte Regionen des zentralen Nervensystems elektrisch stimuliert, wodurch die<br />

Probanden dazu veranlasst wurden, eine Gliedmaße zu bewegen. Bei einer<br />

nachgehenden Befragung behaupteten sie jedoch, es sei ihr freier Wille gewesen.<br />

Hirnforscher schlossen daraus, dass des freie Wille also eine nachträgliche Begründung<br />

einer Zustandsveränderung ist, die ohnehin erfolgt wäre und somit also eine<br />

Legitimation unseres Handelns bei uns selbst darstellt.<br />

Schlussfolgerung<br />

Das wissenschaftliche Fazit der Neurobiologie fällt eindeutig aus – sie erteilt der<br />

religiösen Vorstellung eines möglichen, rein geistlichen Wesens eine Absage und<br />

reduzieren den freien Willen auf eine menschliche Illusion, die unsere triebbedingten<br />

Handlungen im Nachhinein begründet. Mit der letzten chemischen Reaktion wäre so<br />

das Leben ein für alle Mal beendet, kein Paradies, keine Seele.<br />

Philosophen entgegnen dem, dass vor der Ausführung des Willens eine moralische<br />

Instanz, das Veto unseres Gewissens, steht, das die motorische Handlung notfalls<br />

verhindern kann. Dies mache den Menschen zu mehr als einem bloßen Opfer seiner<br />

Triebe – er könne frei nach seinem Gewissen über seine Handlungen entscheiden. Auf<br />

welche Seite stellt ihr euch? Entscheidet selbst.<br />

R.A.A.<br />

SEITE_37


WISSEN CARL<br />

Keine Moral, keine Seele, kein Gott?<br />

Falls der Mensch keinen freien Willen hat, was bleibt von ihm übrig?<br />

Ist es nicht gerade der freie Wille, der den Menschen zu dem macht, was er ist?<br />

Schließlich gründet doch nur darauf sein Anspruch über allen anderen Lebewesen zu<br />

stehen – in der Fähigkeit nach seinem Gewissen entscheiden zu können.<br />

Jeder, der behauptet, der freie Wille existiere nicht, nimmt sich selbst diesen Status,<br />

er erklärt sich zu einer bloßen Hülle, ohne Sinn und ohne Seele.<br />

Er leugnet, dass es ein Richtig und ein Falsch gibt und macht den Menschen zu einem<br />

Triebtäter, entbindet ihn von seiner Verantwortung.<br />

Er widersagt jeglicher Religion, Moral und Ethik.<br />

Doch sind die Menschen wirklich so?<br />

Gibt es nicht genügend Beispiele, die uns zeigen, dass die Menschen mehr sind als ihr<br />

biologischer Wert – manche sogar Märtyrer für andere?<br />

Schon einmal wurden in unserem Land Menschen mit Tieren auf gleiche Ebene<br />

gestellt.<br />

Uns wurde schmerzlich gezeigt, dass solches Denken die grausamsten Verbrechen der<br />

Menschheit hervorbringt.<br />

Wer den freien Willen leugnet, legitimiert die Zerstörung aller Werte, die wir jahrelang<br />

durch Grundgesetze zu schützen versuchten.<br />

Es gilt dann wieder das Recht des Stärkeren, das Recht dessen, der seine Interessen<br />

rücksichtsloser durchsetzen kann.<br />

Es herrscht Anarchie und Sozialdarwinismus.<br />

Wer glaubt, dass es keinen freien Willen gibt, zeigt, dass er nichts gelernt hat.<br />

SEITE_38<br />

R.A.A.


TIERE CARLCHEN<br />

Tierische Intelligenz<br />

Kann der Mensch behaupten, Tiere seien nicht so intelligent wie er selbst? Dürfen wir,<br />

der Homo Sapiens, andere Tiere derart abwerten, obwohl wir nicht einmal annähernd<br />

alles über deren Lebensweise und mentalen Zustand wissen?<br />

Ja und nein. Da der Mensch auch die Intelligenz der Tiere testen möchte, kann er sich<br />

hauptsächlich auf Beobachtungen stützen, die Abstufungen im Tierreich hinsichtlich<br />

ihrer Intelligenz erlauben. <strong>Oder</strong> nicht? Sind Tiere schlauer als Menschen und können<br />

uns dies einfach nicht so deutlich zeigen, weil wir eine andere Sprache sprechen?<br />

Allgemein sind soziale Tiere intelligenter als nichtsoziale, sprechende intelligenter als<br />

nichtsprechende und Tiere, die ihr Verhalten planen, sind intelligenter als solche, die<br />

nicht planen und vorausberechnen.<br />

Wahrlich „tierische Intelligenz“ beobachtet man bei Delfinen, die aus ihrem einst angeborenen<br />

Spieltrieb Menschen in<br />

Seenot retten. Delfine haben eine<br />

auffallende emotionale Intelligenz.<br />

Aus Therapien mit Delfinen und<br />

behinderten, insbesondere kommunikationsgestörten<br />

Kindern deutet<br />

man, dass Delfine ein Gespür für<br />

Schwächere haben. Mit Kraft und<br />

Energie vermögen sie außerdem<br />

positiv auf den Genesungsprozess<br />

einzuwirken. Therapeuten schreiben<br />

oftmals von großen Besserungen des<br />

Verhaltens der Kinder binnen<br />

kürzester Zeit, die mit üblichen<br />

jahrelangen Therapien nicht zu erzie-<br />

Bild: www.festomuvesz.hu<br />

len waren.<br />

Ein anderes Beispiel für den Mythos<br />

der Intelligenz von Tieren ist die Katze. Abstammend vom wilden Tiger (gemeint ist<br />

die afrikanische Wildkatze) verwandelte sie sich zum friedlichen Haustier. Das Tier<br />

kann Zusammenhänge und Erfahrungen begreifen und sich Informationen und vor<br />

allem Orte merken. Sie ist sowohl als junges Tier, aber auch noch als ausgewachsene<br />

Katze sehr gut lernfähig. Das Lernen erfolgt nicht wie bei den meisten Tierarten durch<br />

das Versuchen, sondern auch durch bloßes Zusehen. Katzen schmollen wie auch der<br />

Mensch - nur eben nicht aus gekränkter Eitelkeit, sondern das Abwenden soll vielmehr<br />

ihre soziale Unterlegenheit zeigen. Darüber hinaus spricht man Katzen die Fähigkeit<br />

zu, Erdbeben vorausahnen zu können. Wieso sie diese Fähigkeit haben ist zwar noch<br />

nicht geklärt, aber es wäre möglich, dass Katzen ein Vorwarnsystem besitzen oder<br />

dass sie auf die dramatische Erhöhung der statischen Elektrizität reagieren, die Erdbeben<br />

vorausgeht. Uns ist es nicht möglich solche Signale zu deuten, wohingegen Katzen<br />

sich schon nach einem geeigneten Versteck umsehen.<br />

SEITE_39


TIERE CARLCHEN<br />

Katzen kann man nicht erziehen. Durch ihre erhöhte Lernfähigkeit sind sie sich bewusst,<br />

dass sie ihr Leben selbst gut bestreiten können. Eine Katze weiß, wie sie sich<br />

verhalten muss, um im Zusammenleben<br />

mit dem Menschen<br />

Vorteile zu erfahren.<br />

All denen trotzend, die den<br />

Menschen als intelligentestes<br />

Wesen darstellen, müssen wir<br />

Menschen aber vielleicht auch<br />

einfach den Tieren zuhören<br />

und uns von ihnen leiten lassen,<br />

um deren wirkliche Intelligenz<br />

verstehen zu können.<br />

Vielleicht können auch wir<br />

noch etwas dazulernen.<br />

Sarah Schleiblinger Foto: rassekatzen.pixeltrends.com<br />

Tiere suchen ein Zuhause<br />

Name: 5 Mischlings-Welpen<br />

Alter: 3 Monate<br />

Was wir alles brauchen: Eine gute Erziehung, viel Auslauf, einen<br />

warmen Platz zum Schlafen, Nass- und Trockenfutter und als<br />

besonderen Leckerbissen Schweineohren oder andere Leckereien.<br />

So sollten unsere Familien sein: Es wäre schön, wenn ihr viel Zeit<br />

für uns hättet. Ihr müsst geduldig mit uns sein. Da wir, wenn wir<br />

ausgewachsen sind, eine stattliche Größe erreichen und ca. 40 kg<br />

schwer werden, wäre ein großer Garten wichtig.<br />

Über kleine Spielgefährten zum Toben wären wir glücklich.<br />

SEITE_40


TIERE CARLCHEN<br />

Name: Molly<br />

Alter: 12 – 14 Jahre<br />

Was ich brauche: Ein gemütliches Körbchen, viel Platz,<br />

ein ruhiges Zuhause, viel Freilauf.<br />

So sollte meine Familie sein: Meine Familie sollte mich<br />

nicht lange alleine lassen. Ich bin gerne bei den<br />

Menschen, aber vor wilden Kindern habe ich Angst.<br />

Streicheleinheiten wären mir sehr willkommen.<br />

Name: Daisy (Perserkatze)<br />

Alter: Unbekannt, aber nicht mehr ganz jung<br />

Was ich alles brauche: Eine ruhige Familie, Auslauf, Körbchen.<br />

So sollte meine Familie sein: Ich möchte gerne die einzige Katze<br />

im Hause sein und liebe es, wenn ich gestreichelt werde.<br />

Name: 10 Dsungarische Zwerghamster<br />

Alter: 2 Monate<br />

Was wir alles brauchen: Bewegung, Nahrung: Körner, Samen<br />

und ab und zu Obst und Gemüse.<br />

So sollten unsere Familien sein: Wir sind nachtaktiv, wir<br />

möchten einzeln gehalten werden.<br />

Name: Weiße Ratte<br />

Alter: Unbekannt<br />

Was ich brauche: Viel Bewegung und einen<br />

großen Käfig.<br />

So sollte meine Familie sein: Sie sollte viel Zeit<br />

für mich haben, mindestens 7 Jahre alt sollten<br />

meine Spielkameraden sein.<br />

Reporter: Anja Wiedemann und Eva-Maria Scheerer<br />

SEITE_41


CARL


TIERE CARLCHEN<br />

„40% aller Igel sterben<br />

im Winterschlaf!“<br />

Interview mit Frau Schwarzkopf vom Tierheim Biberach<br />

Wir befinden uns auf irgendeinem Weg, nahe am Rand vom Biberacher Wald. An der<br />

steinigen Straße, sieht man dann ein Haus, das sich „Tierheim Arche Noah " nennt .<br />

Rechts das Haus, links die Sommerzwinger der Hunde und ein großes Taubenhäuschen.<br />

Unsere Juniorreporter gehen durch die Eingangspforte und kommen in einen<br />

sehr warmen, größeren Raum, in dem es nach Hund riecht. Die beiden Reporter<br />

schnappen sich Frau Schwarzkopf und fragen sie Löcher in den Bauch ...<br />

CARLchen: Frau Schwarzkopf, wieviele Tiere haben<br />

Sie eigentlich hier?<br />

Frau Schwarzkopf: Das ist unterschiedlich. Im<br />

Moment haben wir über 50 Hunde hier. Die meisten<br />

sind zurzeit draußen untergebracht, da es noch<br />

ziemlich warm ist. Wir werden die Hunde aber bald<br />

hereinholen, weil die Nachrichten sagen, dass es kalt<br />

werden soll.<br />

CARLchen: Aha, und haben Sie auch noch andere<br />

Tiere hier?<br />

Frau Schwarzkopf: Oh, ja, natürlich, wir haben an<br />

die 60 Katzen, die im zweiten Stockwerk<br />

untergebracht sind. Vögel haben wir ca. 55 hier. Aber auch kleinere Tiere, wie Kaninchen,<br />

Meerschweinchen, Ratten und Chinchillas.<br />

CARLchen: Ist das für Chinchillas überhaupt die richtige Luft hier, wir meinen, zwischen<br />

den ganzen anderen Tieren?<br />

Frau Schwarzkopf: Naja, gerade das Allerbeste ist es für sie zwar nicht, aber besser<br />

als misshandelt zu werden ist es allemal. Außerdem mögen es Chinchillas ja auch<br />

warm.<br />

CARLchen: Wo wir gerade von Misshandlung sprechen, was war für Sie das schlimmst<br />

zugerichtete Tier, das Sie je aufgenommen haben?<br />

Frau Schwarzkopf: Da gibt es zweierlei. Das erste war eine Dogge, die auf der Straße<br />

aufgelesen wurde. Erst nach etwa einem Monat haben wir sie wieder aufpäppeln kön-<br />

SEITE_43


TIERE CARLCHEN<br />

nen. Die zweite Sache war, dass ich selbst vier abgemagerte Meerschweinchen im<br />

Wald gefunden habe. Noch dazu war es Winter und eiskalt. Auch in diesem Fall haben<br />

wir sehr lange gebraucht, bis sie wieder okay waren."<br />

CARLchen: Da können die Tiere einem ja echt leid tun. Doch Sie sprechen immer von<br />

‚wir'. Wer ist denn das, ‚wir'?<br />

Frau Schwarzkopf: Wir, das sind 8 feste Angestellte und ein paar Ehrenamtliche. Damit<br />

wir die ganze Arbeit schaffen können, müssen wir natürlich in Schichten arbeiten.<br />

Wenn es einem Tier besonders schlecht geht, muss man sogar die ganze Nacht über<br />

wach bleiben und auf es aufpassen!"<br />

CARLchen: Wow, nur so wenige Helfer und gleich sooo viele verschiedene Tiere. Wird<br />

das nicht manchmal zu viel mit Gassi gehen und so weiter?<br />

Frau Schwarzkopf: Nee, eigentlich nicht. Es können auch Teens<br />

und Erwachsene über16 Jahren zu uns kommen und mit ihrem<br />

,Wunschtier' Gassi gehen. Nur manchmal, wenn so gar keine<br />

Leute kommen wollen, wird' s stressig!<br />

CARLchen: Und wo kommen die Tiere hin, wenn sie zu Ihnen<br />

kommen?<br />

Frau Schwarzkopf: Erst einmal müssen sie zum Tierarzt. Wenn es nicht gerade mitten<br />

in der Nacht ist. Und das ist kein Scherz. Es sind schon Leute mitten in der Nacht mit<br />

gefundenen Tieren vor der Tür gestanden. Dann kommen die Kleinen erst mal in ein<br />

Zimmer, weg von den anderen Tieren. Damit, wenn sie krank sind, die anderen Tiere<br />

bloß nicht angesteckt werden. Am darauf olgenden Tag sollte man das Aufgelesene<br />

sofort zum Tierarzt bringen. Apropos ,auflesen': Bei uns überwintern auch Igel.<br />

CARLchen: Aber halten es die Igel hier denn überhaupt aus?<br />

Frau Schwarzkopf: Na, das ist wie bei den Chinchillas. Das Beste ist es zwar nicht,<br />

aber es sterben schon 40% aller Igel im Winterschlaf und da wollen wir es nicht noch<br />

mehr werden lassen. Und so kamen wir auf die Idee, die Kleinen bei uns überwintern<br />

zu lassen. Jetzt haben wir uns auch einen Schuppen angeschafft.<br />

CARLchen: Wieso steht gar kein Futter in den Boxen- oder ist das extra?<br />

Frau Schwarzkopf: Ihr habt es erfasst! Damit die Igel sich nicht überfressen oder etwas<br />

ähnliches, sorgen wir dafür, dass sie nur zu geregelten Zeiten etwas zu essen<br />

bekommen.<br />

SEITE_44


TIERE CARLCHEN<br />

CARLchen: Sie sagen gerade, überfressen’ - wie meinen Sie das?<br />

Frau Schwarzkopf: Das ist so, wenn die Igel zu schnell essen oder das Falsche, könnten<br />

sie krank werden. Und deshalb bekommen die Igel nur ein Frühstück, eine Zwischenmahlzeit,<br />

Mittagessen, eine Zwischenmahlzeit und Abendbrot.<br />

CARLchen: Wieso sagen Sie denn ,nur'? Das ist doch eine ganze Menge!<br />

Frau Schwarzkopf: Normalerweise ist das ja auch viel, aber die Igel müssen sich auf<br />

die Phase des Winterschlafes vorbereiten und deshalb bekommen sie auch nicht gerade<br />

mangelhaftes Futter.<br />

Frau Schwarzkopf: Hallo, ihr wollt ein bisschen was von hier<br />

sehen? Gut, dann empfangen euch hier an die 30 Kleintiere!<br />

CARLchen: Wow, welche Tierarten sind denn hier untergebracht?<br />

Frau Schwarzkopf: Mhm ... Da gibt es Ratten, Mäuse,<br />

Riesenkaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas! Soll ich euch<br />

ein bisschen über die Chinchillas erzählen?<br />

CARLchen: Danke, nein, darüber haben wir schon etwas erfahren, aber wie steht es<br />

denn um die Ratten?<br />

Frau Schwarzkopf: Nun, ob ihr' s glauben werdet oder nicht, die werden hier einfach<br />

abgeliefert!<br />

CARLchen: Aber wenn ständig neue Ratten kommen, wie kommen die denn dann alle<br />

unter ein Dach?!"<br />

Frau Schwarzkopf: Das ist ja das Problem! Meistens erkundigen sich die Leute nicht,<br />

ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist. Wenn sie dann bei uns ihre Tiere abgeben<br />

und die bekommen Junge, dann müssen wir leider die Kleinen wieder zurückgeben<br />

und sagen: ,Nein, tut uns leid, wir haben keinen Platz mehr!' Und so läuft das pro Monat<br />

etwa zweimal! Schrecklich, diese Leute!<br />

CARLchen: Eine andere Pflegerin hat uns davon erzählt, dass hier viele Ehrenamtliche<br />

arbeiten. Arbeiten Sie auch ehrenamtlich?<br />

Frau Schwarzkopf: Ja, ich war früher wie heute gern mit Tieren zusammen und da ich<br />

nun Zeit habe, kümmere ich mich um Kleintiere!<br />

CARLchen: Logisch. Doch Futter, Putzzeug und Pflegesachen kommen ja auch nicht<br />

vom Himmel gefallen. Wie finanziert sich das Tierheim eigentlich?<br />

SEITE_45


TIERE CARLCHEN<br />

Frau Schwarzkopf: Selbst ich finde es noch erstaunlich, dass sich dieses Tierheim nur<br />

von Spenden finanziert. Aber je mehr Mitglieder wir hier haben, desto mehr Geld haben<br />

wir auch zur Verfügung, weil das Heim nicht nur durch Spenden finanziert wird,<br />

sondern auch von Mitgliedsbeiträgen!<br />

CARLchen: Vergeben Sie auch Tierpatenschaften?<br />

Frau Schwarzkopf: Na klar! Es gibt eine Patenschaftserklärung. Dort kann man sich<br />

dann ein Tier aussuchen und um das sollte man sich regelmäßig kümmern.<br />

CARLchen: Klasse, und ab welchem Alter darf man eine Patenschaft übernehmen?<br />

Frau Schwarzkopf: Das ist ab 16 Jahren erlaubt!<br />

CARLchen: Frau Schwarzkof, vielen Dank für das Interview!<br />

SEITE_46<br />

S.B./Fotos J.M.<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

„Das einzige Mittel gegen Aberglauben ist Wissenschaft.“, sagte der englische<br />

Kunsthistoriker Thomas Buckle einst, doch wo liegen die Grenzen der<br />

Forschung?<br />

Im Jahre 2001 wurde der erste gentechnisch<br />

veränderte Affe im Primatenforschungszentrum<br />

der Oregon Universität in Portland<br />

vorgestellt, 2004 gelang es amerikanischen<br />

Genetikern, anhand des angeblich ältesten<br />

Mäuserichs der Welt, „Yoda“ mit seinen 4<br />

Mäusejahren (das entspricht immerhin 136<br />

Menschenjahren!), Leben zu verlängern und<br />

inzwischen ist es Forschern in Amerika sogar<br />

gelungen, tote Schweine wieder zum Leben<br />

zu erwecken, indem man die Adern der Tiere<br />

nach einem Herzstillstand mit einer<br />

Kochsalzlösung füllt, welche beim<br />

Wiederbelebungsprozess erneut durch das<br />

aufgehobene Blut der Tiere ersetzt wird.<br />

Die Wissenschaft ist ein Bestandteil unserer<br />

Kultur. Sie zeichnet uns aus als überlegene


TIERE CARLCHEN<br />

Spezies, da wir nicht alles hinnehmen, sondern nachforschen. Der Drang zu forschen<br />

ist uns Menschen wohl angeboren, da bereits Kleinkinder ihre Umgebung genau erkunden<br />

und Menschen im allgemeinen über ihre eigene Existenz reflektieren.<br />

Durch Wissenschaft und Forschung haben wir Menschen uns weiterentwickelt und einen<br />

hohen Lebensstandard erlangt. Doch wann immer es neue Erkenntnisse gab, gab<br />

es auch Kritiker, die die Frage stellten, wo die Grenzen der Wissenschaft gezogen werden<br />

sollten.<br />

Bereits Christopher Columbus wurde für seine Erkenntnis eines neuen Weltbildes als<br />

Narr beschimpft und Leonardo Da Vinci nutzte für seine Anatomieforschungen heimlich<br />

Leichen vom Friedhof, da das Sezieren von Menschen geächtet war.<br />

Trotz des Wissens über die Erkenntnisse, welche uns die Wissenschaft in der Vergangenheit<br />

bereits lieferte, aber auch mit dem Wissen über vergangenen Machtmissbrauch<br />

im Dienste der Forschung, beispielsweise zu Zeiten der Nazis, verurteilen viele<br />

die heutige Stammzellenforschung im Sinne der Krebsheilung als unmoralisch und<br />

schlecht.<br />

Die Menschen ergreifen Partei für das unschuldige Zellhäufchen, welches unter Umständen<br />

ein Mensch werden könnte, und lassen dabei außer Acht, wem diese Stammzellenforschung<br />

zu Gute kommen könnte, nämlich beispielsweise Alzheimer-Patienten,<br />

MS-Kranken oder gelähmten Kindern, welche genauso unschuldig sind wie das Häufchen<br />

Zelle, dem die Aussicht auf Leben versagt wird.<br />

Die Frage, inwieweit es moralisch korrekt oder falsch ist, mit „zukünftigen Menschen“<br />

Forschung zu betreiben, bleibt offen, da es fraglich ist, inwieweit der Mensch über Leben<br />

und Tod entscheiden darf, doch sollte man sich vor Augen halten, dass diese Zellhäufchen<br />

nur unter bestimmten Bedingungen „zukünftige Menschen“ werden, noch<br />

kein Nervensystem besitzen und es noch weitere, eindeutig realere Opfer der Forschung<br />

gibt: die Tiere, welche als existente Wesen ein bereits voll ausgebildetes Nervensystem<br />

besitzen.<br />

Die Tierversuche, das steht<br />

fest, haben<br />

Forschungsergebnisse<br />

übertragbar gemacht auf<br />

das wahre Leben: Insulin,<br />

welches für Diabetiker<br />

lebensrettend ist und -<br />

nebenbei bemerkt - das<br />

erste gentechnisch<br />

hergestellte Medikament<br />

war, wurde zuerst an Hunden<br />

getestet, und auch das<br />

Verschwinden der<br />

Kinderlähmung verdanken<br />

wir einem Medikament,<br />

welches zunächst an Affen getestet wurde.<br />

Bild:www.tierrechte.de<br />

Bleibt festzuhalten ob es moralisch korrekt ist, wenn Tiere, welche sich nicht wehren<br />

können, für unsere Zwecke derart ausgenutzt werden.<br />

SEITE_47


TIERE CARLCHEN<br />

Tiere empfinden mit ziemlicher Sicherheit, genau wie Menschen, Schmerz und haben<br />

vermutlich noch größere Angst bei diesen Versuchen als es Menschen hätten, da sie<br />

nicht verstehen können, warum sie derartig gequält werden. Im Gegensatz zu Menschen<br />

kann man ihnen schließlich nicht erklären, welchen Nutzen diese Quälerei haben<br />

könnte.<br />

Warum sollen die Tiere<br />

herhalten für<br />

beispielsweise<br />

medizinische Erfolge,<br />

von denen sie keinen<br />

Vorteil erlangen?<br />

Insulin wurde an<br />

Hunden getestet, doch<br />

Menschen ziehen<br />

einen Vorteil daraus.<br />

Qualen sind nicht<br />

erwünscht beim<br />

Menschen und darum<br />

sollten sich Menschen<br />

nicht opfern müssen.<br />

Das geht schließlich<br />

gegen die Menschenrechte.<br />

Bild:www.gpunktfinderin.com („Was hab ich euch getan, dass ihr<br />

Viele Menschen mich einsperrt“)<br />

halten fest an ihrer<br />

Religion und schauen auf zu Gott, doch keiner würde selbst den Märtyrer spielen. Tiere<br />

empfinden ebenfalls Schmerzen, doch sie können sich nicht wehren, können sich nicht<br />

selbstständig auf irgendwelche Rechte und Gesetze berufen und genau da liegt der<br />

Vorteil für den Menschen: „Wo es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi ...“, sagte bereits<br />

Isaac Bashevis Singer, ein jüdischer Autor und Nobelpreisträger.<br />

Natürlich ist es gewagt, Tiere mit Menschen gleichzustellen, doch muss man beachten<br />

dass das Ergebnis des „Verbrechens“ dasselbe ist. Die Tiere spüren vermutlich denselben<br />

Schmerz und dieselbe Angst wie Menschen, wenn sie eng zusammengepfercht<br />

leben müssen und tagtäglich in sterilen Räumen gequält werden, bis eines Tages,<br />

während eines Versuchs, das Tier, welches eigentlich wie der Mensch geboren wurde<br />

um zu leben, stirbt, nachdem es ein mit der religiösen Vorstellung der Hölle vergleichbares<br />

Leben führen musste.<br />

Viele verschließen die Augen vor den zum Teil auch sinnlosen Grausamkeiten, welche<br />

Tieren im Dienste der Wissenschaft angetan werden:<br />

"Sie werden verbrannt, verbrüht, erdrosselt, eingefroren und wieder aufgetaut, erstickt,<br />

mit Elektroschocks traktiert, Hitze und Kälte sowie Hunger- und Durstversuchen<br />

ausgesetzt, rauschgiftsüchtig gemacht, mit Protonen bestrahlt, bis ihre Augen regelrecht<br />

zu kochen beginnen, geköpft, ihnen wird das Genick gebrochen, man benutzt sie<br />

als Zielscheibe, um die Rasanz von Geschossen zu erproben, ... man entnimmt ihnen<br />

einen Augapfel und unterbindet die Blutgefäße im Gehirn, jungen Tieren werden die<br />

SEITE_48


TIERE CARLCHEN<br />

Augen zugenäht, sie werden von ihren Müttern isoliert und in Dunkelhaft gehalten,<br />

man elektrifiziert ihre Futternäpfe, was zur völligen seelischen Zerstörung führt, in ihr<br />

Gehirn verbringt man Wattebäusche, um einen Wasserkopf mit fünffachem Hirndruck<br />

zu erzeugen, ... man zerquetscht ihnen die Gliedmaßen, pumpt ihnen Parfum in den<br />

Magen, vergiftet sie mit Chemikalien, was Schüttelkrämpfe, Erbrechen, Fieber, Durchfall,<br />

Lähmungen, unerträgliche Schmerzen und schließlich den Tod zur Folge hat, ihnen<br />

werden die Knochen gebrochen, man trennt ihren Kopf vom Rumpf ... und versucht<br />

dann, den Kopf zu reanimieren."<br />

Nach diesen Angaben der Tierversuchsgegner Nordrhein-Westfalen gibt es wirklich<br />

keine Grausamkeit, die den Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Ratten<br />

und Affen nicht angetan wird, obwohl es noch nicht einmal sicher ist, dass Medikamente,<br />

die für Tiere verträglich sind, es auch für den Menschen sind. So gab es beispielsweise<br />

den Contergan-Skandal in den 60ern. Durch das Medikament Contergan<br />

traten bei 95% der Versuchstiere keine Missbildungen auf, während das Medikament,<br />

als es auf den Markt kam, bei Neugeborenen, deren Mütter Contergan eingenommen<br />

hatten, starke Missbildungen hervorrief.<br />

Trotzdem werden im Sinne der Forschung und des Fortschritts die Quälerei und die<br />

Grausamkeit gegenüber nicht-menschlichen Lebewesen in Kauf genommen, schließlich<br />

profitieren die einen oder anderen<br />

möglicherweise doch an bestimmten<br />

Medikamenten der Zukunft oder an<br />

ersten Ergebnissen der Krebsforschung.<br />

Interessant erscheint aber die große<br />

Empfindlichkeit, wenn es darum geht,<br />

mit Zellhaufen zu experimentieren,<br />

oder wenn es ums Klonen geht, was<br />

großteils ebenfalls im Sinne der<br />

Krebsforschung geschieht. Denn<br />

Bild:www.tierversuchsgegner.org<br />

„menschliche Ersatzteillager“ seien<br />

verständlicherweise zu verachten und<br />

gehören verboten, während aber die Quälerei an Tieren, welche als eindeutig existente<br />

Wesen mit Nervensystemen Schmerzen empfinden, legitim bleibt.<br />

Die Tierversuche, welche aktiv in das Leben der Tiere eingreifen und es letztlich zerstören,<br />

werden weitaus weniger kritisch gesehen als das Eingreifen in die Entstehung<br />

eines Lebens in Form von Zellen.<br />

Wenn die Stammzellenforschung es jedoch dennoch bewerkstelligen sollte, ihre Hindernisse<br />

aus dem Weg zu räumen und auch das unschuldige Zellhäuflein den bösen<br />

Wissenschaftlern zum Opfer fällt, ohne dass jemand Widerstand leistet, könnten der<br />

Egoismus und die Unersättlichkeit des Menschen ihm selbst das Genick brechen.<br />

<strong>Oder</strong> sind Unersättlichkeit und Egoismus nicht eigentlich „Tugenden“, welche den Menschen<br />

in seiner Überlegenheit auszeichnen und seine zukünftige Existenz mit all den<br />

Luxusgütern wie Fernsehern und Kühlschränke sowie Make-up und Aspirin sichern?<br />

SEITE_49<br />

SaS


MIXED CARL<br />

Wehrpflicht?!<br />

Für viele 13-er stellt sich bald die Frage, ob sie zum Bund gehen oder Zivildienst<br />

leisten. CARL hat hierzu einige Schüler befragt.<br />

Trotz des nicht immer sehr guten Umgangs mit unseren Umfragebögen und den<br />

teilweise einsilbigen Antworten möchten wir uns bei allen befragten 13-ern für ihre<br />

„tatkräftige“ Unterstützung bedanken.<br />

Samuel Vollmer wird nach dem Abi, sofern er gemustert<br />

wird, Zivildienst leisten, weil er meint, dass es nicht so hart<br />

ist und mehr Geld einbringt. Seine Erwartungen an den<br />

Zivildienst sind Spaß, Geld und Abwechslung. Auf die Frage,<br />

ob er Wehrdienst gut findet, meinte er: „Nein, ein<br />

verschwendetes Jahr!“<br />

Jan Simon Elsässer wird auch den Zivildienst antreten.<br />

Als Begründung gibt er an: „Keine Ahnung, was ich sonst<br />

machen sollte“. Vom Zivildienst erwartet auch er wenig<br />

Arbeit und viel Geld. Die Wehrpflicht selber findet er nicht<br />

gut.<br />

Mr. Unbekannt Dafür ist er aber auch der einzige unserer Befragten der schon weiß,<br />

dass er zum Bund gehen wird (wollte er deshalb nicht erkannt werden?). Seine<br />

Entscheidung begründete er wie folgt: „Mir war egal, was ich mache.“ Seine<br />

Erwartungen sind eine harte Grundausbildung, aber danach ein lockeres Leben. Er<br />

findet es gut, dass es Wehrpflicht gibt.<br />

Jonas Hertenberger (Die kürzesten Antworten<br />

seid es Umfragen gibt)<br />

CARL: „Gehst du nach dem Abi zum Bund oder zum<br />

Zivildienst?“<br />

Jonas: „ Nein!“<br />

CARL: „ Begründe deine Entscheidung“<br />

Jonas: „T5.“<br />

CARL: „ Findest du es gut, dass es Wehrpflicht<br />

gibt?“<br />

Jonas: „Ja.“ ☺<br />

SEITE_50


MIXED CARL<br />

Daniel Augustin gehört auch zu der Zivi-Fraktion. Seine Begründung für diese<br />

Entscheidung und seine Erwartungen sind; mehr Geld, weniger Arbeit, mehr Freizeit.<br />

Er fände es gut, wenn die Wehrpflicht für alle gelten würde.<br />

Christian Gerke ist noch Unentschieden<br />

darüber, ob er zum Bund oder zum<br />

Zivildienst geht. Er hat aber an beides<br />

keine sonderlich großen Erwartungen.<br />

Carl: „ Findest du es gut dass es<br />

Wehrpflicht gibt?“<br />

Chrisian: „ Nein, weil eine reine<br />

Berufsarmee besser für Deutschland<br />

wäre - sie ist moderner, mobiler und<br />

besser ausgebildet. Eine Art ‚soziales<br />

Jahr’ wäre jedoch anstatt der Wehrpflicht<br />

denkbar, aber nur unter der Bedingung,<br />

dass jeder Jugendliche; auch Mädchen,<br />

dieses ableisten.“<br />

SEITE_51<br />

Bonnie Linke


ENTERTAINMENT CARL<br />

Wissenstest bei den Ehemaligen<br />

Da sich in dieser Ausgabe alles um das Thema „Wissen“ dreht und es der Sinn<br />

einer Schule ist, dieses zu vermitteln, wollten wir testen, was bei unseren Ex-<br />

Abiturienten hängen geblieben ist. Die Fragen beschränken sich hauptsächlich<br />

auf das Gebiet „Allgemeinwissen“ aus den Klassenstufen 5 – 10, also auf<br />

alles, was ein Abiturient eigentlich wissen sollte. Die Ergebnisse seht ihr hier:<br />

Interviewt wurden von Svenja Barring:<br />

Alissa Schilling, 20, Abi 2005, studiert Zahnmedizin � Al.S.<br />

Stefan Schellhorn, 20, Abi 2005, Zivi � S.S.<br />

Evelyn Deubler, 19, Abi 2005, studiert Deutsch und Biologie � E.D.<br />

Melanie Schick, 20, Abi 2005, absolviert gerade ein Praktikum� M.S.<br />

Stefan Ehrhardt, 21, Abi 2003, studiert Informatik � S.E.<br />

Andreas Schnell, 19, Abi 2005, Zivi � 3, An.S.<br />

Julia Gerteis, 20, Abi 2005, studiert Spanisch und Englisch � J.G.<br />

Konstantin Schädler, 20, Abi 2004, studiert Physik und Englisch � K.S<br />

CARL: Wie groß ist die Zahl Pi?<br />

Lösung� 3,14<br />

Al.S. � 2,45<br />

S.S. � 3,12<br />

E.D. � 3,14<br />

M.S. � 2,6<br />

S.E. � 3,14<br />

An.S. � irgendwas<br />

J.G. � 3,14<br />

K.S. � 3,14<br />

CARL: Was ist Photosynthese?<br />

Lösung � Unter Einwirkung von Licht<br />

können grüne Pflanzenzellen aus Wasser<br />

und Kohlenstoffdioxid Stärke aufbauen.<br />

Die chemische Energie der Stärke ist<br />

somit gespeicherte Sonnenenergie. Bei<br />

diesem Prozess wird Sauerstoff frei.<br />

(kurz: Umwandlung von CO2 in O2)<br />

Al.S. � Pflanzen nehmen CO2 auf,<br />

geben Sauerstoff ab, wir nehmen den<br />

Sauerstoff auf und geben CO2 ab.<br />

S.S. � Umwandlung von CO2 in O2<br />

E.D. � Energiegewinnung bei Pflanzen.<br />

<strong>Oder</strong> Umwandlung von Sonnenlicht in<br />

Glukose bei Pflanzen?<br />

SEITE_52<br />

M.S. � Lichtaufnahme der Blätter, oder...<br />

nein, lassen wir es dabei.<br />

S.E. � Umwandlung von Licht und CO2<br />

in Stärke und Sauerstoff<br />

An.S. � Energiegewinnung aus Sonnenenergie<br />

von Blättern. Aus Licht wird Zucker.<br />

J.G. � ein biologischer Vorgang<br />

K.S. � Pflanzen verarbeiten CO2 in O2<br />

und gewinnen dadurch Energie.<br />

CARL: Wie lautet die Mitternachtsformel?<br />

Lösung: �<br />

2<br />

− b ± b − 4ac<br />

2ab<br />

Al.S. � weiß nicht<br />

S.S. � richtig<br />

E.D. � richtig<br />

M.S. � richtig<br />

S.E. � nach kurzer Zeit komplizierten<br />

Umformens einer Formel kam er auf<br />

die ihm entfallene Lösung. Informatiker<br />

eben<br />

An.S. � richtig<br />

J.G. � richtig<br />

K.S. � richtg.


ENTERTAINMENT CARL<br />

Nach kurzem oder auch längerem Überlegen<br />

kamen dann doch noch fast alle<br />

darauf.<br />

CARL: Aus welchem berühmten<br />

Schauspiel von Schiller stammt die<br />

Apfelschussszene?<br />

Lösung � Wilhelm Tell<br />

Al.S. � Wilhelm Tell<br />

S.S. � Wilhelm Tell<br />

E.D. � Wilhelm Tell<br />

M.S. � aus dem Tell<br />

S.E. � Wilhelm Tell<br />

An.S. � Tell<br />

J.G. � Wilhelm Tell<br />

K.S. � Wilhelm Tell.<br />

Das scheint die Ex-Schülerschaft noch<br />

einwandfrei behalten zu haben. Vielleicht<br />

war aber auch nur die Frage zu einfach.<br />

CARL: In welchem Jahr entdeckte<br />

Columbus Amerika?<br />

Lösung � 1492<br />

Al.S. � 1492<br />

S.S. � 1563?<br />

E.D. � so um 1500. <strong>Oder</strong> 1600?<br />

M.S. � 1492<br />

S.E. � 1492<br />

An.S. � 1492<br />

J.G. � 1492<br />

K.S. � 1492<br />

Wer vertonte das Werk „Carmina<br />

Burana“?<br />

Lösung � Carl Orff<br />

Al.S. � Offenbach war's nicht...oder?<br />

S.S. � Carl Orff<br />

E.D. � das war doch was aus dem<br />

Mittelalter... aus dem Kloster, oder? Also<br />

Mönche? (der Ansatz war schon garnichtmal<br />

so schlecht...)<br />

M.S. � Carl Orff<br />

SEITE_53<br />

S.E. � weiß ich nicht<br />

An.S. � was, bitte? Kann ich einen<br />

Telefonjoker haben??<br />

J.G. � Carl Orff<br />

K.S. � Orff. Die Betonung liegt<br />

übrigens auf dem ersten “a” von<br />

“Carmina”. (Okay, hier besteht kein<br />

Zweifel. Er wusste worum es geht.)<br />

CARL: In welchem Jahr fiel die Mauer?<br />

Lösung � 1989<br />

Das wusste wirklich jeder. Ohne lange<br />

zu überlegen.<br />

CARL: Wann war die Wiedervereinigung?<br />

Lösung � 3.10.1990<br />

Auch das war kein Problem. Viele wussten<br />

auch das genauere Datum.<br />

CARL: Mit welcher Formel berechnet<br />

man die Stromstärke I?<br />

Lösung �I= P/U oder I = U / R (bei<br />

Widerstand)<br />

Al.S. � keine Ahnung<br />

S.S. � keine Ahnung... war da nicht<br />

irgendwas mit Ampère? (Ampère ist die<br />

Einheit...)<br />

E.D. � Spannung, nein ... Ohm, ...<br />

keine Ahnung.<br />

M.S. � nach laaaaangem Überlegen<br />

wusste sie: I = U / R<br />

S.E. � I = P / U oder I = U / R. (So<br />

ist das natürlich perfekt.)<br />

An.S. � auch er kannte beide<br />

Formeln.<br />

J.G. � I = U / S ?? (naja, fast... der<br />

Ansatz stimmte ja.)<br />

K.S. � auch er ist Mathe- und<br />

Physikstudent. Die Frage, ob er die<br />

Antwort kannte, erübrigt sich.<br />

Svenja Barring


ENTERTAINMENT CARL<br />

SEITE_34


ENTERTAINMENT CARL<br />

GISA 4 – Wer weiß was?<br />

CARL war wieder unterwegs und erstellte den vierten Teil der Gymi-Internen<br />

SchülerAbfragung. Zum Thema „Wissen“ wollte er wissen, wieviel CLG –<br />

Schüler/innen wissen. Deshalb gab es diesmal kein festes Thema, sondern<br />

einfach ein paar gemischte Fragen, die alle mehr oder weniger<br />

alltagsorientiert waren. Jedenfalls sind die<br />

Resultate so gut wie noch nie!<br />

Foto: www.mr-vorarlberg.at<br />

• Wer schrieb Herr der Ringe?<br />

Alle kennen Tolkien: Jipih!<br />

• Wie heißt die Zentrale des<br />

Nervensystem?<br />

Manchmal schauten mich zwar große, fragende<br />

Augen an, begleitet von einem „Häh?“. Aber im<br />

Großen und Ganzen wussten alle, dass unser<br />

Denkapparat gemeint ist, der „Gehirn“ heißt.<br />

„Synapse“ ist nur die Verbindung zwischen zwei<br />

Nervenzellen und ich hoffe nicht, dass euer<br />

Gehirn nur aus einer Synapse besteht.<br />

• Was ist der Unterschied zwischen Döner und Gyros?<br />

Es liegt nicht daran, ob es „in so einem Semmel-Teil“ ist oder nicht, und es hat<br />

auch nichts damit zu tun, dass „Döner mehr Fleisch hat als Gyros“. Gyros ist<br />

einfach die griechische Antwort auf die türkische Variante.<br />

Es nicht zu wissen, weil man „immer nur zum BurgerKing“ geht, ist eine lasche<br />

Entschuldigung!<br />

• Woraus wird Biodiesel gemacht?<br />

Bis auf eine Gruppe Siebtlässler, die erst einmal erstaunt „Bio- was?“ fragten und<br />

mit dem Begriff gar nichts anfangen konnten, gibt es wohl doch einige Ököfreaks<br />

am CLG. Schon mal die ganzen gelben Felder im Sommer bemerkt? Gut, sie<br />

riechen etwas streng, aber das ist Raps und aus Rapsöl kann man Kraftstoff<br />

machen, den man Biodiesel nennt. „Getreide“ ist schon nah dran, aber „Kuhmist“<br />

(6) kann man höchstens zum Düngen oder Verfeuern nehmen.<br />

• Wieviel °C hat ein Kühlschrank?<br />

Richtig, zwischen +2°C und +9°C. Schaut mal auf euren Lebensmitteln nach,<br />

manchmal sagt da ein schlauer Text: „Bei max. 8°C mind. haltbar bis ...“ Wusste<br />

erfreulicherweise jeder der Befragten.<br />

SEITE_55


ENTERTAINMENT CARL<br />

• Wie heißen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender?<br />

Auch im TV kennt ihr euch aus: Es sind ZDF, ARD und regionale Sender, bei uns<br />

das Süd-West-Fernsehen. Der „Kinderkanal“ gehört zwar meines Wissens zu<br />

ARD, ist aber trotzdem kein gesetzlicher Sender.<br />

• Wie lange geht in Deutschland die Schulpflicht?<br />

Die Pflicht ist nicht, wie die meisten dachten, mit „16“ durch das Alter beschränkt,<br />

sondern geht bis Ende der 9. Klasse.<br />

Also an alle Zehnt-, Elft, Zwölftklässler und die Abiturienten: Beschwert euch nicht<br />

über die Schule, denn ihr seid alle freiwillig da!<br />

• In welchem Land wurden Pommes Frites<br />

erfunden?<br />

Es ist nicht Amerika, auch wenn das wegen<br />

McDonald’s und Co naheliegt. Der Englische<br />

Name „French Fries“ (Französische Fritten)<br />

verrät, dass es die Franzosen waren. Wie<br />

einige von euch auf „Holland“ und<br />

•<br />

„Schweden“ kamen, wird mir immer ein<br />

Rätsel bleiben.<br />

Die netteste Antwort war übrigens: „Weiß<br />

nicht mehr wo, aber es war Käpt’n Blaubär,<br />

als er einen Pfeifer mit Mundkrampf füttern<br />

musste. Der wäre sonst verhungert, weil er<br />

seinen Mund nicht mehr aufmachen konnte,<br />

nur einen Spalt.“<br />

Ist die Antarktis am Nord- oder Südpol?<br />

Foto: www.stressballworld.com<br />

Wenn man auch ungeografische Antworten wie „Unten“ mitzählt, dann wusste<br />

(oder hat richtig geraten) über die Hälfte, dass sie am Südpol ist. „Weiß net, ich<br />

war da noch nie!“, ist zwar eine glaubhafte, aber keine gute Ausrede.<br />

• Für was ist PC die Abkürzung?<br />

Personal Computer wäre richtig, alle anderen Wortkreationen wie „Personal<br />

Connections“, „Programmier-Chip“ oder „Perfect Computer“ sind zwar interessant,<br />

aber doch eher seltsam.<br />

• Was ist der kürzeste Tag im Jahr?<br />

Immerhin war allen klar, dass er „irgendwann im Dezember oder Januar“ sein<br />

muss und mit „Weihnachten“ lagt ihr schon gut. Es ist der 22. Dezember.<br />

• Wie viele Planeten hat unser Sonnensystem?<br />

Kurz und schmerzlos: 9, das wussten alle.<br />

SEITE_56


ENTERTAINMENT CARL<br />

• Was passiert, wenn man eine mit Wasser gefüllte Glasflasche in die<br />

Tiefkühltruhe stellt, und wieso?<br />

Wenn „gar nix, warum?“ passiert, hat man Glück gehabt, aber häufig „explodiert“<br />

die Flasche oder bekommt zumindest einen Sprung. Soweit ging’s noch, aber bei<br />

der Frage nach der Ursache wurde es heikel: Wasser dehnt sich aus, wenn es<br />

gefriert. Mit physikalischen<br />

Begriffen sollte man sparsam sein,<br />

wenn man eigentlich keine<br />

Ahnung hat. Die „Dichte nimmt<br />

...“ nämlich nicht „zu“ (Dichte<br />

berechnet man mit Gewicht pro<br />

Größe und wenn etwas größer<br />

wird, aber gleich schwer bleibt,<br />

dann wird die Dichte kleiner,<br />

deshalb schwimmt Eis auch),<br />

sondern ab. Und es hat auch<br />

nichts mit dem „Radius von<br />

Wasser“ zu tun.<br />

• Was stellt L’Oreal her?<br />

Foto: www.betzgi.ch<br />

„Schminke“, „Shampoo“, meinetwegen auch „Zeug zum Aufmotzen für die ganzen<br />

Girlies“ ist alles richtig und fällt unter den Begriff „Kosmetik“.<br />

• Wieso tut man Chlor ins Schwimmbad?<br />

Genau, um „Keime und Bakterien zu töten“ und nicht „weil es gut für die Haut ist“<br />

(ganz im Gegenteil) und auch nicht „gegen Kalkablagerungen“. Auch wenn es ein<br />

bisschen unappetitlich ist, man chlort das Wasser auch, „falls jemand rein kackt“.<br />

Schon gewusst: 200g Stuhlgang (entspricht einer kleineren „Wurst“) haben sich in<br />

der durchschnittlichen Chlorlösung eines öffentlichen Bades nach 3-4 Stunden<br />

komplett aufgelöst. Die Badekleidung löst sich übrigens mit der Zeit auch auf.<br />

Meine zumindest ...<br />

• Wie viele Wochen hat das Jahr?<br />

Bis auf einen, der wohl nicht zugehört hat oder Wochen nicht von Tagen unterscheiden<br />

kann und deshalb auf „365“ kommt, wussten alle, dass es 52 sind.<br />

• Was ist ein Schaltjahr?<br />

„Der Februar ist einen Tag länger“, „es gibt einen 29. Februar“, „das letzte war<br />

2004“ ist alles zutreffend. Weniger richtig dagegen Aussagen wie „Der Februar<br />

hat nur 28 statt 31 Tage“ oder „Dasselbe wie Millenium“.<br />

SEITE_57


ENTERTAINMENT CARL<br />

• Welchen lebensnotwendigen Stoff produzieren grüne Pflanzen?<br />

Hilfe! Nein es ist nicht „Kohlenstoffdioxid“, wir würden alle ersticken! Und es ist<br />

auch nicht „H2O“. „Sauerstoff“ ist die Lösung, die zum Glück doch etwa der Hälfte<br />

einfiel.<br />

• Warum ist man im Weltall schwerelos?<br />

„Es gibt keine Erdanziehung“ oder wie manche Formelfanatiker sich ausdrücken:<br />

„g=0 und deshalb ist G=m*g=0!“ Bis auf ein Schulterzucken bekam ich aber<br />

überall sonst eine richtige Antwort.<br />

• Und was ist HIV?<br />

Die Aids-Vorsorge war an unserer Schule anscheinend erfolgreich. Alle wussten<br />

zumindest, dass es „etwas mit Aids zu tun hat“.<br />

Genauer: Es ist das Aids Virus. HIV zu haben, bedeutet also infiziert zu sein und<br />

somit andere auch anstecken zu können. Es bedeutet aber nicht, dass die<br />

Krankheit schon ausgebrochen ist, oft kann es Monate oder sogar Jahre bis zum<br />

Ausbruch dauern.<br />

Insgesamt war es ein ordentliches Ergebnis, findet CARL. Und noch etwas war<br />

erfreulich: Die Bereitschaft mitzumachen war dieses Mal sehr hoch. Es gab nicht (wie<br />

bei den letzten Befragungen) Schüler/innen die keine Lust hatten! Jeder hat<br />

bereitwillig mitgemacht.<br />

Also weiter so!<br />

Wissensspiele<br />

Die Jugend wird, wenn man der PISA-Studie glauben darf, immer dümmer.<br />

Dabei kann man doch viel dagegen tun, Lesen zum Beispiel. Doch auch für<br />

die, die jetzt sagen: ,,Lesen?! Ich hab für so was keine Zeit. Ich bin den<br />

ganzen Tag vorm PC.´´, gibt es eine Möglichkeit, auch einmal die grauen<br />

Zellen anzustrengen, nebenbei den Wissensstand zu steigern und sich mit<br />

anderen zu messen. Denn es gibt zum Glück auch Wissensspiele im Internet.<br />

CARL stellt euch drei dieser kostenlosen Spiele vor.<br />

Wissensduell<br />

(http://www.calcoolator.de/start.php?bundesland=all&jumpto=wissensduell&action=&id= )<br />

Für das Wissensduell von Texas Instruments ist, wie bei allen anderen Wissensspielen<br />

auch, eine Registration nötig, um sich einzuklinken. Auf der Startseite des Spiels kann<br />

man andere Spieler durch die Auswahl von einer Liste, die Angabe des Spielernamens<br />

oder die Angabe der Email-Adresse zum Duell herausfordern. In einem Duell werden<br />

SEITE_58<br />

V.K.


ENTERTAINMENT CARL<br />

durch Zufall ausgewählte<br />

Fragen aus verschieden<br />

Kategorien, zum Beispiel<br />

Mathematik, gestellt. Diese<br />

müssen unter Zeitdruck<br />

beantwortet werden. Die<br />

beiden Duellanten müssen<br />

allerdings ihren Teil des<br />

Quiz’ nicht zeitgleich<br />

bewältigen. Die<br />

Schwierigkeit der Fragen<br />

schwankt zwischen<br />

,machbar‘ und ,nur-für-<br />

Fachleute‘. Darum ist es für<br />

Jüngere oft schwierig,<br />

Screenshot: calcoolator.de<br />

obwohl das Interface eher diese<br />

anspricht.<br />

Das motivierende am Wissensduell ist auf jeden Fall die Rangliste. Durch die Duelle<br />

bekommt man Punkte, die zum Aufstieg in der Highscore-Liste führen. Es ist, meinen<br />

Erfahrungen nach, aber sehr schwer sich auf einer Platzierung zu halten. Es wird<br />

übrigens unter allen Spielern monatlich ein Preis verlost.<br />

Fazit:<br />

Mich persönlich hat das Wissensduell überzeugt. Bis auf die, wie gesagt, oft etwas<br />

schweren Fragen gibt es kein weiteres Kontra. Es ist auf jeden Fall eine Empfehlung<br />

wert.<br />

Wer wird Millionär?<br />

(http://www.rtl.de/quiz/quiz_werwirdmillionaer.php)<br />

Auf der Seite von „Wer wird Millionär?“ gibt es zwei Spiele. Das Live-Spiel, das parallel<br />

zu jeder Sendung läuft, und ein Spiel namens „Allein gegen Jauch“. Letzteres ist<br />

allerdings nicht umsonst. Ich habe es zwar nicht ausprobiert, aber ich will niemanden,<br />

der mit seinem Geld nichts Sinnvolleres anzufangen hat, davon abhalten es zu testen.<br />

Das Live-Spiel ist eigentlich ein ganz normales Wissensspiel. Die Fragen werden aber,<br />

wie gesagt, parallel zu denen aus der Sendung gestellt. Das ist für die, die einen<br />

Fernseher im gleichen Zimmer haben und so die Show nebenher sehen können, eine<br />

lustige Angelegenheit.<br />

So kann man gleich mitraten, und die ewigen „Die-Frage-hätt-ich-jetzt-gewusst-<br />

Diskussionen“ fallen auch weg. Auf der anderen Seite ist das Spiel für diejenigen ohne<br />

Fernseher wegen den sehr langen Wartezeiten zwischen den Fragen, oft langweilig.<br />

Die Schwierigkeit der Fragen steigt, wie bekannt, mit der Zeit an, wobei alle aber eher<br />

von allgemeinbildender Natur sind.<br />

SEITE_59


ENTERTAINMENT CARL<br />

Fazit:<br />

Mit Fernseher macht das Live-Spiel wirklich viel Spaß. Wer allerdings nicht die<br />

Möglichkeit hat, die Sendung zu sehen, sollte besser ein anderes Wissensspiel spielen.<br />

Test-Wissen<br />

(http://test-wissen.de)<br />

Eines vorneweg: Beim Test-Wissen<br />

lernt man ganz klar am meisten.<br />

Zunächst wählt man aus einer Liste<br />

von Tests einen heraus. Vertreten<br />

sind zum Beispiel die<br />

Bundesrepublik Deutschland oder<br />

Biowissen. Durch die Vielfalt an<br />

Themen kann man mit Test-Wissen<br />

auch für Klassenarbeiten lernen.<br />

Die Fragen, die in den Tests<br />

gestellt werden, sind meist von<br />

mittlerer Schwierigkeit, aber<br />

trotzdem fordernd. Am Ende jeden<br />

Tests sieht man das eigene<br />

Abschneiden, das<br />

Durchschnittsergebnis von allen<br />

teilnehmenden Männern oder<br />

Frauen und auch ein<br />

Gesamtergebnis von allen<br />

Teilnehmern. Diese vier Statistiken<br />

Screenshot: test-wissen.de<br />

sind auch auf der Startseite zu<br />

sehen, dort stehen sie allerdings für den Durchschnitt aus allen Tests.<br />

Wie im Wissensduell bekommt man für jeden absolvierten Test Punkte. Diese führen<br />

allerdings nicht zu einem Aufstieg in einer Highscore-Liste, sondern können gegen<br />

Gutscheine eingetauscht werden. Das hört sich zwar motivierend an, aber es bewegte<br />

mich persönlich nicht zum Weiterspielen. Es sind eher die Tests und, auch wenn es<br />

sich langweilig anhört, die Statistiken, die motivieren. Leider ist die Seitengestaltung<br />

in tristen Grau- und Blautönen gehalten. Es muss ja nicht knallig bunt sein, aber etwas<br />

optisch ansprechender hätte es schon sein dürfen.<br />

Fazit:<br />

Da man bei dem Test-Wissen am meisten lernt, ist es am ehesten ein Wissensspiel.<br />

Zum Lernen auf Klassenarbeiten ist es, falls der passende Test vorhanden ist, ideal<br />

geeignet. Allerdings hat mir das Wissensduell mehr Spaß gemacht.<br />

SEITE_60<br />

G.S.


ENTERTAINMENT CARL<br />

Neben Hip Hop ist Rockmusik wohl die zurzeit meistgehörte Musikrichtung.<br />

Allerdings lässt sich Rock nicht eindeutig definieren. Es ist eigentlich eine<br />

Ansammlung verschiedenster Stilrichtungen, die oft sehr wenig gemeinsam<br />

haben. Trotzdem gibt es ein paar Grundbegriffe, die für dieses musikalische<br />

Sammelbecken gelten. Hier sind einige der wichtigsten Stile.<br />

Rock’n’Roll: Er entstand in den USA um 1954 als Mischung des ‚Rhythm & Blues‘ der<br />

Schwarzen und der Musikstile der Weißen, wie zum Beispiel Countrymusic oder Schlager.<br />

Aus dem Rock’n’Roll entstanden nicht nur alle Stile des Rocks, sondern er war<br />

auch verantwortlich für alle Entwicklungen der heute populären Musik.<br />

Beatmusik: Die Beatmusik war von 1960 bis 1965 am populärsten. Sie entstand in<br />

den Arbeitermilieus von London und Liverpool. Die Musik drückte die Gedanken der<br />

Jugendlichen aus, die gegen die bürgerlichen Werte rebellierten. Die Bands der Beatmusik<br />

waren die ersten Rockbands, wie wir sie heute kennen. Die berühmtesten dieser<br />

Bands waren die Beatles und anfänglich auch die Rolling Stones.<br />

Hardrock/Heavy Metal: Diese<br />

beiden Stile entstanden Anfang<br />

der 70er. Allerdings lassen sich sie<br />

nicht eindeutig auseinanderhalten,<br />

da beide Genres fast die gleichen<br />

Merkmale haben. Dazu gehören<br />

zum Beispiel die Dominanz des<br />

Sängers, die stark verzerrten<br />

Klänge, die extreme Lautstärke<br />

und die Beschränkung auf das<br />

Bluesschema. Einer der wenigen<br />

Unterschiede ist das ‚grimmige‘<br />

Auftreten der Heavy Metal-Bands.<br />

In den Späten 90er Jahren<br />

entstand auch der Nu (new) Metal.<br />

Bild: nrk.no<br />

Seine Merkmale sind der teils aggressive, teils melodische Gesang, die provokante<br />

Grundhaltung und die oft sehr intensive Laut/Leise-Dynamik. Bekannte Vertreter dieser<br />

Gattung sind Korn und Slipknot.<br />

SEITE_61


ENTERTAINMENT CARL<br />

Punkrock: Er verursachte die Punkbewegung ab 1976. Diese kam in England als aufsehenerregende<br />

soziale Anklage auf. Ihre Anhänger verpönten geradezu die Kommerzialisierung<br />

der Musik und spielten meist nur Livemusik mit vielen Interpretationen.<br />

Punkrock zeichnete sich durch aggressive Texte und harte, oft gewollt unmelodiöse<br />

Musik aus, dazu gemacht, von der hoffnungslosen Lage vieler arbeitsloser Jugendlicher<br />

zu erzählen.<br />

New Wave: New Wave entstand ungefähr zeitgleich mit dem Punkrock. Es wird auch<br />

als verfeinerte Version des Punks bezeichnet, deshalb gibt es auch die Bezeichnung<br />

Post Punk. Die hohen Tempi, karge Instrumentalbegleitung und die manchmal<br />

minimalistischen Harmonien sind charakteristisch für New<br />

Wave, aber insgesamt wirkte die Musik intellektueller und<br />

musikalisch ambitionierter als Punkrock. 1980 fand die New<br />

Wave sogar einen Deutschen Ableger: die Neue Deutsche<br />

Welle ( Nein, nicht die von Fler ...).<br />

Grunge: Grunge ist bis jetzt die letzte deutliche<br />

Entwicklungsstufe der Rockmusik. Er entstand Ende der<br />

80er Jahre in Seattle in den USA. Er wird als Mischung aus<br />

Punkrock und Hardrock angesehen. Der raue Klang und die<br />

halbverzerrten Gitarrensoli sind charakteristisch für diesen<br />

Stil. Die bekannteste Band des Grunge ist ohne Zweifel<br />

Nirvana.<br />

Hier kommt nun noch eine Sammlung der Begriffe,<br />

die für den Rock ebenso wichtig waren wie seine<br />

verschiedenen Stile. Bild: board.verycd.com<br />

Pogo: Ein Tanz, der während der Punkbewegung (siehe Punkrock ) als Gegenstück<br />

des Diskotanzes entstand. Er besteht eigentlich nur aus ständigem Hochspringen und<br />

Anrempeln auf Konzerten, weshalb er für Außenstehende eher nach einer Massenschlägerei<br />

aussieht. Beim Pogo geht es ausschließlich um Spaß. So wird zu Boden gefallenen<br />

Konzertbesuchern sofort wieder aufgeholfen. Das ist ungeschriebenes Gesetz.<br />

Aus dem Pogo entstand das beliebte Crowd-Surfing und er wird zu den meisten härteren<br />

Rockbands getanzt.<br />

Instrumente: Die meisten Rockbands benutzen, schon seit den Tagen der Beatmusik,<br />

die gleichen Instrumente: Schlagzeug, E-Bass und E-Gitarre, wobei letztere wohl das<br />

am meisten gespielte und auch das wichtigste Instrument der Rockmusik ist. Alle Instrumente,<br />

die im Rock verwendet werden, werden elektrisch verstärkt.<br />

Bild: uncrate.com<br />

E-Gitarre: Die E-Gitarre ist, wie der Name schon sagt,<br />

eine elektrisch verstärkte Gitarre. Sie hat meist 6 Saiten<br />

( gestimmt in E A d g h e ) und mehrere Tonabnehmer.<br />

In der Rockmusik wird die E-Gitarre oft verzerrt (engl.<br />

distorted; distortion) oder der Klang wird durch Effekte<br />

SEITE_62


ENTERTAINMENT CARL<br />

verändert. In den meisten Bands gibt es zwei Gitarristen: Den Leadgitarristen, der die<br />

Melodie spielt, und den Rhythmusgitarristen, der den Rhythmus erzeugt oder unterstützt.<br />

Schlagzeug: Allgemein gesagt ist es eine Gruppe von Trommeln und Becken, die von<br />

einem Musiker gespielt werden. In den meisten Rockbands gibt es nur einen Schlagzeuger.<br />

E-Bass: Der E-Bass hat meistens 4 oder 5 Saiten und klingt sehr tief. Die Hauptaufgabe<br />

des Bassisten einer Rockband ist es, mit dem Schlagzeuger den Rhythmus zu unterstützen.<br />

Allerdings kann der Bass auch eine dominantere Rolle innerhalb der Band<br />

spielen. Es gibt so gut wie immer nur einen Bassisten in einer Rockband.<br />

Laupheim<br />

Brezelstüble<br />

Gymnasiumstraße 1<br />

Tel 07392 / 10765<br />

SEITE_63<br />

Laupheim<br />

Hasenstraße 16<br />

Tel 07392 / 4644<br />

G.S.<br />

Laupheim<br />

Kapellenstraße 73<br />

Tel 07392 / 150961


ENTERTAINMENT CARL<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Der folgende Artikel konfrontiert den Leser<br />

mit teilweise obszönen und anstößigen<br />

Inhalten.<br />

Er soll weder Ausdrucksformen des unter<br />

Kindern und Jugendlichen populären<br />

Musikstils „HipHop“ verherrlichen, noch auf<br />

irgendeine Weise bewerten – sondern einzig<br />

über deren Bedeutung aufklären und so<br />

verschärfend zu einer kritischen<br />

Auseinandersetzung mit den vermittelten<br />

Inhalten beitragen.<br />

SEITE_64<br />

Grafik: www.umusic.dk<br />

- - - - S-H-I-T-T-A-L-K - - - -<br />

Wir schreiben das Jahr 2005: Rapmusik ist endgültig im Mainstream angekommen!<br />

R-A-P oder P-O-P, wie wird das noch mal buchstabiert? Was bedeutet das denn jetzt<br />

genau? Ähnliche Fragen werden sich viele Hörer wohl auch stellen, angesichts von<br />

Texten, die in puncto Verständlichkeit weit anspruchsvoller sind als in puncto Inhalt.<br />

Denn während in den meisten Musikrichtungen ein starker Jargon meist als lächerlich<br />

oder gar störend empfunden wird, ist er im - seit jeher sehr herkunftsbetonten -<br />

Rapspiel fast schon unerlässlich; ebenso natürlich das entsprechende Vokabular:<br />

1 1-8-7 amerik. Polizeifunkcode für Mord (“It´s still 1-8-7 on a motherfuckin´ cop”<br />

– Snoop Doggy Dogg”)<br />

4´s Felgen der Marke “Vogues” (seit `84 erhältlich)<br />

A A-T-L; A-Town Atlanta, Georgia<br />

B belly bottoms Brüste<br />

bloods Gegenstück zu den Crips; rot gekleidet<br />

(to be) bout it am Start sein, dabei sein<br />

(the) box Knast brawl Massenschlägerei<br />

brick 500 g, Maßeinheit, gewöhnlich für Drogen (“You got<br />

your bitch movin´<br />

bricks - that´s that G-shit” – Tony Yayo)<br />

C Cakalaka Carolina<br />

candy painted mit auffallenden Lackfarben bedeckt (Autos)<br />

Ca$hville, Ten-A-Kee Nashville, Tennesse; ten-a-kee<br />

ist<br />

von “ten a key” = 10 pro “key” (siehe auch key) abgewandelt,<br />

und stellt den dortige Preis (10.000 $) für<br />

1 kg einer bestimmten Droge dar; die Bezeichnung geht<br />

auf den ortsansässigen Rapper Young Buck zurück<br />

crunk juice<br />

Foto: www.bodyconcept.com


ENTERTAINMENT CARL<br />

Cee Lo Würfelspiel, das um Geld auf dem Bürgersteig<br />

gespielt wird<br />

Cee rolls aufgerollte Geldscheinbündel (zum Zocken)<br />

choppers 26-Zoll-Felgen; Kugeln<br />

Compton Viertel in South-Central L.A., aus dem viele<br />

große Gangsta-Rapper stammen<br />

crip Zuhause, Haus<br />

crips Einer von L.A.s beiden großen verfeindeten Gang-<br />

verbänden; erkennbar an “cripwalk” und blauer Kleidung<br />

(“I keep a blue flag hangin´ on my backside, but only on<br />

the left side, yeah, that´s the crip side” – Snoop Dogg)<br />

Crunk Südstaatenrap-Subgenre aus Atlanta; 808-Beats<br />

und simple, meist gebrüllte Lyrics; bekannt durch z. B.<br />

Lil´ Jon & The Eastside Boyz; = crazy+drunk; man trinkt<br />

z. B. crunk juice (alkohol. Mixgetränk), dreht Musik auf<br />

und flippt aus<br />

crunk (adj.) ausgeflippt; Mischung aus crazy und drunk;<br />

get crunk! = dreh durch.<br />

cRunk´n´B Mischung aus crunkigen 808-Beats und R´n´B-Gesang; z. B. Ciara<br />

crunk´n´Roll Mischung aus Rocksamples und Crunk-Lyrics<br />

D Daytons Daytona-Speichenfelgen für Lowrider<br />

to be dippin´ siehe to be tippin´<br />

Dirty South Fish Hook Anmerkung der Redaktion: Die Bedeutung dieser<br />

Begrifflichkeit kann beim Autor erfragt werden.<br />

(to be) down with sth. etwas mögen, mit etwas einverstanden sein<br />

drive-by(-shootin´) einer fährt, der Rest schießt aus den Wagenfenstern<br />

dubs 20-Zoll-Felgen; das DUB-magazine ist ein amerik. Hip Hop/Auto-Magazin<br />

F fo´ fo´ 44er Magnum<br />

four pound Revolver Kaliber 45<br />

G gat Waffe, gun<br />

gators Stiefel aus Krokoleder<br />

gold digger Frau, der es bei Männern nur um Geld<br />

geht (“I ain´t sayin, she a gold digger, but she ain´t<br />

messin´ with no broke niggas” – Kanye West)<br />

goonies homies, whodies<br />

to go south on someone jemanden oral befriedigen<br />

grill Zähne; Mund; schmückender Zahnaufsatz aus<br />

Gold, Platin oder Diamanten (“Rose gold in my grill, I<br />

got a dirty mouth and a bitch with a fat ass from the<br />

dirty Dirty South“ – The Game)<br />

grown men 24-Zoll-Felgen<br />

grill<br />

Foto: www.lowmentality.homestead.com<br />

SEITE_65


ENTERTAINMENT CARL<br />

H head buster/head bussa harter Schläger<br />

hoe Hure, bitch, Mädel<br />

homies Kumpels, Freunde<br />

hood = neighborhood; Viertel, Gegend im Ghetto<br />

hoopty alte, klapprige Karre<br />

H-Town Houston, Texas<br />

hustler Dealer<br />

to hustle dealen; Geld auf der Straße machen<br />

I Ice Diamanten (“The ice in my teeth keep the<br />

Crystal cold“ – Young Buck)<br />

J jordans 23-Zoll-Felgen<br />

K key 1000 g, Maßeinheit, hauptsächlich für Drogen<br />

L lo-lo/low-low Lowrider<br />

M M-I-A Miami, Florida<br />

motherfucker Ursprünglich Schimpfwort, heute fast schon normaler Umgangston<br />

(“You sexy motherfucker“ – Prince)<br />

N Nola = New Orleans, Louisiana<br />

P pimp Zuhälter<br />

(to) pimp sth. (up) etwas aufmotzen; geprägt durch die MTV-Show Pimp my<br />

ride (“There´s a pimp in my ride, no need to pimp up my ride” – Cam´ron)<br />

pinky ring Ring für den kleinen Finger<br />

to popp sth. vielseitig einsetzbares Verb; hier einige Möglichkeiten:<br />

poppin´ pills Pillen schmeißen / einwerfen<br />

poppin´ tags Preisschilder abreißen = Geld ausgeben<br />

poppin´ dem/them thangs Waffen abfeuern (siehe thangs)<br />

poppin´ yang Mist labern<br />

(the) projects Armenviertel, Slums<br />

purple stuff siehe sizzurp<br />

R ride Auto; Karre<br />

(to) ride (Auto) fahren<br />

rims Felgen<br />

roll call Shout-Out; Rundruf, um Leute zusammen zu trommeln (“Niggas know,<br />

when it´s “roll”, the whole hood ride” – Young Buck)<br />

S shawtie Südstaatenpendant zu shorty, inzwischen eher für junge Männer und<br />

Halbstarke gebräuchlich<br />

shocker Dirty South Fish Hook andersrum<br />

shorty junge Frau<br />

sizzurp = syrup (Sirup); Bestandteil von Hustensaft, der zum Mischen von<br />

Rauschgetränken verwendet wird<br />

skeet Sperma<br />

to skeet ejakulieren<br />

to snitch on sbd. Jemanden (bei den Cops) verpfeifen<br />

spinners Felgen, mit frei rotierenden Elementen (“I´m in the club, while my<br />

chrome still spinnin´” – R. Kelly)<br />

S-T-L; St. Loui St. Louis<br />

stunner/stunna Poser; siehe to stunt<br />

SEITE_66


ENTERTAINMENT CARL<br />

to stunt hart Auto fahren, um Leute zu beeindrucken (“I´ll teach you how to<br />

stunt“ – G Unit)<br />

T Tech 9 Maschinenpistole (“My Tech 9´ll make ya… jump, jump” – Juelz Santana)<br />

thangs Teile, Dinge; “drop them thangs“; Waffen (“We be poppin´ them thangs”<br />

– G Unit)<br />

(to be) tippin´ rumfahren, cruisen<br />

throw dem bows Tanzbewegung, bei der die Ellbogen (bows = elbows)<br />

asynchron bewegt werden; eine Schlägerei anfangen<br />

to throw it up Hände in die Luft werfen und representen (“If you´re scared to<br />

throw it up, get the fuck out the club” – Lil´ Jon)<br />

to be tippin´ rumfahren, cruisen<br />

trap Knast<br />

trey pound Magnum Kaliber 357<br />

trill Kombination aus true und real; Ergo: “MEGA-ECHT“, NICHT fake... (“We to<br />

trill, my nigga!“ – Lil´ Jon)<br />

trippin´ überreagieren; ausrasten; Scheiße bauen; besoffen oder high werden<br />

und durchdrehen; “Nah, he be just trippin´”<br />

twanks 22-Zoll-Felgen<br />

to twurk sth. Südstaatenpendant zu work; onanieren; sich wie eine<br />

Stripperin an der Stange bewegen (“Work that ass, twurk that ass” – Lil´ Jon)<br />

W weed Gras, Marihuana<br />

whip Karre, ride, Schlitten<br />

whodie Kumpel, homie<br />

woodgrain Innenverkleidung eines Autos<br />

to work sth. schnelle Körperbewegungen; meist aus der Hüfte; sich an etwas<br />

reiben<br />

N.S.M.<br />

SEITE_67


ENTERTAINMENT CARL<br />

... dass es unmöglich ist den eigenen Ellbogen zu lecken?<br />

... dass man sich, wenn man zu fest niest, eine Rippe brechen kann?<br />

... und wenn du versuchen würdest das Niesen zu unterdrücken, ein Blutgefäss im<br />

Kopf oder Hals reißen könnte und du sterben würdest?<br />

... und wenn du versuchst, während den Niesens die Augen offen zu halten, dass sie<br />

heraus gedrückt werden können?<br />

... dass es für Schweine (körperlich) unmöglich ist in den Himmel hinauf zu sehen?<br />

... dass 50% der Weltbevölkerung nie telefoniert hat?<br />

... dass sich Pferde und Ratten nicht übergeben können?<br />

... dass wenn du nur eine Stunde Kopfhörer trägst, sich die Anzahl der Bakterien in<br />

deinem Ohr um 700% erhöht?<br />

... dass das Feuerzeug vor dem Streichholz erfunden wurde?<br />

... dass das Quaken der Ente kein Echo erzeugt und niemand weiß warum?<br />

... dass die häufigste Ursache (23%) von Photokopiererschäden weltweit Leute sind,<br />

die darauf sitzen um ihren Hintern zu kopieren?<br />

... dass du in deinem ganzen Leben, während des Schlafens, ungefähr 70 Insekten<br />

und 10 Spinnen essen wirst? (lecker!)<br />

... dass Urin unter Schwarzlicht leuchtet?<br />

... dass Zungenabdrücke, genau wie Fingerabdrücke, einmalig sind?<br />

... dass über 75% aller Leute (ich auch), die das hier lesen, versuchen werden, ihren<br />

Ellbogen zu lecken? Es geht echt nicht! :)<br />

... dass wenn Du 8 Jahre, 7 Monate und 6 Tage schreien würdest, du genug Energie<br />

produziert hättest um eine Tasse Kaffee zu erwärmen? (Lohnt sich das?)<br />

... dass wenn du deinen Kopf gegen die Wand schlägst, du 150 Kalorien verbrauchst.<br />

... dass eine Kakerlake 9 Tage ohne Kopf überlebt bevor sie verhungert? (Entsetzlich,<br />

grausam, pfui)<br />

... dass Elefanten die einzigen Tiere sind, die nicht springen können ...<br />

... dass das Auge eines Straußes größer ist als sein Gehirn.<br />

... dass Seesterne kein Gehirn haben?<br />

... dass Polarbären Linkshänder sind?<br />

... dass Coca-Cola ursprünglich grün war?<br />

... dass Männer kleinere Schriften besser lesen können als Frauen, Frauen dagegen<br />

besser hören?<br />

... dass intelligente Menschen mehr Zink und Kupfer in ihren Haaren haben?<br />

... dass das erste Paar, das zur Primetime im Fernsehen zusammen im Bett gezeigt<br />

wurde, Fred und Wilma Feuerstein waren?<br />

... dass 111.111.111 x 111.111.111 12.345.678.987.654.321 ergibt?<br />

... dass die jüngsten Eltern 8 und 9 Jahre alt waren und um 1910 in China lebten?<br />

... dass der jüngste Papst 11 Jahre alt war?<br />

... dass kugelsichere Westen, Feuerausgänge, Scheibenwischer und Laserdrucker allesamt<br />

von Frauen erfunden wurden?<br />

... dass jeder König in einem Kartenspieldeck einen König aus der Geschichte darstellt?<br />

Pik: König David; Herz: Charlemagne; Karo: Julius Cäsar; Kreuz: Alexander<br />

der Große<br />

... dass GOLF für „Gentlemen Only - Ladies Forbidden" steht und in Schottland erfunden<br />

wurde?<br />

SEITE_6 8<br />

J.M


ENTERTAINMENT CARL<br />

Kann es sein dass,...<br />

Was gleich vorneweg genommen werden sollte:<br />

die Lehrer die in diesem Artikel des öfteren<br />

bemerken, dass es sich um Zitate von ihnen<br />

selbst handelt, sollten dies nicht falsch<br />

verstehen. Ich bitte jedoch darum sich in<br />

Zukunft einfach zuerst zu überlegen, was man<br />

im Unterricht von sich lässt, denn so manch<br />

Schüler wäre bei solchen (und ähnlichen<br />

Sätzen) schon manchmal gern aufgestanden<br />

und gegangen. Überhaupt sollten so manche<br />

Teile dieses Artikels ernster genommen werden<br />

als andere. ☺<br />

Kann es sein dass,...<br />

... der Herbst begonnen hat?<br />

Bild: www.asew.de<br />

... die Heizungen im Schulhaus nicht gehen?<br />

... 10-Klässler dumm sind?<br />

... sie sich deshalb durchs Schulsystem geschmuggelt haben müssen?<br />

... es Lehrern seit neustem gestattet ist Schüler zu beschimpfen?<br />

... es in den Klassenzimmern kalt ist?<br />

... manche Lehrer trotzdem die Fenster aufreißen, solang der Rest der Klasse friert?<br />

... wir letztes Jahr gelernt haben höflich zu sein und schön zu jedem „Guten Tag“ und<br />

„Hallo“ zu sagen?<br />

... Lehrer das eigentlich auch gelernt haben?<br />

... sie es aber trotzdem nicht tun?<br />

... die Stadt zu wenig Geld hat?<br />

... vielleicht deshalb die Heizungen nicht gehen?<br />

... viele Schüler trotz großer Pause noch Hunger haben und NICHT essen dürfen?<br />

... Kaugummikauen ein oraler Akt ist?<br />

... wir frieren?<br />

... manch Lehrer die seltsame Eigenschaft hat seinen Schülern dumme bzw. seltsame<br />

Namen, aus Spaß an der Freude, zu geben?<br />

... die meisten Schüler das aber nicht sehr lustig finden?<br />

... die Jungs von heute an kollektiver Schlappschwanzmentalität leiden?<br />

... in vielen Räumen die Lautsprecheranlage nicht funktioniert?<br />

... so vieles in unserem Schulhaus nicht funktioniert?<br />

... wir uns unsere „Speckröllchen“ erfrieren?<br />

... DIE HEIZUNG NICHT FUNKTIONIERT????<br />

Johanna B. u. Corinna S.<br />

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ENTERTAINMENT CARL<br />

Bild: http://www.cyrus.ruhr.de<br />

SEITE_70


ENTERTAINMENT CARL<br />

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ENTERTAINMENT CARL<br />

KanYeWest - Late Registration<br />

Bild: www.uncrate.com<br />

Um eins gleich vorweg zu nehmen: Nein, Kanye hat keine kriminelle Vergangenheit,<br />

war in seiner Jugend weder Drogendealer noch haben ihm Hater acht Kugeln in den<br />

Körper geschossen. In seinen Videos tanzen selten heiße Ladys in knappen Outfits und<br />

seine Texte sind meist jugendfrei. Und er hat keinen muskulösen Sixpack ... eher<br />

einen kleinen Bauchansatz und einen auffällig hervorstehenden Kiefer. Seine Beats<br />

werden nicht von Dre, Pharrell, Missy oder Timbaland produziert. Nein, Kanye<br />

produziert sie selbst. Und das so gut wie kein anderer, was durch mehrere Millionen<br />

verkaufter Exemplare seines ersten Albums "The College Dropout" und 10<br />

Nominierungen bei der letzten Grammy-Verleihung nochmals deutlich wird.<br />

Ja, Mr. West hat die HipHop-Welt gewissermaßen Yevolutioniert.<br />

KanYe (Swaheli für „der Einzige“) stammt aus einer religiösen Familie aus Chicago und<br />

wurde durch häufige Kirchenbesuche stark vom Gospel- und Soulsound beeinflusst.<br />

Bereits früh fing er an Songs zu schreiben und erste Beats zu produzieren, was so weit<br />

führte, dass er das College abbrach. Doch er knüpfte schnell Kontakte zu den richtigen<br />

Leuten und schließlich zu Jay-Z, dem er den finalen Karriereschub zu verdanken hat.<br />

Sieht man sich das neue Album des Louis Vuitton Dons nun an, bemerkt man gleich<br />

Parallelen zum Erstlingswerk: das Bärchen auf dem Cover, das College-Thema und vor<br />

allem die „outstanding Features“.<br />

SEITE_72


ENTERTAINMENT CARL<br />

Hilfe beim Produzieren leistete Jon Brion, der auch bei dem ersten Song des Albums,<br />

"Heard `Em Say", einer klassisch- verträumten Soulschnulze mit Adam Levine von<br />

Maroon 5, seine Finger im Spiel hatte. Genial!<br />

Ebenso genial: "Roses", ein herzergreifender Song über Kanyes im Sterbebett liegende<br />

Oma (Kanye: "They want her to live, and she´s trying, I´m arguing like what kind of<br />

doctor can we fly in").<br />

Ein weiterer Höhepunkt des Albums: "Bring me down" mit Brandy und einem 29köpfigen<br />

Orchester, ein R´n´B- Song mit Gänsehautgarantie, wie man ihn in dieser<br />

Art noch nie gehört hat. Auf "Gold Digger" feat. Jamie Foxx behandelt Kanye eines<br />

seiner Lieblingsthemen über einem genialen jazzigen Beat: die geldgeilen Frauen<br />

(Kanye: “I ain´t sayin´ she´s a gold digger, but she ain´t messin´ with no broke<br />

niggaz"). "Drive Slow" mit GLC und Paul Wall ist straight HipHop, auch hier mit<br />

auffällig souligem Beat. Freunde des Conscious-Rap und Jiggy-Rap-Verfechter<br />

kommen voll auf ihre Kosten. Noch besser: "Crack Music" mit The Game. (The Game:<br />

"That's that crack music nigga, that real black music nigga!"). Black Power auf<br />

Marschtrommel-Beat. Tight! Und auch "We Major" mit Nas und "Gone" mit<br />

Consequence & Cam´ron spielen in derselben Liga. Doch es wird noch besser!<br />

"Addiction" ist düster-traurig und behandelt (Drogen-)Abhängigkeit und zwar so fresh<br />

wie selten. ("Why everything that's supposed to bad, make me feel so good?<br />

Everything they told me not to is exactly what I would; Man I tried to stop man I tried<br />

the best I could ...). Viele werden sich mit dem Text indentifizieren können. Sehr<br />

sweet dagegen: "Hey Mama" eine Liebeserklärung an Mutti bei der Kanye seine<br />

sängerischen Qualitäten zum Besten gibt. ("Hey Mama, I wanna scream so loud for<br />

you, cuz I'm so proud of you"). Mein persönliches<br />

Highlight ist allerdings der "Diamonds from Sierra<br />

Leone"-Remix mit Jay-Z, weil sich hier sowohl<br />

Kanyes Talent als Producer und Rapper perfekt<br />

mischen. Einfach dope, was Kanye hier aus einen<br />

Sample des Shirley-Bassey-Klassikers "Diamonds<br />

are forever" und einem Textbaustein aus Outkasts<br />

"Ms.Jackson" gezaubert hat.<br />

Foto: www.images.zap2it.com<br />

Zusammenfassend: 17 Tracks (und 4 absolut<br />

hörenswerte Skits) verteilt auf über 70 Minuten<br />

Spielzeit, und jeder Track für sich ein Meisterwerk.<br />

Kanye überzeugt mich zum ersten Mal auch als<br />

Rapper und nicht nur als Produzent (wo ihm sowieso<br />

kaum einer das Wasser reichen kann), was vor allem<br />

an seiner speziellen Art liegt Themen/Probleme<br />

anzugehen und zu verarbeiten und was seine Texte<br />

so einzigartig macht. Nicht nur für HipHop-Fans<br />

absolut empfehlenswert!<br />

SEITE_73<br />

J.M.


ENTERTAINMENT CARL<br />

DVD-Tipp<br />

Oldboy<br />

(Action-Drama, Südkorea 2003)<br />

Regie: Chan-Wook Park<br />

Drehbuch: Jo-Yun Hwang, Chun-Hyeong Lim<br />

Schauspieler: Min-Sik Choi, Ji-Tae Yoo, Hye-Jung Gang, Dae-Han Chi, Dal-Su Oh,<br />

Byoung-Ok Kim, Seung-Shin Lee, Jin-Seo Yoon, Dae-Yun Lee, Tae-Gyung Oh, Yeon-<br />

Suk Ahn, Il-Han Yoo<br />

Wer schon Alexandre Dumas’ „Der Graf von Monte<br />

Cristo“ gelesen hat, der hat eine leise Ahnung, wie die<br />

Charakterzüge eines Menschen sich verändern<br />

können, wenn dieser über Jahre seinem Umfeld und<br />

seiner Freiheit beraubt wird und den essentiellen<br />

Kontakt mit Gleichartigen verliert. Zudem wird es für<br />

einen solchen „Verdammten“ völlig egal, wie er<br />

beraubt wird, wann er seine Habe wieder zurück<br />

bekommt oder ob er sie überhaupt zurück bekommt.<br />

Für ihn zählt nur die Antwort auf die Frage nach dem Warum?<br />

Er forscht in seinem Gedächtnis nach Feinden, die er früher in seiner Freiheit nicht<br />

erkannt hatte, und schmiedet Flucht- und Rachepläne gegen diese. Und am Ende<br />

bekommt er oftmals die „wohlverdiente“ Rache.<br />

So oder so ähnlich könnte man die Handlung zum Script von „Oldboy“ umreißen. Ein<br />

einfacher verheirateter Vater wird scheinbar ohne Grund 15 Jahre in einem kleinen<br />

Zimmer eingesperrt, während die Isolation und die Einsamkeit seine Seele langsam<br />

auflösen. Doch schon in der ersten Szene wird dem Publikum klar, dass Oh Dae-Su<br />

(Min-Sik Choi) kein unbeschriebenes Blatt ist. Er trinkt exzessiv und scheint sich einen<br />

Dreck für sein Umfeld zu interessieren. Wüste Beleidigungen und ein kleinkindhaftes<br />

Verhalten charakterisieren die andere Seite des Familienvaters. Doch trotzdem sieht<br />

sich Oh Dae-Su vor dem Spiegel als ganz normalen Mann, ohne jede Besonderheit.<br />

Diese Tatsache, die Oh Dae-Su sich selbst einbläut, macht es für ihn noch viel<br />

unverständlicher, seine Frage nach dem „Warum?“ zu beantworten. Tag für Tag, die er<br />

in „Gefangenschaft“ und in seinem kleinen Zimmer<br />

verbringt, alleine, verlassen und isoliert, schreibt er<br />

seine Gedanken und seine Lebensgeschichte, Kapitel<br />

für Kapitel, nieder, in der Hoffnung der Antwort und<br />

seinem Verlangen nach Gewissheit näher zu kommen.<br />

Die anfängliche Verzweiflung und das drängende<br />

Verlangen nach Freiheit werden langsam von Oh Dae-<br />

Sus Willen in sein Unterbewusstsein abgeschoben.<br />

SEITE_74


ENTERTAINMENT CARL<br />

Ablenkung von seiner Unruhe und einen Kontakt zur Außenwelt findet Oh Dae-Su im<br />

Fernsehgerät, das für ihn zu einem sprechenden Wegbegleiter wird (sogar zu seiner<br />

einzigen Liebschaft). So nimmt die Handlung ihren Lauf. Der Protagonist härtet, mit<br />

seinem bloßen menschlichen Willen, seinen anfangs zerbrechlichen und schwachen<br />

Körper ab und trainiert für seine Rache, die seinen Peiniger mit unbarmherziger Härte<br />

treffen soll. Dies scheint sich zu erfüllen, als Oh Dae-Su in die Freiheit kommt. Dort<br />

lernt er Mido (Hye-Jung Gang), eine Sushiköchin, kennen und lieben. Sie schließt sich<br />

ihm an und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem mysteriösen<br />

Hintermann. Schnell wird jedoch klar, dass beide, Mido und Oh Dae-Su in einem Katzund-Maus-Spiel<br />

die Rolle der kleinen Maus übernehmen.<br />

Diese eigentlich simple Handlung wird jedoch mit einem sehr surrealen Ton gemischt,<br />

der teilweise den Zuschauer, durch Einblenden von bizarren Sequenzen, in eine<br />

scheinbare Traumwelt befördert, z.B. eine Szene, in der Oh Dae-Su von innen heraus<br />

von Ameisen bedrängt wird. Die Optik gewinnt dadurch erheblichen Schwung und es<br />

entsteht ein Kontrast zwischen schlichten Sets und einer bedrückenden unwirklichen<br />

Scheinwelt. Doch keine Sorge. Um nicht zuviel vorweg zu nehmen: „Oldboy“ ist kein<br />

Sci-Fi-Stoff á la „Matrix“, sondern soll eine asiatische Neuauflage von bekannten<br />

westlichen Stories, wie „Der Graf von Monte Cristo“ oder etwa „Vertigo“, sein.<br />

Demnach ist die Story zwar beladen mit Überraschungen, jedoch fallen keine<br />

altbekannten Wörter, wie etwa: „Welcome, to the real<br />

world.“<br />

Eine Klasse für sich beanspruchen auch die Darsteller.<br />

Ein Min-Sik Choi oder ein Ji-Tae Yoo oder eine Hye-<br />

Jung Gang scheinen zwar namentlich nicht sehr viel<br />

reißen zu können, aber die schauspielerische<br />

Darstellung ihrer Charaktere lässt nichts zu wünschen<br />

übrig. Die Gestik und die Mimik von allen<br />

Protagonisten unterstreichen die vielfältige Wandelbarkeit der einzelnen Schauspieler<br />

und sorgen zeitweise für eine düstere Gänsehautstimmung.<br />

Diese Düsternis gepaart mit der Härte und Brutalität mancher Szenen mögen für den<br />

westlichen Geschmack ein bisschen übertrieben wirken, aber nichtsdestotrotz wird die<br />

psychische Verfassung der Charaktere damit mehr als deutlich gezeigt.<br />

Doch schlussendlich hat Regisseur Chan-Wook Park (Joint Security Area und<br />

Sympathy for Mr. Vengeance; ebenfalls absolute Spitzenklasse) wieder einmal alles<br />

richtig gemacht. Von seiner Besetzung über die Sets bis hin zur Kameraführung in den<br />

Kampfszenen und den ruhigeren Szenen hat er alles in einer passenden Harmonie<br />

zusammengefügt und nichts unbedacht gelassen.<br />

Akustisch (wirklich herausragende klassische Untermalung) und optisch gesehen ist<br />

„Oldboy“ ein kleiner Geniestreich. Doch verbunden mit der neo-dramatischen<br />

Actionstory, der man ein wenig romantischen Touch nicht absprechen kann, ist<br />

„Oldboy“ ein Muss für alle, die sich vom langweiligen konventionellen Kino abgewendet<br />

haben oder sich noch abwenden wollen.<br />

Ein Meisterwerk, das im Westen nichts Neues sieht und uns aus der Misere hilft ...<br />

„Remember this: Be it a rock or a grain of sand, in water they sink as the same.“<br />

SEITE_75<br />

H.C.M.C.V.N.<br />

Fotos: www.filmstarts.de


ENTERTAINMENT CARL<br />

Ken Follett – „Eisfieber“<br />

Im Hochsicherheitslabor der kleinen pharmazeutischen<br />

Firma Oxenford Medical, ansässig in der Nähe von<br />

Edinburgh, ereignen sich innerhalb weniger Tage zwei<br />

folgenschwere Zwischenfälle. Zuerst entführt ein<br />

Mitarbeiter ein mit dem tödlichen Madoba 2-Virus<br />

infiziertes Kaninchen und stirbt einen grausamen Tod.<br />

Die Presse beginnt sofort mit einer völlig übertriebenen<br />

Berichterstattung.<br />

Antonia Gallo, Sicherheitschefin, und Stanley Oxenford,<br />

Chef der Einrichtung, gelingt es schließlich, die Presse zu<br />

beruhigen und eine Massenpanik zu verhindern. Das<br />

Image des Konzerns scheint gerettet.<br />

Doch einen Tag später, am 1. Weihnachtsfeiertag,<br />

geschieht das Unfassbare.<br />

Ein Gangstertrio verschafft sich mit Hilfe Kit Oxenfords,<br />

eines Sprössling Stanleys und ehemaligem Mitarbeiter<br />

des Unternehmens, Zugang zu Proben des Virus, das bei<br />

Verbreitung eine Epidemie schlimmer als die Pest<br />

Foto: www.barthbuch.ch auslösen könnte. Ihr Ziel: der Verkauf des<br />

todbringenden Mittels an einen Unbekannten, der es,<br />

aller Voraussicht nach, zu Terrorzwecken einsetzen wird. on der Polizei nicht ernst<br />

genommen, versucht Toni Gallo, mit einem sensationssüchtigen Journalisten und ihrer<br />

geistig verwirrten Mutter im Schlepptau, die drohende Katastrophe abzuwenden ...<br />

Ken Follett ist es wieder gelungen, einen Thriller voller Spannung zu verfassen, der,<br />

dank aufwendiger Recherchen des Autors, einen Einblick hinter die geschlossenen<br />

Türen eines Hochsicherheitslabors bietet. Aber nicht nur Aspekte der heutigen<br />

Virenforschung, auch der Einfluss der Medien auf die Bevölkerung wird deutlich<br />

herausgearbeitet.<br />

In der heutigen Zeit, die geprägt ist von Terroranschlägen in allen Teilen der Welt, gilt<br />

es längst nicht mehr als unwahrscheinlich, dass tödliche Viren in die Hände von<br />

Terroristen gelangen könnten.<br />

Die gesamte Handlung des Wissenschaftsthrillers spielt sich an drei Tagen ab. Es ist<br />

trotzdem etwas Geduld beim Lesen notwenig, bis der eigentlich spannende Teil des<br />

Buches beginnt. Dieser etwas zähe Anfang wird allerdings durch eine dramatische und<br />

vor allem ereignisreiche zweite Hälfte wieder vollkommen ausgeglichen.<br />

Auch wenn „Eisfieber“ meiner Meinung nach nicht in der gleichen Liga wie Folletts<br />

Weltbestseller „Die Säulen der Erde“ oder „Die Nadel“ spielt, sollte man sich diesen<br />

Thriller auf keinen Fall vorenthalten.<br />

SEITE_76<br />

E.G.


ENTERTAINMENT CARL<br />

Quiz<br />

Wollt Ihr Euer Wissen testen? Dann seid Ihr hier genau richtig!<br />

Für die Unterstufe:<br />

Früher dachten die Menschen die<br />

Erde wäre …<br />

A. … ein Dreieck<br />

B. … eine Scheibe<br />

C. … ein Viereck<br />

Warum heißen Indianer<br />

„Indianer“?<br />

A. Weil Columbus dachte, er sei in<br />

Indien, als er sie entdeckte<br />

B. Weil sie aus Indien nach Amerika<br />

kamen<br />

C. Weil sie in Indien lebten<br />

Für die Oberstufe:<br />

Wie entsteht ein Tornado?<br />

A. Wenn es stark regnet<br />

B. Wenn warme Luft und kalte Luft<br />

zusammenkommen<br />

Welches Tier lebt NICHT in<br />

Madagaskar?<br />

A. Sunda-Koboldmaki<br />

B. Vari<br />

C. Katta<br />

SEITE_77<br />

Welches Tier ist wirbellos?<br />

A. Frosch<br />

B. Eidechse<br />

C. Krebs<br />

Wo ist es bei Nacht kalt und am<br />

Tag sehr heiß?<br />

A. Im Dschungel<br />

B. In der Wüste<br />

C. Am Südpol<br />

Welche Sturm ist der stärkste von<br />

allen?<br />

A. Der Tornado (Wirbelsturm)<br />

B. Der Orkan<br />

C. Der Hurrikan<br />

Wer fand den Ötzi?<br />

A. Ein Wissenschaftler<br />

B. Ein Bergsteiger<br />

C. Zwei Radfahrer<br />

Italien und Östereich stritten sich<br />

darum, auf welcher Seite nun der<br />

Ötzi war. Wo war er?<br />

A. In Italien<br />

B. In Östereich<br />

C. Er war genau an der Grenze<br />

Jasmin


ENTERTAINMENT CARL<br />

1. Du sollst dein Tier füttern, was bekommt es?<br />

♫) Erdnüsse<br />

@) Alles, was auch ich esse<br />

☼) Natürlich nur gesundes OBST!<br />

☺) Schuhe<br />

2. Was muss dein Tier unbedingt können?<br />

☺) Mein Zimmer aufräumen und mir Essen machen.<br />

☼) Es muss verdammt cool sein und ich will mit ihm angeben können.<br />

@) Es muss lecker schmecken.<br />

♫) Ich will auf ihm reiten können!!!<br />

3. Wie würdest du dein (männliches)<br />

Tier am ehesten nennen?<br />

♫) Batman<br />

☼) Franky, Eddy oder Mike<br />

☺) Räummeinzimmerauf, Machmiressen<br />

oder Dustinkst<br />

@) Heinz, Herbert oder Siegfried<br />

4. Wo schläft dein Tier nachts?<br />

@) In seinem Stall<br />

♫) Im Garten<br />

☺) Im Zimmer nebenan<br />

☼) In meinem Zimmer<br />

SEITE_78<br />

Foto: www.tatradoghouse.com<br />

5. Was passiert mit deinem Tier, wenn du in Urlaub fahren möchtest?<br />

♫) Ich reite auf ihm in den Sonnenuntergang und brauche schätzungsweise 2<br />

Wochen länger um mein Ziel zu erreichen als die Personen, die mit mir in den<br />

Urlaub fahren.<br />

@) Ich esse es vorher.<br />

☺) Es wird in einem Tierheim abgegeben.<br />

☼) Ich nehme es mit, was sonst?


ENTERTAINMENT CARL<br />

6. Wie spielst du mit deinem Tier?<br />

@) Wir machen einen Im-Matsch-suhl-Wettbewerb<br />

☼) Wir spielen PlayStation, Poker, schauen uns ein Fußballspiel an oder<br />

fahren mit lauter Musik und heruntergekurbelten Fenstern durch die<br />

Mittelstraße.<br />

☺) Ich nehme ihm Sachen weg und halte sie so hoch, dass es hinspringen<br />

muss und doch nicht rankommt und lache es aus.<br />

♫) Wir spielen verstecken und ich gewinne immer.<br />

7. Mit welcher Unart könntest du bei deinem Tier am ehesten leben?<br />

♫) Seine großen Geschäfte definieren das Wort „groß“ vollkommen neu.<br />

@) Es stinkt.<br />

☼) Es laust mich.<br />

☺) Es ist mit mir verwandt.<br />

Foto: www.hossa.net<br />

SEITE_79<br />

8. Wie sollen deine Freunde<br />

dein Tier finden?<br />

♫) Sehr groß<br />

☼) Menschlich<br />

@) Lecker<br />

☺) Nervig<br />

9. Wie bestrafst du dein Tier<br />

wenn es etwas getan hat, was<br />

es nicht soll?<br />

@) Ich esse es.<br />

♫) Gar nicht, ich zieh da den<br />

Kürzeren.<br />

☺) Ich hau ihm eine rein und<br />

lache es aus.<br />

☼) Ich knote es mit seinem<br />

Schwanz an meine<br />

Autoantenne und fahr herum.<br />

A.J.


ENTERTAINEMNT CARL<br />

Laupheim, Neue Welt 15,<br />

Leibnitzstraße 5<br />

Lange Straße 6<br />

88471 Laupheim<br />

Telefon: (07392)911317<br />

Telefax: SEITE_81 (07392)911319<br />

ANWR-Mitgl.-Nr. 453192


ENTERTAINMENT CARL<br />

Auflösung des Psychotestes Seite 78:<br />

- Schau nach, welches Zeichen zu den von dir gewählten Antworten<br />

gehört.<br />

- Ermittle das Zeichen, dass du am häufigsten gewählt hast.<br />

- Lies die entsprechende Beschreibung dazu!<br />

DAS OPTIMALE TIER FÜR DICH IST:<br />

@ = ein Schwein :<br />

Das perfekte Tier für dich ist ein Schwein! Schweine essen so ziemlich alles und sind<br />

relativ leicht zu halten und genau das willst du auch. Den Rest vom gestrigen<br />

Abendessen oder die ekligen Süßigkeiten von deiner Oma, die du aus Höflichkeit<br />

annehmen musstest, sind schnell entsorgt und das Tier ist gleichzeitig versorgt. Noch<br />

dazu hast du den entscheidenden Vorteil, dass, wenn du dein Tier leid bist, du es<br />

einfach essen kannst! Gegen lecker Schweinefilets hat noch keiner was gesagt!<br />

♫ = ein Elefant :<br />

Dein Tier muss groß, gelassen und ein Erdnussjunky sein! Der Elefant stellt eine<br />

optimale Wahl für jeden dar, der in seiner Freizeit gerne durch die Gegend reitet und<br />

sich Kämpfe mit Rüsseln liefert. Einziger Nachteil ist, dass du deinen Elefanten nicht<br />

erziehen kannst, da er bis zu 100mal so schwer werden kann als du. Aber immerhin<br />

hast du einen großen Gefährten, der alles platt macht, was ihm in die Quere kommt.<br />

Na dann auf in den Sonnenuntergang! Einsamer Cowboy …<br />

☺ = eines deiner jüngeren Geschwister:<br />

Du wirst dich schwer tun ein Tier zu finden, dass dein Zimmer aufräumt, dir Essen<br />

macht, dir gehorcht und dir auch noch unterlegen ist. Aber das brauchst du auch<br />

nicht, wozu hat man schließlich jüngere Geschwister? Die kannst du<br />

herumkommandieren, ärgern, zum Heulen bringen und mit Schuhen füttern, du musst<br />

lediglich aufpassen, dass deine Mutter das nicht aktiv mitbekommt, dann hast du ein<br />

super pflegeleichtes Haustier, das all die nervigen Haushaltssachen für dich erledigt!<br />

Eine gute Wahl!<br />

☼ = ein Affe:<br />

Affen sind verdammt cool. Man kann immens viele Sachen mit ihnen machen. Sie<br />

schauen mit dir fern, fahren mit dir Auto, holen die Kekse vom Schrank, die deine<br />

Mum dort platziert hat und wenn du Glück hast geben sie dir auch welche ab. Hier<br />

eine Banane und dort einen Apfel, Affen haben einfach Stil. Du kannst ihnen<br />

Baseballcaps aufziehen und ihnen T-Shirts deiner Lieblingsband anziehen und wenn er<br />

böse ist, wird er mit dem Schwanz irgendwo rangeknotet und ist entsorgt. Fehlt nur<br />

noch der Dauerauftrag mit dem Bananenlieferanten.<br />

Lösungen des Quiz Seite 77:<br />

Unterstufe: 1. b 2. a 3. c 4. b 5. c<br />

Oberstufe: 1. b 2. a 3. b 4. b<br />

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Chefredakteure: Tobias Thanner (ZA)<br />

Sarah Schmid (SaS)<br />

Redakteure: Sibel Baran<br />

Sarah Bittner<br />

Jessica Holzner<br />

Jasmin Kilic<br />

Katharina Sander<br />

Eva Scheerer<br />

Anja Wiedemann<br />

Michelle Ortlieb<br />

Corinna Sandmaier<br />

Gregor Schuster<br />

Johanna Birk<br />

Markus Gruber<br />

Bonnie Linke<br />

Anne Jantzen<br />

Joanna Müller<br />

Nicolas Mönnig (N.S.M.)<br />

Anne Jantzen (Anne J.)<br />

Tobias Thanner (Z.A.)<br />

The Vinh Nguyen (H.C.M.C.V.N.)<br />

Sarah Schmid (SaS)<br />

Fabian Klöckler (F.K.)<br />

Richard Alt (R.A.A.)<br />

Eva Güthner (E.G.)<br />

Sarah Schleiblinger<br />

Vanessa Kunz (V.K.)<br />

The-Vinh Nguyen (H.C.M.C.V.N.)<br />

Layout: Nicolas Mönnig<br />

Anne Jantzen<br />

Tobias Thanner<br />

Richard Alt<br />

Sarah Schmid<br />

Anca Sfärlea<br />

Gastredakteure Svenja Barring<br />

Marianna Henle<br />

Betreuung: Ulf Petersohn<br />

Auflage: 400 Exemplare<br />

(DIN A5 schwarz-weiß)<br />

Druck: Süddeutscher Pädagogischer Verlag<br />

(SPV) Gmbh Stuttgart<br />

Special Thanks to: God<br />

CARL<br />

Die Autoren der einzelnen Artikel äußern lediglich ihre persönliche<br />

Meinung, die nicht zwangsläufig mit der der Redaktion übereinstimmen<br />

muss. Für Meinungsäußerungen und konstruktive Kritik sind wir auf der<br />

Homepage des CLG (www.clg-online.de) jederzeit erreichbar.<br />

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